Arbeit mit der Schleppleine
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Ich hab damals mithilfe eines tollen Buches (Antijagdtraining von Pia Gröning) mit dem Schleppleinentraining angefangen.
Nicht nur wegen jagdlicher Motivation, sondern weil alle anderen Hunde interessant waren und viele Umweltängste vorhanden waren.
Ich meine es war in o.g. Buch wo auch sinngemäß stand: wenn der Hund mit Schleppleine anders reagiert hat man quasi falsch trainiert.
Ziel ist bei uns erstmal gewesen mehr Orientierung an mir und ein gewisser Radius plus ein Stop Signal.
Als das halbwegs funktionierte haben wir noch ein „raus da“ aufgebaut, damit er nicht mehr irgendwo Spuren folgte und dann schleppte die Schleppleine auch so gut wie nur noch. Teils auch heute immer mal wieder.
Ich hatte unterschiedlichste Längen und Breiten, mittlerweile habe ich eine 12 m Biothane die für uns passt.
Die benutze ich auch fürs Mantrailing.
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Chilly, 7,5 Jahre alt, mit 3 Jahren bekommen als bereits doch recht routinierter Jäger. Er ist in Gebieten, wo es Wild gibt, an der Flexileine, ansonsten gibt es ein paar Orte, wo er frei laufen kann und da ist er auch sehr brav inzwischen.
Bonnie, ca 6 Jahre, Angsthund, die ersten ca 2 Jahre war sie entweder an der Flexi oder an einer 30 Meter Schlepp, allerdings immer doppelt gesichert mit zwei Karabinern am Geschirr und HB und mit Gurt an mir befestigt. Freilauf wurde im Sekundentakt irgendwann nach Monaten begonnen, also Leine fallen lassen, wieder aufnehmen.
Irgendwann ging es dann in ruhigen Gebieten, daß sie die Leine tatsächlich schleppte, da waren dann 20 Meter an ihr dran, zur Absicherung und weil man in evtl Panik/Angstmodus nicht mehr an sie rankommt.
Inzwischen läuft sie in ruhigen Gebieten häufig komplett frei, manchmal ist dann eine 2 Meter Schlepp an ihr, einfach wieder auch dafür, nicht ganz an sie ran zu müssen, sollte was sein.
Ansonsten verwende ich bei ihr nur die Flexi, entsprechend kurz halt, wenn Leute unterwegs sind und Straße und so, ansonsten immer der ganze Radius
Zur Erziehung verwende ich die Schlepp gar nicht, also kein Rückruftraining oder Radiustraining
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Die Schleppleine ist lediglich eine Sicherung, wenn ich dem Hund (noch) nicht genug vertraue.
Z.B. am Anfang als wir uns noch nicht gut kannten, ich situationen mit ihm nicht richtig einschätzen konnte und natürlich vor allem wenn Kommandos noch nicht zuverlässig sitzen.
Da hatte ich zu Beginn eine 10m Schleppleine die ich in der hand hatte.
Um den Rückruf zu trainieren, aber auch um eine Art "Radius" zu etablieren (nach 10-15 Metern fände ich es gut wenn Herr Hund sich mal umguckt wo ich Bummeltante denn bleib ^^)
Wir haben heute keinen 100%igen Rückruf (und ich bin nicht ambitioniert genug ständig zu trainieren) - wir beide mögen entspannte Spaziergänge wo jeder auf den anderen achtet, aber auch jeder irgendwie "sein Ding" macht. Meistens ist das drin (Arek achtet auf mich und hört zuverlässig genug).
Manchmal ist das nicht drin (bei höherer Wild-Aktivität oder wenns mal Schnee gibt).
Dann mache ich zur Sicherheit eine 5m Schleppleine ran die ich nicht in der Hand halte und hinter ihm her schleift.
Mir gibt es ein Gefühl der Sicherheit dass ich im Falle eines "nicht höhrens" schnell auf die Leine treten könnte.
In Gegenden mit generellem Leinenzwang (großer Bürgerpark bei uns oder zur Brut- und Setzzeit) gehe ich mit der 7m Flexileine.
Auch hier ist es lediglich Sicherung und hat nichts mit Training zu tun.
(Wobei es an der Flexi deutlich mehr regeln und Kommandos zu beachten gilt, als im Freilauf/normaler Führleine - auch die mussten wir erstnmal lernen - vor allem ich ^^)
Mir ist wichtig, dass ich auch an der (Schlepp-)leine (oder Flexi) unsere "normalen" Kommunikationsregeln nutze.
Ich sage "hier" anstatt ihn her zu ziehen, ich sage "Warte" anstatt den Flexi-Knopf zu drücken, ich sage "Achtung" kurz bevor die Leine zuende ist damit er abremsen kann und nicht mit Ruck reindonnert.
Wenn er nicht hört/reagiert, dann halte ich die Leine fest (hindere ihn also am weiter rennen) - aber gehe zu ihm hin, um ihn selber aus der Situation zu holen. Wenn ich bei ihm bin kommuniziere ich nochmal kurz mit ihm (jeh nach Situation energischer ^^) oder hole ihn am Geschirr einfach raus aus der Situation - das mache ich, das macht nicht die Leine.
Auch an der Schleppleine (und gerade beim Rückruftraining) überlege ich genau, ob es jetzt etwas bringt, dieses Kommando zu sagen.
Wenn ich weiß, dass er (wahrscheinlich) gerade zu abgelenkt ist um zu lernen, nutze ich das Kommando auch nicht.
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Ich bin teilweise einfach auf meine Eltern angewiesen,
Und es gibt keine andere Möglichkeit der Hundebetreuung?
Auch wenn es mich Aufwand und Geld kostet würde ich schleunigst eine andere Möglichkeit suchen.Wenn mein Hund stiften geht (und ich bin noch nichtmal dabei) das wäre für mich ein absolutes NoGo ...
Und das auch noch 1-2 mal die Woche ...
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Sarah42 ich bin da schon auch bei Manfred, das kann auch für den Hund dumm ausgehen.
Nixdestotrotz ist ein ziehender Hund an der Leine in Wald für die Eltern bestimmt auch ätzend.
Meine Erfahrung bzgl Radius etc. ist: es ist eine Mischung aus Bindug, Gehorsam und Auslastung die das händelbar macht.
Labbi schreit nach Dummy Training, das wäre ein sehr guter Jagdersatz, erhöht durch die gemeinsame Arbeit die Bindung, erfordert Arbeit am Gehorsam.
Ich habe mit Enki nur über eine gute Balance auch irgendwann was für mich passendes hinbekommen.
Heißt: nur Schlepp reichte bei uns auch nicht.
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Ich bin teilweise einfach auf meine Eltern angewiesen,
Und es gibt keine andere Möglichkeit der Hundebetreuung?
Auch wenn es mich Aufwand und Geld kostet würde ich schleunigst eine andere Möglichkeit suchen.Wenn mein Hund stiften geht (und ich bin noch nichtmal dabei) das wäre für mich ein absolutes NoGo ...
Und das auch noch 1-2 mal die Woche ...
Nein, außerdem war Charlie auch der Familienhund, nehme ihnen jetzt nicht den Hund weg . Man muss auch dazu sagen, sein Jagen ist für ca. 10-15s in den Wald zischen und wieder zurückkommen. Abhauen würde er auch nie und selbst wenn er Wild entdeckt, verfolgt er es für vielleicht 15s. Ausdauer hat er da keine, aber es soll natürlich trotzdem nicht passieren! Ich habe die nächsten Wochen auch aufgrund einer Verletzung meiner Mutter die Möglichkeit, intensiv mit ihm zu trainieren ohne das mir jemand dazwischen funkt oder das Training wieder zunichte macht - daher auch die neue Trainerin. Und danach werde ich einen neuen Versuch starten, meinen Eltern klarzumachen wie die Spaziergänge nicht laufen dürfen .
Dummytraining und Mantrailing machen wir bereits - das ändert aber nichts daran, dass er im Wald Spuren verfolgen will. Also an Auslastung bzw. Ersatztraining mangelt es ihm nicht ich denke viel eher dass es am Gehorsam und zu einem gewissen Teil sicher auch an der Bindung hapert!
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Hört sich eher nach Abspacken als Stressabbau an. Ich würde mal den Alltag unter die Lupe nehmen, was dazu führt, dass er diese Rennattacken braucht.
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Mit der Schlepp geh ich nur fährten und alleine schon da stelle ich mich selten dämlich an.
Als die Kleene noch jünger war und die Birne nicht so aufnahmefähig oder ich nicht die Muße hatte, jede Sekunde mit dem Kopf dabei zu sein, gab es eine Flexi dran. Die gibt es auch heute noch in Situationen, wo ich zb im Dunkeln raus gehe und nicht sehe, ob um die Ecke eine Katze sitzt.
Die Flexi ist einfach nur in meiner Hand und eine Absicherung, dass der Hund nicht doch auf nimmerwiedersehen losrast. Ich drücke weder den Stoppknopf noch würde ich bei der Schlepp auf die Leine treten. Der Hund rennt einfach im 8m Radium um mich herum und ich "steuere" im Freilauf genauso wie ohne Leine am Hund. Ich hab nur die Sicherheit, dass er im Zweifelsfall nicht komplett weg läuft. An der Straße gehen meine Hunde an ihrer normalen 1m Leine, immer.
Bei der SL hab ich nie verstanden, wofür die gut sein soll, wenn man das Ende doch in der Hand halten muss. Sonst ist der Hund doch ggf doch auch weg. Und in der Hand muss ich die dauernd auf und ab rollen und ein Gutteil wird durch alles gezogen, was so auf dem Boden liegt (andere Haufen zb).
Dieses auf die SL treten find ich absolut widersprüchlich und ich möchte auch nicht, dass mein Hund da zurückgeruckt wird. Ginge im Freilauf ja auch nicht und mir kann keiner erzählen, dass der Hund den Unterschied nicht merkt, ob da nun 10-15m Seil dran hängen oder nicht.
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Solo habe ich mit 7 Monaten bekommen. Als wir nach ein paar Wochen richtig Freilauf denken konnten hab ich ihm ein 10 Meter Seil aus dem Baumarkt angeknüpft zu Sicherheit.
Da konnte mo aber auch noch freilaufen weil sie noch ein Bisserl was gehört hat.
Die Schlepp kam ziemlich schnell weg und Freilauf oder Flexi.
Jetzt mit drei Hunden wäre ich maßlos überfordert mit mehreren schleppleinen also auch Flexi oder Freilauf
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Wie war das bei euch? Vielleicht wollt ihr kurz eure Rasse und die Problematik beschreiben, wieso eine Schlepp her musste und am interessantesten wäre es auch zu wissen, wie ihr trainiert habt und welche Erfolge ihr damit hattet.
Carlo, rumänischer HSH-Mix, läuft immer an der Schleppleine. Die paar Mal, die er bisher Freilauf genießen durfte, kann ich leicht an zwei Händen abzählen. Freilauf geht nur, wenn das Gelände sehr gut einsehbar ist, Carlo gut drauf ist und ich konzentriert bei der Sache bin. Nicht etwa, weil er jagen geht, daran hat er kaum Interesse, aber weil er eine Gefahr für andere Menschen und Hunde ist.
Dazu kippt er bei bestimmten Spuren (Füchse, Wildscheine, Marder, Erzfeinde,...) sofort in den Fight-Modus und ist dann nicht mehr ansprechbar. Ohne Absicherung würde er kopflos irgendwo hinrennen und in alles, was sich bewegt, reinbeißen.
Wir sind meist mit einer 5m Schlepp unterwegs, wenn wir weit außerhalb spazieren gehen auch schon Mal an 10-15m, die er aber eigentlich gar nicht richtig ausnutzt.
Ich hab die Schlepp immer in den Händen und bin immer am auf- und abwickeln (das läuft mittlerweile schon absolut automatisch, da denk ich gar nicht groß drüber nach). Meist so, dass wir mit zwei "Smileys" herumlaufen - also von Geschirr bis zu meiner linken Hand hängt die leine locker durch und zwischen meiner linken und rechten Hand hängt nochmal so ein Meter durch (das ist die Länge, die ich zum langsamen Stoppen nutze, dabei gleitet dieser Meter mit etwas mehr Widerstand durch die linke Hand, das ist das Signal für Carlo, dass die Leine gleich zu Ende ist), der Rest der Leine ist aufgewickelt in der rechten Hand.
Bei uns ist die Leine nur ein Notanker, wenn er eben in so eine Spur läuft und sich selbst vergisst. Ich kommuniziere nur den langsamen Stopp darüber, wobei wir da aber auch Wortsignale haben. Ich selbst ziehe oder rucke nicht an der Leine, ich halte sie einfach nur fest, wenn Carlo ausrastet und Druck aufbaut. Davon abgesehen wird eben über Wortsignale oder Körpersprache kommuniziert, so als ob es keine Leine gäbe.
Warte hat sich so nebenbei als Signal ergeben, weils immer vor einem langsamen Stopp gesagt wurde. Stopp haben wir erst daheim trainiert und dann mit nach draußen genommen.Am Boden schleppende Schlepp gibts bei uns übrigens nicht.
Wenn ich nicht sicher genug bin, ihn ganz frei zu geben, dann bleibt die Leine auch einfach in der Hand. Denn wenn er ausrastet, ist er sonst weg, da hab ich gar keine Gelegenheit mehr zu reagieren.
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