"Richtiges" Verhalten bei Begegnungen mit anderen Hunden

  • und was assoziierst du mit “Leinenkontakt”?

    Das ist tatsächlich eine gute Frage.

    Ich hab selbst bei meinen Antworten zT gemerkt, dass ich da wohl sehr verschiedene Dinge drunter verstehe.


    Das eine sind ja die Begegnungen, von denen der TE gesprochen hat: Unangeleinte Hunde kommen auf meinen angeleinten zu. Das finde ich immer blöd und unnötig. Die anderen sind frei und mein Hund kann nicht vernünftig kommunizieren. Außerdem ist das im Normalfall kein abgesprochener Kontakt


    Dann gibts die Leinenkontakte, wo beide an der Leine sind.

    Ohne Absprache finde ich es auch da eher nervig, wenn andere einfach zum Schnüffeln hergelassen werden. Balu stresst das. Reika hat eine Zeit lang immer versucht, die anderen zum Spielen aufzufordern und hing oft in der Leine. Das ist inzwischen besser, aber einen Mehrwert sehe ich bei sowas trotzdem nicht.

    Wenn man abgesprochene Leinenkontakte hat, bei denen beide an der Leine sind, dann muss das nicht problematisch sein. Aber da kann man dann ja auch die Situation besser überblicken und es kommt, weder für einen selbst noch für den eigenen Hund, überraschend.


    Natürlich ist es immer von Vorteil, wenn der eigenen Hund mit keiner dieser Kontaktarten ein Problem hat. Trotzdem sehe ich keinen Mehrwert in den meisten Leinenkontakten.

  • Eine meiner trainerinnen meinte immer, dass man viele Leinenprobleme verhindern kann, wenn die Welpis gleich lernen, dass an der Leine kein Kontakt zustande kommt und das der Normalzustand ist.

    Dass damit das Risiko erheblich sinkt, später einen erwachsenen Hund an der Leine zu haben, der frustriert in der Leine hängt, weil die Regel von Anfang an klar aufgestellt wurde.

  • Also wenn da ein Leinengewurschtel vorprogrammiert ist, die Körpersprache mir sagt, dass der andere Hund unentspannt ist oder die Vorzeichen sonst irgendwie ungünstig sind, dann hab ich ja jetzt auch nicht das größte Bedürfnis, daneben in aller Ruhe mit dem anderen Hundebesitzer zu plauschen. Und selbstverständlich gibt es auch hier Hunde, um die ich einen Bogen mache.


    Aber wir haben hier schon die ein oder andere Begegnung, da bleibt man kurz stehen, wechselt ein paar Worte und die Hunde schnuppern kurz aneinander und warten dann entspannt darauf, dass es weitergeht. Wenn ich da jetzt unseren Hund hinter mich “zwingen” würde oder ihn an der kurzen Leine bewusst fernhalte, dann hätte ich eher den Eindruck, dass ich ihm vermittle, es sei etwas nicht in Ordnung bzw. die Situation erfordere es, dass er eben nicht in die Nähe des anderen Hundes darf. Wenn der andere Hund aber körpersprachlich entspannt ist, signalisiere ich dann nicht meinem eigenen Hund, dass dieser Einschätzung nicht zu trauen ist und verursache Unsicherheit, wo eigentlich keine sein müsste?

  • Nein, ich glaube ich habe mich missverständlich ausgedrückt. Ich meine nicht meinen Hund blockieren, weil er da hin will, sondern den anderen, der frei läuft und wo der Besitzer nicht mehr eingreifen kann/will.

    Ich nehme meinen Hund an die Leine (momentan ist er eh an der schlepp), wenn ich andere Hunde sehe, es sei denn man hat sich auf etwas anderes verständigt.

    Er läuft ansonsten auch frei bei fuß, wenn wir an anderen Hunden vorbeilaufen. Das ist bei ihm gar kein Problem, er ist da absolut unproblematisch. Ich nehme ihn auch immer auf die Hund-abgewandte Seite, weil ich ja nicht weiß, wie der andere drauf ist.

    Ich hab das schon verstanden.


    Genau solche Situationen verringern sich deutlich, wenn du als Barriere dazwischen bist. Das Verhalten der anderen Hunde hängt auch vom Verhalten deines Hundes ab. Wenn die anderen für deinen Hund Luft sind (weil er weiß, an dir kommt keiner vorbei), werden viele Hunde auch nicht zu ihm wollen.


    Ich sage viele, nicht alle!


    Aber auch die, die trotzdem anbrettern, kannst du wesentlich leichter blocken, wenn dein Hund genau weiß, wie er sich zu verhalten hat.

  • Was hat das mit Menschenhass zu tun wenn ich nicht jeden der mir übern weg laufe mit Handschlag begrüsse, schräge schlussfolgerung ... wenn ich mündlich grüsse laufe ich trotzdem vorbei ... und nö ich hab schlicht keinen Bock mit jedem der mir entgegen kommt zu quasseln, so viel Zeit hätt ich mal gerne, da kommt man ja nirgends mehr hin ...


    Also ruhige Kontakte an der Leinen sieht man eigentlich kaum, meist ist es ein gewusel, ein gehüpfe ein gespiele ... was daran an der Leine toll sein soll erschließt sich mir nicht, dann macht doch die Hund von der Leine und gut ist ... aber ich finds teilweise erschreckend wie wenige einfach entspannt mit angeleinten Hunden an anderen Hunden vorbeilaufen können, ohne das der Hund da tänzelt, zieht, fiept, hüpft bellt what ever ...

  • Was hat das mit Menschenhass zu tun wenn ich nicht jeden der mir übern weg laufe mit Handschlag begrüsse, schräge schlussfolgerung ... wenn ich mündlich grüsse laufe ich trotzdem vorbei ... und nö ich hab schlicht keinen Bock mit jedem der mir entgegen kommt zu quasseln, so viel Zeit hätt ich mal gerne, da kommt man ja nirgends mehr hin ...

    das machen auch Hunde nicht ^^

  • Ach noch vergessen ... und keine Kontakte an der Leine heisst ja nicht dass man generell keinen Kontakte hat, so bezüglich Freunde/Sozialkontakte finden .... ich weiss nicht warum man das immer glaubt ...

  • Was genau ist an einem Leinenkontakt denn grundsätzlich so dramatisch, dass man ihn um jeden Preis vermeiden sollte?

    Klare Regeln sind viel verständlicher für den Hund, als mal so - mal so.


    Kontakt an der Leine ist immer riskant, die Hunde können nicht sauber kommunizieren, nicht ausweichen, fühlen sich ausgeliefert oder wie Graf Rotz, weil ja Mensch im Rücken - alles Banane.

    Für die Hunde sinnvolle Kommunikation kann nicht stattfinden.


    Wenn man jetzt jedes Mal anders entscheidet - mal glaubt man, alles tutti, mal denkt man, och, der nicht - dann kann der Hund keine klare Erwartung bilden. Dann ist er jedesmal auf Empfang - darf/soll/muss ich jetzt Kontakt aufnehmen/mich bedrängen lassen, oder nicht?

    Ganz blöd, wenn Menschen dann auch noch Fehlentscheidungen treffen, nicht sehen, dass der eigenen Hund schon auf Verteidigung schaltet, oder der andere die Nase voll hat, oder Angst, oder sonstwas.


    Ich will aber, dass mein Hund weiß: Sobald er an der Leine ist, passiert einfach mal nix. Muss er sich nicht den Kopf zerbrechen. Da muss er nicht hingucken, nicht hinziehen, aber auch nicht Schiss haben.

    Gleiches gilt, wenn andere Hunde an der Leine sind und er im Freilauf (das ist natürlich deutlich schwieriger zu verankern) - Hunde an der Leine werden ignoriert. (Wobei der Normalfall natürlich ist, meinerseits anzuleinen).


    Klare Regeln machen das Leben leichter.

  • Ach noch vergessen ... und keine Kontakte an der Leine heisst ja nicht dass man generell keinen Kontakte hat, so bezüglich Freunde/Sozialkontakte finden .... ich weiss nicht warum man das immer glaubt ...

    ah so, du hattest dich da nur auf kontakt an der Leine bezogen, ich dachte, du meinst kontakt allgemein.

  • Also ruhige Kontakte an der Leinen sieht man eigentlich kaum, meist ist es ein gewusel, ein gehüpfe ein gespiele ... was daran an der Leine toll sein soll erschließt sich mir nicht, dann macht doch die Hund von der Leine und gut ist ... aber ich finds teilweise erschreckend wie wenige einfach entspannt mit angeleinten Hunden an anderen Hunden vorbeilaufen können, ohne das der Hund da tänzelt, zieht, fiept, hüpft bellt what ever ...

    Bei ist es kein Gewusel oder Gespiele. Das war es mit dem letzten Hund nicht und auch nicht mit dem aktuellen, der jetzt fünf Monate alt wird. Wenn ich beispielsweise unserer Nachbarin mit ihrem Sheltie begegne, spreche ich meist kurz mit ihr, die Hund schnuppern sich kurz am Hintern und dann setzt sich unserer neben mir ab.


    Wenn ich an anderen angeleinten Hunden einfach vorbeigehe, geht mein Hund mit mir. Da ist schon klar, was gerade Phase ist. Angeleint wird hier auch grundsätzlich nicht gespielt, getobt oder gesprungen.


    Wir wohnen in einer Sackgasse, daher ergeben sich Begegnungen mit anderen Hundehaltern sehr häufig. Aufgrund der Straße sind so gut wie alle Hunde in diesen Situationen angeleint und hier habe ich in zehn Jahren kaum Leinenpöbeleien erlebt. Bis auf zwei Kleinsthunde, die alles ankläffen, sind alle friedlich miteinander und praktizieren ohne Spielaufforderungen das kontaktlose Vorbeigehen genauso wie das kurze Beschnuppern an der Leine - je nach Situation.


    Ich frage mich da halt schon, ob das Zufall ist oder ob die Hunde es hier automatisch lernen, weil sie es müssen und eben regelmäßig “trainieren”. So wie den Stadthund regelmäßige Busfahrten oder Baustellenlärm nicht aus der Fassung bringt.

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