"Pottkieker" - Kochen für Hunde Teil 6
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ich habe zwei gebrauchshunderassen.
beide haben ein von natur aus höheres energieniveau .gibt man da handelsübliches welpenfutter ist dieses zu energiereich und fördert unruhe beim welpen.
das mag ich jetzt ein bische sehr einfach ausgedrückt haben......aber,ich denke das ich mich schon auf den rat meiner tierärztin (jägerin,jagdhundehalterin )verlassen kann ,zumal sie nicht die einzige unter den tierärzten ist die das sagt.
den gleichen rat bekam ich von 3 züchtern ,alle drei züchten gerbrauchshunderassen.
allessamt sind der meinung es braucht kein welpenfutter,dies sei halt eine gute einnahmequelle für den tierfuttermarkt.
was fehlt denn deiner meinung nach in dem futter?
sicherlich sind rübenschnitzel nichts schlimmes,erst recht wenn sie entzuckert sind
sie sind wie auch apfeltrester ,ein abfallprodukt der lebensmittelindustrie und reine füllstoffe im futter.
wenn man mal bedenkt das es bis in die 60er jahre garkein hundefutter im handel gab..... die hunde mit dem ernährt wurden was der mensch übrig lies,auf höfen die nachgeburten von kälbern,lämmern,auch mal ein verendetes o. tot geborenes jungtier,frisch gemolkene milch,reste die beim schlachten über waren,bekamen und diese trotzdem alt wurden.........
allerdings ohne die heute üblichen zivilisationskrankheiten,die auch vor unseren haustiere nicht halt machen....und welche erst mit der futtermittelindustrie kamen.
ich hatte fast 13 jahre einen von welpe an kranken hund(erkrankung im gehirn) seinetwegen bin ich zum kochen für meine hunde gekommen....
anfangs hat man mir auch angst gemacht der hund würde mangel erleiden,ich bräuchte unbedingt dies o. jenes pülverchen.......kochen geht schon mal garnicht....
inzwischen habe ich für mich einen mittelweg gefunden.
das erste jahr trofu plus selbstgekocht,später nur noch selbstgekocht.
ich koche saisonal,verwende kein exotisches gemüse im winter.... das fleisch kommt von direktvermarkter(haltung ganzjährig draussen),eier von unseren eigenen hühnern.(bei meinen tieren weiß ich wie sie leben , was sie gefressen haben...)
wenn ich hier schreibe sind das einzig und allein meine eigenen erfahrungen und diese können nur ein kleiner denkanstoß sein.
ich würde niemanden einreden was er zu füttern hat und was nicht.
lg
Welpenfutter hat nicht zwingend mehr Energie, vor allem mehr Nährstoffe. Wenn man nach Empfehlung gibt, bekommt der Hund nicht zu viel Energie. Eher wenn der Hund noch viel zusätzlich bekommt. Es gibt leider viele Mythen, nur weil es viele sagen, muss es nicht stimmen. Selber rechnen beweist ja das Gegenteil bzw auf Ernährung spezialisierte TA bestätigen das immer wieder und klären auf.
Ich habe gestern mal grob nach den Empfehlungen gerechnet:
Standard Junghund, Endgewicht 20kg, aktuelles Gewicht 15kg mit 6 Monaten.
Bei einer niedrigen Aktivität empfiehlt Lupo Vet 195g: Damit ist weder Energie, noch Protein, Calcium, Phosphor, Kupfer, Jod, Zink, Selen oder die B-Vitamine komplett gedeckt.
Bei sehr hoher Aktivität: 315g, das würde durchschnittlich auch nicht reichen, eher um die 400g. Selbst bei 400g würde Kupfer, Selen, Zink und B5 fehlen.
Für einen erwachsenen Hund fehlt B5.
Die Fütterungsempfehlung passt also nicht, wenn ich jetzt nichts missverstanden habe. Die Nährstoffversorgung ebenso nicht.
Rübenschnitzel enthält Pektin, ein löslicher Ballaststoff, der dem Magen-Darm Trakt sehr gut tut. Auch Äpfel enthalten Pektin.
Straßenhunde werden teilweise auch alt, trotz unpassender Ernährung. Empfehlenswert ist es trotzdem nicht. Früher wusste man es einfach nicht besser, jetzt schon.
Du kannst gerne deinen Hund ernähren wie es für dich passt. Aber du verbreitest viele Mythen oder falsche Infos ohne dich genug auszukennen oder dazu lernen zu wollen.
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einen tierarzt o. züchter als fahrlässig zu betiteln weil er von speziellen welpenfutter abrät,finde ich etwas anmaßend,es sei denn man kennt diesen und weiß das er falsches rät.
Naja, Welpen / Hunde im Wachstum haben bspw. einen erheblich höheren Calciumbedarf. Wie man dem Rechnung trägt, also durch selbstgekochte Rationen oder Welpenfutter ist erstmal egal, aber so zu tun, als gäbe es da keine Unterschiede, ja, das finde ich fahrlässig.
es ist nicht von der hand zu weisen das sich die futtermittelindustrie hier einen lukrativen geschäftszweig erschlossen hat.
und der verbraucher diesen gerne nutzt,weil ist ja bestimmt richtig was hersteller sowieso schreibt,der muß es ja wissen
Es sagt ja niemand, dass man Welpenfutter füttern muss. Man kann auch für einen Welpen kochen, aber auch da mit Blick auf die Bedarfe, die ein Welpe / Hund im Wachstum eben hat.
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Spannendes Thema, ganz ab von AJNML s Frage.
Wie werden eigentlich Bedarfswerte festgestellt? Ganz grob weiß ich das für den Meyer Zentek Hunde sehr einseitig mit Getreide gefüttert wurden und dann einzelne Sachen getestet wurden. Mit Bluttest? Oder wurde geguckt welche Hunde sich fehlentwickeln? Im Bluttest sieht man doch eigentlich erst massive Unterversorgung wenn ich mich recht erinnere.
Das wird ja auch immer mal moniert, das diese Bedarfswerte sich auf eine sehr einseitige Ernährung beziehen, nicht auf eine reale Fütterungspraxis.
Wie handhabt das der Verband der Futtermittelhersteller Dobby.2019 ? Du verfolgst die ja sehr aktiv.
Und ein bisschen tut sich für mich dann doch die Frage auf wie läuft das bei Wölfen, Wild- und Strassenhunden und anderen 'Raubtieren'. Wie kommen Jungtiere da an höhere Nährstoffmengen? Und wenn die nie erreichbar sind, warum wurde das evolutionär so eingerichtet? Für mich habe ich da noch keine befriedigende Antwort gefunden.
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Beim roh/ frisch/ artgerechtem Futter mit auch fleischigen Knochen und einem vernünftigem Plan ( also kein gewolfter Müll mit Pulver), wird als Faustformel dem jungen Hund genau die Menge gegeben, die er als ausgewachsener Hund auch benötigen würde.
Und das war bei meinen Hunden auch immer so…die bekommen seit ihrer Welpenzeit die selbe Menge Futter und eigentlich dieselben Komponenten.
„Eigentlich“, weil alle drei keine Knochen mehr fressen dürfen und „Pulver“ bekommen…..
Und „eigentlich“, weil der Nierenkranke jetzt eine Nierendiät erhält und der Colle, wegen dem Darm und der Inkontinenz auch eine spezielle Diät erhält.
Also „eigentlich“ kann man von der 8. Woche bis ins hohe Alter die selbe Menge füttern.
Und dann ist’s wie bei uns Menschen auch. Der schwer arbeitende braucht mehr als der Sesselpuper.
Später: die Hundeernährung ist in 2022 weit und es gibt nicht nur M/Z. Aber das kann Dobby.2019 bestimmt besser erklären, ich bin da pragmatisch.
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Spannendes Thema, ganz ab von AJNML s Frage.
Wie werden eigentlich Bedarfswerte festgestellt? Ganz grob weiß ich das für den Meyer Zentek Hunde sehr einseitig mit Getreide gefüttert wurden und dann einzelne Sachen getestet wurden. Mit Bluttest? Oder wurde geguckt welche Hunde sich fehlentwickeln? Im Bluttest sieht man doch eigentlich erst massive Unterversorgung wenn ich mich recht erinnere.
Das wird ja auch immer mal moniert, das diese Bedarfswerte sich auf eine sehr einseitige Ernährung beziehen, nicht auf eine reale Fütterungspraxis.
Wie handhabt das der Verband der Futtermittelhersteller Dobby.2019 ? Du verfolgst die ja sehr aktiv.
Und ein bisschen tut sich für mich dann doch die Frage auf wie läuft das bei Wölfen, Wild- und Strassenhunden und anderen 'Raubtieren'. Wie kommen Jungtiere da an höhere Nährstoffmengen? Und wenn die nie erreichbar sind, warum wurde das evolutionär so eingerichtet? Für mich habe ich da noch keine befriedigende Antwort gefunden.
Es gibt vier verschiedene Arten um Bedarfswerte zu ermitteln:
1. Mangelversuche: gibt es meines Wissens nur noch selten, dort werden bestimmte Nährstoffe nicht zugeführt und man schaut, was passiert, das kann entweder ein Fallbericht aus der Praxis aus Unwissenheit sein oder aber auch klinische Tierversuche
2. Dosis-Wirkungsbeziehung: Dort wird untersucht welcher Einfluss die Dosis der Nährstoffe auf den Körper hat, also auch ein zuviel
3. Regressionsberechnungen: hier werden verschiedene Studien in Daten zusammengefasst und in einem Graphen zusammengefasst. Man sieht dann Gemeinsamkeiten und Unterschiede, z.B. zum Thema Verdaulichkeit in Abhängigkeit vom Anteil an Ballaststoffen
4. Faktorielle Bedarfskalkulation: Der Nettobedarf wird durch Verluste und/oder vom Ansatz im Gewebe berechnet (zum Beispiel Eiweiß in gramm pro Kilogramm neugebildete Muskelmasse). Da muss natürlich die Verfügbarkeit der Nährstoffe beachtet werden und die Bedarfsempfehlung wird dann geschätzt
Genaueres kann man das nachlesen in den Fediaf Guidelines in den Quellen, gilt genauso für den NRC und den Meyer/Zentek, wie du ja schon geschrieben hast.
Junge Tiere sind von Natur aus sehr neugierig, bewegen sich viel und müssen viel verarbeiten(Kopfarbeit), das verbraucht viel Energie. Außerdem verlieren kleine Hunde relativ gesehen mehr Wärme über ihre Körperoberfläche als größere Hunde und benötigen im Verhältnis auch mehr Energie und der Welpe muss natürlich wachsen. Daher haben junge Hunde einen höheren Energiebedarf. Und ein erwachsener Wolf allgemein hat durchschnittlich einen höheren Energiebedarf als der 0815 Hund (ca 25% höher) und der Nährstoffbedarf bleibt weitesgehend unabhängig von der Aktivität. Das Futter für den 0815 Haushund muss also mehr Nährstoffe in einer kleineren Menge enthalten. Außerdem essen Hunde heutzutage auch keine ganzen Beutiere mehr, bzw oft auch Nutztiere, die entblutet werden, während der Wolf auch Wildtiere isst, die auch höhere Omega 3 Gehalte haben und nicht entblutet werden. Deswegen nehmen Welpen/Junghunde in der Natur auch automatisch mehr Nährstoffe auf oder Nährstoffe, die wir heutzutage supplementieren (zum Beispiel essen sie Schilddrüse oder nehmen eben genug Omega 3 auf etc)
Straßenhunde sind da noch einmal ein Sonderfall, die erleiden ja meist auch schwere Mängel.
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Beim roh/ frisch/ artgerechtem Futter mit auch fleischigen Knochen und einem vernünftigem Plan ( also kein gewolfter Müll mit Pulver), wird als Faustformel dem jungen Hund genau die Menge gegeben, die er als ausgewachsener Hund auch benötigen würde.
Und das war bei meinen Hunden auch immer so…die bekommen seit ihrer Welpenzeit die selbe Menge Futter und eigentlich dieselben Komponenten.
„Eigentlich“, weil alle drei keine Knochen mehr fressen dürfen und „Pulver“ bekommen…..
Und „eigentlich“, weil der Nierenkranke jetzt eine Nierendiät erhält und der Colle, wegen dem Darm und der Inkontinenz auch eine spezielle Diät erhält.
Also „eigentlich“ kann man von der 8. Woche bis ins hohe Alter die selbe Menge füttern.
Und dann ist’s wie bei uns Menschen auch. Der schwer arbeitende braucht mehr als der Sesselpuper.
Später: die Hundeernährung ist in 2022 weit und es gibt nicht nur M/Z. Aber das kann Dobby.2019 bestimmt besser erklären, ich bin da pragmatisch.
Du meinst jetzt zum Beispiel, wenn ein Junghund mit Endgewicht 20kg, im 4.Monat ca 10kg wiegt, dann orientiert man sich bei den Mengen am ausgewachsenen Hund, der 10kg wiegt?
Der Junghund hätte ca einen Energiebedarf von 980 kcal bei geringer Aktivität
Ein 10kg ausgewachsener Hund braucht ca 550kcal bei geringer Aktivität
Oder habe ich dich nur falsch verstanden? Habe die Regel tatsächlich noch nie gehört
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Nein man füttert einen Hund, der als Endgewicht voraussichtlich 20 Kilo wiegen wird mit genau der Menge, die der 20 Kilo Hund erhalten wird.
Das ist eine Faustformel! Es kommt mit den üblichen Barfer Prozenten genau hin.
Man kommt meiner Ansicht nach aber dennoch nicht drum rum, die Menge noch individuell anzupassen. Aber das ist für mich selbstverständlich.
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Nein man füttert einen Hund, der als Endgewicht voraussichtlich 20 Kilo wiegen wird mit genau der Menge, die der 20 Kilo Hund erhalten wird.
Das ist eine Faustformel! Es kommt mit den üblichen Barfer Prozenten genau hin.
Man kommt meiner Ansicht nach aber dennoch nicht drum rum, die Menge noch individuell anzupassen. Aber das ist für mich selbstverständlich.
Ja, das kommt eher hin. 980 vs 930kcal. Wobei ein Hund mit 6 Monaten und ca 15kg aktuell und 20kg Endgewicht, auch einen Bedarf von ca 1300 kcal hätte, aber du hast recht, anpassen gehört immer dazu.
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Junge Tiere sind von Natur aus sehr neugierig, bewegen sich viel und müssen viel verarbeiten(Kopfarbeit), das verbraucht viel Energie. Außerdem verlieren kleine Hunde relativ gesehen mehr Wärme über ihre Körperoberfläche als größere Hunde und benötigen im Verhältnis auch mehr Energie und der Welpe muss natürlich wachsen. Daher haben junge Hunde einen höheren Energiebedarf. Und ein erwachsener Wolf allgemein hat durchschnittlich einen höheren Energiebedarf als der 0815 Hund (ca 25% höher) und der Nährstoffbedarf bleibt weitesgehend unabhängig von der Aktivität. Das Futter für den 0815 Haushund muss also mehr Nährstoffe in einer kleineren Menge enthalten. Außerdem essen Hunde heutzutage auch keine ganzen Beutiere mehr, bzw oft auch Nutztiere, die entblutet werden, während der Wolf auch Wildtiere isst, die auch höhere Omega 3 Gehalte haben und nicht entblutet werden. Deswegen nehmen Welpen/Junghunde in der Natur auch automatisch mehr Nährstoffe auf oder Nährstoffe, die wir heutzutage supplementieren (zum Beispiel essen sie Schilddrüse oder nehmen eben genug Omega 3 auf etc)
Straßenhunde sind da noch einmal ein Sonderfall, die erleiden ja meist auch schwere Mängel.
Danke für die Zusammenfassung der Bedarfsgewinnung.
Aber von rest bin ich etwas verwirrt. Ich glaube über einen höheren Energiebedarf im Wachstum im Verhältnis zu einem adulten Hund brauchen wir nicht streiten. Das ist klar und 'leicht' machbar.
Aber wie schafft denn zb ein Wolfwelpe einen erhöten Calciumbedarf zu decken? Gerade bis zum Alter von 1,5
Das Omega 3 Thema hat ja nichts per se mit aufwachsenden Hunden zu tun, eher mit allgemeiner Hundeernährung und darum geht es im Moment ja nicht.
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Danke für die Zusammenfassung der Bedarfsgewinnung.
Aber von rest bin ich etwas verwirrt. Ich glaube über einen höheren Energiebedarf im Wachstum im Verhältnis zu einem adulten Hund brauchen wir nicht streiten. Das ist klar und 'leicht' machbar.
Aber wie schafft denn zb ein Wolfwelpe einen erhöten Calciumbedarf zu decken? Gerade bis zum Alter von 1,5
Das Omega 3 Thema hat ja nichts per se mit aufwachsenden Hunden zu tun, eher mit allgemeiner Hundeernährung und darum geht es im Moment ja nicht.
Das hatte ich versucht zu erklären. Die jungen Tiere fressen viel, im Verhältnis zum Gewicht.
Sie fressen quasi „Erwachsenenportionen“ und die Menge der Nahrung ( bei guter Versorgung, keine Hungersnöte) bleibt relativ konstant.
Die Menge der Nahrung ändert sich kaum. Nur der kleine Hund/Wolf frisst dieselbe Menge wie der Erwachsene. Bei Rohfutter!
Nicht bei Trockenfutter/ Industriefutter.
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