Utopische Rassehundezucht - eure Vorschläge?

  • Die Frage ist, wer dein Käufer ist. Der DSH aus LZ mit funktionalem Gebäude hat ja seine Käufer und seinen Markt. Das ist bloß eine andere Zielgruppe als der 0815 Familienhund.


    Du willst einfach nicht allen potenziellen Käufern einen Hund geben. Sei es nun der DSH aus LZ, der Border Collie oder auch der Retriever. Nur weil jemand Rasse x gerne haben möchte, ist er ja nicht unbedingt geeignet und findet einen seriösen Verkäufer.


    Leider ist dahingehend nicht jeder Käufer auch einsichtig oder reflektiert. „Hauptsache Gesund, Hund ist Hund“.


    Ich hab ja nun auch viel mit sehr haarigen Rassen zu tun. Und viele Halter mögen diese Plüschbomben schlicht und einfach genau deshalb. Die HH die sowas zu extrem finden, die kaufen sich idR doch völlig andere Rassen und selten „gemäßigte“ Vertreter „nur“ weil das Wesen passen würde.


    Grade die Kaufinteressenten betonen in den ganzen „Suche Rasse“-Threads doch am laufenden Band, dass der Hund doch auch optisch gefallen muss. Das ist nicht optional. Das ist häufig Priorität 1. Ob das Haar doch nun 4 oder 7cm lang ist, ist egal. Entweder mag man den optischen Typ oder nicht.

  • Ich würde auch gerne einen kurzhaarigen Hund haben, aber die Haaren mich schlicht und ergreifend zu sehr.

    Stockhausen fing richtig klasse. Trimmfell möchte ich nicht, weil ich keinen alten Hund trimmen will. Das mögen die nicht so.

    Also bleibt Pudel und Langhaarig.

  • Ich denke das Beispiel war einfach nicht ganz glücklich gewählt.

    Man kann ja auch einen Chi von moderater Größe nehmen. Die werden alle als Begleithunde gekauft und dann möchte man eben einen Hund dessen Größe kein all zu großes Hindernis darstellt, oder bei Langhaarhunden möchte man genau die Rasse, aber dann einen der eher nicht den halben Wald mit nimmt.

    Mir persönlich gefallen Shelties, vom Wesen als auch vom "Typ" her, aber trotzdem hätte ich am liebsten einen der aussieht wie die ursprünglichen Vertreter. Auf irgend einen Hund muss man sich ja im Endeffekt einlassen, wenn man einen möchte.

  • Ich finde es auch immer wieder so bezeichnend.


    Sagt man:

    "Ich hätte gerne Rasse xy, weil ich sie optisch ansprechend finde"

    dann regen sich die Leute auf, weil man eine Rasse nicht nach Optik, sondern nach Charakter und Eignung aussuchen soll.


    Sagt man:

    "Ich möchte gern Rasse xy, weil sie zu meinen Lebensumständen passt, aber ich hätte gerne einen Rassevertreter der optisch mehr in diese oder jene Richtung geht, weil mir das sonst nicht gefällt"

    dann heißt es "warum suchst du dir denn eine Rasse mit langem Fell aus, wenn du das nicht magst"


    So kann man es regelmäßig lesen xD

  • Ich verstehe es absolut nicht ehrlich gesagt. Zumindest wenn es keine Rasse ist der man potentiell die Fellfunktion zerstört (wie Spitze oä).


    Havaneser, Wheaten, Maltester bzw. alle Haarrassen juckt es einfach null wenn man sie kurz schneidet. Das sind alles Beispiele die ich hier schon gelesen habe als "such dir lieber eine andere Rasse wenn du das Fell nicht lang lassen willst". Und dann landen die Leute uU ganz fix bei Mops und co. Finde ich definitiv schlimmer als Haare schneiden.

    Genau wie Schnauzer oder ähnliche Rassen ohne völlig übertriebenen Bart, Augenbrauen etc. Da würde ich sogar ketzerisch behaupten für den Hund hat es eher Vorteile ihn nicht "rassegerecht" zu frisieren...

  • Naja, ist ja fein, wenn man das Fell abschneiden kann.


    Bei Collies oder Spitzen oder Berner Sennenhunden und vielen anderen ist das aber nicht ganz so einfach.


    Ich glaube einfach nicht, dass die Nachfrage nach völlig übertriebenem Fell so groß ist, genauso wie die Nachfrage nach übertrieben kurzen Nasen, langen Rücken, kurzen Beinen, ewig langen Ohren, Falten usw.


    Die Leute wollen vielleicht Wuschelfell, oder Babygesichter, ja - aber ich glaube, weniger Extrem würde ganz genauso nachgefragt werden.

  • Ich denke ein problem sind wirklich die unspezifischen angaben in den Rassenstandarts oder in den Köpfen der züchter. Wenn da nur dicker Kopf steht, dann ist ein dicker kopf das erstebenswerte. Und alle Züchter züchten den dicken kopf dann gillt das als normal und um sich abzuheben wird der kopf dann noch dicker, die anderen ziehen nach usw...

    Und die merkmale werden immer extremer.

  • Gibt es allerdings kein breites Angebot, dann doch wenigstens das nutzen, was schon da ist. Bei meiner Rasse gibt es da nur die Möglichkeit den Hund auf Ausstellungen zu zeigen.

    Aber gerade da ist das Risiko doch dann am Größten.

    Das ist doch kein reines Problem der Gebrauchsrassen, dass die gemäßigten Standardtypen nach und nach verdrängt werden und es im Ring neben dem modernen Showtyp fast keine Möglichkeit mehr gibt, eine Bewertung für die Zucht abzugreifen.

    Wäre da nicht ein komplett neuer Ansatz sinnvoller - wir sind hier ja bei wünsch dir was in diesem Thread - als im alten System nur noch eins drauf zu packen?

    Also ich bin ja grundsätzlich dafür, nur zu prüfen, ob ein Hund zuchttauglich ist, oder nicht und bei Abweichungen maximal Empfehlungen zu geben, auf was man bei der Verpaaung achten sollte.


    Aber auch hier ist man wieder der Willkür desjenigen ausgeliefert, der diese Beurteilung vornimmt. Ob der da nun nur ein G vergibt, oder nicht zuchttauglich schreibt, einen großen Unterschied wird das nicht machen.


    Meiner Meinung nach müssen vermehrt Richter aussortiert werden, die Übertypisierungen bevorzugen hin zu Richtern, die die Hunde tatsächlich nach dem Standard beurteilen und wissen, dass es da eine gewisse Varianz gibt und geben muss. Ob und wie man das machen kann...keine Ahnung, aber wir sind ja hier bei wünsch dir was.

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