Welpen-Alltag im Lockdown: zu wenig Auslastung?
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Hallo zusammen,
Wir (Lina mit Rocky) sind neu hier im Forum. Ich lese schon lange mit, wenn es um das Thema Welpenfragen und -erziehung geht. Ihr wisst gar nicht, wie sehr mir manche Threads hier schon geholfen haben. Jetzt habe ich selbst eine Frage, die sich glaube ich nur beantworten lässt, wenn ich unsere aktuelle Situation genau beschreibe.
Mein Freund und ich haben seit Ende November endlich unsere absolute Traum-Hündin bei uns. Ihr Name ist Rocky, sie ist ein Aussie-Mädel und nun etwa 4,5 Monate alt. Da ich schon seit Jahren darauf hingefiebert habe, endlich wieder einen Hund zu haben, habe ich mich vorher schon viel mit dem Thema beschäftigt. Als wir unsere Kleine dann bekommen haben, war ich glaube ich ziemlich gut vorbereitet auf alles, außer darauf wie anstrengend so ein kleines Hundebaby wirklich ist
Rocky und zwei ihrer Schwestern waren in den ersten 8 Wochen eher ruhigere Vertreterinnen im Wurf, interessanterweise hat sich jetzt allerdings das genaue Gegenteil herausgestellt. Unsere Kleine ist unerschrocken, quirlig, sehr hart im Nehmen und teilweise ganz schön aufmüpfig bis widerspenstig. Dazu natürlich welpentypisch verspielt. Das hat mich in den ersten Wochen zwar teilweise an den Rand der Verzweiflung getrieben, aber letztendlich liebe ich ihren starken Charakter. Die größte Problematik war wie bei vielen Welpen-Neulingen wohl das ständige Knabbern an menschlichen Körperteilen und unberechenbare Schnapp-Attacken nach Händen, Füßen und Jackenärmeln. Das Thema ist immer noch aktuell, aber dazu habe ich aus diesem Forum schon ganz viele hilfreiche Tipps mitgenommen und bin glaube ic auf einem guten Weg.
Aber ein Dauerbrenner ist bei uns das Thema Auslastung. Dazu habe ich so viele verschiedene und teilweise widersprüchliche Meinungen gelesen, dass ich mittlerweile extrem verunsichert bin.
Grundsätzlich habe ich von Anfang an versucht unsere Tage so ruhig wie möglich zu halten, da man ja gerade bei Aussies häufig liest, dass die Ruhe erstmal regelrecht lernen müssen. Da mein Freund die erste Zeit Urlaub hatte und ich aktuell von Zuhause aus arbeite, hat das auch ganz gut funktioniert. Wir haben anfänglich alle Aktivitäten um die Schlaf- und Wachphasen unserer Kleinen herum geplant und zum Großteil mache ich das auch jetzt noch. Ich habe das Gefühl, dass Rocky so an den meisten Tagen genug Schlaf (bzw. Ruhephasen) bekommt und ich sie nur selten dazu "zwingen" muss. Manchmal, wenn ich merke, dass sie vor Übermüdung total aufdreht, gibt es eine kleine Auszeit in ihrer Box, wo sie dann auch nach ein, zwei Minuten Gemecker sofort einschläft und wieder raus darf sobald das Nickerchen beendet ist. Abgesehen von diesen Auszeiten (die es an manchen Tagen gar nicht und an anderen Tagen ein, zwei Mal gibt) schläft sie tagsüber lieber auf dem Sofa, dem Boden, ihrer Decke oder ihrem Körbchen. Den Großteil des Tages halten wir uns im Wohnzimmer aus, von wo aus ich auch arbeite. Verlasse ich den Raum, wird sie jedes Mal wach und will meistens auch mit. Mittlerweile schließe ich die Tür und zwinge sie damit zum Bleiben. Manchmal bleibt sie dann einfach liegen, meistens erwartet sie mich jedoch gleich hinter der Tür, wenn ich zurück komme.
Ein strikter Tagesrhythmus hat sich bei uns bisher nicht ergeben. Sie schläft meistens nur so bis 5:30 durch (in ihrer Box, bei uns im Schlafzimmer), dann geht's kurz zum Lösen raus und danach zurück in die Box. Dann ist meistens nochmal eine Stunde Ruhe, zwischen 6 und 7 Uhr stehen wir dann auf, es geht nochmal zum Lösen raus und dann gibt's Frühstück. Danach spielt sie entweder noch eine Weile, fordert ein paar Streicheleinheiten ein oder schläft gleich wieder auf dem Sofa weiter. Sobald sie zur Ruhe gekommen ist, fange ich dann an zu arbeiten. Irgendwann am Vormittag (so zwischen 9 und 11 Uhr gibt es eine Gassirunde (meistens die einzige am Tag) von ca. 20 bis 50 Minuten, die meiste Zeit davon im Freilauf und wir machen meistens kaum Strecke. Der Rest des Vormittags wird dann mit kurzen Abstechern in den Garten zum Lösen, einer kleinen Trainingseinheit (entweder Grundkommandos üben oder Nasen"arbeit"),weiteren Nickerchen, durchs Zimmer toben und meistens mit mehreren Spiel- und Streichelaufforderungen verbracht. Wenn ich wichtige Geschäftstermine hat, bekommt sie meistens einen Kausnack, um sie zuverlässig ruhig zu stellen, bzw. manchmal verpennt sie meine Termine auch oder wird in den Flur geschickt, wenn sie mich stört. Nachmittags geht es dann ähnlich weiter, da bekommt sie dann auch ziemlich zuverlässig gegen 15 Uhr ihre Zoomies. Dann oder später am Nachmittag geht es immer nochmal raus, meistens auf die große Wiese hinter unserem Haus, wo sie ohne Leine rumschnüffeln, buddeln, rennen und toben kann (meist verbunden mit ein bisschen Rückruftraining). Danach ist sie wieder eine Weile platt, aber spätestens nach dem Abendessen braucht sie nochmal Aufmerksamkeit. Da es dann ja draußen dunkel ist, spielen wir dann meistens ein bisschen mit ihr im Haus. Ich weiß, dass viele das konsequent gar nicht machen. Uns stört es aber nicht und wir wollen es auch wenn sie erwachsen ist nicht komplett verbieten. Ist das schlecht für den Hund und sollten wir das lieber lassen? Meistens döst sie danach dann so ab 19:30 den Großteil der Zeit. Aktuell wird sie meistens aber nochmal wach und sucht sich irgendwas zum Spielen. Wenn wir schlafen gehen, schicken wir sie nochmal kurz in den Garten und dann tragen wir sie und ihre Box nach oben ins Schlafzimmer und da schläft sie dann anstandslos drin. Sie liebt ihre Box nicht wie manch anderer Welpe und würde sich vermutlich selbst einen anderen Schlafplatz aussuchen, wenn sie dürfte, aber immerhin akzeptiert sie es.
Wenn ihr das so lest, meint ihr wir brauchen festere Zeiten und klarere Strukturen? Wir haben auch keine auf die Minute festgelegten Futterzeiten... Da mein Freund im Schichtdienst arbeitet und ich, wenn ich wieder teilweise im Büro arbeite, meine Zeiten auch relativ frei einteilen kann, ist es langfristig gesehen schwierig, eine Routine mit festen Zeiten zu etablieren, weshalb ich darauf bisher auch keinen großen Wert gelegt habe. Aber wir sind natürlich bereit, das bestmöglich zu ändern und so umzusetzen, wie es für den Hund am besten ist.
Die einzigen Unternehmungen gibt es zurzeit am Wochenende. Manchmal gibt es eine Hunde-Verabredung, oder wir fahren zum Spazierengehen an einen neuen Ort, machen Erledigungen, wo sie im Auto mitkommt oder wir arbeiten draußen im Garten bzw. im Hof irgendwas und sie ist einfach (an der Schleppleine) dabei und schnüffelt irgendwo rum. Also wie ihr lesen könnt, wirklich kein großes Programm. Im November und Dezember gab es ein bisschen mehr Action. Da hatten wir manchmal noch Besuch von einem befreundeten Paar, waren bei der Nachbarin zu Besuch, haben die Abende draußen mit einem Lagerfeuer verbracht, und über die Weihnachtstage war sie mit mir bei meinen Eltern zu Besuch, was natürlich sehr aufregend für sie war. Da hab ich mir noch Sorgen gemacht, ob es für so einen jungen Welpen nicht zu viel sein könnte (wobei wir selbst die Weihnachtstage zum Glück ziemlich ruhig und welpengerehct über die Bühne bekommen haben). Mittlerweile schlägt es aber irgendwie ins Gegenteil um und ich habe Sorge, dass es zu wenig ist, wir sie unterfordern und sie sich langweilt. Wir wohnen auch sehr ländlich und reizarm (kaum Hunde- oder Menschenbegegnungen auf Spaziergängen, kaum vorbeifahrende Autos, keine Menschenmengen, Fußgängerzonen usw.), bzw. die Reize, die es hier gibt, so wie Treckerlärm, alle möglichen Tiere und eben ein riesiges Grundstück zum Erkunden, scheint sie schon weitestgehend verdaut zu haben. Aber mit den aktuellen Corona-Beschränkungen und dem Home Office ist unser Alltag so heruntergefahren, dass ich unser Grundstück bis auf die Gassirunden einfach manchmal eine ganze Woche nicht verlasse, außer zum Einkaufen. Ich mache mir deshalb langsam ein bisschen Sorgen, dass ich da etwas verpasse und sie entweder wichtige Dinge nicht schon in jungen Jahren kennenlernt, oder sie sich an so ein geringes Aktivitätslevel gewöhnt, dass sie von unserem "richtigen" nicht-corona-Alltag überfordert sein wird. In den ersten Monaten hat sie uns durch ihr Verhalten häufig recht eindeutig signalisiert, wenn ihr etwas zu viel war (z.B. wenn der Spaziergang zu lang war) und wir haben dann unser Bestes gegeben, dass sie sich so schnell wie möglich wieder ausruhen kann. Das kommt momentan so gut wie nie vor, was ja an sich nicht schlecht ist. Allerdings habe ich den Eindruck, dass sie mich mittlerweile deutlich häufiger aktiv zum Spielen auffordert oder in sonstiger Weise Aufmerksamkeit einfordert. Kann natürlich auch sein, dass ich das überinterpretiere, aber vielleicht könnt ihr ja eure Einschätzung dazu geben?
Mit zunehmendem Alter müsste ich ihr ja eigentlich neuen Input und mehr Aktivität bieten, aber ich habe gerade das Gefühl, dass es durch die aktuelle Situation bedingt genau andersrum ist... Habt ihr vielleicht ein paar Vorschläge, welche sinnvollen Aktivitäten man auch trotz Lockdown unternehmen könnte? Oder denkt ihr ich sollte das lieber bleiben lassen und unser Programm so ruhig halten wie es gerade ist?
Ich möchte mir keinen hyperaktiven Hund durch ein Zuviel an Aktivitäten heran ziehen, aber manchmal kommt es mir irgendwie falsch vor, dass wir uns mit voller Absicht so eine aktive, intelligente Hunderasse ausgesucht haben und ihr jetzt zurzeit so wenig bieten und sie zu so einem Couchpotato-Dasein nötigen. Normalerweise sind wir ja auch aktiver und mehr unterwegs, aber mit Lockdown und Winter sind wir ja selbst auch sehr in unserem Alltag eingeschränkt. Unser einziges Hobby, das sich theoretisch noch umsetzen ließe, wäre es zu wandern. Aber das ist für so einen kleinen Hund ja viel zu viel... Wie ihr seht, tue ich mich sehr schwer damit das richtige Maß an Auslastung zu finden und konstant anzupassen und wäre mega dankbar für eure Meinungen, Kritik und Anregungen. Vielen Dank für's Lesen dieses langen Textes! :)
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Hi
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Wenn ihr das so lest, meint ihr wir brauchen festere Zeiten und klarere Strukturen? Wir haben auch keine auf die Minute festgelegten Futterzeiten...
Ich habe auch keinen strukturierteren Alltag und beide Hunde sind entspannt und zufrieden. Je unsicherer der Hund, desto mehr Struktur kann hilfreich sein. Aber wenn eure Kleine entspannt zu sein scheint, dann ist doch alles gut. Aus Prinzip mehr Struktur reinbringen müsst ihr mMn nicht.
Habt ihr vielleicht ein paar Vorschläge, welche sinnvollen Aktivitäten man auch trotz Lockdown unternehmen könnte? Oder denkt ihr ich sollte das lieber bleiben lassen und unser Programm so ruhig halten wie es gerade ist?
Was mir auffällt ist, dass sie relativ wenig Kontakt zu anderen Hunden hat (oder habe ich das überlesen?). Da würde ich mehr gute Kontakte sinnvoll finden. Habt ihr Hunde im Umfeld, die souverän mit Welpen sind?
Das wäre dann für mich aber nicht "Auslastung", sondern eher soziales Lernen.
An Auslastung würde ich noch nicht unbedingt denken. Sie ist ja noch in dem Alter, in dem sie einfach euch und die Welt kennenlernen muss. Was ich mich frage: Wie soll ihr Alltag denn später mal aussehen? Du schreibst, dass in eurem ruhigen Umfeld nicht so viele Reize sind. Soll sie denn später mehr Reize aushalten können? Wenn ja, welche?
Ich möchte mir keinen hyperaktiven Hund durch ein Zuviel an Aktivitäten heran ziehen, aber manchmal kommt es mir irgendwie falsch vor, dass wir uns mit voller Absicht so eine aktive, intelligente Hunderasse ausgesucht haben und ihr jetzt zurzeit so wenig bieten und sie zu so einem Couchpotato-Dasein nötigen.
Von den beschriebenen Zeiten und Inhalten finde ich das nicht so wenig für einen 4,5 Monate alten Hund.
Wenn du von häufigeren Spielaufforderungen schreibst, wie sehen die aus? Und was passiert, wenn du auf diese Aufforderungen nicht eingehst?
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Hi Caissa,
Vielen Dank für eine Antwort, das beruhigt mich jetzt schonmal etwas, dass wir mit unserem Tagesablauf nichts total grundlegendes falsch machen.
Hundekontakte sind leider so ein Thema... Die Hundeschulen hier in der Umgebung dürfen leider keine Gruppenstunden anbieten zurzeit. Ich hatte gehofft darüber vielleicht ein paar Kontakte zu knüpfen. Wir verabreden uns so oft es geht mit Freunden, die ebenfalls Hunde haben, was aber im Durchschnitt vielleicht so jedes zweite bis dritte Wochenende klappt. Hier im Ort gibt es auch nur ganz wenige Hunde, denen wir ab und zu begegnen. Mit zweien davon darf sie aber unangeleint längeren Kontakt haben, wenn wir sie mal treffen (was leider selten vorkommt). Ich habe jetzt schon über das Internet und Apps nach Möglichkeiten gesucht und mich für dieses Wochenende mit jemandem verabredet, weil es mir so leid für die Kleine tut.
Was den späteren Alltag angeht: sie braucht kein Hund werden, der entspannt mit uns durch die Großstadt schlendert, Straßenbahn fährt usw., aber wir wollen sie schon gerne mit in den (Camping)Urlaub, mal mit zu Freunden oder in den Biergarten mitnehmen können, ohne dass das für sie in totalen Stress ausartet. Also schon eher relativ ruhig würde ich sagen, aber eben auch kein totaler Hofhund.
Ihre Spielaufforderungen sind meistens total niedlich. Sie schleppt dann ihren Zergel an und schaut mich freudig an. Wenn ich darauf nicht eingehe, spielt sie meistens alleine weiter. Manchmal (aber ich glaube das ist eher wenn sie ihre Zoomies hat), bellt sie mich auch an oder schnappt in meinen Ärmel, aber damit halt sie halt dann erst Recht keinen Erfolg. Wenn ich Zeit für sie habe, ignoriere ich die Spielaufforderung erst kurz (damit sie nicht lernt, dass sie mich jederzeit dazu auffordern kann) und beschäftige mich danach dann aber schon zeitnah mit ihr, indem ich dann auf sie zugehe. Ist das so richtig?
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Ich habe jetzt schon über das Internet und Apps nach Möglichkeiten gesucht und mich für dieses Wochenende mit jemandem verabredet, weil es mir so leid für die Kleine tut.
Das ist doch schonmal super. Ich wünsche euch viel Spaß und dass es hoffentlich passt zwischen den Hunden
Mein "Corona-Welpe" hat zum Glück zwei feste Kontakte in der Nachbarschaft, ich muss also nicht darauf zurückgreifen. Aber ich sehe in der Facebook Gruppe für meine Region sehr viele, die auch nach Kontakten für ihre Welpen suchen. Also, falls ihr noch nicht bei Facebook geguckt habt: Das lohnt sich glaube ich.
Was den späteren Alltag angeht: sie braucht kein Hund werden, der entspannt mit uns durch die Großstadt schlendert, Straßenbahn fährt usw., aber wir wollen sie schon gerne mit in den (Camping)Urlaub, mal mit zu Freunden oder in den Biergarten mitnehmen können, ohne dass das für sie in totalen Stress ausartet. Also schon eher relativ ruhig würde ich sagen, aber eben auch kein totaler Hofhund.
Dann würde ich die fehlenden Reize nicht unbedingt als Problem ansehen. Vielleicht könnt ihr ein Ruhesignal üben oder Deckentraining starten, so dass sie also lernt, sich an verschiedenen Orten zum Ruhen hinzulegen. Aber an sich würde ich denken, dass Freundesbesuche etc auch so klappen sollten, wenn ihr das ein bisschen anleitet.
Ihre Spielaufforderungen sind meistens total niedlich. Sie schleppt dann ihren Zergel an und schaut mich freudig an. Wenn ich darauf nicht eingehe, spielt sie meistens alleine weiter. Manchmal (aber ich glaube das ist eher wenn sie ihre Zoomies hat), bellt sie mich auch an oder schnappt in meinen Ärmel, aber damit halt sie halt dann erst Recht keinen Erfolg. Wenn ich Zeit für sie habe, ignoriere ich die Spielaufforderung erst kurz (damit sie nicht lernt, dass sie mich jederzeit dazu auffordern kann) und beschäftige mich danach dann aber schon zeitnah mit ihr, indem ich dann auf sie zugehe. Ist das so richtig?
Das klingt für mich, als sei da alles in Ordnung
Sie darf ja Kontakt zu euch aufnehmen, so lange sie sich dann auch trollt, wenn ihr keine Zeit habt. Ich mache übrigens gar keine Extra-Pause, wenn meine Hunde Kontakt aufnehmen, bis ich den Kontakt erwidere. Wenn ich Zeit habe, mache ich direkt was mit ihnen. Wenn nicht, dann nicht. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie dadurch eine bestimmte Erwartungshaltung haben.
Ich hatte nach den Spielaufforderungen hauptsächlich gefragt, um zu hören, ob sie gestresst ist und deswegen Kontakt aufnimmt. Aber das klingt nicht so.
Insgesamt finde ich, die Hunde beantworten einem die meisten Fragen. Vor allem, was zB den Tagesablauf angeht. Nach deinen Erzählungen habt ihr doch einen entspannten, zufriedenen Welpen. Dann kann ja gar nicht so viel verkehrt sein
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Aber ich sehe in der Facebook Gruppe für meine Region sehr viele, die auch nach Kontakten für ihre Welpen suchen. Also, falls ihr noch nicht bei Facebook geguckt habt: Das lohnt sich glaube ich.
Da versuche ich es momentan wirklich auf allen Wegen, aber bisher hat sich nicht so viel ergeben, weil wir echt am Arsch der Heide wohnen. Hat halt alles seine Vor- und Nachteile. Unsere Kleine kann hier jeden Tag Freilauf bekommen, aber lernt leider ohne konkrete Verabredungen kaum Hunde kennen. Aber da bleibe ich dran und für die nächsten zwei, drei Wochenenden ist eigentlich immer ein Hundekontakt geplant :)
Dann würde ich die fehlenden Reize nicht unbedingt als Problem ansehen. Vielleicht könnt ihr ein Ruhesignal üben oder Deckentraining starten, so dass sie also lernt, sich an verschiedenen Orten zum Ruhen hinzulegen. Aber an sich würde ich denken, dass Freundesbesuche etc auch so klappen sollten, wenn ihr das ein bisschen anleitet.
Das mit dem Deckentraining ist ein super Tipp, danke :) da sie ihre Plätze zu kennen scheint, habe ich da bisher nicht so die Notwendigkeit gesehen das zu trainieren, aber das ist echt ein guter Punkt. Auch wenn wir mal Besuch bekommen ist es bestimmt hilfreich, wenn wir sie auf ihre Decke schicken können und sie da dann auch entspannt liegen bleibt. Damit fangen wir dann bald mal an
Insgesamt finde ich, die Hunde beantworten einem die meisten Fragen. Vor allem, was zB den Tagesablauf angeht. Nach deinen Erzählungen habt ihr doch einen entspannten, zufriedenen Welpen. Dann kann ja gar nicht so viel verkehrt sein
Danke für deine ausführliche Antwort und deine beruhigenden Worte. Vor ein paar Wochen hatten wir hier stellenweise das absolute Gegenteil eines entspannten Welpen (und vor allem auch das Gegenteil einer entspannten Hundehalterin) - ich hoffe das war einfach der ganz normale Welpenblues.
Man will halt gerade am Anfang nix vergeigen und macht sich glaube ich zu viele Sorgen... Ich hoffe wirklich, dass sie entspannt, aber nicht gelangweilt ist. Wir versuchen jetzt mal alles so ruhig zu belassen wie es nunmal gerade ist und nur ein paar mehr Hundekontakte zu integrieren. Und vielleicht gehen wir demnächst mal irgendwo in der Innenstadt oder einem etwas belebteren Wohnviertel spazieren,damit sie moderaten Verkehr kennenlernt und auch lernt, dass man tatsächlich manchmal anderen Menschen begegnet.
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kurzes Update nach dem Wochenende: Wir haben uns über eine App zu einem gemeinsamen Spaziergang mit einer ganz lieben Golden Retriever Hündin verabredet. Die hatte nach 10 Minuten die Nase voll von dem kleinen Energiebündel, sodass wir beide Hunde an die Leine genommen haben und noch ein paar Meter gelaufen sind. Dabei war meine Kleine ziemlich aufgeregt und hat gezogen wie blöd. Aber okay, war für sie zwar nichts komplett Neues, aber auch keine alltägliche Situation. Das müssen wir wohl einfach weiter üben, bis wir entspannt mit anderen Hunden spazieren gehen können.
Am Tag darauf waren wir allerdings noch auf einer unserer üblichen Gassi-Routen unterwegs, aber wegen des tollen Wetters war richtig viel los und wir sind bestimmt 10 Spaziergängern und fast ebensovielen Hundehaltern begegnet. Das klingt vielleicht nicht so viel, aber wir wohnen wirklich so ländlich, dass unsere Hündin das in diesem "Ausmaß" nicht gewöhnt ist. Die Hundebegegnungen gingen noch, weil die anderen Hundehalter zügig an uns vorbei gegangen sind. Aber sie war einfach unglaublich aufgeregt und mit jedem entgegen kommenden Spaziergänger wurde es schlimmer und sie hat sich teilweise echt daneben benommen (ist natürlich auch nicht so hilfreich, dass viele hundelose Spaziergänger dann auch nicht so toll reagieren, indem sie den Hund entweder ansprechen, ihn sogar anlocken oder mich in ein Gespräch verwickeln wollen, aber dagegen kann man ja nur begrenzt etwas tun, ohne total unfreundlich zu wirken). Wir konnten die Situation leider auch nicht so wirklich vermeiden und ich war heilfroh, als wir zurück am Auto waren. Ich habe nach der fünften Begegnung dieser Art resigniert und die Korrektur aufgegeben, weil ich gemerkt habe, dass mein Hund schon gar nicht mehr aufnahmefähig ist und ich selbst total gestresst bin.
Ich frage mich jetzt halt, ob es normal ist, dass junge Hunde sich von solchen Begegnungen derart aus der Fassung bringen lassen, oder ob wir da irgendwas verschlafen haben und wir z.B. schon früher damit hätten anfangen müssen, an etwas belebteren Orten spazieren zu gehen, damit sie nicht so sensibel auf solche Reize reagiert... Mein Plan wäre jetzt, das an den Wochenenden möglichst wohldosiert in Angriff zu nehmen und erstmal mit ihr durch ein ruhiges Wohngebiet zu spazieren, dann an etwas belebteren Straßen entlang und dann mal in einer ruhigen Fußgängerzone oder so. Ich hoffe, dass die Hundeschule hier in der Nähe bald wieder Junghundekurse anbieten kann, wo wir ein bisschen gezielter solche Alltagssituationen üben können.
Hättet ihr in der Zwischenzeit Tipps, wie ich es schaffe, sie an Menschen- und Hundebegegnungen zu gewöhnen, ohne dass es in Stress ausartet? Das zu trainieren ist bei uns immer mit Autofahren, neuen ungewohnten Umgebungen und ja auch mit Leinelaufen verbunden, was ja für junge Hunde auch schon recht anstrengend sein soll. Ich fühl mich manchmal als würde ich sie in Watte packen, aber ich weiß immer nicht so recht, wie viel ich ihr zumuten kann, ohne dass sie überdreht. Sie zeigt das dann zwar ganz klar (z.B. durch in die Leine beißen), aber bis wir aus der Situation raus sind und sie sich erholen kann, dauert es dann eben meistens noch relativ lange, weshalb ich das so gut es geht vermeiden will..
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Ich kann dir nur sagen, was ich machen würde. Ich würde jetzt solche Spaziergänge forcieren. Wie du schon sagtest, wohldosiert. Erstmal weniger belebte Orte und wenn das gut klappt, die etwas belebteren usw. Aber immer nur so lange, wie du den Eindruck hast, dass dein Welpe nicht drüber ist. Das habe ich zum Beispiel schon von Beginn an mit meinem Welpen gemacht.
Ich gehöre aber auch zu den Welpenbesitzern, die ihren Welpen schon von Anfang an die weite Welt zeigen und eben nicht nur 4 Wochen lang "den Alltag in den 4 Wänden kennen lernen lassen". Und meine Welpen lernen auch schon recht früh die ersten Signale und Grundsteine für den Hundesport werden auch gelegt ...(nur soviel damit du es einordnen kannst, es gibt ja durchaus auch Stimmen, die das komplette Gegenteil machen). ABER das alles natürlich im Verhältnis zu den Ruhe- und Schlafensphasen.
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Hallo,
also für mich hört sich der Alltag der Kleinen schon recht turbulent an. Zumindest mal im Vergleich zum Alltag meiner (erwachsenen) Hunde. Wir gehen zweimal am Tag jeweils ca. 45 bis 60 Minuten Gassi, größtenteils im Freilauf. Da machen die Jungs auch richtig Action. Zuhause wird dann ausschließlich geruht bzw. geschlafen. Abends geht's dann nochmal kurz runter zum Pinkeln, 5 - 10 Minuten. Zweimal die Woche haben wir Training, einmal pro Woche gibt es einen Kausnack. Sonst ist hier keinerlei Action.
Als die beiden noch Welpen waren, war es natürlich schon so, dass ich da öfters zwischen drin runter musste zum Lösen. Aber dann wirklich nur zum Lösen.
Long story short: Ich würde gut hinterfragen, woher die Zoomies kommen und von dem Gedanken wegkommen, man müsste einen Junghund in diesem Alter "auslasten". (Mir rollen sich da die Zehennägel hoch bei dem Begriff.) Machst du irgendein (strukturiertes) Training mit ihr?
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Ich frage mich jetzt halt, ob es normal ist, dass junge Hunde sich von solchen Begegnungen derart aus der Fassung bringen lassen, oder ob wir da irgendwas verschlafen haben und wir z.B. schon früher damit hätten anfangen müssen, an etwas belebteren Orten spazieren zu gehen, damit sie nicht so sensibel auf solche Reize reagiert... Mein Plan wäre jetzt, das an den Wochenenden möglichst wohldosiert in Angriff zu nehmen und erstmal mit ihr durch ein ruhiges Wohngebiet zu spazieren, dann an etwas belebteren Straßen entlang und dann mal in einer ruhigen Fußgängerzone oder so. Ich hoffe, dass die Hundeschule hier in der Nähe bald wieder Junghundekurse anbieten kann, wo wir ein bisschen gezielter solche Alltagssituationen üben können.
"Normal" ist ja immer so eine Sache. Wenn ihr sonst wirklich nie so viele Menschen trefft, dann ist das schon irgendwie normales Verhalten. Außerdem war ja den Tag vorher grade das Treffen mit dem anderen Hund, also war sie vielleicht von Grund auf nicht so ausgeruht wie sonst.
Ich finde, es spricht nichts dagegen, solche Situationen jetzt immer mal zu üben. Ich würde dann entweder Orte nehmen, an denen nicht ganz so viele Menschen und Hunde sind (aber halt mehr als bei euch) und/oder Orte, an denen ihr mehr Abstand halten könnt. Also zB ein Park, bei dem ihr euch in die Mitte der Wiese stellen könnt und weiter außen gehen die Menschen auf dem Weg vorbei. Wenn neue Orte euren Hund sowieso schon überfordern, dann könnt ihr euch ja zunächst ein/zwei Orte suchen, die diese Kriterien erfüllen, und erstmal nur an diese fahren.
Grundsätzlich würde ich mir aber keinen riesen Stress machen, weil es an einem Tag mal blöd lief. Das kann erstmal auch x andere Gründe gehabt haben und beim nächsten Mal schon besser sein. Trotzdem spricht natürlich nichts gegen dosiertes Üben solcher Situationen.
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Ich würde jetzt solche Spaziergänge forcieren. Wie du schon sagtest, wohldosiert. Erstmal weniger belebte Orte und wenn das gut klappt, die etwas belebteren usw. Aber immer nur so lange, wie du den Eindruck hast, dass dein Welpe nicht drüber ist.
Danke, das werde ich versuchen. Ich habe jetzt auch endlich eine Hundeschule gefunden, die aktuell Junghunde-Gruppenkurse anbietet. Da gibt es erst einen gemeinsamen kleinen Spaziergang, auf dem trainiert wird, und im Anschluss dürfen die Hunde noch moderiert miteinander spielen. Da werden wir jetzt mal schnellstmöglich reinschnuppern und hoffen, dass die Chemie stimmt. Meine Hoffnung ist, dass man dort gezielt an Spaziergänger- und Hundebegegnungen arbeiten kann. Da muss nämlich vermutlich nicht nur mein Hund noch was lernen, sondern vor allem auch ich selbst.
also für mich hört sich der Alltag der Kleinen schon recht turbulent an.
Das wundert mich ein bisschen. Ich habe das Gefühl, dass es kaum ruhiger sein könnte. Es gibt ja schon nur einen (meist recht kurzen) Spaziergang täglich und die Abstecher zwischendurch in den Garten sind wirklich kurz und ausschließlich zum Lösen. Sie schläft und ruht meiner Einschätzung nach ausreichend viel, aber in ihren Wachsphasen will sie dann auch ein bisschen beschäftigt werden. Also ich kann sie ja nicht zu noch mehr Schlaf "zwingen", und solange sie sich selbst mit ihrem Spielzeug beschäftigt bzw. ich zwei, drei Mal kurz am Tag mit ihr spiele, dachte ich, das wäre total im Rahmen und dass Welpen/Junghunde einfach noch mehr Spieltrieb haben als erwachsene Hunde. Oder meinst du, dass ich das mit-ihr-Spielen besser komplett bleiben lassen sollte, bzw. nur draußen mit ihr spielen sollte? Da gibt es ja sehr verschiedene Ansichten zu, deine Meinung würde mich sehr interessieren. Ich versuche es nicht zu übertreiben (keine wilden Zerrspiele, kein Ballwerfen, keine Quietsch-Spielzeuge usw.), aber irgendwie will ich ihr ja schon ein bisschen Aufmerksamkeit schenken...
Und ansonsten ist bei uns zurzeit wirklich gar nichts los, kein Besuch, kaum Ausflüge (nur Spaziergänge, damit Autofahren Gewohnheit bleibt und sie mal Hundekontakte hat), nichts außer der Reihe, nur sehr gedrosselter Alltag. Da muss sie später definitiv mal mehr aushalten, wenn wir wieder Besuch bekommen oder irgendwo hin fahren, wo sie mit soll.
Long story short: Ich würde gut hinterfragen, woher die Zoomies kommen und von dem Gedanken wegkommen, man müsste einen Junghund in diesem Alter "auslasten". (Mir rollen sich da die Zehennägel hoch bei dem Begriff.) Machst du irgendein (strukturiertes) Training mit ihr?
Ich dachte ehrlich gesagt, dass jeder Welpe/Junghund Zoomies bekommt und das normal wäre... Ich war schon froh, dass es nur noch einmal am Tag ist und nicht zwei oder dreimal. Sie geht dann aber auch nicht mich an (bzw. nur ganz selten), sondern sprintet in einem Affenzahn über die Wiese, buddelt oder schmeißt irgendeinen Stock oder was sie sonst so findet durch die Gegend. Ich lasse sie dann einfach machen, ich dachte sie tobt sich nur aus. Wenn es zu wild wird und ich eingreifen (z.B. das Buddeln abbrechen) muss, ist sie aber meistens auch gut ansprechbar. Ist das deiner Einschätzung nicht normal, sondern hat eine tieferliegende Ursache (ich weiß, Ferndiagnosen sind schwierig....)?
Das mit der Auslastung war missverständlich formuliert von mir. Mir geht es nicht drum, mehr mit ihr zu trainieren oder mehr Kopf- oder Nasenarbeit zu machen, sondern eher darum, ob ich sie mehr Dinge (forciert) kennen lernen lassen sollte, an die sie später mal gewöhnt sein müsste. Also eher so Sachen, dass Besuch nach Hause kommt, dass man auch mal durch eine Menschenansammlung laufen muss, dass sie mit zu Freunden kommen muss usw., also quasi Alltagstauglichkeit. Ich meinte mit Auslastung wohl eher neue Reize/Situationen/Input. Und die Frage dahinter ist, ob sie das besser jetzt schon kennen lernen sollte, oder besser später.
Strukturiertes Training gibt es hier bislag eher nicht. Ich bringe ihr die Grundkommandos bei (bei uns aktuell Sitz, Platz, Bleib und dann natürlich noch Rückruf und Abbruchsignal), die ich im Alltag brauche. Die werden dann entweder drinnen oder auf Spaziergängen mal 5 Minuten gezielt geübt und ansonsten eher nebenbei im Alltag, also in den Situationen, wo ich sie dann auch wirklich brauche. Als Beispiele: Wenn wir nach dem Spazierengehen reinkommen, muss sie auf ihrer Decke im Flur warten, bis ich Jacke, Schuhe, Leine etc. verräumt habe. Wenn wir draußen eine Straße überqueren, muss sie vorher Sitz machen. Wenn ich die Spülmaschine ausräume, muss sie auf ihrem Platz bleiben (weil sie sonst den Kopf in die Spülmaschine steckt). Meistens klappt das schon super, manchmal artet es in eine kleine Trainingseinheit aus, wenn sie ihren Platz zwischendurch verlässt.
Wie oben geschrieben, geht es aber hoffentlich ab dem Wochenende auch in die Hundeschule, sodass wir das Training vermutlich bald etwas strukturierter angehen und hoffentlich das richtige Maß finden.
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