Voller Welpenpreis bei Standardfehlern?
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Murmelchen boah das ist auch fies. Da kriegt man dann ja sehr oft die Bestätigung, dass alles super ist...
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Ja sicher machen so vage Angaben zur Farbschattierung das schwierig - aber genau dann erkundige ich mich doch danach, wenn ich Zuchtambitionen hege! Ich lese den Rassestandard und frage ggf nach, was genau damit gemeint ist. Was toleriert wird und was zuchtausschliessend ist.
Ich finde einfach die Idee absurd, den Züchter Jahre später dafür verantwortlich zu machen, dass ich beim Kauf ohne jegliche Zuchtambitionen nicht wusste, was genau die zuchtausschliessenden Fehler sind, weil es mich nicht interessiert hat. Obwohl eine simple Frage oder minimalste Recherche das beantwortet hätten. Aber ich wollte es ja nicht wissen.
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Ich würde für einen fehlerhaften Welpen nicht den vollen Preis bezahlen, allerdings bei Schönheitsfehlern jetzt auch nicht den Welpen nicht nehmen. Bei gesundheitlichen Problemen, würde ich den Welpen nicht nehmen, egal für welchen Preis...
So würde ich auch vorgehen. Außer bei den gesundheitlichen Problemen, weil ich differenzieren würde, um welche es sich handelt.
Takeo ist auf einem Auge blind und es hat im Alltag keine Auswirkung, wäre also für ich kein Ausschließungsgrund der gegen einen Kauf sprechen würde.
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Ja sicher machen so vage Angaben zur Farbschattierung das schwierig - aber genau dann erkundige ich mich doch danach, wenn ich Zuchtambitionen hege! Ich lese den Rassestandard und frage ggf nach, was genau damit gemeint ist. Was toleriert wird und was zuchtausschliessend ist.
Ich finde einfach die Idee absurd, den Züchter Jahre später dafür verantwortlich zu machen, dass ich beim Kauf ohne jegliche Zuchtambitionen nicht wusste, was genau die zuchtausschliessenden Fehler sind, weil es mich nicht interessiert hat. Obwohl eine simple Frage oder minimalste Recherche das beantwortet hätten. Aber ich wollte es ja nicht wissen.
Wenn ich dem Züchter es anders kommuniziere und eine klare Vorstellung habe, ist das etwas völlig Anderes. Hier hätte einfach gereicht zu sagen, dass man ausstellen oder züchten will. Der Käufer hätte gar nicht recherchieren brauchen.
Mir geht es aber nicht um einen solchen Fall. Mir geht es auch gar nicht um den Züchter oder "Schuld". Das war nicht meine Aussage. Mir geht es einfach darum aufzuzeigen, dass es eben nicht so einfach ist Fehlfarben zu sehen wie es hier dargestellt wird (schön, wenn es bei der eigenen Rasse so einfach ist. Gibt halt noch mehr Rassen). Auch nicht für Rassekenner oder Leute die schonmal einen Vertreter/Mix hatten. Auch nicht, wenn ich mal den Standard gelesen habe. Von einmal den Standard gelesen haben unterscheidest du nicht 8 fauve-farbene Briardwelpen danach, welche Schattierung die mal haben werden und ob einer zu hell ist. Da bist du einfach auf deinen Züchter mit Erfahrung angewiesen, der das ganz klar kommuniziert, was seine Einschätzung ist.
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Meine Meinung zu einem solchen Fall:
Solche Rassen sind da in der Kommunikation für mich ein Knackpunkt. Kann ja auch sein, dass der Züchter gar nicht fragt, ob Ambitionen vorhanden sind und der Käufer dahingehend nichts äußert, sondern einfach einen Rassehund kaufen will. Der Briard ist ja nun keine Rasse die viele Prüfungen ablegen oder überhaupt welche ablegen muss. Familienhund bzw. Ausstellungshund ist da ziemlich normal. Kann ich da verlangen, dass ein Käufer sieht, dass der Welpe zu hell werden wird? Oder eine schlechte Fellveranlagung hat? Unter der Prämisse, dass der Verkäufer es bereits sieht? Und ich sehe das so, dass ich als Käufer erstmal erwarten kann einen standardkonformen Hund erwerben zu wollen - das muss ich mMn nicht als Käufer extra erwähnen. Die Ambition einen fehlerfreien Hund zu erwerben sehe ich erstmal bei jedem gegeben.
Sollte also absehbar oder sogar sicher sein, dass der Hund sich nicht standardkonform entwickeln wird, liegt die Kommunikation für mich ganz klar beim Verkäufer. Und nicht beim Käufer der sich irgendwie das Wissen aneignen muss die Welpen dahingehend beurteilen zu können und nachfragen zu müssen, ob der Hund bereits Fehler hat. Dann kann der Käufer entscheiden, wie wichtig ihm ein solches Merkmal ist. Und ob in dem Falle erwähnt wurde, ob der Hund nicht dem Standard entspricht? Oder der Züchter nur davon ausging, das Fehler ok sind, weil nicht gezüchtet/ausgestellt werden soll?
Die Frage, ob der Käufer züchten oder ausstellen will ist für mich dahingehend völlig irrlevant, ob ich als Käufer das Recht auf einen fehlerfreien Hund habe. Das geht für mich gar nicht. Ich kann nicht einfach ohne Kommunikation einen bereits fehlerhaften Hund verkaufen. Völlig egal welche Ambitionen der Käufer hat. Da hat der Käufer dann auch mein vollstes Verständnis aus alles Wolken zu fallen. Wenn der Züchter hingegen von Anfang an sagt "dieser Welpe entspricht nicht dem Standard" - völlig anderes Thema. Aber ich kann nicht als Züchter, ohne darüber zu sprechen, einen fehlerhaften Hund verkaufen, nur weil jemand nicht züchten oder ausstellen will. "Wollen sie Züchten oder Ausstellen?" ist sicher nicht die Art wie ich kommuniziere, dass der zugeteilte Welpe einen Fehler hat.
Da bin ich völlig sachlich und unemotional. Bei jedem Verkauf gilt, dass ich als Verkäufer die vorhandenen Mängel kommunizieren muss. Und wenn ich einen Rassehund kaufe, gibt es definierte Mängel im Rassestandard. Ich muss als Käufer nicht "unter die Haube" gucken können und die Fehler sehen müssen. Als Verkäufer kann ich nicht einfach nach eigenem Gusto fehlerhaft Hunde verkaufen ohne zu klar kommunizieren, dass der Hund Mängel hat.
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Ich habe im Laufe der Jahre mehrfach erlebt, daß Ersthundebesitzer, die nie hundesporteln, ausstellen oder züchten wollten, innerhalb der ersten Jahre ihres Hundes daran Interesse fanden und dann bitter enttäuscht waren, daß ihr doch anscheinend beim Kauf makelloser Hund dafür nicht geeignet war. Beim Kauf spielte das alles keine Rolle, da war das Ziel der einfach geliebte Familienhund.
Ich habe zwei Einwände:
erstens:
Der Hund mit dem bereits bekannten Standardfehler ist nicht "makellos". Er hat einen bekannten, zuchtausschließenden Fehler.
zweitens:
Es wird ganz richtig darauf hingewiesen, dass mögliche Fehler, die zum Verkaufszeitpunkt nicht erkennbar waren, bei dieser Überlegung keine Rolle spielen können. Aber bei den Welpenkäufern ist es doch genauso. Auch da kann der Züchter nur den Ist-Zustand beurteilen. Wenn die Käufer heute sagen: der optische Fehler stört mich nicht, dann ist das der Ist-Zustand beim Käufer. Zukünftige Entwicklungen können in alle möglichen Richtungen gehen, aber sie sind nur dann für den Welpenkauf relevant, wenn sie zu diesem Zeitpunkt schon erkennbar sind. Das gilt meiner Meinung nach nicht nur die Entwicklung des Hundes sondern auch für die Entwicklung der Besitzer.
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erstens:
Der Hund mit dem bereits bekannten Standardfehler ist nicht "makellos". Er hat einen bekannten, zuchtausschließenden Fehler.
Und da sind wir wieder an dem Punkt, dass das den Käufern oftmals einfach ncht bewusst ist, wenn sie vom Züchter nicht explizit darüber aufgeklärt werden.
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erstens:
Der Hund mit dem bereits bekannten Standardfehler ist nicht "makellos". Er hat einen bekannten, zuchtausschließenden Fehler.
Und da sind wir wieder an dem Punkt, dass das den Käufern oftmals einfach ncht bewusst ist, wenn sie vom Züchter nicht explizit darüber aufgeklärt werden.
Genau. Und ich finde, dass das Sache des Verkäufers ist ambitions-unabhängig Mängel zu kommunizieren. Das muss nach meinem Empfinden nicht der Käufer wissen, dass das so ist. Ein "züchten und ausstellen wollen Sie ja nicht" ist keine Aufklärung über einen Mangel.
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So ziemlich die erste Frage von Fynns Züchterin war, ob wir Ausstellungsambitionen hätten, weil dieser Rüde aller Voraussicht nach dafür nicht geeignet sei. Die Zahnfehlstellung (die übrigens der TA nicht bemerkt hatte, sondern erst der Zuchtwart) hätte sich zwar zu diesem Zeitpunkt noch verwachsen können, wurde aber sauber im Vertrag festgehalten.
Ich bedaure es übrigens auch heute noch, dass ich es damals aus zeitlichen und auch finanziellen Gründen nicht geschafft habe, Elvis die Zuchtzulassung machen zu lassen. Aufgrund seiner Ahnentafel, seiner körperlichen Vorzüge und seines absolut genialen Wesens, wäre er nach meiner Meinung und auch nach Ansicht seiner Züchterin, eine echte Bereicherung für Wheatenzucht gewesen. Aber das habe ich quasi verbockt. Bei Fynn mache ich mir vom ersten Tag an überhaupt keine Gedanken, ob er züchterisch wertvoll sein könnte, weil sich diese Frage eben grundsätzlich gar nicht stellt.
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Rassehunde sind keine Fabrikprodukte, die immer einheitlich ausfallen. Und der Rassestandard ist eine Idealvorstellung, der nicht jeder real existierende Hund in vollem Maß entspricht. Es ist keine Musterbeschreibung für industriell hergestellte Produkte.
Ich bin der Meinung, man kann beim Kauf eines Hundes nicht dieselben Maßstäbe anlegen wie beim Kauf eines genormten Fabrikproduktes. Leider geht die Entwicklung der Hundezucht seit vielen Jahrzehnten allerdings in genau diese Richtung, die optische Einheitlichkeit steht ganz oben. Daß das für die genetische Vielfalt schädlich ist und die Rassehundezucht insgesamt in jene Sackgasse führt, die Genetiker seit langem kritisieren, gehört in eine andere Diskussion.
Ein unguter Nebeneffekt dieser Entwicklung ist allerdings auch, wenn Käufer, obwohl sie nicht züchten oder ausstellen wollen, nur den absolut standardgerechten Hund als "fehlerfreies Produkt" akzeptieren.
Dagmar & Cara
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