Die wilden 30 Minuten

  • Hallo ihr Lieben,


    ich habe seit Dienstag eine süße Cavapoo Dame namens Bonnie (jetzt fast 9 Wochen alt). Sie ist sehr clever und verschmust und wir kriegen das mit PipiKacka draußen ganz gut hin. Soweit so gut TAGSÜBER- mich graust es allerdings vor den Nächten und ich habe schon richtig Bauchweh. Ich schlafe im Wohnzimmer auf dem Sofa, neben mir steht ihre Box (die sie sehr gerne mag und sich dort tagsüber zurückzieht). Zusätzlich liegt dort noch eine Hundedecke, sie sie ebenfalls gerne nutzt. Ich habe mit langsamen Versuchen probiert, die Box zu schließen - allerdings war das kontraproduktiv, denn mitten in der Nacht flippte sie komplett aus (schrie, jammerte, biss alles kaputt). Hand oben reinhalten geht nicht, dann will sie nach oben raus und dreht noch mehr durch. Ich halte von dem Box schließen auch nicht so viel (außer dass es wohl schneller funktionieren wird, stubenrein zu werden) und möchte das eig. zukünftig auch nicht machen.


    Darum gestern: Box offen. Hat an sich gut funktioniert, es gab keinen Pipi Unfall. Allerdings dreht sie (trotz offener Box) wieder mitten in der Nacht dermaßen auf - dann springt sie gegen das Sofa, schreit, dass sie hoch will zu mir, fängt dann an zu zwicken und will spielen. Es ist schwierig, sie vom Sofa aus zu beruhigen - möchte ihr nicht zu viel Aufmerksamkeit geben (sie hört aber tatsächlich nicht auf, wenn ich sie ignoriere: Erst kommt Wut, dann Trauer, dann Wut und dann wieder weinen) gleichzeitig weiß ich, dass sie noch so klein ist und meine Nähe braucht. Kurz: Ich bin absolut überfordert und wenn ich im Umgang mit ihr "deutlicher" werde, fühle ich mich direkt schlecht und denke, dass ich sie nachhaltig traumatisiere. :fear:


    Zum Hintergrund: Bei der Züchterin lag sie nachts mit ihren Geschwistern (und der Züchterin) immer auf dem Sofa. Eigentlich wollte ich, dass die Couch tabu ist, aber inzwischen versuche ich geduldiger zu sein und nicht mehr mit fixen Vorstellungen zu leben. Mein Ziel ist es, dass ich sie aktiv einlade, auf das Sofa zu kommen. Schreien und Jammern möchte ich nicht belohnen... Gleichzeitig habe ich Sorge, dass sie später dann auch in mein Bett will (weil auf der Couch schlafe ich ja auch aktuell, wie soll sie da den Unterschied kennen?) und das ist für mich wirklich tabu. Ach, ich bin einfach mit meinem Latein am Ende - der Welpenblues hat auch bereits eingesetzt und ich habe einige Tränen vergossen, weil ich das Gefühl habe, so viel falsch zu machen und es dann in den nächsten Monaten immer schlimmer wird. Die Vorstellung nie wieder schlafen zu können, macht mich fertig und ich habe Sorge, sie bereits in den ersten 5 Tagen total verzogen zu haben, was das Schlafengehen angeht. Ich habe sie schon so lieb und möchte alles richtig machen.


    Der Ratschlag einer Bekannten, die mehrere Hunde hat, war es nun, mich zu ihr zu zum Schlafen auf den Boden zu legen. Ich weiß allerdings nicht, inwiefern das helfen könnte.


    Könnt ihr mir hierzu ein paar Tipps geben?


    Lieben Dank schon mal!!

    Eure übermüdete, von Welpenblues geplagte aber dennoch glückliche Welpenmami-TE

  • Der Ratschlag einer Bekannten, die mehrere Hunde hat, war es nun, mich zu ihr zu zum Schlafen auf den Boden zu legen. Ich weiß allerdings nicht, inwiefern das helfen könnte.

    Das hilt dem Welpi sich in einer neuen Umgebung sicher und geborgen fühlen zu können.

    Und es hat nichts damit zu tun, wo der Hund dann später schlafen wird.


    Du kannst - wenn Du das mit Couch und Bett so halten möchtest - ganz unbesorgt JETZT mit Welpi auf dem Boden schlafen (und wirst vermutlich absolut entspannte Nächte haben) und irgendwann in nicht allzuferner Zukunft wirst Du feststellen, dass es dem Welpen genügt, Dich im Schlaf in der Nähe zu haben.


    Aber jetzt ist jetzt. Und JETZT ists ein Welpe, der seine bisherige Geborgenheit durch Geschwister und Mutterhündin verloren hat.


    Bei allem anderen: atme mal durch. Hunde sind Weltmeister darin, mit uns Menschen klarzukommen. Es muss nicht alles perfekt laufen dafür.

  • Es gibt einen Unterschied zwischen Frustquengeln und echter Not. Frustquengeln soll man tatsächlich nicht durch Aufmerksamkeit belohnen, aber echte Not darf man nicht ignorieren, sondern man muß helfen. Ein sozial ausgeschlossener Welpe wäre in der Natur ein toter Welpe, da werden Urängste wach.


    Hunde lernen ortsbezogen. Das ist für uns etwas umständlich, wenn der Welpe dieselben Kommandos an verschiedenen Orten jeweils "neu" lernen muß, bis er generalisiert hat, daß es auf dein Signalwort ankommt und nicht darauf, ob ihr im Schlafzimmer oder auf der Wiese seid.


    Hier ist es aber zu deinem Vorteil: Du kannst deiner Bonnie problemlos beibringen, daß sie auf dem Sofa schlafen darf, dein Bett aber tabu ist.


    Mein Ziel ist es, dass ich sie aktiv einlade, auf das Sofa zu kommen.

    Ja, gute Idee. Dann lade sie doch gleich abends ein, die ganze Nacht mit dir zusammen auf dem Sofa zu verbringen.


    Dagmar & Cara

  • Hi zusammen, vielen Dank für eure Einschätzung!

    Update zu der Nacht: Sie war tatsächlich viel entspannter. Bin alle 2,3 Stunden mit ihr raus und ansonsten hat sie ruhig ganz neben mir geschlafen und mich abgeschleckt xD (sie hatte auch nur 5 statt 30 wilde Minuten).

    Die Box hat sie allerdings komplett ignoriert. Wie ist eure Einschätzung, wie ich dann nach einiger Zeit wieder auf Sofa oder Bett ziehen kann? Monatelang hält mein Rücken das nicht durch :D


    Liebe Grüße!

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