Hündin entwickelt aggressive Verhalten beim Spielen

  • .......... Da würde ich mich freuen, zu hören, was denn andere Menschen mit ähnlicher Erfahrung für Lösungen haben, vielleicht auch einen Hund aus dem Tierheim haben, und nicht vom Welpenalter. Das ich sie bei aggressiven Verhalten an die Leine nehme, ist klar, da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren. Nur kann ich sie doch jetzt nicht für immer von anderen Hunden fern halten, da wird sie nur noch unsozialer, und wenns mit einem anderen Hund passt, liebt sie es zu spielen.

    Mit unserem Nachbarhund hat sie sich noch nie in der Wolle gehabt, es muss also einen anderen Grund haben.

    Gibts jemanden inder Runde mit ähnlicher SItuation wie mir?

    Ich habe einen Hund aus Rumänien, der gegen fast alle anderen Hunde aggressiv ist. Fast, weil er sich mit meinem anderen Hund versteht.

    Sämtliche sonstigen Hunde findet er überflüssig bis gefährlich.


    Und deswegen ist der Hund gesichert - immer - und er wird von anderen Hunden von mir fern gehalten bzw ich halte fremde Hunde von ihm fern.

    Dadurch, dass er mittlerweile weiss, dass ich ihn vor anderen fremden Hunden schütze, hat sich sein Verhalten gegenüber anderen Hunden gebessert. Er hat es nicht mehr nötig sich selber durch Aggressives Verhalten zu schützen, sondern das übernehme ich. Und da vertraut er mir mittlerweile.

  • Meist entwickelt sich solch Aggression wenn die Hunde rennen, da denke ich das es einfach nur ein bisschen groberes Spielen ist, da machen auch einige Hunde mit. Ist ja erstmal nichts schlimmes. Aber oft endet das dann von ihrer seit aus mit einem Kampf.

    Rennspiele unter Hunden sind immer Jagdspiele. Und gerade bei solchen Spielen kippt es oft ins ernsthafte Jagen. Beim echten Spiel besteht ein Vertrauensverhältnis zwischen den Spielpartnern, beide sind sich jederzeit im Klaren darüber, daß es nur ein Spiel ist, und signalisieren das auch in ihrer Körpersprache. Vertrauen setzt aber voraus, daß man sich gut kennt.


    Wenn die spielenden Hunde sich im Grunde fremd sind, führt also schon das fehlende Vertrauen dazu, daß das Spiel viel leichter kippt und die Beißhemmung der Verfolger schnell wegfällt. Dazu kommt, daß unsichere Hunde oft von Anfang an gar nicht spielen, sondern zu fliehen versuchen (die Besitzer denken, och die rennen so schön) oder im Verlauf eines anfangs harmonischen Jagdspieles echte Angst bekommen und fliehen, zum Beispiel, wenn aus einem Verfolger mehrere werden oder sie sich einfach unterlegen fühlen.

    Die Angst des flüchtenden Hundes enthemmt aber die Verfolger, es kommt dann schnell zum Biß und schlimmstenfalls sogar zum Tod des schwächeren Hundes, der zur Jagdbeute degradiert wurde.


    Hundewiesen sind Notlösungen. In vielen Gegenden ist Freilauf verboten, man ist also auf Hundewiesen angewiesen. Hundewiesen sind aber nicht für die echten Bedürfnissen von Hunden gestaltet, sondern einfach von den Stadtvätern eher widerwillig zugestandene Restflächen.


    Ein Dutzend sich fremder Hunde auf zu wenigen Quadratmetern, dafür sind Hunde von Natur aus nicht ausgelegt. Damit will ich nicht sagen daß Hundewiesen nicht auch nützlich sind, nicht zuletzt als Kontaktbörse für jüngere Hunde, die noch im Spielalter sind. Manche Hunde kommen auch als Erwachsene erstaunlich gut damit zurecht, besonders, wenn ihre Besitzer sich gut mit hundlicher Körpersprache auskennen und kritische Situationen erkennen und vermeiden. Von anderen Hunden denken lediglich ihre Besitzer, daß sie gut zurechtkämen, die leben sich dann mobbend auf Kosten der anderen Hunde aus und sind die Pest für die anderen Benutzer. Das sind die Hunde und Besitzer, denen die Hundewiesen ihren schlechten Ruf verdanken.


    Die meisten Hunde verlieren aber ihre kindliche Kontaktfreude mit dem Erwachsenwerden und möchten dann keinen näheren Kontakt mit fremden Hunden, schon gar keinen Spielkontakt. Wir bieten ja auch nicht jedem frenden Menschen auf der Straße einfach so unsere Freundschaft an. Da geht man dann besser andere Wege und meidet die Hundewiesen ganz oder geht nur hin, wenn man die Fläche für sich allein hat.


    Das Alter von 2 Jahren ist normalerweise die Zeit, in der Hunde auch geistig erwachsen werden und dann auch gerne mehr Abstand zu Fremdhunden haben möchten. Es ist auch eine sehr geeignete Zeit, um sich selbst mehr einzubringen und dem Hund interessante, fordernde Aufgaben anzubieten, zB durch Hundesport. Denn die Zeit, wo man sich damit begnügen konnte, dem fröhlich mit seinen Kumpeln spielenden Junghund zuzuschauen, ist nun vorbei.


    Dagmar & Cara

  • Danke sehr für letzte Antwort, diese war sehr aufschlussreich, und hat mein Denken weitergebracht, da sie am nächten zu dem Verhalten von meiner Hündin passt.

  • Bei unserer Hündin hat es sich auch "entwickelt", dass aus Spielen und Rennen Mobben und Jagen wurde.

    Beobachtet man doch ziemlich häufig, nur schätzen viele Hundehalter das falsch ein.


    Meine Hündin ist jetzt 6,5 und spielt schon lange nur noch mit sehr ausgewählten Hunden.

    Frei auf einen belebten Hundefreilauf würde ich sie nicht lassen weil ich ziemlich genau weiß, dass sie da irgendwen verhauen würde.


    Sie möchte ihre Individualdistanz gewahrt haben und kann es zB überhaupt nicht leiden, wenn ein anderer Hund an ihrem Hintern schnüffeln will. Dem verpasst sie sofort eine, so schnell könnte ich gar nicht hinrennen und festhalten. Dafür kann man idR auch fast jeden Pöbler ruhig passieren wenn sie an der Leine ist.


    Auch gemeinsame Spaziergänge ohne Spielen sind hier an der Tagesordnung.

    Da wird mal aneinander geschnüffelt, nebeneinander hergelaufen, aber nicht getobt. Und auch das fördert Sozialverhalten-einfach zusammen laufen. Man sieht auch hier ganz viel feine Kommunikation zwischen den Hunden.


    Körperliche Auslastung gibt es hier nun eben auf andere Weise, da muss man herausfinden, was der Hund mag.


    Früher dachte ich auch immer, Hunde müssen doch mit anderen Hunden spielen. Aber viele Hunde möchten das eben nicht mehr, vor allem nicht mit fremden Hunden.

    Wenn ihr aber bekannte Hunde habt, mit denen es klappt, ist das toll.

  • Wow. es scheint doch wieder zu klappen. Wir waren die Woche über viel auf dem Hundespielplatz, und siehe da, kein gemobbe, kein gebeiße...und da soll ich sie dann an die Leine nehmen und einen Maulkorb ummachen?Danke aber wir lernen lieber...ein hoch aufs ausprobieren, und nicht aus Angst es könnte was passieren, gleich alle Maßnahmen umsetzen die einem empfohlen werden!

    Und wir haben jetzt eine Langlaufleine...seitdem ist sie auch viel entspannter.

  • Das verstehe ich nicht.

    Es ist doch vorher auch nicht in 100% der Situationen gekippt, sondern nur in einem Teil. Das heißt, dass es jetzt ein paar mal unproblematisch war ist kein Erkenntnisgewinn. Oder was hat sich für dich jetzt geändert?

  • Bitte bleibe weiter sehr wachsam.

    selbst wenn der andere Hund ihr unterwürfig, oder zurückhaltend erscheint, greift sie an.

    Es ist recht typisch für diese Entwicklungsphase, daß der jugendliche Hund sich zwischen Spiellust und dem Bedürfnis nach Abstand nicht immer so recht entscheiden kann. Mal dominiert die Spielfreude, mal ist ihm alles zuviel und dann knallt es. Je nach Tagesform eben. Bei der Hündin hat oft auch der Zyklus einen Einfluß.

    Wenn es aber knallt, dann meist mit Hunden, die schwächer und ängstlicher sind als der jugendliche Rüpel. Hunde sind keine Engel, und wenn man seinen Frust ohne Risiko ablassen kann, umso besser. Deshalb bleib bitte dran und beobachte genau, um jedes Risiko für die Spielpartner deiner Hündin auszuschließen.


    Dagmar & Cara

  • natürlich bin ich wachsam. ich würde beispielsweise nicht auf den spielplatz gehen, wenn dort schon viele hunde sind. Ich habe gelesen, dass Border Collys vorallem gern mit Labradoren und anderen Hütehunden wie Schäferhunden klarkommen. Seit dem gucke ich wer auf dem Spielplatz ist. Und tatsächlich gibt es hier auch einen Labrador in ihrem Alter.

    Was auch sehr gut hilft, ich geb ihr ihre Frisbee oder ihren Ball. Sie spielt mit den anderen Hunden, hat aber die ganze Zeit ihr Spielzeug im Maul. Ich hätte ja gedacht, dass das eher Neid auslöst, aber sie ist viel ruhiger dadurch, sogar wenn ich sie ranrufe, die Frisbee werfe und ein anderer Hund die Frisbee nimmt.

    Interessant wäre mehr über den Zyklus zu erfahren. Gibt es den auch noch obwohl sie sterilisiert ist?Ich habe sie schon sterilisiert aus dem Tierheim bekommen, daher kann ich auch null vorher-nachher vergleiche machen..

  • Wenn sie nicht läufig wird ist Sie kastriert und nicht sirilisiert.

    Hündinnen sterilisiert man eigentlich nicht weil dann die Gefahr besteht das die Eierstöcke entarten.


    Das mit der Frisbee sehe ich eher kritisch, pass bloß auf das sie nicht in Richtung spielzeugjunkee driftet.

    Bordercollis neigen dazu.

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