Wann gehen lassen?

  • Meggie ist jetzt 14. Sie hat in den letzten 2 Monaten 3 Kilo abgenommen, obwohl sie normal gefressen hat. Ein paar andere Sachen kamen dazu, dann seit ein paar Tagen offenbar große Schmerzen, sie war kurzatmig, hat dauergehechelt und stand zeitweise einfach nur noch völlig apathisch da. Kurzum, der Tierarzt hat vorgestern einen riesengroßen Tumor in ihrem Bauch gefunden. Sie hat eine Spritze bekommen, die eventuell den Tumor wohl ein bisschen schrumpfen kann und ein starkes Schmerzmittel. Am Freitag gehen wir wieder zum Tierarzt. Ihr Zustand hat sich einerseits verbessert, sie wirkt wacher und läuft wieder besser, ist beim Spazieren so flott wie schon lang nicht mehr unterwegs (heftige Arthrose hat sie nämlich auch), sie frisst, bettelt, schnuppert. Andererseits hält das starke Hecheln und das flache kurze Atmen an, sie kann nachts nicht mehr durchschlafen, wechselt oft den Liegeplatz. Manchmal sehen ihre Augen fröhlich aus, manchmal so traurig, dass es einem die Tränen in die Augen treibt.

    Ich weiß, wir haben nicht mehr viel Zeit zusammen, aber ich möchte nicht den Moment verpassen, ab dem das Weiterleben nur noch eine Qual für sie wäre. Das Novalgin hilft jetzt für den Moment, aber ewig wird man ihr das bestimmt auch nicht geben können. Ich frage mich, wann der beste Moment wäre, sie gehen zu lassen. Jetzt, so lang sie noch nicht so schlimm leidet, dass sie nur noch daliegt und gar nichts mehr hilft, oder erst dann, wenn es wirklich so weit kommt?

    Viele von Euch haben schon ähnliche Situationen erlebt, ich wüsste gern, wie Ihr euch entschieden habt. Könnt ihr mir vielleicht ein bisschen Entscheidungshilfe geben?

  • Das tut mir sehr leid für euch :streichel: ich habe mich 2019 bei meinen beiden Senioren entschieden, als ich der Meinung war, dass es kein hundegerechtes Leben mehr ist.....unsere Hündin hat jeden Morgen in ihrem Urin gelegen, trotz Windel und entsprechenden Medis und unser Rüde konnte nicht mehr laufen. Cauda Equina Syndrom. Das war für mich der Zeitpunkt, beide zusammen gehen zu lassen

  • Diego konnte irgendwann auch kaum noch laufen, und er lag fast nur noch.loudly-crying-dog-face

    Zudem konnte er den Kot nicht mehr halten und die Schmerzen wurde auch immer schlimmer man konnte es ihm ansehen, und das war für mich ein Zeichen das es Zeit war.loudly-crying-dog-face

    Die Entscheidung kann dir leider keiner abnehmen.:no:

  • Ich würde zunächst auf jeden Fall den Termin am Freitag abwarten. Solange das Novalgin hilft und es dem Hund damit den Umständen entsprechend gut geht, sie noch frisst und selbstständig und gerne aufsteht und sich bewegt, würde ich noch abwarten.

    Wir hatten das damals bei unserer Omi Fanny auch. Durch die Spritzen und Medikamenten ging es ihr einige Wochen wieder richtig gut. Auch sie hatte von allem etwas. Dann, von einem Tag auf den anderen, wollte sie nicht mehr gerne aufstehen und auch ihre liebsten Leckereien nicht mehr anrühren. An diesem Tag habe ich einen Termin beim TA für den nächsten Tag gemacht um sie gehen zu lassen. Alles Gute für Euchdog-face-w-one-eye-open-blowing-heart

  • Ihr helft mir sehr, auch wenn Ihr das vielleicht gar nicht so denkt... vielen Dank!Jemand sagte mir, so lange ich noch überlege, ob der Zeitpunkt gekommen ist oder nicht, so lange ist er noch nicht gekommen. Wenn er da ist, dann weiß ich es definitiv und muss gar nicht mehr abwägen. War das bei Euch so?

  • Solange der Hund noch laufen kann und das auch tut, nicht weiter abnimmt, die Schmerzmittel nimmt und frisst, würde ich ihn noch nicht gehen lassen, erst wenn das Leben m.E. überhaupt nicht mehr lebenswert ist, oder der Hund Schmerzen aushalten muss, dann lasse ich lieber zu früh als zu spät einschläfern wenn keine Aussicht auf Besserung ist.

  • Ich hatte überhaupt keine Zweifel, was den Zeitpunkt angehen. Mein Mann und ich haben gemeinsam entschieden, die Bo gehen zu lassen. Das war Freitags. Montags wollte ich bei unserer Tierärztin anrufen. Am Wochenende hatte unser Sam dann einen Krampfanfall und konnte nicht mehr laufen. Da habe ich dann für beide einen Termin gemacht. Zweifel kamen nicht auf und unsere Tierärztin hat uns, in unserer Entscheidung ebenfalls bestätigt

  • Ein Update:

    Wir waren heute also nochmal beim Tierarzt. Weil es ihr nach dieser Spritze bis heute so gut ging, hat sie noch eine bekommen. Insgesamt gibt man ihr noch 2-4 Wochen.

    Vielleicht ist die Lektion, die man lernen kann, das im Hier und Jetzt leben. Hier und jetzt ist sie noch da und es geht ihr ganz gut.

  • Das hört sich doch gut an. Bei meiner totkranken Hündin damals wurde von allerhöchstens 4 Wochen gesprochen, aus denen wurde ein halbes Jahr! Alles ist möglich.

    Genau so ist es und die Hunde machen es uns vor: lebe im Hier und Jetzt.

    Alles alles Gutedog-face-w-one-eye-open-blowing-heart

  • Ich habe schon einige Hunde verloren und bei den Beiden letzten hatte ich das Glück, dass sie selbst entschieden haben, dass sie nun auf die andere Seite gehen wollen. Aber sie haben es mir einen Tag vorher gezeigt, so dass wir in beiden Fällen die letzte Nacht aufbleiben und sie zur Regenbogenbrücke begleiten konnten. Mein nierenkranker Seelenhund hat mit seiner Krankheit 13 Monate gut gelebt, dann innerhalb von 2 Tagen stark abgebaut. Auch hier sind wir die letzte Nacht aufgeblieben - irgendwoher wusste ich immer, dass es bald so weit ist. Am Morgen hat er mich dann so angesehen, dass ich sofort

    nach dem Telefon gegriffen haben...Und trotz Feiertag kam die TÄ innerhalb einer halben Stunde.

    Ich glaube, wenn Du Deinen Hund gut beobachtest, wirst Du die Zeichen deuten können, die sie Dir gibt.

    Und dann wirst Du Dir nie Vorwürfe machen, es könnte zu früh gewesen sein.

    Ich wünsche noch eine gute Zeit miteinander - gleich ob Stunden, Tage oder Wochen.

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