Hunde färben - Geschmackssache oder gegen die Natur?

  • Ganz ehrlich, das letzte Bild ist überdeutlich ein fake für ein "witziges" Bild ... Die anderen sind wahrscheinlich ebenfalls fake.

  • Nur ist die Folgerung falsch: nur weil mir mein Hund mit Farbe gefällt, heißt es nicht, dass mein Hund mir ohne Farbe nicht/weniger gefällt.

    Genau genommen gefällt mir mein Hund immer. Sogar, wenn ich jetzt meiner Bande aus gesundheitlichen Gründen die langen Haare abscheren müsste, wären sie für mich immernoch die schönsten Hunde auf der ganzen Welt.


    LG Anna

  • Ne, das Andere ist auch nicht alles okay.

    Also ich kenne keinen Menschen, die z.B. mit Rasehundezucht, der Ausbildung von Jagd- oder Hütehunden, Kastration generell, oder dem Lehren von lächerlichen Tricks so ein großes Problem haben, wie hier in dem Forum einige User mit dem Einfärben von Hunden.

    Sondern die meisten User denen laut denen das gegen die Würde des Hundes geht, haben selbst Rassehunde, die in der Regel durch ziemlich konsequente Inzucht entstanden sind, und bei denen der Mensch festgelegt hat, wie diese auszusehen haben. Ohne dass die Hunde selbst da einen Vorteil von hätten.

    Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat der Großteil der User, die sich bisher kritisch geäußert haben, schon Hunde, die ein "funktionales" Äußeres haben.


    Aber ich sehe auch den Zusammenhang nicht so wirklich.

    Denn nur, weil es auch Problem X gibt, heißt es ja nicht, dass Problem Y dadurch kleiner wird.


    Das wäre nur der Fall, wenn man es schaffen würde, einen Qualzucht-Hund-Käufer mit dem Argument "nimm einen Pudel und färbe ihn dann" umzustimmen.

    Und ja - dann soll er lieber den Pudel färben (wenn ansonsten alles passt natürlich), statt einen Hund, der keine Luft bekommt, zu kaufen.

    Aber ich denke, so läuft es nicht.

    Auch, wenn von jetzt auf gleich alle Menschen das Färben ganz, ganz toll finden würden - es würde dadurch an anderer Stelle kein Leid verhindert.

  • Saß unterste dürfte Gott sei Dank nur gephotoshopped sein


    Stimmt, wäre ne Möglichkeit. Danke, das hilft mir gerade. :-)

    Bei dem obersten irritiert mich dass kein Stecker angezeigt wird sondern ein "Hufeisen". Kein Piercer der Welt würde in eine Zunge sowas reinsetzen. In die Unterlippe, in die Nase, oder in die Ohren bspw ja, aber nicht im Mundraum. Kann natürlich auch einfach deko sein - ansonsten Kanns nur fake sein.

  • Nicht in dem Ausmaß. Beim Hundesport wird die Leistung des Hundes beurteilt und bei Austellungen die Gene bzw. wie sehr sie einem Rassenstandart entsprechen. Bei diesen Wettbewerben wird das Können der Firseure beurteilt. Die Hunde sind dabei nur beiwerk (was an sich nicht so schlimm finden würde wenn sie ordentlich behandelt werden würden)

    Wenn da Puppen stehen würde wäre das das gleiche :ka:

    Nö, wäre es eben nicht. Weil das Können eines Hundefriseurs zu einem großen Teil auch davon abhängt wie gut er mit den Hund überhaupt umgehen kann, wie er darauf eingeht, was er macht wenn der Hund nicht still steht wie eine Statur ( und das, tut eben kein einziger, okay fast, eine Statur hätte ich tatsächlich in der Kundschaft...).

    ja und was ich bei dem wettberwerb gesehen habe war das nicht so super. Ein Hund wollte sich hinsetzen der wurde krampfhaft versucht oben zu halten, was nicht so gut gelang.

  • Stimmt, wäre ne Möglichkeit. Danke, das hilft mir gerade. :-)

    Bei dem obersten irritiert mich dass kein Stecker angezeigt wird sondern ein "Hufeisen". Kein Piercer der Welt würde in eine Zunge sowas reinsetzen. In die Unterlippe, in die Nase, oder in die Ohren bspw ja, aber nicht im Mundraum. Kann natürlich auch einfach deko sein - ansonsten Kanns nur fake sein.


    Hm, zu der gepiercten Zunge spuckt das Netz auch ne Meldung aus. Gerade gefunden:


    https://www.diehundezeitung.com/piercing-fuer-den-hund/



    Aber auch da bleibt die Resthoffnung, dass das nicht echt ist, sondern der Facebookeintrag halt ein Klopper sein wollte.

  • Aber das sind doch nun wirklich Einzelfälle - auch, wenn es vielleicht kein Fake ist.


    Ganz furchtbar - keine Frage! - aber es laufen ja zum Glück trotzdem nicht unzählige Hunde mit Piercings herum.



    Und Piercings und Färben kann man meiner Meinung nach auch überhaupt nicht vergleichen - das eine ist ein oberflächlicher, schmerzfreier Eingriff - beim anderen wird ein Loch in den Körper gestochen (schmerzt den Hund), es könne sich Entzündungen bilden (schmerzt auch) und der Hund ist durch das Piercing eingeschränkt und die körperliche Unversehrtheit ist nicht mehr gegeben.


    Darüber hinaus sind durch die Regelungen im Tierschutzgesetz Piercings wohl sowieso verboten - man darf Hunde auch nicht mehr grundlos kastrieren - deshalb kann ich mir nicht vorstellen, dass man Hunde ohne medizinischen Grund löchern darf.

  • Das war ja auch nicht mein Punkt. So gut wie jede einzelne Rasse (egal ob "funktionales Äußeres" oder nicht) ist entstanden, weil Menschen auf genau diese Eigenschaften selektiert haben. Der Mensch hat da irgendwann festgelegt, dass Parson Russel Terrier überwiegend weiß sein müssen und eine bestimmte Größe haben müssen. Der Hund selbst hat da keinen Vorteil von, trotzdem züchtet der Mensch genau auf den Rassestandard. Auch Hunderassen die nicht zu den Qualzuchten gehören sind genetisch oft sehr verarmt, aber weil der Mensch das irgendwann mal so festgelegt haben, müssen die Rassevertreter sich auch weiterhin nur mit ihrer Nahen Verwandtschaft fortpflanzen. Was haben die Hunde von sowas?


    Ich habe selbst einen Rassehund, ich finde es nur seltsam, sich gegen das temporäre Färben von Hunden auszusprechen, aber gleichzeitig offenbar die Zucht auf eine bestimmt Farbe, von der der Hund genauso wenig etwas hat, gutzuheißen. Da passt für mich etwas nicht zusammen.

  • Einstein51


    Sry, aber auf die Gefahr hin dass ich jetzt Klinge wie ein Tierquäler :hust:

    Wenn ich bspw grade die Hinterbeine schneiden möchte, hat der Hund zu stehen. Und mit "bitte bitte bleibst du mal ganz lieb stehen?" kannst da auch nicht rum diskutieren. Es gibt einen Zeitplan, an den muss man sich halten, und da wird nicht groß rum diskutiert sondern geht mit der Hand unter den Bauch und sagt einfach dass das Tier jetzt stehen soll. Je nach Hund muss man da recht nachdrücklich sein, und wenns garnicht klappt nimmt man eben eine Zweitperson oder einen Bauchgurt.

    Die ganze Zeit stehen muss er natürlich nicht und keinen Hund der Welt schreit man dann an oder wird irgendwie grob damit der stehen bleibt. Das sollte man dann wirklich nicht tun.

    Andererseits ist das lange still stehen bleiben sehr ermüdend für den Hund. Jeder dessen Hund mal beim Friseur war oder seinen Hund selbst frisiert hat, weiß wie erschöpft sie danach sind.


    Und dann geht man natürlich drauf ein was für einen Hund man da auf dem Tisch hat. Bei einem alten Hund oder einen mit Wehwehchen, achtet man drauf dass er nur stehen muss wenn es wirklich nötig ist, und drückt selbst ein wenig auf die Tube damit es so wenig belastend wie möglich ist.

    In einem Wettbewerb ist die Situation eine komplett Andere, aber sie sind nicht gänzlich schlecht. Die einzigen Wettbewerbe auf die hier eingegangen werden, sind die Extremen. Die heiße ich auch nicht gut, einfach weil das extremst verbissen angegangen wird und wie es dem Hund dabei geht schnell außen vor ist.

    Ein großer Teil der Wettbewerbe werden in Wirklichkeit allerdings aus dem Grund absolviert, um eine gute Bewertung und ein Zertifikat für die Teilnahme zu bekommen. Wir erinnern uns - der Beruf des Hundefriseurs ist kein anerkannter Ausbildungsberuf - somit ist man auf kurz oder lang darauf angewiesen Seminare, Workshops, und bei Bedarf auch Wettbewerbe zu besuchen - weil die Zertifikate und Bewertungen davon, wie auch Fotos der eigenen Arbeiten und bspw auch eine gute Bewertung auf Ausstellung für einen Hund dessen Frisur man selbst geschnitten/getrimmt hat - Quasi die Zeugnisse sind die man vorweisen kann.

    Mit den Wettbewerben in Asien oder den USA hat das nix, rein garnix zu tun. Allerdings ist auch das Ausstellungswesen in den USA bspw etwas ganz Anderes als hier. Dort gibt es hohe Preisgelder, wärend man hier nur Geld rein investiert, so als Beispiel. Das macht sicherlich auch was mit der Art wie die Menschen an solche Wettbewerbe ran gehen.

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