Welpen-Alltag im Lockdown: zu wenig Auslastung?

  • Also diese Zoomies, wie du sie nennst L_&_R , hatten alle meine Welpen auch. Egal wie viel oder wie wenig ich gemacht habe. Ich glaube, sie brauchen das einfach mal, die Sau raus zu lassen sozusagen. So lange es im Rahmen bleibt ist das für mich völlig normal. Klar kann sich ein Welpe (oder auch adulter Hund) da rein steigern, aber dann breche ich das ganz einfach ab.


    Das mit der Auslastung war missverständlich formuliert von mir. Mir geht es nicht drum, mehr mit ihr zu trainieren oder mehr Kopf- oder Nasenarbeit zu machen, sondern eher darum, ob ich sie mehr Dinge (forciert) kennen lernen lassen sollte, an die sie später mal gewöhnt sein müsste. Also eher so Sachen, dass Besuch nach Hause kommt, dass man auch mal durch eine Menschenansammlung laufen muss, dass sie mit zu Freunden kommen muss usw., also quasi Alltagstauglichkeit. Ich meinte mit Auslastung wohl eher neue Reize/Situationen/Input. Und die Frage dahinter ist, ob sie das besser jetzt schon kennen lernen sollte, oder besser später.

    Meiner Meinung nach sollte ein Welpe, dass was er als erwachsener Hund können soll (in Bezug auf Gesellschaftliches Leben) früh lernen. Natürlich abgespeckt und dosiert aber ausreichend. Inuki ist in einer Stadt aufgewachsen. Bus und Bahn fahren, viele Autos, Einkaufspassagen, all das hat er sehr früh kennen gelernt und heute ist er ein Hund, der mit sowas umgehen kann und entspannt durch die Weltgeschichte schlendert, egal was kommt. Negative Auswirkungen hatten diese frühen Reize nicht. Sicherlich hatte er als Welpe auch mal seine wilden 5 Minuten, aber welcher Welpe hat die nicht? Und, sind diese 5 Minuten nicht normal?


    Ghandi, der Familenhund vorher, hatte diese Reize damals nicht. Ihn habe ich mit 4 Monaten bekommen und war nur bei uns im Dorf und auf dem Pferdehof unterwegs. Trubel, turbulenten Straßenverkehr, Menschenansammlungen etc. waren für ihn später sehr stressig und er hat sich darin auch nicht wohl gefühlt. Das hatte zur Folge, dass ich ihn bei meinen Eltern lassen musste als ich ausgezogen bin.

  • Oder meinst du, dass ich das mit-ihr-Spielen besser komplett bleiben lassen sollte, bzw. nur draußen mit ihr spielen sollte? Da gibt es ja sehr verschiedene Ansichten zu, deine Meinung würde mich sehr interessieren. Ich versuche es nicht zu übertreiben (keine wilden Zerrspiele, kein Ballwerfen, keine Quietsch-Spielzeuge usw.), aber irgendwie will ich ihr ja schon ein bisschen Aufmerksamkeit schenken...

    Ich persönlich halte gar nichts davon mit dem Hund zu spielen. Schon gar nicht drinnen. Ich frage mich, was der Hund dabei lernen soll bzw. was man sich davon "verspricht". Spielen können sie doch untereinander oder mit anderen Hunden. Da hat der Hund meines Erachtens viel mehr davon.


    Die einzige Situation in der ich mit meinen Hunden spiele, ist als Belohnung am Ende einer Trainingseinheit. Da fliegt dann der Dummy mal bzw. wir zergeln mal drum. Aber damit hat es sich dann auch.


    (Das heißt nicht, dass ich mich mit meinen Hunden im Alltag nicht beschäftige. Aber diese Beschäftigung läuft dann strukturiert ab. Bzw. es gibt gewissen Regeln nach denen alles abläuft. Ich würde jetzt zum Beispiel nie mit meinen Hunden auf ne Wiese gehen und sinnlos Bällchen oder Stöckchen werfen. Was wir aber zum Beispiel im Sommer wohl machen ist Schwimmen gehen. Sieht für Außenstehende sicher ähnlich aus, wie sinnloses Bällchen-Geschmeiße, folgt aber Regeln. Newton muss Sitz machen, das Schwimm-Spielzeug fliegt ins Wasser, ich gebe ihn frei, er schwimmt und holt es und gibt es mir in die Hand und dann von vorne.)

    Ich dachte ehrlich gesagt, dass jeder Welpe/Junghund Zoomies bekommt und das normal wäre... Ich war schon froh, dass es nur noch einmal am Tag ist und nicht zwei oder dreimal.

    Auch hier wirst du sicher unterschiedliche Meinungen hören. Und da kann ich persönlich nur nochmal wiederholen: Nein, ich finde es nicht normal. Zumindest nicht, wenn es regelmäßig oder gar täglich vorkommt. Bevor ich hier im DF angemeldet war, wusste ich gar nicht, was Zoomies (bzw. die "5 Minuten", wie man auf Deutsch sagt) sind. Ich kannte das weder von meiner ersten Hündin noch von Newton. Auch Hunter hatte das nie.


    Ich packe meine Hunde (bzw. auch damals als Welpen) weiß Gott nicht in Watte. Aber ich finde schon, dass man gerade in der Welpenzeit sehr bedacht vorgehen sollte. Meine Welpen/Junghunde lernen in den ersten drei bis sechs Monaten ausschließlich das kennen, was ohnehin zu unserem Alltag gehört bzw. auch später für den erwachsenen Hund in gewisser Regelmäßigkeit vorkommen wird. Die ersten 7 - 10 Tage ist der Schwerpunkt auf jeden Fall auf Alltag. Unsere Standardgassi-Strecke wird erkundet. Wir fahren jeden Tag ein kleines Stück mit dem Auto. Ab Woche 2 oder 3 schaue ich dann, dass ich mir einmal pro Woche was vornehme. Mal Leute einladen zum Spieleabend, eine Verabredung im Café, Besuch bei meinen Eltern oder bei Freunden, mal eine neue Gassi-Strecke. Aber wie gesagt: Sehr dosiert.


    Kontakt zu fremden Hunden haben meine Welpen/Junghunde im ersten Jahr übrigens gar keinen. Ich lasse sie da ausschließlich mit Hunden zusammen, die ich kenne und einschätzen kann bzw. von denen ich weiß, dass sie gut sozialisiert sind.

    Mir geht es nicht drum, mehr mit ihr zu trainieren oder mehr Kopf- oder Nasenarbeit zu machen, sondern eher darum, ob ich sie mehr Dinge (forciert) kennen lernen lassen sollte, an die sie später mal gewöhnt sein müsste.

    Dazu habe ich nun oben schon was geschrieben. Ich würde definitiv nix "zwingen". Andererseits brauchst du dich auch nicht einschränken. Wenn du während der Welpenzeit mal mit ner Freundin zum Kaffee verabredet bist, dann ist es halt so und dann kommt der Welpe halt mit.

    Ich bringe ihr die Grundkommandos bei (bei uns aktuell Sitz, Platz, Bleib und dann natürlich noch Rückruf und Abbruchsignal), die ich im Alltag brauche.

    Ich würde dir da empfehlen pro Tag einen Fokus zu setzen und den Rest zu managen. Ich verlange anfangs nur Sitz. Rückruf läuft nebenbei wenn der Welpe eh grad auf dem Weg zu mir ist. Wenn ich den Eindruck habe, das Sitz gut funktioniert, geht es mit Platz weiter. (Wenn ich den Geschirrspüler ausräume, wird der Welpe halt weg geschoben bzw. wenn er nicht drauf reagiert, kommt er hinters Babygate. Dafür brauche ich kein Kommando. Bzw. das Kommando das ich bräuchte, lernt er dann halt später.)


    Generell würde ich dir für den Alltag eher raten, dem Hund einen "Knigge" anzugewöhnen als alles über Gehorsam zu machen. Bleiben wir beim Beispiel Geschirrspülmaschine. Meine Hunde wissen, dass sie da ihren Rüssel nicht reinzuhängen haben. Ob sie dabei auf ihrem Platz liegen, irgendwo sitzen oder Kopfstand machen, ist mir eigentlich egal. Selbiges zum Beispiel mit der Türklingel. Meine Hunde wissen, dass sie gar nicht mit zur Tür kommen brauchen, wenn es klingelt, weil es eh nicht für sie ist. Newton ist bald sieben Jahre alt. Er beherrscht das schon perfekt. Hunter braucht gelegentlich noch Hilfe. Aber wie gesagt dann non-verbal und ohne Gehorsam. Er bekommt ne Chance und wenn es nicht klappt, kommt er halt hinters Babygate. Irgendwann wird er verstehen, dass wenn er mit zur Tür kommt eh die Konsequenz ist, dass er hinters Babygate geht. Und irgendwann wird er's dann halt lassen.


    So, jetzt hab ich dich voll gelabert. Ich hoffe, es war was Brauchbares für dich dabei.

  • Danke euch allen Dreien für eure Antworten. Da ist ganz vieles dabei, was mir wirklich weiter hilft :)


    Was die wilden 5 Minuten bzw. Zoomies angeht, gehen die Meinungen ja anscheinend ziemlich auseinander. Ich behalte das jetzt erstmal im Auge. Solange sie weiterhin nur durch die Gegend flitzt und mich nicht angeht, ansprechbar bleibt und ich es, wenn sie überdreht, abbrechen kann, stufe ich das mal als "normal" ein. Ich werde aber mal beobachten, ob es mit der Zeit weniger wird, und wenn nicht, ob ich einen Zusammenhang erkennen kann.


    Ich persönlich halte gar nichts davon mit dem Hund zu spielen. Schon gar nicht drinnen. Ich frage mich, was der Hund dabei lernen soll bzw. was man sich davon "verspricht". Spielen können sie doch untereinander oder mit anderen Hunden. Da hat der Hund meines Erachtens viel mehr davon.

    Da wir leider nur einen Hund haben, hat sie diese Möglichkeit zuhause bzw. Darum, dass sie dabei irgendetwas lernen soll (außer, dass es auch da Regeln gibt, z.B. dass man sein Spielzeug loslässt, wenn ich das sage), geht es mir eigentlich weniger, sondern darum, dass sie einfach "Welpe" sein und toben darf..

    Meine Welpen/Junghunde lernen in den ersten drei bis sechs Monaten ausschließlich das kennen, was ohnehin zu unserem Alltag gehört bzw. auch später für den erwachsenen Hund in gewisser Regelmäßigkeit vorkommen wird. Die ersten 7 - 10 Tage ist der Schwerpunkt auf jeden Fall auf Alltag. Unsere Standardgassi-Strecke wird erkundet. Wir fahren jeden Tag ein kleines Stück mit dem Auto. Ab Woche 2 oder 3 schaue ich dann, dass ich mir einmal pro Woche was vornehme. Mal Leute einladen zum Spieleabend, eine Verabredung im Café, Besuch bei meinen Eltern oder bei Freunden, mal eine neue Gassi-Strecke. Aber wie gesagt: Sehr dosiert.

    [...]

    Dazu habe ich nun oben schon was geschrieben. Ich würde definitiv nix "zwingen". Andererseits brauchst du dich auch nicht einschränken. Wenn du während der Welpenzeit mal mit ner Freundin zum Kaffee verabredet bist, dann ist es halt so und dann kommt der Welpe halt mit.

    Gut, dann sind genau die Dinge, die du beschreibst, auch die Dinge, die ich nun - leider etwas forciert - auch mit meiner Hündin angehen will. Weil durch die aktuelle Situation mit dem Lockdown fallen genau diese Dinge wie Besuch empfangen, Verabredungen im Café, der Gang durch die Fußgängerzone etc. leider weg. Der Lockdown-Einsiedler-Alltag, den ich zurzeit führe, entspricht nämlich nicht so ganz meinem normalen Alltag ;)

    Meiner Meinung nach sollte ein Welpe, dass was er als erwachsener Hund können soll (in Bezug auf Gesellschaftliches Leben) früh lernen. Natürlich abgespeckt und dosiert aber ausreichend. Inuki ist in einer Stadt aufgewachsen. Bus und Bahn fahren, viele Autos, Einkaufspassagen, all das hat er sehr früh kennen gelernt und heute ist er ein Hund, der mit sowas umgehen kann und entspannt durch die Weltgeschichte schlendert, egal was kommt. Negative Auswirkungen hatten diese frühen Reize nicht. Sicherlich hatte er als Welpe auch mal seine wilden 5 Minuten, aber welcher Welpe hat die nicht? Und, sind diese 5 Minuten nicht normal?


    Ghandi, der Familenhund vorher, hatte diese Reize damals nicht. Ihn habe ich mit 4 Monaten bekommen und war nur bei uns im Dorf und auf dem Pferdehof unterwegs. Trubel, turbulenten Straßenverkehr, Menschenansammlungen etc. waren für ihn später sehr stressig und er hat sich darin auch nicht wohl gefühlt. Das hatte zur Folge, dass ich ihn bei meinen Eltern lassen musste als ich ausgezogen bin.

    Danke, deine Erfahrung bestätigt genau das, worum ich mir so den Kopf zerbreche! :) Mein Hund lernt nunmal gerade unter den aktuellen Umständen nicht den "wirklichen" Alltag kennen, also sollte ich ihm den wohl auch jetzt schon langsam etwas näher bringen, bevor sie irgendwann wie dein Ghandi reagiert.


    So wie das klingt, seid ihr euch im Grunde ja alle einig, dass ich gewisses Alltags"training" im Sinne davon, sie wohldosiert nach und nach an die grundlegenden Alltagssituationen, die später mal regelmäßig auf sie zukommen werden, besser jetzt schon langsam mit ihr beginnen sollte.


    Das bedeutet für mich unter den aktuellen Gegebenheiten, dass ich manche Situationen gewissermaßen erzwingen bzw. gezielt angehen muss, was ja aber auch bedeutet, dass sie jetzt noch nicht in meinem normalen Alltag mitlaufen muss oder ich meinen Alltag extra für sie einschränken muss, und wir das Ganze letztendlich quasi in kleinen Häppchen üben können.


    Damit habt ihr mir wirklich sehr geholfen, danke nochmal! Dann weiß ich jetzt, dass ich ihr jetzt schon nach und nach diesen neuen "Input" geben kann :)

  • Ich persönlich finde Spiel schon wichtig und glaube auch nicht, dass ein Mensch das per se nicht mit einem Welpen adäquat kann. Junge Hunde lernen spielerisch sehr viel, auch Regeln, soziales Verhalten (wann und wie geht das Spiel weiter), sich auf den Gegenüber einzulassen/ihn besser zu verstehen und einfach dass das Gemeinsame total viel Spaß macht. Ich spiele daher im Gegensatz zu RafiLe1985 viel mit meinen jungen Hunden. Kein Ball werfen, sondern wirklich gemeinsames Spiel. Es sagt sich ja auch schön: spielen soll/kann der mit anderen Hunden, aber gleichzeitig soll/darf/kann er eh kaum Spielgefährten treffen und soll dann dazu ungefähr nur ruhen oder gezielt was üben... Klingt für mich immer etwas wie: mein 5-jähriges Kind darf erste Klavierübungen machen und sonst ruhen und vielleicht findet sich einmal die Woche ein als passend eingestufter Spielkontakt. Gut, ich habe das "Fremdhund-Problem" nicht, weil hier eh genug Hunde leben samt Freunden mit weiteren Hunden. Aber ich finde beide Seiten wichtig: dass der Hund lernt, Zusammenarbeit mit dem Menschen, mitdenken und auch spielen mit dem macht Spaß und zum anderen auch die Gelegenheit hat, mit anderen Hunden regelmäßig Kontakt zu haben.


    Zum Umwelt kennen lernen: ich wohne hier auch recht ländlich und brauch auf Spaziergängen kaum wen treffen (und genieße das auch). Ich zwing mich dann mit meinen jungen Hunden dazu. So die ersten 2 Wochen uns kennen lernen, dann 1-2 "Übungsspaziergänge" pro Woche. Also z.B. Sonntags in die Innenstadt einer Kleinstadt ganz zum Start (nix los!!) und langsam steigern. Talsperre, beliebtere Wege, Innenstadt unter der Woche... Peaches war so ziemlich genau 4 Monate alt, als erstmals letzten Okotober mit am Strand im Urlaub war, im Wohnmobil und jeden Morgen woanders aufwachen. Das klappte gut! Halt mini-kleine Schritte vorher, jede Woche ein wenig was, so dass es zu dem Zeitpunkt dann schon sehr normal war, die Umwelt (trotz unserer Wohnlage). Also auch hier ein ganz klares Ja das zu üben! Halt aber schauen, was kann der Hund leisten. Gerade wenn der Hund sehr aufgeregt ist, Wege wählen, auf den man gut ausweichen kann (Wiese daneben z.B.) und Wohlfühlabstand finden, Umorientierung belohnen, einfach nur in Ruhe schauen lassen oder auch mal mit ihm spielen, so dass die Passanten uninteressant werden.

  • Ich finde Spielen mit Hunden nicht sinnlos. Wenn sie daran Spaß haben und man selbst auch, dann kann das mMn definitiv die Bindung stärken. Natürlich hängt es auch vom Hund ab.

    Balu findet Spielen zB selbst unnötig, mit dem spiele ich also auch nicht. Reika findet mit mir spielen aber toll, also mache ich es auch gerne. Ein paar Grundregeln gibts trotzdem (ich spiele zB nur draußen, ich lass mich auch beim Spielen nicht tackern etc). Also das ist sicherlich Typsache, sowohl beim Menschen als auch beim Hund.



    Bei den Zoomies... Irgendwie ist mir der Begriff gar nicht ganz klar. Meint man damit, dass der Hund zB draußen mal einen Rennflash bekommt und voller Energie ist? Das finde ich total normal, das macht mein Großer immer noch (zB am Strand). Oder sind Zoomies wie die 5 Minuten, wenn der Welpe überfordert ist und sozusagen als Übersprungshandlung Sachen ankaut, in der Wohnung rumrennt und nicht zur Ruhe kommt? Das finde ich im Rahmen auch "normal". Normal dann nicht im Sinne von "gut", weil die Situation eben eine Überforderung ist. Aber wenn das alle paar Tage mal nach einem aufregenden Tag passiert finde ich es nicht bedenklich. Täglich wäre mir wahrscheinlich zu viel, wenn der Hund dabei wirklich 'drüber' ist.

  • Perfekt, danke ihr Beiden :) dann mache ich ja schonmal nicht alles falsch, das beruhigt mich. Dann werde ich es mit dem Spielen mangels Hundespielpartnern im eigenen Haushalt weiter so machen wie gehabt. Also mit ihr spielen, aber nicht zu wild und mit gewissen Regeln und Grenzen. Und im Idealfall macht das ja dann auch beiden Seiten Spaß :)


    Und Lucy_Lou: Klasse, dass Peaches schon mit 4 Monaten euren Camping-Urlaub so gut mitgemacht hat. Das steht bei uns hoffentlich im Frühjahr auch an, darauf arbeiten wir dann wie von euch allen beschrieben langsam hin, indem wir jetzt mal anfangen gezielter solche neuen Situationen anzugehen. Der Tipp, Orte mit Ausweichmöglichkeit zu wählen, ist ebenfalls super :)


    Caissa, ich habe die Begriffe Zoomies und 5 Minuten immer synonym benutzt und wüsste jetzt auch gar nicht, wie genau ich das definieren würde. Bei uns äußert es sich so, dass sie, wenn sie die Möglichkeit hat (also draußen) wie verrückt rennt, Haken schlägt, oder auch buddelt. Drinnen schnappt sie sich meist ihren Kauknochen, wirft den durch den Raum, bellt und knurrt ihn manchmal auch an, wirft sich in ihrem Bett auf den Rücken, wälzt sich, jault auf und solche Sachen. Ihr Verhalten ist dann manchmal echt seltsam, zerstörerisch wird sie dabei aber eigentlich nicht und in 95% der Fälle beruhigt sie sich danach auch schnell wieder und schläft meistens auch direkt ein.

    Nicht zur Ruhe kommen äußert sich bei ihr eher anders und ist aktuell nur der Fall, wenn sie immer wieder beim zur Ruhe Kommen durch Geräusche von außen (z.B. Baustelle vorm Haus) unterbrochen wird. Dann muss sie in ihre Box und da klappt es dann auch sofort mit dem Schlafen. Schlafen und Ruhen ist eigentlich die eine Sache, die bei uns aktuell (meiner Einschätzung nach) wirklich gut funktioniert :D

  • L_&_R Zoomies heißen ganz „offiziell“ FRAPs - Frenetic random activity periods. Zumindest dieses Herumgerenne fällt darunter, die 5-Minuten von Welpen sind eher was anderes, aber nagel mich nicht drauf fest :mute: Das danach „umfallen“ und einschlafen ist da ziemlich charakteristisch - gibts einige englische Quellen die da einiges dazu schreiben, grundsätzlich herrscht dort aber Konsens, dass es normal und nichts schlimmes ist und das bis ins hohe Alter :bindafür:

  • Danke, malamutti ! Den Begriff FRAP hab ich tatsächlich noch nie gehört, aber das ist dann wohl die korrekte Beschreibung für das, was hier regelmäßig passiert (also draußen wild umherflitzen), und eurer Einschätzung nach dann ja wirklich etwas ganz Normales. Da bin ich ja beruhigt :)

  • Hallo nochmal,

    ich hab nochmal ein paar Fragen, die zwar nicht mehr so viel mit dem ursprünglichen Thema des Threads zu tun haben, aber ich wollte auch nicht schon wieder einen neuen aufmachen.


    Bei uns haben sich gerade folgende Dinge getan: Wir waren zum ersten Mal in einer Junghundegruppe. Ging 1,5 Stunden, wovon die erste Hälfte mit Training und die zweite Hälfte mit Spielen verbracht wurde. Es wurde trainiert, sich bei Hundebegegnungen ruhig zu verhalten, was ja genau einer der Punkte ist, die wir üben wollten. Lief soweit okay und es tat auch gut zu sehen, dass sich andere Hunde da genauso aufführen wie mein kleiner Knallkopf, aber ich habe das Gefühl, dass die 1,5 Stunden (noch) zu lang sind. Beim Training war sie irgendwann gar nicht mehr wirklich aufnahmefähig und beim anschließenden Spielen schon total erledigt. Da schaue ich mir mal an, wie sich das die nächsten Wochen entwickelt, beim ersten Mal ist ja eh noch alles neu und besonders aufregend.

    Auf unseren Spaziergängen begegnen wir mittlerweile mehr Menschen und Hunden (muss am schönen Wetter liegen), sodass wir das jetzt auch im Alltag etwas üben können. Hier in der Nachbarschaft ist ein 4 Monate alter Welpe eingezogen und sobald er sich etwas eingelebt hat, sollen sich die beiden etwas kennen lernen. Außerdem treffen wir uns jetzt regelmäßiger mit anderen Hunden.

    Zusätzlich werden nach und nach sehr kleinschrittig neue Alltagssituationen geübt: Wir waren mal wieder zu Besuch bei der Nachbarin, wir quatschen auf Spaziergängen kurz mit einem Nachbarn und Rockaway soll währenddessen ruhig neben uns sitzen, wir haben mehrmals kurzen Besuch bekommen (draußen auf dem Hof), wir haben etwas im Garten gearbeitet und der Hund war in Sichtweite angeleint (mit dem Ziel, dass er sich ablegt und entspannt, was aber noch nicht so gut klappt), am Wochenende geht es mit einem Freund zusammen spazieren und picknicken und im März soll es das erste Mal für eine Übernachtung Campen gehen. Ansonsten haben wir uns wie vorher schonmal geschrieben noch vorgenommen gelegentlich in einer ruhigen Fußgängerzone und im Wohngebiet spazieren zu gehen und wir haben gerade angefangen das Alleinsein etwas systematischer zu trainieren (da warte ich gerade noch auf eine Kamera, die ich bestellt habe) und den Rückruf zu festigen, nachdem Madame zwei Enten hinterher gerannt ist und auf nichts mehr reagiert hat (trotz Schleppleine, ich hab leider zu spät reagiert und war zu langsam).


    Auf meinen täglichen Spaziergängen hat sich jetzt aber eine etwas nervige Situation ergeben, bei der ich nicht weiß, wie ich am besten damit umgehe: Wir müssen an einem anderen Hof vorbei, wo ein kleiner Terrier, ein Dalmatiner und eine Bracke leben. Die beiden Großen sind meistens hinter dem Zaun, der Kleine passt jedoch durch und rennt hier frei durchs Dorf. Wenn wir da vorbei gehen (bzw. manchmal trifft man den Terrier ja auch anderswo), dann bellt und knurrt der aus der Distanz rum und läuft einem auch ein paar Meter hinterher. Er hält zwar Abstand, weil er Schiss hat, aber dieses Nachlaufen sorgt halt dafür, dass meine Kleine ziemlich lange sehr, sehr aufgeregt ist. Aktuell ziehe ich sie so gut es geht hinter mir her, auch wenn sie sich in den Boden stemmt. Normalerweise führe ich sie am Geschirr, aber mittlerweile hake ich kurz bevor wir an dem Hof vorbei müssen das andere Ende der Leine am Halsband ein, sodass sie sich nicht zu sehr ins Geschirr hängen kann. Der Dalmatiner läuft manchmal auch frei rum. Auch der hält meistens Abstand, aber gestern kam er uns kurz entgegen und hat nach kurzem Schnuppern die Zähne gezeigt und ist wieder abgezogen. Ich möchte mir ungern deswegen eine andere Route laufen, aber hätte noch die Möglichkeit, dem Hof etwas auszuweichen, indem ich über eine Weide laufe. Geht natürlich auch nur, solange da noch keine Kühe drauf stehen. Wie würdet ihr mit der Situation umgehen? Meint ihr, wenn ich da oft genug vorbei laufe, regt mein Hund sich irgendwann nicht mehr so auf?

  • Zur Junghundegruppe:

    1,5 Stunden klingt wirklich sehr lang. Vor allem klingt es so, als seien die Arbeits-/Spielphasen jeweils 45min. Auch das finde ich sowohl fürs Arbeiten zu lang (irgendwann ist halt Ende mit der Konzentration) als auch fürs Spielen (ich stelle mir vor, dass die Hunde sich über den ganzen Zeitraum ganz schön pushen).

    Vielleicht habe ich das aber auch falsch verstanden mit der Aufteilung der Phasen. Ihr könnt euch das ja nochmal angucken, aber wenn euer Bauchgefühl weiterhin sagt, dass es zu viel ist, würde ich darauf hören.


    Zur Situation mit den Nachbarshunden:

    Ich würde nicht damit rechnen, dass euer Hund das von alleine irgendwann nicht mehr so schlimm findet. Im Moment findet er es stressig, ist an der Leine und kann nicht weg während sich die anderen frei bewegen. Und ihr helft ihm aus seiner Sicht nicht, sondern zieht nur an ihm rum (ich weiß, ihr tut euer bestes! Ich denke nur, so könnte es bei ihm ankommen). Ich würde wohl am ehesten mal versuchen, die anderen Hunde körpersprachlich auf Abstand zu halten. Also eurem Hund signalisieren, dass er da entspannt vorbeigehen kann, weil ihr euch darum kümmert, dass die anderen Abstand halten.

    Ich nehme an, mit den Nachbarn habt ihr schon gesprochen und die wissen, dass ihre Hunde da frei laufen? Und wollen nichts ändern?

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