Hunde färben - Geschmackssache oder gegen die Natur?

  • Auf Grund der ganzen Diskussion habe ich jetzt Lust bekommen, Rosie bunt zu machen. Würde mich von meiner Trauer ablenken und etwas Farbe ins Leben bringen.


    Ich habe Lebendmittelfarbenreste in Rot hier. Wenn ich es stark verdünnen, wird Rosie dann rosa?



    :sweet:

  • Und das jemand seinen Hund nur für sich selber färbt, wage ich dann doch zu bezweifeln. Man tut es schon, um aufzufallen um zu provozieren, von Ausnahmen und DFler natürlich abgesehen.

    Und ich glaube, das ist es dann letztlich auch, was mich am meisten daran stört, weil der Hund eben doch instrumentalisiert wird.

    Diese Argumentation ist für mich nicht schlüssig. Man sendet mit allem was man tut oder nicht tu eine Botschaft.


    Mein Hund trägt seit Neuestem ein edles dunkelgrünes Lederhalsband. Damit "fällt auf", dass ich (in meinen Augen!) stilbewusst bin und schlichte Accessoires am Hund schöner finde, als schrille Nietenhalsbänder. Da kommuniziere ich doch genauso Vorlieben, wenn auch vielleicht nicht so auf den ersten Blick erkenntlich, wie mit bunten Hunden.


    Als Welpe hatte ich eine fuchsiafarbene Leine. Weil mir fuchsia gefällt, durch bestimmte Symboliken, die in der Gesellschaft verankert sind, habe ich mich aber damit auch automatisch gegen den "der Rüde darf kein pink" Gedanken wende. Ich kann doch die Bedeutung meiner Handlung nicht einfach so abstreiten, auch wenn ich in diesem Beispiel die pinke Leine nicht ausschließlich aus diesem Grund an den Hund hänge.





    Allgemein muss ich noch sagen, dass ich diese Diskussion hier sehr spannend finde und tatsächlich schon viele gute Gedankenanstöße für mich herausgezogen habe, die meine Meinung mal in die und mal in die andere Richtung beeinflusst haben. Mir fällt z.B. auch auf, dass ich den Gedanken meinen eigenen Hund grün zu färben irgendwie unbehaglich finde. Ich kann das gar nicht beschreiben. Davon aber dann darauf zu schließen, dass Färben das absolute Übel ist, das maße ich mir nicht an und das ist für mich keine Argumentationsgrundlage. Es gibt mir aber dennoch zu denken. Danke dafür!

  • Ich habe Lebendmittelfarbenreste in Rot hier. Wenn ich es stark verdünnen, wird Rosie dann rosa?

    Pastenfarbe oder diese flüssige Lebensmittelfarbe aus der Backabteilung? Letzteres wird zu wenig pigmentiert sein, das würde ich nicht noch weiter verdünnen.

  • Und bitte genau schauen, was in der Farbe drin ist! Und ob Hunde das dürfen.

  • Ich würde lieber Farbe, die speziell für den Hund ist, kaufen.


    Auch natürliche Sachen können ja z.B. über längere Zeit auf der Haut reizend wirken.


  • Und genau das finde ich auch.


    Egal was man macht oder nicht macht. Man sendet damit immer irgendwas nach draußen.

  • Und genau das finde ich auch.


    Egal was man macht oder nicht macht. Man sendet damit immer irgendwas nach draußen.


    Klar, aber unsere Sendesignale "nach draußen" sind auch an den Zeitpunkt unserer Normsetzungen und Normverschiebungen gebunden. Bin ich heute nachmittag mit unserem Hund ohne Pinkfärbung unterwegs, bin ich heute nachmittag nicht diejenige, die damit klar für alle anderen signalisiert, dass ich mich gegen das Pinkeinfärben von Hunden aus prinzipiellen Erwägungen nach Gründen A bis E entschieden habe. Es besteht (noch) keine Signalwirkung in diesem Punkt.


    Passierte dasselbe möglicherweise in acht bis fünfzehn Jahren, wenn wir uns beim Spaziergang mit unseren Hunden mehrheitlich so



    Und das hier darf ich auch so weiter leiten.


    begegnen würden, wohl schon.


    Und mitunter ist der Versuch, sich selbst von den Gründen des Verzichts auf ein Tun zu überzeugen - und diese Gründe gegebenenfalls auch anderen zu vermitteln -, damit verbunden, eine solche Normverschiebung zu verlangsamen oder einzubremsen. Oder zu vermeiden. Das mag manchen hilflos, sinnfrei oder borniert erscheinen, es bleibt halt legitim.

  • Mhh, was mich gerade interessiert @Rübennase, sind deine Hunde das ganze Jahr durchweg bunt gefärbt?


    Hier kam ja an andere Stelle auf, ob man es auch schlimm würde, wenn man Hunde in natürliche Farben umfärben würde, heißt schwarze Schwanzspitze oder einen weißen Hund braun.

    Und ja, ehrlichgesagt finde ich das genauso blöd.


    Ich finde halt, auch wenn sich das komisch anhören mag, hat es auch ein bisschen mit Respekt fürs Lebewesen zu tun es so zu nehmen wie es ist.

    Es hat ja kein Mitspracherecht.

    Für mich fühlt sich das einfach ein bisschen übergriffig an, einem anderen Lebewesen meinen eigenen Lifestyle derart überzustülpen.

    Für mich ist mein Hund mein Partner, mit eigenem Charakter und Kopf.

    Ich finde es Wahnsinn wie anpassungsfähig Hunde sind und bewundere wie gut sie sich in unser jeweiliges Leben einfügen.

    Deshalb finde ich es einfach nicht fair, sich seinen Partner so anzumalen, wie man mag, eben weil wir schon so viel Einfluss auf sein Äußeres haben, durch Zucht, Frisuren, Halsbänder und Co.

    Für mich persönlich gibt es da einfach eine Grenze und mir gefällt der Gedanke nicht, dass diese immer weiter überschritten wird.

    Als nächstes kommt dann Krallen lackieren.

    Fänd ich genauso schlimm.


    Als ich Lisa in der Sendung gesehen habe, dachte ich mir : "cooles Gefühl für die Hunde hat die Tante und wie schön harmonisch alles abläuft"

    Gleichzeitig hab ich mich aber auch bei den Gedanken ertappt, dass mir durch fen Kopf schoss " Da hat jemand schon derart optisch auffällige Hunde und dann reicht das noch nicht".


    Eben dieser "Höher, schneller, besser, weiter" gefällt mir nicht, auch wenn es vielleicht nicht auf jeden zutrifft, bleibt bei mir immer so ein fader Beigeschmack.

  • Fiel mir gerade auf - nehmen wir mal an, ich mache das, um aufzufallen. Meinen Hund stört’s aber nicht.

    Vielleicht liebe ich es, wenn Leute mich drauf ansprechen, vielleicht sonne ich mich in den bewundernden (oder giftigen) Blicken, und meinem Hund ist es egal - was spricht denn dagegen? Was wäre schlimm daran, auffallen zu wollen - und wie gesagt, angenommen, den Hund juckt’s nicht.

    Ich glaube jemandem dem das so wichtig ist, der wird dann irgendwann eins drauf setzen, weil sich die Leute dann eben dran gewöhnt haben. Es gibt nicht mehr die gewollten Rückmeldungen, die Nachbarn kennen es schon, die Familie sagt nix mehr dazu und auf Insta, Facebook und co. sinken die Reaktionen. Also muss man noch eins drauf setzen, die Bedürfnisse des Hundes rücken in den Hintergrund. Wenn man erstmal einen Schritt in die Richtung gemacht hat, dann fällt es glaub ich deutlich leichter immer extremer zu werden und man verliert den "objektiven" Blick auf das Ganze, man gewöhnt sich an das optische Umgestalten der eigenen Hunde. Da dann für sich eine Grenze zu finden, wird wahrscheinlich schwer.



    Würde mich mal interessieren ob sich diese Ablehnung nur auf bunt gefärbte Hunde bezieht?


    Wenn der kleine weiße von nebenan immer schwarze Schuhe hat und dann plötzlich nicht mehr und man dann vom Halter erfährt das diese Schuhe immerschon gefärbt waren .. Wie reagiert man dann wohl darauf? Immerhin fiel es einem vorher ja auch nicht auf.


    Oder wenn man die schwarze Schwanzspitze vom Nachbarshund so niedlich findet und dann erfährt das die so eingefärbt ist

    Warum sollte es nur auf bunte Farbe bezogen sein?

    Ich fände es extrem komisch wenn Leute tatsächlich auf solche Ideen kämen und fände es gut, wenn sie es dann irgendwann wieder lassen.

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