Nach dem Einschlafen - Wie geht es weiter?

  • Felix ist nach Krankheit dann aber doch plötzlich über Nacht gestorben, aber leider nicht einfach so eingeschlafen.

    Ich hatte mir darüber noch keine ernsthaften Gedanken gemacht.


    Die vorherigen Hunde konnte ich immer selber "beerdigen".

    Bei der jetzigen Wohnsituation und damaligen Wetterlage ging das leider nicht.


    Ich war so froh, dass ich hier im Forum über Tierbestattungen gelesen hatte.

    Ich fand das immer ein bißchen makaber. An sich das ich sowas lese und z. T. auch echt übertrieben.


    Aber als Felix tot war, wußte ich plötzlich genau, was ich will und wie ich es organisiere.

    Ich habe die regionalen Bestatter gegoggelt und sonnabends früh um 6 angerufen und den Ersten beauftragt, der zurück gerufen hat und es nie bereut.


    Die gesamte Situation war so traumatisch, dass wenigstens dieser letzte Schritt friedlich und ja mit Würde abgelaufen ist ein Geschenk.

    Es war für mich unglaublich hilfreich, dass mir jemand den toten Hund abgenommen hat und sich gekümmert hat.


    Also finde ich es super, dass Du vorher planst.

    Der Moment ist schlimm genug, auch ohne das man dann überlegt/ überlegen muss; "Was mache ich denn jetzt?"


    Ich hatte zu der Zeit nur Felix.

    Jetzt habe ich zwei Hunde und keine Idee.

    Aber ich hoffe an sich, dass der Nächste (in vielen, vielen Jahren) friedlich eingeschläfert werden kann und ich Zeit habe zu überlegen.


    Alles Gute für Euch!

  • Das ist eine Möglichkeit, wenn Du kremieren lassen möchtest, genau. Ich habe (bis auf einmal) meine verstorbenen Hunde auch selbst zum Krematorium gebracht, das ist hier nur 20 Autominuten entfernt.

    Auch Hunde, die beim Tierarzt eingeschläfert wurden, habe ich nochmal mit heim genommen, damit das restliche Rudel riechen, begreifen, sich verabschieden konnte. Das führt zu der Frage:

    Das habe ich auch immer so gehandhabt, sogar mit der letzten Maus die gehen musste, obwohl sie über 2 Stunden entfernt beim TA eingeschlafen ist. Ich hätte sie nicht da lassen können und vor allem wollte ich, das die andere sich verabschieden kann und versteht was passiert ist, die haben fast 10 Jahre zusammen gelebt, ich wollte nicht das eine einfach verschwindet.


    Aber es gibt bei sowas kein Richtig und kein Falsch, es ist gut sich vorher Gedanken zu machen aber was "richtig" ist, musst du in dem Moment entscheiden, wenn es soweit ist. Es kann Situationen geben, die ein völlig anderes Handeln erfordern. Von daher ist es gut sich vorher alle Möglichkeiten einmal durch zu denken, dann weiß man was man machen kann und kann einfacher entscheiden, was man macht, wenn es soweit ist.


    Deshalb nicht auf ein Prozedere absolut fest legen, wichtig ist, die vermutlich nötigen Adressen parat zu haben, damit man dann nicht erst anfangen muss zu suchen.

  • Uns hat es damals unvorbereitet getroffen. Elvis wurde in der Tierarztpraxis eingeschläfert und dort vom Tierbestatter abgeholt. Nach einigen Tagen bekamen wir die Urne zugestellt.


    Verabschiedet haben sich nur meine Tochter und ich. Die Tierärztin hat zwar gefragt, ob wir noch warten möchten, damit sich die restliche Familie auch verabschieden kann, aber es hätte noch viele Stunden gedauert, bis alle anwesend hätten sein können. Ich wollte Elvis nicht unnötig hinhalten. Ich wollte in diesem Moment nur, dass für ihn dieser schlimme Zustand schnell vorüber geht, er Erlösung findet. Zu dieser Entscheidung stehe ich auch und würde in gleicher Situation wieder genauso handeln, obwohl es für meinen Mann und besonders meinen jüngsten Sohn sicherlich nicht einfach war. Das tat und tut mir natürlich leid.


    Fynn hat Elvis weder gesucht noch, für uns spürbar, vermisst. Vermutlich wussten die Jungs mehr, als wir und haben sich schon davor verabschiedet gehabt.

  • Ich habe bei allen Tierarten bisher die Erfahrung gemacht, dass die Tiere besser damit klarkommen, wenn sie es wissen dürfen, dass ein Tier gestorben ist.

    Dito. So mache ich das auch. Sie können gucken gehen, aber ich fordere keinen auf.


    Zuhause gestorben ist von den Hunden bei mir bisher keiner. Da ich sie im Garten begraben habe, habe ich sie natürlich vom Einschläfern wieder mitgebracht, an einen zentralen Ort gestellt und andere Sachen gemacht. Manche meiner Hunde gingen hin und schauten, andere "ignorierten" es. Besonders in Erinnerung ist mir das Verhalten meiner Cooma geblieben, die damals sieben Monate alt war, als ihr Fels in der Brandung, mein Wolfspitzrüde starb. Sie hatte sich zu dieser Zeit gerade sehr an ihn gebunden, er war ihr großes Vorbild draußen, weil er so eine coole Socke war. Sie hat ihn versucht durch Anstupsen zu einer Reaktion zu bewegen und war die nächsten Tage etwas durch den Wind. Trotzdem ist aus Cooma ein souveräner, selbstsicherer Hund geworden. Sie ist seit Jahren die (coole) Cheffin in der Truppe.


    Noch mal was zum praktischen Umgang ... die fangen bei Zimmertemperatur relativ schnell an ziemlich eklig zu stinken, also lasst sie nicht zu lange in der Wohnung liegen. Meine letzte Hündin starb im Hochsommer bei über 30 Grad im Schatten. Obwohl ich sie dann auf Kühlakkus und mit Akkus bedeckt in den Keller gelegt hatte, war das Haus schnell erfüllt von diesem "Duft". Puh. Und ich bin nicht gerade geruchsempfindlich. Zum Glück kam mein Bruder direkt nach der Arbeit und grub ihr Grab.

  • Meine Mae wurde vor etwas über einer Woche eingeschläfert. Da Maes Tierarzt mein Nachbar ist, hatte ich die Wahl, ob bei mir zu Hause oder in der Praxis. (Die Praxis ist ebenfalls in meiner Nachbarschaft) Ich habe mich für die Praxis entschieden, da bei mir zu Hause mir drei Kindern, einem Mann und einer weiteren Hündin für mich persönlich zu viel Trubel war .Ich wollte in dieser Situation ganz für Mae da sein und mich voll auf sie konzentrieren können. In der Praxis gibt es einen extra Raum, der für das Einschläfern genutzt wird. Er ist sehr liebevoll gestaltet und ich habe mich sehr darüber gefreut, dass ich noch solange bei Mae bleiben konnte, wie ich wollte. Ein Bestatter kam dann am zweiten Tag in die Praxis und hat Mae abgeholt. Mein Tierarzt hat mir auch erklärt, wo Mae solange bei ihm liegen wird. Zwei Tage darauf hat man mir Maes Asche zurückgebracht. diese wird, sobald der Schnee weg ist bei mir im Garten begraben.

    Für meine zweite Hündin hätte ich mir gewünscht, dass sie auch Abschied hätte nehmen können, aber so war es besser für uns. Zudem herrschte auch riesiges Schneechaos an dem Tag, dass auch nicht gewiss für uns war, wann der Hund abgeholt wird, geschweige denn, dass wir hätten fahren können (wir waren eingeschneit). Und an begraben ist bis heute noch nicht zu denken. So steht Maes Kästchen noch auf einem kleinen Sekretär neben mir :-)


    Man wird es in der Situation für sich wissen. Ich habe vorher auch lange drüber nachgedacht und dann hat es die Situation so für mich ergeben und es war eine schnelle Entscheidung aus dem Bauch heraus.


    Lg Maren

  • Das mit dem Abschiednehmen scheint wirklich von Hund zu Hund total verschieden zu sein. Bei uns war das so, dass unser Rüde in dem Moment ,in dem seine Mutter zuhause starb, plötzlich heulte wie ein Wolf, laut und langgezogen, wie er das nie vorher und nie danach getan hat.


    Und damit war die Sache für ihn erledigt. An der toten Hündin hatte er null Interesse, und beinahe sofort blühte er als Einzelhund total auf. Trauer in irgendeiner Form hat er null gezeigt.


    Während ich tatsächlich schon Hühner hatte, die vom Tod der besten Freundin total fertig waren und ernsthaft bis zum Nicht-Fressen und Verkriechen getrauert haben - da ist also offenbar nichts vorhersehbar.

  • Auch wenn das Thema - hoffentlich noch viele Jahre für mich nicht akut wird, beschäftigt mich die Frage nach dem "wie danach" doch.

    Theoretisch wäre eine Bestattung im Garten bei uns möglich, aber das natürlich nur im Sommer, und was, wenn wir das Haus doch mal verkaufen? Dann müssten wir sie da lassen und das möchte ich nicht. Also käme für uns wahrscheinlich eine Kremierung in Frage, und dafür gibt es ja auch solche Vorsorge Erträge.


    Hat von euch jemand so einen Sterbevorsorgevertrag? Bzw so einen gehabt und leider schon in Anspruch nehmen müssen?

  • Hat von euch jemand so einen Sterbevorsorgevertrag?

    Kannst Du bitte nochmal erklären, was das ist? Ich kenne Vorsorgeverträge nur in der Form, dass man als Mensch zu Lebzeiten die Details der eigenen Bestattung festlegen kann. Eine Sterbegeldversicherung würde Bestattungskosten abdecken, meinst Du sowas? Das kenne ich nur für Menschen, beim Tier würde ich einfach das Geld sparen und zur Seite legen.

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