Utopische Rassehundezucht - eure Vorschläge?

  • Interessant.

    Komisch, dass ich das mit den Großpudeln gar nicht wusste, haha. Naja, man lernt immer noch dazu! Dann war es ja doch kein Zufall, dass ich so viele Doodletiere mit Addison habe!

  • Die Mix-Vermehrer sind aber auf die Rassehunde und deren konstante Vererbung angewiesen, sonst würde das ganze schöne Geschäftsmodell nach einer Generation zusammenbrechen.

    Nicht unbedingt. Mix-Vermehrer können auch „rasseähnliche“ Hunde nehmen. Und damit züchten. Würde ich ein Vermehrer werden wollen - oder einen Dissi-Verein gründen wollen oder wie auch immer - dann würde ich mir lauter laikoide Mixe aus Russland einfliegen lassen, auf Wesen und HD etc. testen lassen, und die mit allem was entfernt nach Schäferhund aussieht und dabei als BH und/oder als Hüti im Sport geeignet ist mixen, und das den „Norddeutschen Schäferhund“ nennen oder so. Da bräuchte ich keine Rasse, die traurigen Überbleibsel davon reichen, um eine neue zu erschaffen. Das hat man vor ein paar Hundert Jahren ja auch geschafft, als man aus Landrassen, die optisch nicht einheitlich waren, die heutigen Rassen züchtete.

  • Die waren optisch nicht einheitlich, haben in den wesentlichen Eigenschaften aber konstant vererbt. Und (natürlich) wurde extrem hart selektiert und nicht nur wahnsinnig hohe Inzucht betrieben, sondern auch bereits bei Welpen und Junghunden unbarmherzig alles gekeult, was nicht in den engen Zielkorridor paßte.


    Heute wäre diese Vorgehensweise nicht mehr möglich, gleichzeitig müssen aber die Vermarktungsversprechen nach einem berechenbaren Zuchtergebnis bedient werden. Das macht die nutzbare Ausgangsbasis sehr eng.


    Beim "Germanischen Bärenhund" ist es halt ein riesiger Unterschied, ob ich einen Neufundländermix oder einen Owtscharkamix als Welpenkäufer kriege. Groß und bärig werden beide, das wars dann aber auch schon.

  • Ja, das ist leider ein recht großes Thema bei den Großpudeln. Im Prinzip gibt es bei den Großen praktisch keine Linie, in der es keine bekannten Morbus Addison (oder Sebandenitis) Fälle gibt. Und wie viele Hunde unerkannt oder nicht gemeldet erkrankt sind, ist dann nochmal die Frage.

    es wird also die nächste Rasse wissentlich ruiniert? Was bringen denn dann die ganzen Gesundheitsuntersuchungen?


    Ich würde mir bei der Zucht wünschen, daß Richter für ihre Entscheidungen haften und wenn sie zb Minusnasen, zu kleine Köpfe beim Cavalier, Plüschbomben usw auch noch prämieren, wegen Anstiftung zur Tierquälerei haften, ebenso wie die Züchter. Hohe Geldstrafen, lebenslanges Tierhalterverbot

  • Die waren optisch nicht einheitlich, haben in den wesentlichen Eigenschaften aber konstant vererbt. Und (natürlich) wurde extrem hart selektiert und nicht nur wahnsinnig hohe Inzucht betrieben, sondern auch bereits bei Welpen und Junghunden unbarmherzig alles gekeult, was nicht in den engen Zielkorridor paßte.


    Heute wäre diese Vorgehensweise nicht mehr möglich, gleichzeitig müssen aber die Vermarktungsversprechen nach einem berechenbaren Zuchtergebnis bedient werden. Das macht die nutzbare Ausgangsbasis sehr eng.


    Beim "Germanischen Bärenhund" ist es halt ein riesiger Unterschied, ob ich einen Neufundländermix oder einen Owtscharkamix als Welpenkäufer kriege. Groß und bärig werden beide, das wars dann aber auch schon.

    Da hast du Recht, mit dem Germanischen Bärenhund. Wobei die klassische Variante ja sowohl Newfie als auch Owtscharka beinhaltet. Aber was davon es charakterlich wird, das Tier, kann man tatsächlich nicht gut voraussagen. Noch nicht. Ich bin kein Fan dieser Designerrasse, weil aus meiner Sicht geschichtlich falsch interpretiert wurde (ein wirklicher urtümlicher Hund dieser Art war vermutlich genetisch weit entfernt vom Owtscharka, welcher ein ziemlicher Spezi ist und auch in die “normale” HSH-Kohorte nicht wirklich reinpasst), das nur vorab - aber wenn man das nun ein Dutzend Generationen weiterzüchtet, wird da früher oder später etwas relativ einheitliches rauskommen.


    Relativ - denn auch früher wurden die Arbeitseigenschaften eben NICHT homogen vererbt. Weniger homogen als bei den heutigen Rassen (und auch heute ist jeder Hund charakterlich individuell und z.B. nicht jeder Mali oder DSH für den Polizeidienst geeignet). Geregelt wurde es durch “mit Ausschuss nicht weiterzüchten”, und fertig.


    Um mal auf den Owtscharka zurück zu kommen: sie werden immer noch extrem hart selektiert in der Ursprungsgegend. Teilweise leider auch mit “Keulen”.


    Die Selektion wäre heute auch hierzulande möglich, allerdings ohne “Keulen”, sondern nach dem Vorbild der Australian Labradoodles, durch Zuchtverbot (muss ja nicht unbedingt Zwangskastration sein) des “Ausschusses”.


    Ich glaube schon dass man auch heute noch aus Mixen Rassen erschaffen könnte. Man kann halt nur nicht sofort damit Geld machen, die Rasse muss erst “stabile” (mehr oder weniger) Merkmale rausbilden.

  • es wird also die nächste Rasse wissentlich ruiniert? Was bringen denn dann die ganzen Gesundheitsuntersuchungen?

    meines Wissens nach, ist der Erbgang bei Addison noch nicht geklärt

  • Einfach mal wieder total witzig, wie hier mit Phrasen wie "was bringen dann die ganzen Untersuchungen??!1!1!?" um sich geworfen wird, ohne sich mit der Materie annähernd beschäftigt zu haben.

    Man kann nicht testen, wofür es keine Tests gibt. UC Davis arbeitet seit Jahren dran, Feragen hat große Schritte bei der Entwicklung und Identifizierung der Haplotypen gemacht, es laufen Studien und Tests dazu, es gibt eine neue Datenbank, die echt ausführlich und gut ist und auf die viele Züchter zurückgreifen, überall laufen Aufklärungskampagnen, Fortbildungsveranstaltungen...


    Aber ja, die bösen Züchter sind schuld, dass bei einem Mischling vom Vermehrer, der Hunde unbekannter Herkunft (oder noch schlimmer, mit bescheidener Herkunft) zusammensetzt und eine Krankheit gehäuft auftritt und die "neue Rasse" kaputt macht.

  • Deswegen sind ja auch viele Züchter so extrem dagegen, dass man Groß- und (zu große, als Großpudel umgeschriebene) Kleinpudel mixt, weil man in die Population der Kleinpudel die Sch... nicht rein bringen will.

    Könnte man dieses Risiko für den Kleinpudel nicht umgehen, indem die Nachkommen dieser Verpaarungen ausschließlich in die Großpudelpopulation eingehen? Ich vermute auch, daß der Genpool des Großpudels kleiner ist, als der des Kleinpudels. Er könnte dann doch von diesem einseitigen Transfer profitieren?

  • Vor allem weil die allermeisten GPs eh am oberen Standardrand kratzen, kleine gibt es kaum.

    Bezogen auf Quarus

    In der Theorie sollte es ja eh die gleiche Rasse sein, da kann das "so rum" dann ja eigentlich kaum Nachteile haben, Kleinpudelspezifische Krankheiten sind mir auch keine bekannt.

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