Arbeit mit der Schleppleine

  • Selbstverständlich ist es sein Anreiz, ein Tier aufzustöbern und zu erwischen - dafür ist er schließlich auf der Welt. Er hat mindestens 200 Jahre Solitärjäger-Gene hinter sich, und Genetik gewinnt immer.


    Er tut also, was er eigentlich tun soll, und das wird auch so bleiben. Statt euch mit endlosem Antijagdtraining (also Arbeiten gegen seine tiefste Veranlagung) zu stressen, würde ich ihn entsprechend absichern und mich damit abfinden, wen ich mir da geholt habe. Das heißt natürlich keinesfalls, dass du ihn nicht erziehen sollst, das mußt du unbedingt - du solltest dich nur nicht auf Unmögliches versteifen.


    Meine Parson-Hündin steht generell wirklich gut im Gehorsam - aber wenn ihr ein Reh vor die Nase springt oder ein Hase direkt vor ihr hochgeht, ist sie trotzdem weg. Ein Wildschwein wäre ihr Traum. Ist einfach so,das verhindert bei so einem Hund kein Training der Welt.


    Bei uns läuft es folglich so: Freilauf gibt's in überschaubaren oder wildlosen Gebieten (hätte ich sowas nicht in der Nähe, hätte ich mir diesen Hund nicht zugelegt). Im Wald, in unübersichtlichen Situationen oder an fremden Orten ist immer die Fünfmeter-Leine dran. Da schleppt nichts, weil der verhältnismäßig kleine Hund es ätzend findet, sowas nachschleifen zu müssen, die hab ich in der Hand und geb bei Bedarf Länge nach. Flexi ging sicher auch, dafür bin ich aber zu doof.


    Mit dieser "Grundsicherung", die natürlich ein Kompromiß ist, haben wir keinen Streß, und Hund und Umwelt sind sicher.

  • Hallo!


    Mein allererster nicht-Vorstellungs Post also ich hoffe ich mache alles richtig.

    Ich hab mich gerade durch den ganzen Thread gelesen und weils ein Thema ist mit dem ich mich quasi jeden Tag beschäftige, dachte ich ich schreib auch mal was dazu.

    Ganz vorab, ich finds sehr spannend was für kurze Schleppleinen ihr verwendet - und bin auch ein bisschen neidisch, wenn ich an meine Seilbündel denke mit denen wir immer losstarten :lol:


    Iggy, mein Galgo(mix), läuft eigentlich hauptsächlich an der Schleppleine, weil er seiner Rasse entsprechend durchaus jagdliche Ambitionen hat. Seltener, aber zum Glück haben wir die Möglichkeit, darf er in bekannten Gegenden zeitweise frei laufen


    Ich habe hier verschiedene Leinen-Längen, die ich je nach Gebiet und Gesellschaft verwende, aber mein Favorit ist die 30m Biothane.

    Hab auch kürzere, aber die verwende ich eigentlich selten und auch eine 50m Reepschnur die aber nur in sehr speziellen Gebieten, wo wir kaum jemandem Begegnen und auch nur dann, wenn ich NUR mit Iggy alleine unterwegs bin, zum Einsatz kommt.


    Ich nutze die Schleppleine zur reinen Abischerung und er zieht sie nach, deswegen darf mein Hund zb einen 20m Radius haben an der 30m Leine, weil ich mind. 10m Leine als "Reaktionszeit" brauche, sollte er plötzlich durchstarten.


    Wir trainieren an Radius, Impulskontrolle, dem Bleiben auf Wegen, natürlich auch am Rückruf und was mir persönlich am wichtigsten ist, dass er selbstständig Entscheidung trifft die in meinem Interesse sind (ich hatte eigentlich "kluge Entscheidungen" geschrieben, aber ich glaub ja nicht, dass Iggy die besonders klug findet :p)
    Zb bei Wildsichtung selbstständiges Stoppen und Umorientieren.


    Kann jemand eine biothane-Leine 15m oder 10m empfehlen? Mich nervt bei der leichten Nylon so, dass sie bei Regen trotzdem schwerer wird.


    Eine andere Frage: habt ihr irgendwelche Ideen, Tipps, wie man am Wild trainiert, Wildpark oder so? Hat das jemand schon mal gemacht? Eventuell desensibilisiert das ja den Geruch bzw. lernt der Hund auch mit Wildfährte in der Nase zu gehorchen und man hat evtl mehr Sichtungen an denen man üben kann.


    Wir gehen oft extra fürs Training in den tiefsten Wald und haben nicht eine Wildsichtung (oder ich bin einfach zu blind)

    Ich schließe mich der Empfehlung für Lennie Equipment an, dort habe ich alle meine Biothane Leinen her und ich bin sehr zufrieden!

  • Ich habe jetzt auch eine von Lennie Equipment.

    Weshalb so kurz? Weil ich 40 kg an der Schlepp nicht halten kann, wenn die losbrettern. Ich war jetzt lange lange mit ner 8m Flexi unterwegs, da ist meine Reaktionszeit am Stopknopf einfach schneller und ich kann das Ding besser halten.

    Jetzt, langsam, traue ich mich wieder an eine "Schlepp", wobei die 5m, die ich habe für mich nicht wirklich eine Schlepp sind, sondern einfach eine lange Leine. Ich möchte dem Bub mal ein bischen mehr das Gefühl geben, nicht angeleint zu sein, das geht an der hängenden Leine natürlich besser als an der Flexi. Auch wenn da nicht viel Zug drauf ist. Im Feld nehm ich allerdings weiterhin die Flexi, da ist mir die Gefahr des Durchstartens einfach noch zu groß, solange die Felder brach liegen und die Hasen damit keine Deckung haben.


    Ganz ohne Leine wird wahrscheinlich nie gehen. Aber es ist für uns schon ein Fortschritt, daß er es mal schafft, sich hinzusetzten und zu gucken, wenn da 100m entfernt ein Hase ist, anstatt brüllend in der Leine zu hängen. Wenn 20m vor uns ein Reh abspringt, wird natürlich immernoch gebrüllt. Und ich fürchte, das wird auch so bleiben.

  • Jetzt, langsam, traue ich mich wieder an eine "Schlepp", wobei die 5m, die ich habe für mich nicht wirklich eine Schlepp sind, sondern einfach eine lange Leine. Ich möchte dem Bub mal ein bischen mehr das Gefühl geben, nicht angeleint zu sein, das geht an der hängenden Leine natürlich besser als an der Flexi.

    Wie handhabst du das dann? Schleift die Leine hinter dem Hund her oder haltest du das Ende trotzdem noch in der Hand?

  • Ich hab für meinen Sonderpudel mittlerweile eine 5-, 10- und 15-Meter-Schlepp hier. Ich bevorzuge Nylon, am liebsten möglichst leicht.


    Die verschiedenen Längen nutze ich für verschiedene Gebiete, von Dorf über Spazierweg bis Wald. Ich hatte lange für ihn eine 10-Meter-Flexi, aber mit der kann ich leider weniger fein mit ihm kommunizieren.


    Ich halte die Schlepp IMMER fest. Frei nachschleppende Leine ist mir persönlich zu gefährlich. Deshalb haben unsere Schleppleinen auch allesamt Schlaufen.


    Ich gehe eigentlich davon aus, dass wir immer eine Leine brauchen werden. Wenn nicht, ist es schön, aber ich rechne nicht damit.

  • Jetzt, langsam, traue ich mich wieder an eine "Schlepp", wobei die 5m, die ich habe für mich nicht wirklich eine Schlepp sind, sondern einfach eine lange Leine. Ich möchte dem Bub mal ein bischen mehr das Gefühl geben, nicht angeleint zu sein, das geht an der hängenden Leine natürlich besser als an der Flexi.

    Wie handhabst du das dann? Schleift die Leine hinter dem Hund her oder haltest du das Ende trotzdem noch in der Hand?

    Ich hab das Ende in der Hand und wickel auf, so daß die Leine eignetlich immer durchhängt. Die Leine hat hinten, in der Mitte und vorne zusätzlich ein Schlaufe, wo man reingreifen kann. Ich halte die Leine eigentlich immer so, daß er nicht mehr als nen Meter "Anlauf" nehme kann.

  • Schleppleine ist hier auch immer wieder mal dran. Ich steh total auf Biothane wenn es trocken ist, so 8-15 Meter, mit mehr komme ich nicht klar. Ohne Handschlaufe, ich lasse tatsächlich ab und zu schleppen, meistens hab ich die aber in der Hand.


    Dazu hab ich 2x gummiertes Nylon (7 und 5 Meter), die sind zwar leichter, aber nicht so angenehm sauber zu machen.


    Dazu hab ich 2 Flexileinen (8m), die ich bei Regen/Nass/Matschewetter lieber nutze.


    Hatte jemand von euch schon mal eine Schlepp aus Leder? Ich stell mir irgendwie unpraktisch vor, andererseits wahrscheinlich leichter als Biothane?

  • Zählt zum Fährten? Da nutze ich Schleppleinen aus Leder.

    Ich mag Leder sehr gerne, es ist mein liebstes Material. Als Schleppleine für unterwegs ist mir Biothane aber lieber, weil es besser zu reinigen ist (vor allem, wenn sie mal einen Hundehaufen streift :kotz:)


    Ansonsten ist Leder bei Nässe halt glitschig, aber das ist Biothane ja ebenfalls.


    Wäre der Hundekacke-Aspekt nicht, hätte ich auch im Alltag eine Lederschleppleine.

  • Da wir jetzt öfter in wildreichen Umgebungen unterwegs sind und Ella passionierte Sichtjägerin ist, sind wir auch gerade wieder mehr mit der Schleppleine unterwegs.

    Wir haben 12mm breite Biothane in 5m und 10m für Ella mit 22kg.

    Dazu kommt jetzt noch eine 15m lange aus diesem EasyCare Material von Lennie. Das finde ich zum Üben von Wildbegegnungen für uns die bessere Länge, mir fehlte da bei den 10m ab und an noch was:D

  • Klar zählt das. Danke! :winken:


    Geht die beim Schleppen nicht kaputt? In meinem Kopf ist Leder da anfälliger als Biothane. Hab da vielleicht auch nur falsche Vorstellungen.

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