Voller Welpenpreis bei Standardfehlern?
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Es ist doch aber ein Unterschied, ob es beispielsweise um einen MDR1-Defekt geht, dessen Auftreten man inzwischen durch Gentests der Elterntiere und Zuchtbestimmungen verhindern kann oder um so etwas wie HD oder DCM, wo das eben bislang nicht möglich ist.
Was ist, wenn im Worst Case alle Tiere von einem HD-Gendefekt betroffen sind?Ja es ist ein Unterschied - und gerade deshalb kann man nicht alles, was auch nur einen Hauch von HD in der fernen verwandschaft hat aus der Zucht schmeissen. Denn dann hat man wie schon erwähnt keine Zuchttiere mehr. Oder nur noch solche, die andere Krankheiten haben.
HD ist polygenetisch bedingt - es ist durchaus denkbar, dass alle Hunde irgendwo einen HD-Gendefekt tragen. So wie alle Lebewesen eben irgendwo Gendefekte tragen. Das heisst nicht, dass irgendwann alle Hunde an HD erkranken. Mit Verdrängungszucht hält man auf der Ebene der Population die Schadgene kurz. Macht man auch bei so Sachen wie Epi, was nicht bei allen Rassen simpel rezessiv vererbt wird. Da muss man auch nicht die Verwandschaft bis in 7. Grad von der Zucht ausschliessen, und kann die schadhaften Gene trotzdem zurückdrängen.
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Hi
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Mal ein Beispiel beim Sheltie
Krankheiten, die man testen kann und damit sicher verhindern kann:
MDR1
eine Form von CEA
eine Form PRA
vWFIII
Sachen, die man testen kann, die aber trotz normalen Gentest trotzdem vorkommen können. Der genetische Test ist also nur eine reine "Risikoeinschätzung des getesteten Hundes an dieser Krankheit evtl. zu erkranken")
Degenerative Myelopathie
Dermatomyositis
PRA
Gallenblasenmukozele
Sachen, die man röntgen oder Ultraschall machen kann, aber nicht genetisch testen kann
HD
ED (super selten beim Sheltie)
LTV
ektopischer Ureter
PDA
Sachen, die man überhaupt nicht testen kann, sondern wo man einfach schauen muss, ob der eigene Hund gesund bleibt:
Fersenkappenabriss
Epilepsie
Allergie
Distichien
Lanzencanini
Kurzum, folgende Krankheiten kann ich NICHT sicher ausschließen bei meiner Zuchtplanung:
DM, DMS, PRA, Gallenblasenmukozele, FKA, HD, ED, LTV, Epi, Allergien, Distichien, Lanzencanini, PDA
Und dazu kann noch jede andere exotische Krankheit kommen!
Das sind jetzt mal nur die, von denen meine Rasse statistisch gesehen öfter betroffen sein kann.
Man sieht also ... es ist absolut unrealistisch einen Hund zu finden, der auf mehrere Generationen gerechnet in seiner Verwandtschaft keinen einzigen betroffenen Verwandten irgendeiner Erkrankung hat.
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Erkläre es mir gerne, denn das Argument verstehe ich nicht. Wir züchten sämtliches Leben auf diesem Planeten?
Jegliche Paarung birgt die Möglichkeit von Defekten
Für die Zucht von Hunden einer Rasse ist also das Risiko eines auftretenden Gendefekts vergleichbar mit dem Risiko, das sich aus der Paarung zweier Braunbären in freier Natur ergibt? Das möchte ich doch arg bezweifeln.
Zucht ist ja genau das: ein aktives Steuern von Verpaarungen nach menschlichen Kriterien. Das beginnt bei optischen Vorlieben und zieht sich über praktische Aspekte wie zum Beispiel die limitierte Verfügbarkeit von Zuchttieren. Popular Sires, geschlossene Zuchtbücher, schlechte Datenlage bei Erkrankungen und/oder Auffälligkeiten, das sind ja alles vieldiskutierte Themen.
Bonadea hat es ja auch schon angesprochen, es wird oft viel zu langsam reagiert oder die Verbände mauern. Ich finde das außerordentlich schade, weil man sich dadurch erst in eine Misere steuert, um dann später festzustellen, dass es schwer oder gar unmöglich ist, den dadurch angerichteten Schaden wieder rückgängig zu machen.
Noch ein Nachtrag:
Sind das denn alles Erkrankungen, die in dieser Häufigkeit in der Rasse auftreten, dass man annehmen muss, sie sind im Genpool überproportional vertreten?
Wichtig wäre dann ja erstmal, genau das alles über Gesundheitsfragebögen etc. möglichst genau in Erfahrung zu bringen und ich weiß auch, dass es viele Züchter gibt, die das sehr ernst nehmen und unter anderem auch deshalb Kontakt zu ihren Welpenkäufern halten, Abfragen machen, Stammbäume mit Erkrankungen und Todesursachen erstellen und veröffentlichen.
Es wäre nur wünschenswert, wenn das auch zentral über die Vereine liefe und beispielsweise beim geringsten Anzeichen von Häufungen schneller reagiert und Züchter zu Tests und Meldungen verpflichtet werden würden.
Genau das ist aber oft nicht der Fall. Stattdessen werden teilweise Zuchtbücher geschlossen, Backcross-Projekte blockiert, Gentests und Gesundheitsuntersuchungen optional gehalten, Popular Sires indirekt unterstützt u.ä..
Da gäbe es einfach so viel Potential, wovon alle profitieren würden.
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Jegliche Paarung birgt die Möglichkeit von Defekten
Für die Zucht von Hunden einer Rasse ist also das Risiko eines auftretenden Gendefekts vergleichbar mit dem Risiko, das sich aus der Paarung zweier Braunbären in freier Natur ergibt? Das möchte ich doch arg bezweifeln.
Zucht ist ja genau das: ein aktives Steuern von Verpaarungen nach menschlichen Kriterien. Das beginnt bei optischen Vorlieben und zieht sich über praktische Aspekte wie zum Beispiel die limitierte Verfügbarkeit von Zuchttieren. Popular Sires, geschlossene Zuchtbücher, schlechte Datenlage bei Erkrankungen und/oder Auffälligkeiten, das sind ja alles vieldiskutierte Themen.
Bonadea hat es ja auch schon angesprochen, es wird oft viel zu langsam reagiert oder die Verbände mauern. Ich finde das außerordentlich schade, weil man sich dadurch erst in eine Misere steuert, um dann später festzustellen, dass es schwer oder gar unmöglich ist, den dadurch angerichteten Schaden wieder rückgängig zu machen.
Jein.
Da muss man halt schon etwas unterscheiden. Denn durch die Testung kannst du das Risiko durchaus senken! Und das tun die meisten Rassezuchtverbände ja auch.
Die Kritik an genetischem Flaschenhals, popular sire und geschlossenen Zuchtbüchern unterschreibe ich sofort. Aber man muss das trotzdem differenziert sehen.
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Auch beim Wolf gibt’s HD
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Bei HD mauern die Vereine aber doch nicht. Der VDH schreibt die Untersuchung vor, ich meine ab einer gewissen Groesse (kann grad nicht nachschauen). Daran muessen die Vereine sich halten
Ja, sie uebernehmen nicht alles. Siehe DM beim DSH oder SDCA beim Belgier. Da gibts in meinem Verein keine Testpflicht. Liegt aber nicht an 'dem' Verein, sondern an den Mitgliedern die nicht dafuer stimmen es als Pflicht einzufuehren.. GsD testen genug Zuechter dennoch.
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Beim TWH war DM ja auch Thema, da hieß es aber noch bei meiner Recherche (2013/14) dass DM/n-Tiere nicht daran erkranken können und wenn ich jetzt so auf den TWH-Seiten schau, steht das noch immer so da. Hat sich da was an der Lehrmeinung geändert seit 2014 oder war das damals schon Blödsinn?
(Beim Xolo ist DM kein Thema, deswegen hab ich mich da dann nie mehr dafür im Speziellen interessiert)
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Bei HD mauern die Vereine aber doch nicht. Der VDH schreibt die Untersuchung vor, ich meine ab einer gewissen Groesse (kann grad nicht nachschauen). Daran muessen die Vereine sich halten
Ja, sie uebernehmen nicht alles. Siehe DM beim DSH oder SDCA beim Belgier. Da gibts in meinem Verein keine Testpflicht. Liegt aber nicht an 'dem' Verein, sondern an den Mitgliedern die nicht dafuer stimmen es als Pflicht einzufuehren.. GsD testen genug Zuechter dennoch.
Wenn keine Mehrheit für bestimmte Beschlüsse zustande kommt, ist doch eigentlich erschreckend, denn es sagt aus, dass die Mehrheit offensichtlich andere Interessen hat.
Gleichzeitig greifen dann die Züchter, die freiwillig testen und die Tests für wichtig halten, möglicherweise seltener auf Hunde der “Testverweigerer” für Verpaarungen zurück, was wiederum die genetische Diversität unnötig einschränkt.
Beim Dobermann gab es Züchter, die die Untersuchung ihres Deckrüden auf DCM verweigerten, obwohl ihnen sogar die Kostenübernahme angeboten wurde. Man will es einfach lieber nicht wissen und findet dann andere Zuchthündinnen, deren Besitzer darauf keinen Wert legen.
Und bevor hier Missverständnisse entstehen: Ich will damit nicht ausdrücken, dass es bei DCM genauso ist wie bei der HD. Man sieht nur beim Dobermann, wohin das alles führen kann, wenn Verband und Mitglieder spät oder halbherzig reagieren.
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Und bevor hier Missverständnisse entstehen: Ich will damit nicht ausdrücken, dass es bei DCM genauso ist wie bei der HD. Man sieht nur beim Dobermann, wohin das alles führen kann, wenn Verband und Mitglieder spät oder halbherzig reagieren.
Das ist mit Verlaub gesagt Unsinn.
Beim Dobermann hätten sie sich dumm und dämlich untersuchen können, aber so lange der Erbgang nicht bekannt ist und es keine Möglichkeit gibt, die Erkrankung VOR Ausbruch zu diagnostizieren, hätte das nichts geändert.
DCM hat ihre ganz eigenen Tücken, da zu sagen "hätten sie früher Untersuchungspflicht gehabt, wär das alles nicht passiert" ist einfach falsch.
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Ganz ehrlich und deutlich? Mich kotzt es sowas von an, das es keine Mehrheit gibt! Ich koennt jedem einzelnen eine feuern!
Das Problem ist:
Man bildet sich ein, es wuerde nur die Malis betreffen (was falsch ist). Und da wir alle 4 Varietaeten im Verein betreuen, sind da einfach mehr als genug Leute, die es nicht einsehen Geld fuer etwas auszugeben, was ihre Varietaet ja nicht betrifft
Ungeteste Hunde werden dennoch genommen. SDCA ist zum Glueck recht easy in der Vererbung (autosomal-rezessiv). Dadurch kann jede freie Huendin mit einem ungetesteten Rueden (oder andersrum) verpaart werden. Es entstehen dann max. Traeger. Betroffene Tiere bekommen keine ZZL, die leben gar nicht lang genug.
DM ist nochmal ne andere Sache. Das hab ich nur erwaehnt, weil der Test mWn keine Pflicht ist. Was ich verstehe.
Bei uns ist keine Untersuchung bzgl. Lendenuebergangswirbel Pflicht. Auch das verstehe ich (und hoffe auf die Forschung in Bern..).
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