Hunde färben - Geschmackssache oder gegen die Natur?

  • Dies ist der 671. Beitrag in diesem Thema. Heftig.

    Ich denke, es ist unstrittig, dass gut gemachtes - also fachgerechtes - Färben und Stylen dem Hund nicht schadet und nicht im entferntesten die Würde des Hundes verletzt.

    Was mich allerdings regelrecht entsetzt, ist der Wunsch nach Normierung und absurde „Zurück-zur-Natur-Argumentation“ in diesem Zusammenhang.

    Ich mag - nein, ich brauche Vielfältigkeit, Offenheit und Neugier auf andere und Neues, für mich (!) Fremdes, wie die Luft zum Atmen. Auf der Basis von Respekt, Verständnis und Neugier. Und das Symbol „bunte Hunde“. passt perfekt dazu.

    Danke, @Rübenase, dass Du mir diesbezüglich die Augen geöffnet hast.

  • Ich habe mir heute noch viele Gedanken zum Färben gemacht.


    Ich hatte ja eh schon mehrmals betont, dass es für mich persönlich nicht in Frage kommen würde.

    Aber dass ich bei anderen Hunden ein paar Stähnchen nicht schlimm finde.


    Aber gestern bei den Bildern mit dem knallbunten Pudel mit Flügel...Ja - das war mir dann doch viel zu viel. Und das finde ich tatsächlich nicht gut.

    Ich habe deshalb heute lange darüber nachgedacht, warum ich beides so unterschiedlich einordne - denn auch, wenn es dem knallbunten Flügelhund nicht schadet und ich wüsste, dass er es tatsächlich nicht schlimm findet - in diesem extremen Fall finde ich es dem Hund gegenüber tatsächlich irgendwie unfair... Und ja - ich finde, der Hund wird - aus meiner ganz persönlichen Sicht - mit dieser Frisur und der Färbung irgendwie lächerlich gemacht.

    Ich kann nur nicht so recht definieren, wo da genau die Grenze für mich ist...

    Bzw. die Grenze definieren geht noch einigermaßen (also zumindest für mich im Kopf) - aber ich weiß nicht, WARUM ich die Grenze da ziehe...

    Das ist schon ein recht kompliziertes Thema, finde ich :ops:



    Dazu möchte ich noch was schreiben - ich packe meine Antwort aber in den Spoiler:

  • Vielleicht gibt es beim färben ja auch so ne Art Suchtfaktor, wie bei Tattoos.....viele Leute, die stark tätowiert sind, berichten ja davon, dass es so eine Art Sucht wird, bis man ziemlich bunt ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es beim färben des Hundes auch so ist. Man fängt bei einem Hund mit ner kleinen Strähne an, findet es toll und Wochen oder Monate später sind auf einmal alle Hunde, bei denen es möglich ist, recht stark/viel/großflächig gefärbt :ka:

  • Vorab, damit Du bitte nicht denkst, ich möchte Dich dadurch angreifen:

    Mir gehts ums Verstehen, weil ich (wie im vorherigen Beitrag geschrieben) bei dem Thema selbst etwas "schwimme".

    Hast du nicht geschrieben "Ich färbe die Hunde, weil es mir gefällt?" Das impliziert für mich, du färbst die Hunde, weil ungefärbt gefallen sie dir nicht so gut, sonst könntest du dir das färben doch sparen, weil sie dir auch ungefärbt genauso gut gefallen, wie gefärbt.

    Das Argument finde ich etwas schwierig.


    Ich hatte ja z.B. geschrieben, dass ich z.B. für mein Baby Pullis gekauft habe, die ich sooo süß finde.

    Ich hätte aber ja auch ganz schlichte Pullis kaufen können... Damit hätte ich mein Kind ganz sicher ganz genau so lieb. Da macht der Pulli natürlich absolut keinen Unterschied.

    Aber auch das würde ja unter Dein Argument fallen, oder?

    Wo würdest Du da eine Grenze ziehen?


    Oder wenn man seinem Partner sagt, dass das neue Hemd ihm sehr gut steht...

    Sagt man dann damit aus, dass man ihn lieber mag, wenn er dieses bestimmte Hemd trägt?

  • Ich finde es nicht OT, was ihr hier besprecht. Mal eine ganz provokante These:


    Könnte „Farbe im Hund“ - nicht nur Rosa - tendenziell als etwas Feminines gesehen werden? Wird es von der Gesellschaft vielleicht so betrachtet?


    Und... könnte es sein dass damit auch eine negative Sicht darauf einhergeht? Denkt nur daran, was passiert, wenn man ein kleines Mädchen in Dunkelblau anzieht - und was passiert, wenn man einen Jungen Rosa anzieht? Wie reagieren Nachbarn und Familie darauf?


    Finde ich nicht OT, die Symbolik der Farbe Rosa hier anzusprechen.


    Edit: mein Mann hat unserer Freki nach der OP einen Schutzoverall gekauft. In Pink-Rosanem Flecktarn. ?

  • „Der Mensch ist doch ein Augentier,

    Schöne Dinge wünsch‘ ich mir!“


    Sang Till von Rammstein mal. Im selben Lied beschrieb er, dass die wahre Schönheit in der Seele liegt und die Liebe zu dem Geschöpf dadurch entsteht.


    Ich weiß, super altmodisch und voll 90-ies, ein Lied als Antwort zu nehmen. Aber ich finde es beschreibt sehr schön den Zwiespalt und das Nebeneinander-Existieren der Ästhetik und der davon unabhängigen Liebe.

  • Ich denke die Bilder mit den auffälligen Frisuren (z.b ninja-dog-face turtle) schockieren mehr weil der Hund nicht mehr nach Hund aussieht und ihm dadurch praktisch seine identität gestohlen wird. (Von außen betrachtet natürlich)

    Wenn man strähnchen färbt dann schaut der Hund dennoch wie ein Hund aus, halt wie ein bunter.

  • Tatsächlich wird zu 99% Casper "angegriffen", wenn jemand über die Farbe schimpft. Da kann direkt daneben die bunte oder ebenfalls pinke Foxi sitzen,und der blaue Picasso, macht nix. Das Casper als rüde pink ist, und auch Einstein eine pinke Rutenspitze hat, ist für viele richtig schlimm

    Entmannung, Identitätskrise, armer Kerl...

  • Vielleicht gibt es beim färben ja auch so ne Art Suchtfaktor, wie bei Tattoos.....viele Leute, die stark tätowiert sind, berichten ja davon, dass es so eine Art Sucht wird, bis man ziemlich bunt ist. Ich könnte mir vorstellen, dass es beim färben des Hundes auch so ist. Man fängt bei einem Hund mit ner kleinen Strähne an, findet es toll und Wochen oder Monate später sind auf einmal alle Hunde, bei denen es möglich ist, recht stark/viel/großflächig gefärbt :ka:

    Aaaach neeee, das ist aber doch sehr verallgemeinert :smile:. Ich habe genau zwei Tattoos. Auf der Schulter eins wo die Anfangsbuchstaben meines Mannes und meiner Töchter mit eingearbeitet sind und den Knöchel aufwärts für jeden meiner hunde eine Pfote (ok Lucifer fehlt noch). Und das wars auch schon. Und ne, weder habe ich Bedarf an noch mehr Tattoos, noch färbe ich morgen meine Hunde.

    Wobei ich es nach wie vor völlig ok finde die Hunde zu färben. Dieses Bedürfnis nach Farbe am Hund hat ja auch letztendlich die Merlehunde so beliebt gemacht.

  • Ich stimme dem Suchtfaktor bei Tatoos zu und habe gerade das Bedürfnis meinen unkastrierten Boxerrüden pink zu färben, einfach nur weil es geht.

    @Rübennase , ich finde es klasse was du machst. Don't dream it, be it.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!