Hund beißt Kind. Gibt es noch eine realistische Chance für ihn?

  • Mein Spuk ist so ein ehemaliger "Familienhund, der sich alles gefallen ließ" und die Familie, der er vor mir gehört hat, hatte keine Ahnung, wie problematisch er mit Kindern ist.

    Er war drei Jahre lang ein Kinderspielzeug, hat aus Loyalität nie gebissen, aber er wurde auch rechtzeitig abgegeben und kam zu mir. Sobald er familienfremde Kinder sah, die sich ihm nähern wollten, wurde er sehr laut und zeigte deutlich, dass er sich keine Berührung gefallen lassen würde.


    Bei mir ist er komplett unauffällig, denn er hat gelernt, dass in meiner Gegenwart kein Kind ihn bedrängen kann.

    Ein Familienhund hat einen harten Job: Er muss mit Trubel, vielen Reizen und auch mit wenig rassegerechter Auslastung klarkommen, eine hohe Reizschwelle und viel Toleranz mitbringen und oft auch unauffällig nebenher laufen.

    Was er nicht muss ist, sich bedrängen und belästigen zu lassen, ohne sich Raum zu schaffen.

    Daher ist es immens wichtig, dass ihr als Erwachsene immer ein Auge auf Kinder und Hund habt, denn beide Parteien können nicht vernünftig und überlegt miteinander interagieren.

    Beide Parteien brauchen Regeln. Der Hund muss lernen, dass er gehen kann, wenn es ihm zu viel wird, kein Kinderspielzeug klauen, die Kinder nicht maßregeln darf, wenn sie normale Kinderdinge tun. Die Kinder müssen lernen, dass der Hund in Ruhe gelassen wird, besonders wenn er liegt oder frisst. Er ist kein Spielzeug. Er ist aber auch nicht der frühere DSH, der offenbar wie Spuk viel zu loyal war, um sich gegen die Übergriffe der Familienmitglieder zu wehren. Hunde wie euer verstorbener Hund sind die Ausnahme, während Apollo, der sich seine Ruhe durch Maßregeln des Störenfrieds verschafft, eher die "Normalen" sind.


    Wenn ihr bereit seid, den Umgang mit normalem Hund und Kindern zu lernen und eurem Hund das Recht zuzugestehen, in Ruhe gelassen zu werden, wenn er das möchte, dann sucht euch einen fähigen Trainer, der euch erklärt, wie ihr managen und den Hund lesen könnt, trennt Hund und Kinder sicher, wenn ihr nicht aufpassen könnt, lasstvden Hund keine Sekunde mit den Kindern allein und lernt alle zusammen.

    Wenn nicht, gebt den Hund mit einer EHRLICHEN Beschreibung, was passiert ist, zurück ins Tierheim. Erzählt, dass ihr nicht aufgepasst habt, dass eure Tochter mit Puppen auf dem Hund gespielt hat. Gebt ihn nicht mit "hat total unerwartet das Kind gebissen" zurück, das machtveine Weitervermittlung schwieriger.


    Eurer Tochter wünsche ich alles Gute und euch die richtige Entscheidung.

  • Bei so wenig Hundeverstand seid ihr definitiv keine Hundemenschen. Gebt das arme Tier zu Leuten, die wissen wie man mit Tieren umgeht.

    Unfassbar, dass der Hund und eure Tochter wegen eurem Unvermögen auch noch leiden müssen.

  • Wir haben auch so eine absolute Familienhündin in Schäferhundgröße.


    Was sie als Familienhund können muss?


    1.) Sich bei uns sicher und wohl fühlen, oft gestreichelt und gekuschelt werden!


    2.) Der Hund ist ein Lebewesen und kein Spielzeug!!!!!!


    3.) Der Hund gehört zu uns und ist überall mit dabei!


    3.) Zeigen dürfen, wenn ihr eine Situation unangenehm ist und erwarten dürfen, dass darauf eine Reaktion erfolgt (Einer der von meinen 4 Söhnen am öftesten gehörten Sätze: "Lass den Hund in Ruhe"!)


    4.) Das Spielzimmer und Kinderspielsachen sind tabu für den Hund, die Futterschüssel, Kauknochen ect. und der Hundeplatz sind tabu für die Kinder.


    5.) Der Hund wird nicht angebrüllt, es wird nicht an ihm gezogen, man setzt sich nicht auf den Hund, es wird ihm nicht ins Maul gefasst, es wird ihm nichts weggenommen.


    6.) Der Hund nimmt den Kindern nichts weg, auch kein Essen das runter fällt, er springt nicht an ihnen hoch.


    7.) In Menschen wird nicht hineingebissen, auch nicht aus Spaß, auch nicht knabbern, absolutes TABU! vom Welpenalter an!


    Unseren Kinder vertrau ich voll und ganz und wir lassen sie sehr wohl mit dem Hund alleine, Besucherkinder und Hund werden durchgehend beaufsichtigt, aber ehrlich gesagt eher aus dem Grund, dass ich nicht weiß, wie die Kinder reagieren, dem Hund vertrau ich auch zu 100%.


    Genauso handhabe ich es bei unseren Kindern mit fremden Hunden, nur unter totaler Aufsicht, keine Minute alleine (und ein erwachsener Hund ist auch nach 6 Monaten im Haushalt noch ein bisschen fremd).


    Ich verstehe, wenn es jetzt einen Aufschrei gibt, es gab aber in 9 Jahren nicht mal annähernd eine Situation, über die ich mir Gedanken gemacht hätte.


    Alles, alles Gute für deine Tochter und alles, alles Gute für Apollo! ?

  • Kleine Ergänzung zu meinem Text:


    Bitte geht darauf nicht ein, es fällt mir schwer genug diesen Text zu schreiben.


    Das Einschläfern lassen wäre abgesehen davon, dass es Tierquälerei ist euer schlimmster Fehler.


    Meine Eltern haben vor vielen Jahren, als ich in dem Alter deiner Tochter war, diesen Fehler gemacht.


    Unser Nick, zu dem Zeitpunkt 11, Athrose, fast Blind, Gelenkprobleme, fast taub hatte gebissen.


    Ein Kind. Die Schuld lag bei meinen Eltern, und den Eltern dieses Kindes.

    Aber auch bei dem Kind, es war alt genug zu verstehen, dass es den Hund nicht anfassen darf. Das hat meine Mutter ihm immer Gesagt.


    Eines Tages lag Nick in seiner Hundehütte, und alle waren im Garten. Er hatte etwas zum Kauen.

    Das Kind hat sich von hinten angeschlichen, und ihn gestreichelt. Da war es zu spät. Eine blutige Wunde/Narbe im Gesicht.


    Alles ist gut verheilt, und es ist nur noch eine kleine Narbe. Außerdem hat das Kind (inzwischen Erwachsen)

    Keine Angst vor Hunden.


    Allerdings musste der Hund es mit seinem Leben bezahlen, nachdem das örtliche Tierheim keinen Platz hatte, und niemand ihn haben wollte.

    Meine Eltern sahen in ihm eine Gefahr.


    Er wurde eingeschläfert. Der einzige Trost ist bis Heute ist, dass er Alt und Krank war, auch wenn einiges an meinem "Vater" liegt. Ich würde ihn als Tierquäler bezeichnen.


    Bis heute, es ist viele Jahre her leiden ich und meine Mutter sehr darunter. Wenn nur sein Name fällt brechen wir in Tränen aus.


    Das hat man von dieser Entscheidung.


    Meiner Mutter (Meinem "Vater" leider nicht) ist vollkommen bewusst, dass es ihre Schuld ist, und sie leidet bis Heute sehr darunter, und sieht sich in dem Fall als Mörder.


    Leider ist dies so.


    Heute haben wir nach vielen Jahren wieder einen Hund, und versuchen das, was man wieder gut machen Kann, wieder gut zu machen.


    Auch wenn man die Zeit nicht zurückdrehen kann, und diese inneren Narben auf ewig bleiben.



    Ich wünsche niemanden, dass so etwas passiert, und hoffe, dass ihr diesen Fehler nie macht.


    Handelt im Sinne eures Hundes.


    Es tut mir leid, sollte mein vorheriger Text so böse rüber kam, allerdings hat er in mir tiefste Wut und Trauer ausgelöst.


    Bitte trefft die richtige Entscheidung.

  • Erstmal tut es mir sehr leid für eure Tochter, die Familie und auch für den Hund. Eine schreckliche Situation, die euch als Familie bestimmt unglaublich verunsichert und erschreckt hat.


    Und dann all diese Antworten, die ihr so gewiss nicht erwartet habt und die euer Weltbild des "Familienhundes" völlig auf den Kopf stellen. Doch alleine deine Fragen zum nun "bissigen" Hund zeigen äußerst deutlich, daß ihr weit entfernt seid vom Hundemenschendasein.


    Ließ dir hier alles in Ruhe durch, lass dich durch gewisse Untertöne nicht verunsichern und mach dir mal Gedanken darüber, inwieweit die User hier nicht doch Recht haben ....... auch wenn das bisher Geschriebene bestimmt nicht das ist, was du lesen wolltest.


    Von Herzen gute Besserung dem Töchterchen ??

  • Ich wurde von unserem sehr grossen Familienhund in Gesicht geschnappt, als ich 4 Jahre alt war.


    Meine Eltern haben danach das einzig Richtige hetan:


    Sie haben ihre (!) Aufsichtspflicht überdacht und in Zukunft dafür gesorgt, dass der Hund sich nicht mehr bedrängt fühlen musste.


    Der Hund lebte danach noch weitere 8 Jahre ganz normal als heiss und innig geliebter, wunderbarer Familienhund in unserer Familie.



    Wenn ihr den Hund nicht voll und ganz und zu 100% akzeptieren könnt, gebt ihn zurück. Er hat es verdient, dass er bei Menschen leben darf, die ihn rundum akzeptieren und lieben.


    Er ist ein Lebewesen, man sperrt ihn nicht einfach weg.

  • Es ist für mich grundsätzlich überhaupt nicht nachvollziehbar, dass man Hunde - egal welche Größe und Rasse und Aufzucht - mit Kindern - egal wie alt und groß und vernünftig - zusammen unbeaufsichtigt alleine lässt. So lange die nicht - und da ist das Hund-Kind-Zusammenspiel sehr individuell zu betrachten - nicht mindestens 14 Jahre alt sind, lässt man die nicht alleine. Da ist es egal, ob es ein Labbi oder ein Schäferhund ist. Es sind Hunde, die können alle beißen, so lange die Zähne im Maul haben, auch wenn man sich „noch so sicher“ ist, dass das nie passieren wird, weil „hier den schöngeredeten Grund einfügen“. Die werden beißen, wenn sie müssen und selbst ein spielerisches beißen kann stärkere Verletzungen nach sich ziehen.

  • Ich fühle mich jetzt direkt angesprochen?!

    Es ist für mich grundsätzlich überhaupt nicht nachvollziehbar, dass man Hunde - egal welche Größe und Rasse und Aufzucht - mit Kindern - egal wie alt und groß und vernünftig - zusammen unbeaufsichtigt alleine lässt. So lange die nicht - und da ist das Hund-Kind-Zusammenspiel sehr individuell zu betrachten - nicht mindestens 14 Jahre alt sind, lässt man die nicht alleine. Da ist es egal, ob es ein Labbi oder ein Schäferhund ist. Es sind Hunde, die können alle beißen, so lange die Zähne im Maul haben, auch wenn man sich „noch so sicher“ ist, dass das nie passieren wird, weil „hier den schöngeredeten Grund einfügen“. Die werden beißen, wenn sie müssen und selbst ein spielerisches beißen kann stärkere Verletzungen nach sich ziehen.

    Grundsätzlich versteh ich die Gedanken und kann sie auch genau so unterschreiben. In der Theorie...


    In der Praxis ist es aber schwer zu managen, dass ich jedes mal Kinder oder Hund einpacken soll, wenn ich raus geh, um.die Post entgegen zu nehmen oder in der Keller runter geh um ein Glas Marmelade zu holen oder ins Schlafzimmer in dem ersten Stock um die Betten zu machen.


    Ja, dann sind Kinder und Hund auch unbeaufsichtigt gemeinsam im Wohnzimmer. Der Hund wird ja gaga, wenn ich ihn alle 10 min aus seiner Ruheposition reiße, um ihn wie einen Schatten mitzunehmen damit er ja nicht mit den Kindern alleine ist. ???

  • Es wurde ja schon einige Male gesagt, aber mir platzt da beim lesen der Kragen.


    Der Hund ist 6 Monate bei euch und ihr lasst ihn unbeaufsichtigt mit einem kleinen Kind.


    Der Hund kann rein gar nichts dazu. Ihr habt nicht gesehen was passiert ist und nun ist der Hund der böse. Es gibt manchmal Hunde die das abkönnen von Kindern ständig begrabscht oder bedrängt zu werden, viele mögen das nicht und wehren sich dann.


    Für euer Kind tut es mir sehr leid, das ist sicher ein großer Schock für sie und ich verstehe natürlich ihre Reaktion.

    Für euren Hund tut es mir ebenfalls nur leid. Wenn er zurück ins Tieheim geht, wird es aufgrund eures Fehlers schwierig ihn weiter zu vermitteln.

    Ich hab lange im Tierheim gearbeitet und weiß daher wie es für Hunde ist die einmal gebissen haben. Die Vermittlung dauert oft jahrelang.


    Wie gesagt der Hund hat nichts Falsches getan, ihr seid da in der Pflicht gewesen und seid es immer noch.

    Wenn ihr ihn behalten wollt, dann niemals Hund mit Kindern unbeaufsichtigt lassen und lernen den Hund zu lesen.

  • Boah... ich könnte grade echt...

    Tut mir wirklich leid für eure Tochter, aber den Hund einschläfern lassen wollen, weil ihr als Eltern ganz einfach nicht aufgepasst habt??

    Wir wissen nicht 100%ig genau wie es passiert ist.

    Und warum nicht? Kinder und Hunde lässt man ganz einfach nicht unbeaufsichtigt!! Ihr seid da in der Pflicht, auf den Hund und eure Kinder zu achten!

    Es ist auch egal wie es wirklich passiert ist.

    Nein, ist es nicht.

    Ein Familienhund muss sowas abkönnen, unser vorheriger Hund hat sich alles gefallen lassen.

    Kein Hund muss sowas abkönnen! Mit dieser Einstellung würde ich euch echt raten, euch keinen Hund mehr zuzulegen! Wollt ihr jetzt jeden Hund töten lassen, den eure Tochter nicht als Puppenhaus benutzen kann?

    Was wir wissen wollen ist, ob das jetzt bedeutet, dass wir Apollo abgeben müssen

    Ja, unbedingt. Gebt ihn bitte zurück ins Tierheim und sagt dort auch, dass er euer Kind gebissen hat, damit er nicht wieder in eine Familie mit Kindern kommt. (Oder zumindest bei der Vermittlung darauf geachtet wird, dass er zu passenderen Menschen kommt)

    muss er vielleicht eingeschläfert werden?

    Nein!

    Wir wollen auch niemand anderen in Gefahr bringen und denken wirklich darüber nach ihn einschläfern zu lassen.

    Kein vernünftiger Tierarzt wird einen gesunden, jungen Hund wegen sowas einschläfern. Gebt den Hund zurück ins Tierheim und lasst dort entscheiden, wie es weitergeht.

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