Utopische Rassehundezucht - eure Vorschläge?
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Bin neulich beim Exportpedigree umschreiben lassen drüber gestolpert. 2467422 Kategorien aus welcher Zucht ein Hund sein kann.
Bis man da mal raus hat, als Käufer, was das alles sein könnt, vergehen 3 Wochen.
Auf so was hätte ich auch keinen Bock. Mit den zwei Kategorien kann man umgehen, finde ich. Gut, die Interessenten für meine Welpen kennen in der Regel meine Hunde und oft sogar den Vater. Ich glaube, denen ist es sogar wurscht, ob das jetzt dabei steht oder nicht. Aber das ist eh eine eigene Welt und sicher nicht mit Otto-Normal-Hundekäufer vergleichbar.
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Ich muesst ja schon beim Rottweiler nachlesen, was nun welche Einteilung bedeutet
Da gibts:
- Koer- und Leistungszucht (KLZ)
- Koerzucht (KZ)
- Leistungszucht (LZ)
- Gebrauchshundzucht (GZ)
- Einfache Zucht (EZ)
Und ja, Begrenzung der Deckakte bei Rueden ist fuer mich gut und wichtig.
EDIT:
Gratis?? Wo soll es das denn geben??
über Happy Dog z.B., wenn man sich dort einmalig Registriert...
oder pet-webinar
da ist auch immer mal wieder was interessantes dabei... Wobei, in letzter Zeit leider nicht mehr, aber wenn man dort angemeldet ist, kann man im Archiv stöbern...
Stimmt, Happy Dog hatte neulich eins zum Thema Herpesimpfung.
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Bei den Boxern gibt es bereits 4 Kategorien. Normale Zucht (Mindestanforderungen der Zuchttauglichkeit, ZTP), Leistungszucht (+ Eltern und Großeltern mit Ausbildungskennzeichen), Körzucht (+ Eltern gekört), Kör- und Leistungszucht (+ Eltern und Großeltern AKZ, Eltern gekört).
Einen Welpen aus Kör- und Leistungszucht findet man naturgemäß am schwersten. Es wird auch kaum geschätzt von den Käufern, was Züchter dafür auf sich nehmen.
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Ich sehe beim Rüden keine Notwendigkeit in einer generellen Einschränkung der Deckeinsätze. Anders als bei einer Hündin, wo einfach jede Läufigkeit ein Wurf eine deutliche gesundheitliche Belastung darstellt.
Beim Rüden geht's auch nicht um die Verhinderung von körperlicher Ausbeutung, sondern um das Entgegenwirken von Popular Sires, die einem den Genpool zerschießen.
Und mit gut zureden und bitte bitte sagen, hält man die Leute nunmal nicht davon ab, dass alle zum selben gehypten Rüden rennen.
Was lob ich mir bei den Kategorien da den DSH... Kör- und Leistungszucht. Und Punkt
Ok theoretisch ist auch noch Leistungszucht möglich, macht aber so gut wie niemand.
Beim Dobermann wird es da dann schon wieder komplizierter.
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Rottweiler:
HD, ED
Deckzahlbeschränkung (pro Jahr!) auf 40
Das wars an Pflicht.
@Brizo
Gibt's bei euch keine Schonzeit für die Hündin?
Hier ist festgelegt, wie lange die Mindestschonzeit ist, wann es ein großer Wurf ist und dass sich die Schonzeit entsprechend verlängert. Was gar nicht geht in meinen Augen und jetzt gerade zu Corona sehr häufig auftritt: sehr sehr jung belegte Hündinnen. Bei uns geht das ab 15 Monate und die Hündin ist dann auch trächtig mit 16-18 Monate (meistens 2. Läufigkeit). Rüden ab 12 Monaten und die decken dann schon mit 1 Jahr. Keine Ahnung, was man da sehen will vom Rüden, der noch nicht mal fertig ist...
Der BC Standard ist schon ziemlich schwammig, das stimmt. Bei meiner Rasse find ich ihn ziemlich eindeutig und genau.
Ich finde das aber beim BC sehr gut gelöst, dass man entweder 2 Formwerten braucht oder einen HWT. Passt doch ziemlich gut, dann hat man 2 Türen, durch die man gehen kann.
Doch, beim BC gibt es selbstverständlich festgelegte Pausen zwischen den Würfen. Einfach lustig belegen in jeder Läufigkeit darf man nicht.
Und gut gelöst ist es nur auf dem Papier bei den BCs. Aktuell ist es eher so, dass Kurzhaar Border fast alle mit G aus dem Ring fliegen und HWTs nicht angboten werden.
Und das Problem ist, dass viele Sportborder eben Sport machen und nicht Hüten im Club, also für so einen HWT auch nicht vorbereitet sind. Aktuell müssen in unserem Club die Züchter, die den eher drahtigen, kurzhaarigen BC züchten, der eben nicht ein Colliefell, schwarzweiß und ne Stupsnase hat, einen ganz schönen Spießrutenlauf hinlegen, wenn sie ihren Hund zulassen wollen.
Denn der Club will die nicht. Er will "Qualität" - im Sinne des "Standards" und des "Phänotyps".
Ich bin froh, dass ich aktuell keine Border züchte. Ich bin gespannt wie sich die Zukunft für die Züchter im VDH weiter entwickelt ...
Zum Rottweiler - das wundert mich tatsächlich. Eine Kollegin meiner Mama züchtet die (eher den schweren Bulldozertyp) und die hat mir erzählt die Hündinnen müssen auch Prüfungen laufen, bevor die in die Zucht dürfen. Aber ich hab nicht in die Statuten geguckt.
Deckbschränkung für Rüden finde ich auf jeden Fall sinnvoll. Wieso muss ein Rüde 100 Nachkommen haben? Das ist total sinnbefreit.
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Zuchtziele müssten sein:
Gesundheit, Wesen, Aussehen (in ebendieser Reihefolge)
Gesundheit beinhaltete für mich:
- HD/ ED Röntgen bei allen Rassen Pflicht
- Gonioskopie bei allen Rassen Pflicht
- genetisch Testbare Erkrankungen je nach Rasse und Vorkommen Pflicht (d.h. es wäre Quatsch eine Rasse auf PRA zu testen, wenn das bei der Rasse nicht vorkommt - zumal auch nicht jeder Test bei jeder Rasse funktioniert)
- Inzestzucht- und Inzuchtverbot (es würde einen Mindestwert bei IK und AK festgelegt)
- Bei eng gezüchteten Rassen würde es Partnerprogramme geben, z.B. mit dem Austausch von Sperma aus anderen Ländern oder Einkreuzungsprogramme
- Es würde eine Samenbank für Notfälle angelegt, z.B. um einer Rasse zu mehr Vitalität zu verhelfen, z.B. wenn ein Rüde nachweislich sehr alt geworden ist und von guter Gesundheit war.
- Rassestandards werden mehr auf Gesundheit als auf das Aussehen ausgearbeitet, d.h. Standards werden breiter gefächert und lassen mehr zu, es gibt Verbote darin (z.B. die Nasenänge des Mopses darf xy nicht unterschreiten)
- Ringrichter werden darauf geschult, die Vitalität im Ring höher zu setzen als extrem auffälliges Aussehen (z.B. der schlanke Mops steht höher als der Fette ohne Nase oder der Lhasa Apso mit etwas kürzerem Fell gewinnt gegen den, dem das Fell hinterher schleift und der deshalb Probleme beim Laufen hat)
Wesen:
- rassetypisches Wesen steht vor dem Aussehen und würde im Ring und Standard mehr Beachtung finden.
Aussehen:
- Der Standard wird etwas breiter gefächert, zugunsten der Gesundheit, so dass rassetypisches Aussehen erhalten bleibt, aber mehr Spielraum lässt.
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Zum Glück gibt es für den Border Collie ja eine brauchbare Alternative zum VDH ...
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Zum Glück gibt es für den Border Collie ja eine brauchbare Alternative zum VDH ...
Das ist aber nur eine Alternative für die Leute, die hüten.
Und wenn du Agility FCI Weltmeisterschaft laufen willst, brauchst du VDH-Papiere.
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Ich haette noch was fuer die Liste. Kuenstl. Befruchtung vereinfachen. Ich haette Rueden 'am anderen Ende der Welt', die interessant waeren. Bekomme ich aber nie genehmigt und so ist es wohl in vielen RZV (was man so aus Gespraechen mitbekommt).
Ja, die Rueden in meinem Fall sind weit hinten mit den Hunden hier verwandt, aber halt auch erst da. Da sind nicht Rueden A, B, C und D und Huendin 1-5 in der AT wie hier so oft.
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Das ist für mich einfach etwas, was die meisten gut gezogenen Rassehunde leisten können sollten.
Stimmt völlig.
Dass dem so sein sollte, hält nur jetzt nicht davon ab mit deinem gut-aussehenden aber hyper-nervösen Hund zu züchten. Denn es gibt bei den Begleithunderassen NICHTS was verhindert oder zumindest erschwert, dass so ein Hund in die Zucht kommt.
Ich verstehe ehrlich nicht, wo das Problem ist, bestimmt Wesensmerkmale zu prüfen, zu bewerten - und daraus dann die Konsequenzen zu ziehen. Bei Hütehunden oder Jagdhunden ist das doch üblich.
Und ja: Ich bin überzeugt, Nervenstärke kann man überprüfen. Und ja, ich glaube, dass sich das vererbt.
Und nur weil ich einen Hund will, der in einer lebhaften Familie in der Stadt funktioniert - heißt das doch nicht, dass ich den Bedürfnissen des Hundes nicht nachkommen mag. Ich finde diese Unterstellung absurd.
Ich muss immer wieder darüber nachdenken. Mir ist bewusst, dass man - traditionell in der Zucht - die Nervenstärke als vererbbar ansieht, das nur um klarzustellen dass nicht Unwissenheit, sondern Zweifel an den allgemeinen Überzeugungen hier aus meinen Kommentaren dazu spricht. Tatsächlich vermutet man heute, dass sogar um die 60% des Charakters des Hundes durch Genetik bestimmt wird. Allerdings gibt es einige Studien, die aus meiner Sicht Hinweise darauf geben, dass mehr im Spiel ist.
https://www.researchgate.net/p…of_Dog_Personality_Traits
Wenn nur die Schreckhaftigkeit gegenüber lauten Geräuschen und Appotierwille statistisch bedeutend vererbt werden, ist das schon ausreichend, um von hereditär bedingter Nervenstärke zu reden?
https://www.nature.com/articles/s41437-019-0275-2
Oder reicht Ausmaß der Angst vor nicht sozialen Reizen und Verspieltheit schon für diese Annahme aus?
Wie groß ist der Einfluss des Verhaltens der Mutterhündin in den ersten Wochen? Kann man diesen Einfluss von den von ihr vererbten Genen sprechen?
Und mal ganz allgemein: wenn Training und Haltungsbedingungen im Erwachsenenalter die generelle Ängstlichkeit eines Hundes reduzieren können (und Hundetrainer behaupten dass es möglich ist), wie groß muss dann der Einfluss der Aufzucht (Prägungs- und Sozialisierungsphase) sein?
Zu berücksichtigen ist auch, dass wenn man seit vielen Generationen der Zucht bestimmte Charaktereigenschaften bevorzugt, man je nach Rasse diese auf ganz unterschiedlichen Genloki basiert vorfinden kann.
Ich finde es schwierig, von einer absolut vererbbaren Nervenstärke zu sprechen. Das Gehirn, auch bei einem anderen Säugetier als dem Menschen, ist plastisch und flexibel. Gerade bei einem so komplexen sozialen Jäger wie dem Wolf (und dementsprechend auch Hund) ist ein großer Teil der Eigenschaften auch durch seine Lernerfahrungen erklärbar. Selbst wenn 60% vererbt ist - 40% ist eine Menge.
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