Utopische Rassehundezucht - eure Vorschläge?

  • Naja, dann habe ich Dich vielleicht falsch verstanden. Eben das meine ich so ungefähr. In dem vorigen Post von Dir waren die Anforderungen mit den Mindestanforderungen an "Papierhunde" identisch. Mir geht es auch um "was wäre realisierbar und wünschenswert", sondern um die Utopie im Titel.

  • Ah ok.

    Nee nee. Ich mein fuer Registerhunde die ueblichen Anforderungen (also z.B. HD, ED, Leistungsnachweis, usw. halt das typische fuer die Rasse) + evtl. weitere Anforderungen (Gentest, evtl. mehr/hoehere Ausstellungs-/Leistungsergebnisse, usw.), angepasst an evtl. Probleme die durch den Registerhund in die Population kommen koennten.

  • Ah ok.

    Nee nee. Ich mein fuer Registerhunde die ueblichen Anforderungen (also z.B. HD, ED, Leistungsnachweis, usw. halt das typische fuer die Rasse) + evtl. weitere Anforderungen (Gentest, evtl. mehr/hoehere Ausstellungs-/Leistungsergebnisse, usw.), angepasst an evtl. Probleme die durch den Registerhund in die Population kommen koennte.

    Das meine ich auch.

  • De Frage ist halt aber auch, woher weiß ich, dass der betreffende Hund nicht doch von einem populare Sire abstammt, wenn ich keine Papiere habe?


    Vielleicht war der Großvater "der" Deckrüde seiner Generation, nur die Mutterhündin ist dann nicht in die reguläre Zucht gegangen, sondern es wurde halt ohne Papiere weiter gemacht. Die Nachzucht der Mutter hat keine Papiere, an die AT der Mutter erinnert sich auch niemand mehr.

    Wie gesagt, ich bin nicht per se dagegen, nur hab ich bei meinen Rassen noch nie einen papierlosen Hund kennen gelernt, von dem ich gesagt habe, es ist ein Verlust, dass der nicht in die Zucht kommt. :ka:

    Gentests?

    Beim LCD Standard, keine Ahnung ob man damit was nachweisen könnte.

  • Wird im LCD echt bei jedem Wurf die Abstammung mittels Test nachgewiesen?

    Wir muessen zur ZZL ein DNA-Profil des Hundes haben. Das Blut lagert bei Laboklin und wenn der Verdacht einer anderen Abstammung besteht, wird abgeglichen.

    So ist es z.B. bei Crassos vis Major im DMC passiert.

    Das grosse Problem duerfte da aber bei vorhandene Proben liegen.

    Die Grossvaeter (um bei dem Bsp. zu bleiben) meiner Hunde sind 2000 (2x), 2004 (2x), 1999 und 2008 geboren. Von denen liegt vermutlich ein DNA-Profil vor oder es ist zumindest irgendwo Blut gelagert.

    Aber es gibt deutlich aeltere Hunde und wenn von deren Ahnen kein Blut/DNA-Profil vorhanden ist, wirds schwierig.


    Es gab vor ein paar Jahren den Fall, dass zig Rueden gesperrt wurden wegen dem Verdacht einer gefaelschten AT. Bei den meisten war das ein offenes Geheimnis. Bei keinem der Rueden konnte was bewiesen werden, weil kein Blut der Eltern/Grosseltern vorhanden war (die waren schon tot, man konnte also auch keins mehr nehmen). Und ohne wirklichen Beweis wurde die Sperrung aufgehoben bzw. sie musste aufgehoben werden..


    Aktuell deckt z.B. ein Ruede, dessen Vater 1984 geboren wurde. Sollte da jemals was zweifelhaft sein, kann man es nicht nachweisen/pruefen...

  • Ich könnte mir bei allen Nicht-Arbeitshunden einen Test auf Umweltsicherheit gut vorstellen.

    Ist doch aber in vielen Fällen eine Erziehungssache.

    Ob sich die Sicherheit die ich dem Hund, eventuell mühselig, "beigebracht" habe weitervererbt halte ich für nicht wahrscheinlich.

    Da fallen mir Collies ein, die beigebracht bekommen müssen über glatte Böden zu laufen.

    Der Witz ist doch zu sehen , was kann ein Hund, was kann er ab.

    Und nicht, was wurde mühselig trainiert.

    Ich finde ja gewisse Sportprüfungen gut. Wei nur ein Züchter, der seine Hunde auch in höheren Bereichen ausbildet und führt, kann über seine Hunde sagen, wie sie in Stress und Frust reagieren.

    Deshalb finde ich meine Colliezüchter so klasse. Einmal aktive Rettungshunde, einmal die Collies im Schutzdienst geführt.

  • Ich lese viel von gewünschten Regelungen und Einschränkungen wie Deckbegrenzung, Fortbildungspflicht, keine Farbzucht, Wesenstest verpflichtend usw.

    Ich kann das total gut verstehen, aber die Frage stellt sich für mich eher, warum das nicht eh gemacht wird von den Züchtern? Und manchmal können mehr Einschränkungen und Verpflichtungen auch abschrecken und vielleicht genau das Gegenteil bewirken. Im Prinzip wünscht man sich doch in einem Verein sehr viele Mitglieder, die sehr viele unterschiedliche Hunde mit hineinbringen. Mit mehr Verpflichtungen, werden sicherlich auch die Leute weniger, schätze ich. Und ich kann es ein Stück weit nachvollziehen. So viel Kontrolle von oben wäre jetzt auch nicht das, was ich mir aussuchen würde. Man möchte sich ja selber entwickeln können, Erfahrungen sammeln, sich ausprobieren und eigene Wege gehen. Das macht für mich auch Zucht aus. Natürlich in dem Rahmen, dass das Rasseziel nicht verloren geht. Aber es dürfen ruhig schon verschiedene Typen erkennbar sein, finde ich, die man auch den Züchtern und deren persönliche Ziele zuordnen kann.


    Insofern wäre ich ganz klar für eine solide Aufklärung und Fortbildung im Verein , wo auch die Themen wie popular sires besprochen werden. Auswirkungen von Farbzucht, Beeinflussung des Wesens usw. Und das mit Zertifikat, mit welchen sich wiederum die Züchter präsentieren können. (So können auch die Kunden ersehen, wie engagiert die Züchter sind) Das würde ich aber als freiwillig ansehen. Vielleicht wäre auch ein abgestellter Zuchtprüfer eine Option. Eine Person, die regelmäßig Besuche bei den Züchtern auf deren Wunsch hin oder einmal jährlich verpflichtend vorbei schaut und Fragen beantwortet, Hilfestellung gibt, berät usw.

    Popular Sires, bzw. die Hunde, die auf dem Weg dahin sind, könnten ja wieder eine Gesundheitsüberprüfung nach soundsovielen Deckeinsätzen auferlegt bekommen inklusive ein Querschnitt seiner Nachkommen. Auch gut geführte Epilepsie Datenbanken sind da wichtig. Aber generelle Einschränkungen fände ich von vornherein nicht so gut. Denn wer entscheidet dann wieder darüber, wer wie oft und wen decken darf? Das wäre doch auch für ein nettes Miteinander nicht gerade förderlich und führt in eine gewisse Konkurrenz.


    Nu mal so ein paar Gedanken, die ich dazu habe.

    LG Maren

  • Ja in der Realität würde das sicher nicht unbedingt funktionieren, so lange Hundezucht was privates und ein Hobby ist. Bei gewerblicher Zucht wäre das vielleicht anders, aber wer will schon riesige Züchter bei denen der Hund mehr Ware als Familienmitglied ist?


    Von dem her bleibt sowas Wunschdenken, man kann nur versuchen Schritte in die richtige Richtung zu machen.


    Ich muss sagen ich finde es ziemlich gut wie die Züchter beim Curly Coated Retriever das machen. Da besteht tatsächlich eine weltweite Vernetzung. Es gibt Welt-Curly-Treffen, zu denen wirklich Züchter aus aller Welt zusammen kommen. Das letzte war in Holland und da waren Leute aus Amerika, Australien, Neuseeland, England, Norwegen usw. Dort gab es Vorträge zu Epilepsie, Inzucht, Konzepte über Fremdbluteinkreuzungen (was noch nicht für nötig befunden wurde) und vieles mehr. Außerdem gibt es eine Epilepsieliste die kontinuierlich aktualisiert wird, aber auf freiwilliger Basis, deshalb sind die Eintragungen nur bedingt aussagekräftig (ein Züchter ist super transparent, der nächste gar nicht, also taucht nur der Name auf der seine Fälle meldet). Sowas geht halt nur wenn du da engagierte Leute hast, die sehr viel für die Rasse geben.

  • Popular sires und keine Deckbegrezung sind ein massives Problem. Wenn ich mir angucke, wie oft Djinis Vater und dessen vollbruder bereits vertreten sind :flucht: oder Hunde von der Zucht ausgeschlossen werden weil sie irgendeine unsinnige Vorgabe nicht erfüllen. Die Elfe z. B. ist für nen mittelspitz deutlich zu groß. Die Großspitz Vorgaben würde sie allerdings voll und gabz erfüllen. Wäre sie jetzt weiß, braun oder schwarz, wäre es kein Thema sie zum Großspitz aus mittelspitz Eltern umzuschreiben und sie in die zucht zu nehmen so fern der Rest von den Ergebnissen passt. Da sie orange und es die Farbe beim Großspitz nicht gibt (weil halt. Die waren schon immer schwarz, braun oder weiß 1!11!!) ist sie untauglich. Das sind so Dinge, das macht für mich einfach keinen Sinn. Wenn mit Farbe keine Krankheit einher geht sondern es rein um "aber aber das geht's so nicht weil schon immer lilablassblau" macht man sich damit auf lange Sicht die Zucht kaputt.

    Ja, gerade beim Großspitz, der am Aussterben ist, wäre deine Hündin ein Segen. Wenn man die Farbe auf Dauer nicht in der Zucht will, kann man später immer noch selektieren. Etwas mehr Flexibilität würde so einige Rassen retten, die sonst in 50 Jahren nicht mehr sind ?

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