Voller Welpenpreis bei Standardfehlern?

  • Keine Ahnung, wieso du dich da jetzt offenbar so persönlich angegriffen fühlst

    Alles gut, ich fühle mich nicht persönlich angegriffen.

    Ich hab nur weitere Beispiele genannt, wieso ich das nicht immer passend und logisch finde (zb mit dem Beispiel der Farbe bei mir).

  • Interessante Diskussion. Ich liebäugel ja gerade zum ersten Mal in meinem Leben mit einem Hund vom Züchter. Definitiv will ich nicht züchten.


    Für mich als komplett Unerfahrener in der Materie hat sich die Frage nach „Schönheitsfehlern“, die zur Abweichung vom Standard führen, bisher gar nicht gestellt, hab ich noch nie drüber nachgedacht. Wichtig wären mir „Mängel“, die zu gravierenden gesundheitlichen Problemen führen können und tatsächlich das Wesen. Nun kann ich mir aber nicht wirklich vorstellen, dass es da (außer wirklich gravierend ängstlichen Hunden) messbare Kriterien gibt, die den Züchter einen Welpen in dem Alter als „mangelhaft“ einschätzbar machen könnten. Gibt es das?


    Dass es da für Arbeitshunde Sondervereinbarungen gibt, die nicht für den geplanten Arbeitseinsatz taugen, kann ich mir natürlich vorstellen bzw. kenne es auch so vom früheren örtlichen Schäfer. Aber aus dem Familienhundebereich nicht.


    Aber auf den Gedanken, dass ich ggf. doch „Blut lecken“ und künftig ausstellen, Prüfungen ablegen oder züchten wollte wäre ich von mir aus tatsächlich nicht gekommen. Umso weniger noch mein Mann, von dem der Rassewunsch ausgeht, der wüsste gar nicht, wie er überhaupt auf Züchtersuche gehen sollte.

  • Deine Argumente finde ich einerseits schon nachvollziehbar.

    Charakter bei einem Welpen allerdings ist schwierig. Der entwickelt sich ja erst, auch wenn erste Wesenszüge zu erkennen sind.

    Nach den ersten 5 Jahren oder der Pubertät dem Züchter einen Preisnachlass anzuleiern weil der Hund den Charakter anders ausgeprägt hat als mit 12 Wochen ersichtlich/erhofft war ist dann auch wieder nicht möglich. Daher finde ich selbst Charakter natürlich sehr sehr wichtig, aber nicht Preisentscheidend.

    Wenn ein Züchter einen Wurf großer Angsthasen hat, ich das aber nicht wollte helfen mir 500 € weniger nicht. Einen ganz anderen Züchter aufsuchen schon. Aber das trifft die Ausgangsfrage denke ich nicht ganz. Ich glaube auch kaum das ein Züchter Preisverhandlungen zulässt, weil der Charakter unpassend scheint. Ich denke dann gibt ein seriöser Züchter den Welpen schlicht nicht raus. Wenn es nicht passt, passt es nicht. Dann hätte der Hund ein unpassendes Zuhause und da ist keinem geholfen.

  • Wenn man jetzt z.B. einen Welpen nimmt der bei Abgabe ein Einhoder ist, dann führt dieser Fehler, sollte er bleiben, nicht zu gravierenden gesundheitlichen Problemen.

    Wenn aber dieser Hund einen supertollen Charakter bekommt, ein top Gebäude bekäme und evtl. je nach Rasse eine super Arbeitsprüfung ablegt und dadurch ein sehr guter Deckrüde werden könnte, dann würden sehr viele ärgern wenn er dann keine ZZL bekäme weil der 2. Hoden nicht abgestiegen ist.

    Wenn ich alles was man mit dieser Rasse erreichen kann, von vorne herein ausschliesse, dann ist es egal ob der Hund den Mangel hat/behält oder nicht.

    Aber viele schaffen sich den Hund trotz Mängel an und im Laufe der Zeit (mit Kontakt zu anderen Hundebesitzern dieser Rasse und evtl. Vereinszugehörigkeit und allem was dazu gehört) bemerken sie, dass sie eigentlich doch gerne dieses oder jenes machen wollen würden, es dann aber aufgrund des Mangels nicht können. Und dann hat man einen Hund der erst 2-3 Jahre alt ist........


    Vielen

  • Ja, das kann ich mir durchaus vorstellen (jetzt, wenn ich drüber nachdenke). Ähm, nicht für mich, dafür bin ich zu alt. Und zu abgeneigt gegenüber großen Veranstaltungen, die nichts mit Musik zu tun haben.


    Aber so grundsätzlich schon, das ist durchaus nachvollziehbar. Ich wäre nur tatsächlich nicht von alleine auf den Gedanken gekommen. Liegt vielleicht auch daran, dass ich außer der Bordeauxdogge (die aus meiner Sicht leider völlig am Ende ist und die ich mir nicht kaufen würde) keine „Lieblingsrasse“ habe, deren Entwicklung mir besonders am Herzen liegt und mich deshalb mit solchen Fragen einfach nicht befasst habe.


    Für mich bleibts dabei, dass ein „Schönheitsfehler“ keinen Einfluss auf meine Kaufentscheidung haben würde (außer, er ist besonders „goldig“ :lol:). Ich würde da auch keinen Preisnachlass erwarten. Aber den Gedankengang finde ich schon sehr interessant und glaube gerne, dass es einige Leute gibt, die sich „hinterher“ ärgern.

  • Aber viele schaffen sich den Hund trotz Mängel an und im Laufe der Zeit (mit Kontakt zu anderen Hundebesitzern dieser Rasse und evtl. Vereinszugehörigkeit und allem was dazu gehört) bemerken sie, dass sie eigentlich doch gerne dieses oder jenes machen wollen würden, es dann aber aufgrund des Mangels nicht können. Und dann hat man einen Hund der erst 2-3 Jahre alt ist........

    Sind das wirklich so viele Welpen, die mit 7, 8 Wochen erkennbare zuchtausschliessende Mängel haben, und landen sie so oft bei Leuten, die dann plötzlich doch ausstellen oder züchten wollen? Sport kann man ja auch mit Fehlfarbe oder unerwünschtem Ringelschwanz machen. Ich frage, weil ich keinen einzigen solchen HH kenne... Ist es nicht meist umgekehrt - man hat alles mögliche vor mit dem Hund (oder sagt es zumindest, um einen "besseren" Welpen zu kriegen), und dann ist es doch zuviel Mühe, und es bleibt nach der Grunderziehung bei ein bisschen Hundebespassung und dem Familienhund. Ich kenne aber auch mehrere, die mit der Option "züchten" im Hinterkopf gekauft haben, und da hat es wegen HD oder Augenbefunden nicht geklappt - das war aber bei der Übernahme nicht ersichtlich.


    Ich meine, was genau kann man dem Welpen in dem Alter schon ansehen, mal von groben Gebäudemängeln abgesehen? Farbfehler, gewisse Fehler an Rute, Ohren (je nach Rasse), Gebiss bzw. Kiefer.... Vieles bleibt vage Einschätzung, und da hat wohl jeder Züchter schon mal daneben gegriffen mit der Wahl des vielversprechendsten Welpen. Besser einschätzbar sind charakterliche Grundzüge, aber die sind auch anfälliger auf Aufzuchtfehler des neuen Besitzers, und spielen bei vielen Rassen kaum eine Rolle.

  • Sind das wirklich so viele Welpen, die mit 7, 8 Wochen erkennbare zuchtausschliessende Mängel haben, und landen sie so oft bei Leuten, die dann plötzlich doch ausstellen oder züchten wollen? Sport kann man ja auch mit Fehlfarbe oder unerwünschtem Ringelschwanz machen. Ich frage, weil ich keinen einzigen solchen HH kenne... Ist es nicht meist umgekehrt - man hat alles mögliche vor mit dem Hund (oder sagt es zumindest, um einen "besseren" Welpen zu kriegen), und dann ist es doch zuviel Mühe, und es bleibt nach der Grunderziehung bei ein bisschen Hundebespassung und dem Familienhund. Ich kenne aber auch mehrere, die mit der Option "züchten" im Hinterkopf gekauft haben, und da hat es wegen HD oder Augenbefunden nicht geklappt - das war aber bei der Übernahme nicht ersichtlich.


    Ich meine, was genau kann man dem Welpen in dem Alter schon ansehen, mal von groben Gebäudemängeln abgesehen? Farbfehler, gewisse Fehler an Rute, Ohren (je nach Rasse), Gebiss bzw. Kiefer.... Vieles bleibt vage Einschätzung, und da hat wohl jeder Züchter schon mal daneben gegriffen mit der Wahl des vielversprechendsten Welpen. Besser einschätzbar sind charakterliche Grundzüge, aber die sind auch anfälliger auf Aufzuchtfehler des neuen Besitzers, und spielen bei vielen Rassen kaum eine Rolle.

    Mein Rüde hatte wie schon geschrieben einen so deutlichen Vorbiss, dass es exterm unwahrscheinlich gewesen wäre, wenn sich dieser verwachsen hat. Deswegen ist er als "nicht geeignet für Zucht/Show" verkauft worden. Der Vorbiss ist tatsächlich mit den zweiten Zähnen eher schlimmer geworden, stört ihn aber natürlich nicht - Trotzdem sollte ein Xolo halt keinen Vorbiss haben.

    Bei den Xolos ist die behaarte Variante noch nicht lang anerkannt (seit 2013 meine ich), früher wars deswegen egal, wie sie aussehen und deswegen gibt es noch sehr viele Hunde, die den Standard (möglichst einfarbiges, kurzes, enganliegendes,Fell und Stehohren, gewisse Farben erlaubt) nicht erfüllen, weil genetisch auch Anlangen für alle möglichen Felltypen und Farben in der Rasse sind und relativ viele "standardunkonforme" Welpen fallen und das sieht man (bis auf die Ohren) in der Regeln ja in den ersten Wochen.

    Halt in etwa so, als würden beim Springer auch Brindle-Kurzhaarwelpen mit Stehohren fallen können, die würdest du vermutlich auch als "not for breed/show" abgeben?

  • Ich hatte einen vergleichbaren Fall letzten Herbst. Ein hübscher, gesunder Rüde, arbeitet gut - aber die Züchter sind kurz vor dem Wurf aus dem Verein ausgetreten und haben keine Papiere für den Wurf bekommen. Die Eigentümer arbeiten jetzt auf dem Hundeplatz, nahmen an der Zuchttauglichkeitsprüfung teil, aber ihr tadelloser Rüde konnte nur eine Phänotypisierung bekommen. Sie haben den üblichen Preis gezahlt für Vereins-Welpen und waren völlig von den Socken, daß ihr Züchter kein Wort drüber verloren hat, was die fehlenden Papiere für Konsequenzen haben. Zum Zeitpunkt des Kaufes war noch nicht abzusehen, was sie mit ihrem Hund später machen wollten.


    Und vor wenigen Jahren haben Eigentümer einer weißen Hündin (Tochter meines Rüden) in den sozialen Medien Rabatz gemacht, sie wären übers Ohr gehauen worden. Da wusste ich aber, daß sie nur einen reduzierten Preis gezahlt hatten, und konnte den Shitstorm gegen den Züchter im Ansatz stoppen.

  • Das es so Hunde gibt, ist klar. Ich kenne aber auch keinen einzigen HH, der sich nen Hund mit Fehler gekauft und sich spaeter geaergert hat, weil abc doch nicht ging (was er beim Kauf noch gar nicht geplant hatte).

    Ich kenn z.B. Malis mit zuviel weiss. Die sind alle an Leute gegangen, die keine Lust auf Ausstellung/Show haben und ich bezweifle, dass sich das bei denen aendert.

  • Ich kenne eher Leute, die sich über die falschen Papiere ärgern.

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