Hund beißt Kind. Gibt es noch eine realistische Chance für ihn?

  • Ihr habt beim ersten Hund schon versäumt euren Kindern beizubringen wie man mit Hunden umgeht! Dass ein Kind sich am Hund hochzieht, ihn am Fell zieht etc etc lässt man als verantwortlichesund fürsorgliches Elternteil nicht zu, auch wenn der Hund sich das gefallen lässt!! Das ist ein Nogo! Da wird eingeschritten und den Kindern erklärt, dass man das nicht darf und gezeigt wie es richtig geht!

  • Ganz ehrlich, wenn ich "meinem Hund eine 2. Chance" geben möchte, dann wäre mir doch schnurzpiepegal, ob ich da nun 2h irgendwo hineiert muss. 2h ist doch nix, das bin ich dieses Wochenende einfach mal eben schnell gefahren, um einen Hund anzugucken. Oder in den Lieblingsmusikladen oder zu einer lieben Freundin oder in den Lieblingstierpark oder in eine besondere Sauna... Wenn diese Familie angeblich "die totalen Hundemenschen" ist, sollte man da doch diesen wirklich minimalen Aufwand machen und sich anhören, was ein kompetenter Mensch dazu zu sagen hat und wie seine Einschätzung der Lage ist. Das ist ja kein Aufwand, da hat das Training noch nicht mal begonnen und nichts war anstrengend... Das ist doch allemal besser, als wenn man die unterschiedlichen Trainer vor Ort durchprobiert und die weder Erfahrungen mit Familien noch mit DSH haben...

    Aus 2h werden aber mindestens 4h, weil man auch zurück muss. Vor Ort ist man sicherlich auch 2h, dann sind das schon 6h. Wenn man überlegt, dass man am Tag vllt 18h wach ist, ist ein Drittel vom Tag halt rum. Wenn man bedenkt, dass die TE drei Kleinkinder bzw. sehr junge Kinder hat, ist das schwierig, mal eben die Kids den halben bis ganzen Tag unter zu bringen, ggf. sogar regelmäßig, nicht jeder sittet gerne Kinder und schon gar nicht wöchentlich.


    Außerdem gibts ja noch 500 andere Gründe, warum das alles nicht geht. Da steht sich die Frau irgendwie selbst im Weg in dieser Situation grade.



    Es gibt auch normale Hundesportvereine, die DSH-passenden Sport anbieten, da sind auch Trainer, die Unterordnung/Schutzdienst machen z.B. Aber da muss man viel Zeit investieren, mehrmals wöchentlich, das geht einfach nicht, wenn man einen Hund will, der nebenbei mitläuft und ein toller Familienhund ist. Wenn man Hundesport machen will, holt man sich so etwas wie einen Schäferhund. Wenn man einen Familienhund ohne Hundesport will, dann holt man sich auf jeden Fall keinen Schäferhund.


    Und das ist ja aber das Problem am Ende - jeder Rassehund wurde aufgrund einer Nutzeigenschaft mal gezüchtet. Nur, weil Labbis "ach so lieb" sind mit ihren treudoofen Augen und dem knautscheweichen Schnäuzchen, heißt das nicht, dass man die nur nebenbei mitlaufen lassen kann. Das sind Jagd-/Apportierhunde und es gibt nicht gerade wenige, die am Ende sogar bissig werden, weil man sie völlig falsch behandelt und hält. Also wäre selbst ein Labbi nichts für diese Familie denn auch ein gut sozialisierter Schäferhund ist ausgesprochen kinderfreundlich - wenn man sich eben mit dem Hund auseinandersetzt - so wie man das mit jedem Hund tun muss, egal ob das ein Hochzuchtchichuahua ist, ein Labbi oder ein Schäfer oder auch ein Pitbull oder ein Mix aus sonst was.

  • ? ich ziehe meine Lehren aus diesem Vorfall für meine eigene Familie.


    Unsere Hündin ist auch so eine, die sich alles gefallen lassen würde von den Kindern wenn wir es zulassen würden.


    Umso besser werde ich jetzt ein Auge drauf werfen, ob sich nicht doch ein paar Nachlässigkeiten eingeschlichen haben, die zum Glück bei DIESER Hündin (noch) zu keinerlei Problemen geführt haben, vor allem in Hinblick darauf, dass bei uns bald ein Welpe einzieht.


    Auch wenn sie Zuhause ein "Lämmchen" ist, in der Interaktion mit anderen Hunden, auf dem Hundeplatz oder der Hundewiese, zeigt sie ihr volles Potential an Kommunikation. Und ja, da gehört auch dazu, dass sie andere Hunde maßregelt, wenn ihr was nicht passt.


    Ich werde jedenfalls noch viel besser und sensibler auf ihre Körpersprache achten.


    Was ist, wenn sie in ein paar Jahren taub/blind wird, Schmerzen hat usw. Dann reagiert sie vielleicht auch nicht mehr so gutmütig wie jetzt...und dann möchte ich in keine Situation kommen, in der ich mir selbst den Vorwurf machen muss, dass ich zu nachlässig war, weil ja (vermeintlich) "eh immer alles gepasst hat".... ???

  • @Dobby13

    Wer will, findet Wege... Wer nicht will, findet Gründe.

    Die TE ist ja nicht alleinerziehend und wenn gerade der Mann den Hund behalten möchte, soll er sich mit engagieren.

    Mit diesem Hund muss einiges umgestellt werden und wenn es schon an so Pillepalle wie ein bisschen Weg scheitert, dann wird es an anderen Punkten auch nicht funktionieren.


    Aber alleine sich das ist nicht drin, das wurde von der TE schon gesagt. Die Bereitschaft ist nicht da. Und aus dem Hund wird (hoffentlich) trotzdem kein Schaf, das alles mit sich machen lässt. Das Trainingsziel wäre so oder so nicht, dass die Kinder munter auf dem Hund weiterspielen und er nur nicht mehr zuhackt.

  • Es wurde der trainer genannt, weil man den kennt und die wenigsten aus Graz kommen und einen dementsprechenden trainer kennen. Oder gibt es jemanden aus graz der sagt ne da gibt es nix?

  • Ich verstehe ehrlich gesagt die Intension der "ich wurde auch gebissen und bekam dann noch einen riesigen Anschiss"-Geschichten nicht :ka:


    Die Geschichten sind zum Großteil ja gar nicht vergleichbar.

    Das Mädchen in diesem Fall ist noch sehr klein (4 Jahre) und hat in der Situation ja überhaupt nichts Verbotenes gemacht. Puppenspielen auf dem Hund war nicht verboten - und die Einsicht, dass das für den Hund unangenehm sein könnte, kann so ein kleines Kind noch gar nicht haben.

    Da läuft beim Kind eben so wenig schief wie beim Hund :ka:


    Dann zu sagen "selbst schuld - stell Dich nicht so an" oder sogar noch mit einem Anschiss einen drauf setzen... Naja - ich weiß nicht, ob das nun sonderlich hilfreich ist.


    Und ganz im Ernst:

    Auch wenn das Kind einen Fehler gemacht hätte:

    Wenn ein Kind (und das könnte auch ein komplett fremdes Kind sein) mit einer stark blutenden Gesichtswunde, die im Krankenhaus versorgt werden muss, vor mir steht - da würde mir so ziemlich alles einfallen - aber doch nicht, dass ich dieses Kind dann in dieser Situation auch noch schimpfe. :ka:

    Nicht mal dann, wenn das Kind tatsächlich "Schuld" gehabt hätte.



    Und mal angenommen, das Kind hat tatsächlich eine Fehler gemacht:

    Auch dann steht man erst einmal als Erwachsener, der die Aufsichtspflicht gehabt hätte, in der Verantwortung - denn die Schuld auf das Kind zu schieben, ist zu einfach.

    Bis zu einem gewissen Alter hat man schlicht und ergreifend seine Aufsichtspflicht verletzt.

    Wenn das Kind nicht weiß, wie man sich dem Hund gegenüber verhält - egal ob es die Regeln nicht kennt oder ob es vielleicht ein Kind ist, dass die Grenzen gerne mal austestet - dann sind die Erwachsenen dafür verantwortlich, dass trotzdem nicht passiert.

    Die Verantwortung kann man nicht auf ein Kleinkind übertragen.


    Und ich bin ehrlich gesagt froh, dass man sich heute auch aus rechtlicher Sicht nicht mehr mit einem "selbst schuld - dann beißt der Hund Dich eben" aus der Verantwortung ziehen kann.

    Denn das ist sowohl Hund als auch Kind gegenüber unfair.



    Und auch die Beispiele, in denen früher Hunde gebissen haben, zeigen doch, dass man bis zu einem gewissen Alter immer auch mit einem Fehlverhalten der Kinder rechnen muss. Sonst wäre ja in den geschilderten Fällen überhaupt nichts passiert.

    Sooo einfach scheint es also doch nicht zu sein, als Kind den Umgang mit Hund ohne Anleitung fehlerfrei zu meistern. :ka:

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