Meinung zu Hundetagesstätten (Huta)

  • Guten Morgen Zusammen,


    ich habe hier schon häufiger gelesen, dass öffentliche Hundewiesen und Hundespielplätze eher kritisch gesehen und gemieden werden. Die Gründe dafür sind absolut nachvollziehbar. Ich beginne auch zunehmend diese Meinung zu teilen. Das Desinteresse und die Unwissenheit vieler Halter ist absolut erschreckend. Viele Hunde die dort rumlaufen, gehören schlichtweg nicht mal ohne Maulkorb abgeleint.


    Andere Erfahrungen habe ich mit einer professionellen Hundetagesstätte gemacht. Emil geht seit etwa 2 Monaten regelmäßig in eine professionelle Hundetagesstätte. Die Hunde werden den ganzen Tag auf einem großen Gelände von professionellen Hundetrainern im Rudel betreut. Ich habe das Gefühl, dass Emil extrem gerne dort hingeht. Wenn er merkt, dass wir auf den Weg in die Huta sind, ist er kaum noch zu halten. Wenn er die Betreuer sieht, freut er sich sehr. Leider kann ich ja nicht nachvollziehen was die Hunde dort den ganzen Tag machen, sondern muss den Aussagen der Betreuer vertrauen. Mir geht es nicht darum, den Hund abzuschieben oder Ähnlich. Wir haben auch Zeit den Hund selbst zu betreuen, ich möchte ihm seinen wöchentlichen Huta Tag aber gönnen. Ich habe das Gefühl, dass ihm der Tag gut tut.


    Anbei vielleicht mal ein paar mögliche Diskussionspunkte: Wie ist eure Meinung zu Hundetagesstätten? Schauen Hunde sich "schlechtes" Verhalten von anderen Hunden dort ab? Lernen die Hunde dort gutes Sozialverhalten? Schwächt dies die Beziehung zwischen Hund und Halter?


    Freue mich über eure Erfahrungen.

  • Euer Hund ist noch jung oder?

    Sein Verhalten kann sich noch ändern, wenn die Verspieltheit nachlässt.

    Die riesengroße Freude ist auch große Aufregung - inwieweit und ob das mehr Stress als Freude ist, kann man natürlich von ferne nicht beurteilen.


    Ich finde das, was du beschreibst (verträgliche Hunde unter Aufsicht), nicht unbedingt problematisch, würde das aber nicht den ganzen Tag lang so wollen, wenn es nicht sein muss.


    sorgen die Betreuer auch für Ruhephasen?


    Wenn ihr nicht darauf angewiesen seid, würde ich es bevorzugen, mehrmals die Woche mit einer festen Gruppe Gassi zu gehen. Dann hat dein Hund Sozialkontakt (was ich wirklich gut und wichtig finde), aber du bekommst es mit und kannst ggf. auch steuernd eingreifen.

  • Ach so, zu den Fragen:

    Anbei vielleicht mal ein paar mögliche Diskussionspunkte: Wie ist eure Meinung zu Hundetagesstätten? Schauen Hunde sich "schlechtes" Verhalten von anderen Hunden dort ab? Lernen die Hunde dort gutes Sozialverhalten? Schwächt dies die Beziehung zwischen Hund und Halter?

    Ich denke nicht, dass sich Hunde schlechtes Verhalten abschauen, aber natürlich hat es Folgen, wenn ein Hund gemobbt wird, oder selbst mobben darf; oder wenn er meint, man müsse zu jedem Hund hin. Sollte es mal zu einem negativen Vorfall kommen (und ja, das kommt häufiger vor, immer ganz "plötzlich und unerwartet", dann musst du mit den Folgen leben (Angst, Unsicherheit, Angstaggression).


    Gutes Sozialverhalten - kommt wieder extrem drauf an, was zugelassen wird, was nicht. Im Zusammensein mit anderen Hunden sollte der Hund nicht nur das Agieren mit anderen Hunden lernen, sondern eben auch, weiterhin auf den Menschen zu achten.


    Daher - zur dritten Frage - es würde deine Beziehung zum Hund stärken, wenn DU mit ihm gemeinsam diese Sachen erlebst und dir erarbeitest, nicht die Betreuer.


    Persönliche Meinung: Ich würde einen Hundesitter bevorzugen, der einzeln oder nur wenige Hunde betreut, und mein Hund nicht in so ein Rudel werfen.

  • Euer Hund ist noch jung oder?

    Sein Verhalten kann sich noch ändern, wenn die Verspieltheit nachlässt.

    Die riesengroße Freude ist auch große Aufregung - inwieweit und ob das mehr Stress als Freude ist, kann man natürlich von ferne nicht beurteilen.

    Aufregung ist definitiv dabei. Stress, im negativen Sinne, glaube ich eher nicht. Es gibt dort verschiedene Bereiche mit verschiedenen Hundegruppen. Die Fußhupen haben beispielsweise eine eigene Gruppe und werden nicht mit den ganz großen untergebracht. Emil ist meist mit anderen jungen Hunden (er ist jetzt 7 Monate) untergebracht.


    Regelmäßige Ruhepausen gibt es auch. Jeder Hund hat seine eigene Box und einen beheizten gemeinsamen Rückzugsort. Wenn ein Hund "überdreht" oder selbst keine Ruhe findet wird er in seine Box zum Ruhen gebracht.

    Wenn ihr nicht darauf angewiesen seid, würde ich es bevorzugen, mehrmals die Woche mit einer festen Gruppe Gassi zu gehen. Dann hat dein Hund Sozialkontakt (was ich wirklich gut und wichtig finde), aber du bekommst es mit und kannst ggf. auch steuernd eingreifen.

    Wäre mir persönlich auch viel lieber. Leider sind die Möglichkeiten aktuell durch Corona und den Lockdown sehr eingeschränkt. Die Huta ist sozusagen unsere einzige Möglichkeit ihm kontrolliert regelmäßigen Hundekontakt zu ermöglichen.

  • Man kann über z.B. Facebook Gassi Kontakte finden. Mit Abstand gemeinsam spazierengehen ist doch möglich.

  • Daher - zur dritten Frage - es würde deine Beziehung zum Hund stärken, wenn DU mit ihm gemeinsam diese Sachen erlebst und dir erarbeitest, nicht die Betreuer.

    Absolut, wir machen auch sehr viel gemeinsam. Mir geht es nicht darum den Hund abzuschieben, sondern eher "ihm etwas gutes zu tun". Ich hatte bislang den Eindruck, dass er einen Tag in der Woche total genießt, wo er einfach mal einen ganzen Tag lang nur Hund sein darf.

  • Ich denke, du kennst deinen Hund am Besten. Wenn es für ihn gut ist, dann ist es gut.


    Ginge auch ein halber Tag?

  • Unser Hund ist nur ab und zu in einer HuTa, er hat dort Spaß, ist aber am Abend völlig platt. Die Mitarbeiter geben auch immer kurz Feedback, wenn man den Hund abholt. Es wird darauf geachtet, dass die Hunde auch Ruhezeiten haben, das war mir sehr wichtig, aber ich gehe davon aus, dass der Zwerg schon einen guten Teil des Tages dort rumtobt mit den anderen Hunden. Es wäre deshalb nichts, was ich mir für wöchentlich/regelmäßig vorstellen könnte, aber für die 3 Mal im Jahr ist das schon in Ordnung.


    Ob die Hunde dort schlechtes oder gutes Sozialverhalten lernen, hängt von den Hunden dort und den Mitarbeitern ab. Können die Mitarbeiter die Hunde gut einschätzen und packen die passenden zusammen, profitiert der Hund sicher davon. Werden unpassende Hunde zusammengeworfen, wird es eher keinen Mehrwert für den Hund haben und er wird auch eher keine wertvollen Dinge lernen.

  • Ich denke, du kennst deinen Hund am Besten. Wenn es für ihn gut ist, dann ist es gut.


    Ginge auch ein halber Tag?

    Grundsätzlich können die ersten Hunde ab 6 Uhr morgens kommen und bis 17 Uhr bleiben. (Gegen Aufpreis sogar bis 20 Uhr) Das ist uns aber viel zu lange. Ich bringe ihn meist gegen 9-10 Uhr hin. Meine Freundin holt ihn dann meistens zwischen 15-16 Uhr ab. Nach der Huta ist er meist total platt und verpennt den Rest des Tages.

  • Emil ist meist mit anderen jungen Hunden (er ist jetzt 7 Monate) untergebracht.

    Hat Emil auch Kontakte zu erwachsenen, souveränen Hunden? Entweder in der HuTa oder privat?


    Die Hündin (Labbi) von Freunden von uns war in ihrem ersten Lebensjahr auch viel in der HuTa und wirklich gut getan hat ihr das nicht.

    Sie wurde auch in eine Junghundegruppe sortiert und dort war dann fast ausschließlich wilde Bolzerei, wenn die Hunde im Auslauf waren. In ihrem Rückzugsort haben sie dann sogar mal ein Sofa auseinander genommen, ... :fear:


    Bis heute hat die Hündin richtig Probleme in Anwesenheit anderer Hunde zu ruhen.


    Also wenn HuTa muss das schon wirklich gut gemacht sein und da würde ich als Besitzer auch genau wissen wollen was dort den ganzen Tag über passiert.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!