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Aus dem Färbe-Thread:
Was haben wir alle für stolze erwürdige Tiere zu Hause die sich so oft es geht in Kacke Wälzen, Aas fressen wollen und sich auch zwischendurch nicht sehr herrschaftlich benehmen. Also mein Hund auf jeden Fall nicht.
Wer sagt denn, dass "Stolz" und "Würde" beim Hund dasselbe sein muss wie beim Menschen? Warum kann "Kacke-Parfüm", "Drei-Gänge-Aas-Menü" und noch einiges mehr nicht stolz und würdevoll sein?
Für mich ist es nicht Vermenschlichung, wenn man Hunden vergleichbare Gefühle wie den Menschen zuschreibt. Für mich ist es aber Vermenschlichung wenn man davon ausgeht, dass das vergleichbare Gefühl beim Hund exakt genauso aussehen muss wie beim Menschen. Deshalb empfinde ich das zitierte als ein passendes Beispiel für Vermenschlichung.
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Hi
hast du hier Wo fängt Vermenschlichung an, bzw. Was ist Vermenschlichung?* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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@san94 Das ist mMn genau der Punkt. Absolut jeder Mensch lebt erstmal in seinem eigenen Kopf und neigt von Haus aus dazu, erstmal glauben zu wollen, dass gerade das geliebte Geschöpf die eigenen Erlebenswelten teilt und zur Befriedigung der Wünsche des Anderen bereit ist. Empathie ist eine Arbeitsleistung. Die daraus entsteht, dass die eigenen Vorstellungen und die Handlungen des Anderen kollidieren. Das ist die Stelle, an der es dann spannend wird:
Nehme ich überhaupt erstmal wahr, dass der Andere gerade was Anderes braucht, bin ich bereit, mich dem zu stellen und mir das Thema bewusst zu machen. Bin ich bereit, dafür von meinen Vorstellungen abzurücken (für viele bei „nur einem Tier“ schon schwierig) bzw. den Interessenskonflikt auszudiskutieren (beim Tier in Form von Erziehung und guter Zusammenarbeit). Nehme ich fürs Wohlbefinden des Anderen, gerade auch des Schutzbefohlenen, auch mal unangenehme Pflichten auf mich. Billige ich dem Anderen seine Andersheit zu. Und mir die meine. Ohne Groll. Das geht mir weiß Gott oft genug daneben und fällt auch oft nicht leicht
Die Frage nach der „Geisteshaltung“ spricht ja letztlich den ersten Punkt an. Nehme ich, wenn ich meine Hunde nach meinen Wünschen schön gestalte, wahr, dass sie (auch) was Anderes brauchen als bunte Farbe, Glitzerbänder, schicke Bettchen ... Kann man fragen, klar. Zu unterstellen, dass es nicht so ist (gerade auch noch mit lebendem Gegenbeweis vor Augen), ist letztlich - siehe Absatz vorher - auch ein Mangel an Empathie.
Ich denke die eigene Geisteshaltung ist auch ganz entscheidend. Wie du schon sagst, man lebt doch erstmal in seiner eigenen Welt. Hat seine eigenen Erfahrungen gemacht. Grade Erfahrungen prägen ja ganz enorm wie man auf "Neues" und "Andersartiges" zugeht. Jeder sieht ja auch erstmal was anderes vor dem inneren Auge. Bei all der Vermenschlichung von Hunden darf man nicht vergessen, dass wir vermenschlichen, weil wir Menschen sind und nach unserem Wesen handeln - welches ebendiese Eigenschaften beinhaltet.
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Hmh. In Reinkultur ist mir sowas (bezogen auf den Beitrag von Aoleon ) auch noch nicht über den Weg gelaufen. Aber schon in Ansätzen. Leute, die den ach so krassen Hund haben wollten. Oder den schönen bunten Intelligenten. Oder ...
Aber auch dann ist die Frage: Was macht man draus. Wenn man den ach so krassen Hund dann verantwortungsbewusst und liebevoll führt, wenn der schöne, bunte Intelligente auch artgerecht arbeiten und leben darf - dann ist es doch gut so, finde ich. Meine Grenze ziehe ich erst bei körperlicher oder psychischer Deformation.
Im Tierschutz habe ich es durchaus erlebt, was Vermenschlichung, Projektion und narzisstische Besetzung Übles anrichten können. Aber das sind doch Ausnahmen. Und - Fun Fact am Rande: Bei den Abgabehunden ist mir nie ein bunt gefärbter oder schön frisierter Hund untergekommen .
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Hmh. In Reinkultur ist mir sowas auch noch nicht über den Weg gelaufen. Aber schon in Ansätzen. Leute, die den ach so krassen Hund haben wollten. Oder den schönen bunten Intelligenten. Oder ...
Aber auch dann ist die Frage: Was macht man draus. Wenn man den ach so krassen Hund dann verantwortungsbewusst und liebevoll führt, wenn der schöne, bunte Intelligente auch artgerecht arbeiten und leben darf - dann ist es doch gut so, finde ich. Meine Grenze ziehe ich erst bei körperlicher oder psychischer Deformation.
Im Tierschutz habe ich es durchaus erlebt, was Vermenschlichung, Projektion und narzisstische Besetzung Übles anrichten können. Aber das sind doch Ausnahmen. Und - Fun Fact am Rande: Bei den Abgabehunden ist mir nie ein bunt gefärbter oder schön frisierter Hund untergekommen .
Echt? Ich erlebe das zu 90%. Also das Aussuchen nach Optik, außerhalb vom DF. Der Enttäuschung, welche Rassen für einen geeignet sein sollen. "Das ist doch kein richtiger Hund". Der "richtige" Hund muss dabei nicht der krasse Hund sein - oft aber leider der Ungeeignete. Das DF hat ja nicht unbedingt unrecht. Bei den aktuellen Anforderungen an einen Hund fallen einfach die meisten Rassen raus und es bleibt nicht viel übrig... Ich kenne wenige die es schaffen über ihren Schatten zu springen und zu sagen "Hauptsache es passt charakterlich!" - viele leben lieber jahrelang mit dem passenden Äußeren.
Aber tatsächliche finde ich gar nicht, dass es an der Erziehung scheitert. Eher daran, auf die Bedürfnisse des Hundes einzugehen. Rassegerecht auszulasten zum Beispiel.
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Ich weiß nicht, ob Vermenschlichung potenziell schlimm ist. Aktuell geht der Trend ja immer mehr in Richtung Vermenschlichung. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass das für die Hunde reell so schlecht wäre wie dargestellt. Im Haus leben, im Bett schlafen, Kontaktliegen, Gassi gehen, Hundesport betreiben. Alles Dinge, die es vor 40 jahren so nicht gab im Durchschnitt und wovon vieles was heute normal ist mal "Vermenschlichung" genannt wurde. Tieren werden mittlerweile auch Gefühle und Emotionen zugesprochen - vor paar Jahrzehten war da noch konsens, dass das dem Menschen vorbehalten sei.
Da du mich ja zitierst: Das fällt alles nicht unter meine Definition von Vermenschlichung, nicht mal ansatzweise.
In einem geschützten Unterschlupft leben ist nichts was Menschen vorbehalten ist, ein Schlafplatz auch nicht, soziale Berührung auch nicht, Bewegung und eine Aufgabe auch nicht.
Und zum Thema Tiere und Gefühle, Menschen haben nicht erst vor ein paar Jahrzehnten ein Hirn entwickelt. Nur weil ein paar Leute den Tieren das abgesprochen haben (die gibt es heute auch noch), heißt das nicht, dass man das nicht wusste. Und nur weil Menschen so unsagbar arrogant sind/waren, den Tieren das abzusprechen, heißt das selbstverständlicherweise nicht, dass das richtig ist.
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Glaube, Empathie ist eigentlich schon das Schlagwort.
Hunde zeigen sehr viele Emotionen und teilweise auch Verhaltensweisen, in die wir uns gut hineinversetzen können.
Und wir leben unheimlich eng zusammen.
Hunde haben auch eine gewisse Moralvorstellung. Aber eben doch eine etwas andere als wir.
Wenn ich manchmal sehe, dass Max was "anstellt" und Dexter sieht das und brummelt ihn an, weil er soll das doch nicht! Oder Hunde, die bei anderen Hunden den Schlichter geben und Konflikte beenden. Weil Streit gehört sich nicht, das muss nicht sein!
Oder Hunde, die einen gemobbten Hund vor anderen verteidigen, ohne dass sie den überhaupt kennen.
Das ist auch Empathie und das Umsetzen von Moralvorstellungen (zumindest aus meiner Sicht!).
Umgekehrt gibts halt auch die Mobber, Vollpfosten und die, die sich gern prügeln... naja, doch, es gibt unbestreitbar Parallelen
Aber natürlich gibts auch gewaltige Unterschiede!
Wir als Menschen neigen ja auch dazu, andere Lebewesen schlechter oder dümmer hinzustellen, als sie es tatsächlich sind.
Weil wir alles an uns selbst messen müßen!
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Ich weiß nicht, ob Vermenschlichung potenziell schlimm ist. Aktuell geht der Trend ja immer mehr in Richtung Vermenschlichung. Trotzdem habe ich nicht das Gefühl, dass das für die Hunde reell so schlecht wäre wie dargestellt. Im Haus leben, im Bett schlafen, Kontaktliegen, Gassi gehen, Hundesport betreiben. Alles Dinge, die es vor 40 jahren so nicht gab im Durchschnitt und wovon vieles was heute normal ist mal "Vermenschlichung" genannt wurde. Tieren werden mittlerweile auch Gefühle und Emotionen zugesprochen - vor paar Jahrzehten war da noch konsens, dass das dem Menschen vorbehalten sei.
Da du mich ja zitierst: Das fällt alles nicht unter meine Definition von Vermenschlichung, nicht mal ansatzweise.
In einem geschützten Unterschlupft leben ist nichts was Menschen vorbehalten ist, ein Schlafplatz auch nicht, soziale Berührung auch nicht, Bewegung und eine Aufgabe auch nicht.
Und zum Thema Tiere und Gefühle, Menschen haben nicht erst vor ein paar Jahrzehnten ein Hirn entwickelt. Nur weil ein paar Leute den Tieren das abgesprochen haben (die gibt es heute auch noch), heißt das nicht, dass man das nicht wusste. Und nur weil Menschen so unsagbar arrogant sind/waren, den Tieren das abzusprechen, heißt das selbstverständlicherweise nicht, dass das richtig ist.
Das ist gar nicht die Message die ich rüberbringen wollte Es geht mir nicht um meine Definition von Vermenschlichung, oder um Deine. Sondern darum, dass sich solche Ansichten immer wieder dynamisch ändern und anpassen. Du findest es heute arrogant, das Menschen so waren. Es war eben eine andere Zeit, mit anderen Voraussetzungen. Wer weiß, wie du "geworden" wärst, wenn du in einer anderen Zeit gelebt hättest. Das was wir heute als Vermenschlichung sehen, wird ggf. in 100 Jahren als arrogant bezeichnet
Aber genau das beschreibt meinen Punkt ganz gut. Du nennst es "unfassbar arrogant", wie Menschen damals waren. Für mich sind es einfach Menschen, die unter anderen Voraussetzungen gelebt haben zu einem anderen Stand der Forschung/Gesellschaft - viele von diesen Menschen haben heute eine ganz andere Einstellung. Auch Menschen sind lernfähig und anpassungsfähig, nicht nur Hunde. Menschen sind auch nur Lebewesen. Mit Ecken, Kanten und Fehlern.
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Hmh. In Reinkultur ist mir sowas auch noch nicht über den Weg gelaufen. Aber schon in Ansätzen. Leute, die den ach so krassen Hund haben wollten. Oder den schönen bunten Intelligenten. Oder ...
Aber auch dann ist die Frage: Was macht man draus. Wenn man den ach so krassen Hund dann verantwortungsbewusst und liebevoll führt, wenn der schöne, bunte Intelligente auch artgerecht arbeiten und leben darf - dann ist es doch gut so, finde ich. Meine Grenze ziehe ich erst bei körperlicher oder psychischer Deformation.
Im Tierschutz habe ich es durchaus erlebt, was Vermenschlichung, Projektion und narzisstische Besetzung Übles anrichten können. Aber das sind doch Ausnahmen. Und - Fun Fact am Rande: Bei den Abgabehunden ist mir nie ein bunt gefärbter oder schön frisierter Hund untergekommen .
Echt? Ich erlebe das zu 90%. Also das Aussuchen nach Optik, außerhalb vom DF. Der Enttäuschung, welche Rassen für einen geeignet sein sollen. "Das ist doch kein richtiger Hund". Der "richtige" Hund muss dabei nicht der krasse Hund sein - oft aber leider der Ungeeignete. Das DF hat ja nicht unbedingt unrecht. Bei den aktuellen Anforderungen an einen Hund fallen einfach die meisten Rassen raus und es bleibt nicht viel übrig... Ich kenne wenige die es schaffen über ihren Schatten zu springen und zu sagen "Hauptsache es passt charakterlich!" - viele leben lieber jahrelang mit dem passenden Äußeren.
Aber tatsächliche finde ich gar nicht, dass es an der Erziehung scheitert. Eher daran, auf die Bedürfnisse des Hundes einzugehen. Rassegerecht auszulasten zum Beispiel.
Ich hab ja öfter mal das Gefühl, gerade wenn ich hier in den zwei (ok: eigentlich vier) Nervthreads lese, dass ich entweder doch einen Weichzeichner eingebaut habe oder aber irgendwo auf der Insel der Seligen lebe
Klar kaufen sich die meisten ihren Hund nach Optik, gelegentlich auch zum Ego aufpolieren. Das ist menschlich. Oder haben nicht wirklich realistische Vorstellungen. Oder vermenschlichen ihren Hund als besten Freund des Menschen sein Leben lang.
Aber in den meisten Fällen, die ich kenne - und das sage ich trotz jahrelanger Tierschutzerfahrung - gehts trotzdem gut. Was unter Anderem sehr daran liegt, dass die meisten Hunde doch herrlich opportunistische Anpassungskünstler sind und begabt darin, das Beste für sich herauszuziehen. Und die meisten Menschen doch dazulernen. Und auch wenn man zwar im einseitigen Missverständnis, aber ausgelastet und zufrieden nebeneinander her lebt, dann sieht mir der betroffene Hund doch zumeist nicht unglücklich aus. Ausreißer gibts hier auch, klar. Aber die meisten Gespanne, die mir begegnen, wirken doch recht zufrieden.
Mag aber natürlich daran liegen, dass mir diese Gespanne auch meistens im Wald oder Feld begegnen.
Ich hab hier auch kaum Tutnix-Erfahrungen, keine pöbelnden Hundehalter, keine belehrenden Hundehalter und wenig unverantwortliche Halter, die wildern lassen. Wildpisser und -kacker schon, aber das ärgert mich nicht. Vielleicht habe ich hier wirklich ein recht vernünftiges Eck.
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Uuppsi - ich merke beim nochmal lesen, dass ich Füllwörter im Sonderposten gekauft habe. Sorry
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Ich kenne keinen der so denkt oder zumindestens sagen sie mir das nicht.
Da man sich ja nun doch zumeist mit Menschen umgibt die zum Großteil dem entsprechen wie man selbst lebt/denkt ist es nicht verwunderlich das halt nicht alle so Personen kennen.
Aber wenn du dich mal umguckst, Instagram, aber auch die Rütter Sendungen, oder so manch anderes Hundeforum.... Da ists schon echt auffällig.
Hier im DF sind wir in einer sehr speziellen Blase. Sehr viele sehr interessierte Menschen, reflektierte Menschen, Menschen die gerne Wissen sammeln, die sich austauschen, etc etc.
Das ist ein kleines Fleckchen im großen Web und ich persönlich kenne da draußen in der Realität leider zig Hundehalter die aus völlig egoistischen Gründen sich ein Tier angeschafft haben und vieles einfach nur "Macht man halt so!" ist. Da ist ganz, ganz viel "alte Weisheiten" in den Köpfen der Leute, vom einmal Welpen kriegen ist ein Muss bis zum Alphagedöns.
Aber auch dann ist die Frage: Was macht man draus. Wenn man den ach so krassen Hund dann verantwortungsbewusst und liebevoll führt, wenn der schöne, bunte Intelligente auch artgerecht arbeiten und leben darf - dann ist es doch gut so, finde ich.
Klar. Und wenn ich mir das so angucke machen halt viele sowas draus:
Den Hund schön fett füttern, weil dann will er nicht mehr soviel.
Oder der Hund kriegt ein eigenes Zimmer und darf da halt rumvegetieren. Schön außer Sicht. Wahlweise Keller oder Zwinger. Bzw Zwinger ist ja böse, Gartenhütte fällt nicht so auf wenn die Nachbarn gucken.
Oder halt den Hund mit Gewalt und uralt Methoden brechen und deckeln. (Erstaunlich viele Hunde tragen Halti und/oder Teletak!)
Oder halt den Hund zu nem Trainer geben und "erzogen" wieder abholen. Ja, sowas gibts weiterhin.
Oder das was wir zuhauf hier im Hundehalter Nervthread lesen: Den Hund halt draußen ableinen und eben machen lassen. Der kommt schon wieder.
Jagen? Egal. Andere Hunde zerlegen? Egal.
Das ist leider die Realität in vielen Gegenden. Immer noch.
Nicht umsonst weichen auch viele DFler gewissen Halter/Hundkombis direkt großräumig aus weil der Anteil an Idioten einfach zu groß ist.
Sei es der Schäferhund der leider viel zu oft in falschen Händen ist, sei es der Staff (dann auch natürlich nicht angemeldet, oder falsch gemeldet) wo man schon direkt sieht das Herrchen den null im Griff hat, oder sei es das Gespann mit der Dogge/Mastiff/beliebige andere aber Hauptsache sehr große Rasse/ wo man weiß das die den Hund eh nie halten können.
Die Liste lässt sich doch leider endlos fortführen!
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