Utopische Rassehundezucht - eure Vorschläge?

  • Also sind im Endeffekt auch die Hobbyzüchter Geschäftsleute? Und die Vorstellung von Zucht aus Hobby eine Illusion? (Ernste Frage. Ich versuche nicht zu Trollen oder so. Ich habe ja noch nie gezüchtet und weiß deswegen auch nicht wie man sich da fühlt als Züchter sondern habe halt nur in Foren immer gelesen „Ich als Züchter mache das nicht für Geld!“ und das für ehrliche Aussagen gehalten ?‍♀️ Bin sehr dankbar über Antworten und Aufklärung).

  • Heißt das, dass auch gewerbliche Zucht (mit z.B. 6 Zuchthündinnen und mehreren eigenen Deckrüden) als nicht kommerziell angesehen wird, solange die Richtlinien eingehalten werden? Oder gibt der VDH da eine Höchstzahl an im Haushalt erlaubten Hunden vor?

    Eine Höchstzahl ist mir jetzt nicht bekannt, was nicht heißt das es sie eventuell gibt.

    Beim VDH mußt du für eine bestimmte Anzahl Hunde eine vorgegebene Menge an Leuten (ich hab die Zahlen leider nicht im Kopf), haben die für die Versorgung und Betreuung zuständig sind.

    Ich hatte mit meinen 8 Hunden meinen Mann und meine Volljährige Tochter angegeben.

    Den 'Betreuungsschluessel' gibt doch nicht der VDH vor :???: Sowas ist in der TierSchHuV geregelt..

  • Betreuungsschlüssel und Gewerblich sind unterschiedliche Gesetze bzw. Vorgaben.


    Je nachdem, wenn man zB so wie Dalila züchtet, hat man eben die 3 Generationen. Wenn die dann auch noch biblisches Alter erreichen, sind es schnell 5,6,7 Hunde.

    =)


    Hast dann noch Rückläufer, die du nicht noch einmal weggeben magst, kommen noch mal nen Hunde dazu. Zack, über die Jahre sind es dann Nr. 8&9.

    Die sollte man, zumindest in meinen Augen, als Züchter immer einplanen können und aus der Verantwortung heraus, dass dieses Leben entstanden ist, auch übernehmen müssen.

    Vom "ich komm doch ned mit dem Welpen klar" bis Todesfall des Besitzers, kann einfach so viel im Hundeleben passieren und ja, da seh ich Züchter in der Pflicht.


    Vielleicht ist dann auch gerade mal kein Corona und ein Welpe bleibt ein bisschen länger. Macht 10.


    Die Anzahl der Hunde allein, aber nichts über die Qualität aus.

  • Was ist denn an der Vorstellung für dich schlimm, dass Züchter Geschäftsleute sind?

    Jeder Tierzüchter und Verkäufer ist dass. Dass ist doch erstmal ganz wertfrei.


    Ich als Käufer gebe mit Kaufvertrag für einen Hund meiner Rassen 100 €, der Züchter hat Gewährleistungspflicht, muss in bestimmten Fällen den Hund zurücknehmen und mir einen anderen geben, oder Geld...


    So ist das vollkommen gängige Praxis. Das romantische drum rum, läuft in den Köpfen ab.

    Es ist ein Geschäft.


    Dass heißt ja nicht, dass der Züchter ein schlechter Mensch ist.

    Er mach halt ein Geschäft.

  • In dem Bereich, der mich interessiert, sind die "besten" Züchter häufig gewerblich und Leut mit 15, 20 Hunden und ev. noch Hunden in Co-Ownerschaft.

    Liegt nicht zuletzt daran, dass die häufig aus Ländern mit sehr niedrigem Lohnniveau stammen. Um international mitspielen zu können, sich die Reisen und Sportveranstaltungen die wiederum für die Zucht notwendig sind, leisten zu können, müssen die auch an den Hunden verdienen, plus je mehr Hunde, umso höhere Fixkosten, aber mit weniger Hunden kommt zuwenig rein. So irgendwie.


    Und bzgl. "Züchtergröße" auch:

    So sind halt immer genug zuchttaugliche Hündinnen verfügbar, die großteils auch im Sport Ergebnisse haben, also nicht nur Zuchthündin sind, sondern erst so ab 3, wo man auch schon mehr über den individuellen Hund weiß.


    Wenn ich, ohne auf unbestimmte Zeit pausieren zu müssen, Belegungen rotieren kann, kann ich auf manche Nachwuchshoffnung auch verzichten oder Hündinnen nach Würfen, die nicht so gelungen waren, sei es Leistung, Charakter, Gesundheit auch sofort wieder aus der Zucht nehmen, ohne eben nimmer züchten zu können.


    Mein relativ großer Züchter behält seine Oldies, gibt aber manchmal jüngere Hündinnen ab, wenn ein Wurf sich als in irgendeiner Weise nicht weiterzüchtenswert erweist.


    Durch die verhältnismäßig große Anzahl an Hunden und Würfen, ist es im Prinzip wurscht, wenn manchmal nur Pet Owner anfragen oder aus irgendeinem Wurf keiner zuchttauglich ist. Genetisch geht es weiter - was bei kleineren Zuchten oder unstrukturierteren manchmal Problem sein kann - kommen von meinen Nachzuchten keine in die Zucht, hab ich umsonst gezüchtet und nur umständlich Haustiere geschaffen, aber züchterisch ein totes Ende.


    Warum ich drauf komm: weil bei der Züchtersiche das gern mal so mitschwang "Bloß kein großer, das ist Vermehrerei", aber die kleineren bei meiner Suche hatten, vorallem wenn recht neu, mitunter ein Problem: Ersten oder zweiten Hund gekauft, plötzlich Traum vom züchten, alle Zulassungen erlangt, Zwingernamen beantragt und dann mit den Hunden gezüchtet, die man schon hatte, bevor man zb überlegte, nach bestimmten Linien zu suchen und hat entweder uninteressante Abstammung oder halt zb die Hündin, die nie im Sport war und auf lange Sicht sterben viele wieder aus. Leider auch mit interessanten Genen.

    Zwei der bekannteren Namen hier im Windhundsport stammen zb aus "totes Ende" Würfen, 2 von 4 Würfen gesamt aus 2 eigenen Nachzuchten sind "nix geworden". Entweder Krankheit oder Besitzer, die nicht weiter machen wollten im Sachen Zuchtzulassung oder, jedenfalls an der Stelle is Schluss.


    4Würfe. 21 Hunde. Aus den ersten 2 Würfen gingen 3 in die Zucht, 2 blieben beim Züchter. Diese Würfe mit den Nachzuchten endeten ohne weitere Nachkommen, aber Autoimmunkrankheit. 1 Hund aus Wurf 1, Bruder der Mutter von Wurf 3 hat anderswo Nachkommen und die auch wieder.

    Züchter hatte aber keine Hunde mehr, mit denen er züchten kann und fängt nun wieder mit Importhund an, wo man noch nicht weiß, was raus kommt.

    Züchterischer Einfluss der Zucht: weitestgehend inexistent, obwohl sehr seriös.


    (Was nun nicht heißen soll, nur die Großen sind toll. Populationsmäßig könnten die halt mehr verändern, wenn sie wollen. Auf der anderen Seite vermutlich aber mehr Schaden anrichten als zb der Zweig mit Hund Xy, der vielleicht ein Immunthema vererbt, seinerseits aber nur in kleinem Rahmen eingesetzt wird und eine Generation später auch ausstirbt.)

  • Schlimm ist FÜR MICH an dieser Vorstellung nichts.


    Ich hab tatsächlich auch keine romantischen Vorstellungen dazu. Das hatte jemand anders reininterpretiert ?


    Habe nur oft gelesen dass Leute große gewerbliche Züchter aus irgendwelchen Gründen bashen.


    Für mich ist halt zwischen „Hobby“ und „Arbeit für den Lebensunterhalt“ ein Unterschied da; nicht was für Qualität der Zucht angeht, sondern was die finanzielle Bedeutung dieser für den Züchter angeht. Ganz ohne es zu bewerten, gehe ich eben davon aus, dass ein Züchter, der es in Vollzeit macht, eher finanziell abhängig von den Zuchtergebnissen ist als wenn es Hobby ist.


    Mit Romantik oder Bewertung hat das für mich wenig zu tun.

  • Die Züchter, die ich so kenne haben halt Hunde als Hobby und züchten und verdienen damit auch Geld.

    Man kann das doch kombinieren. Ich blick nicht durch, wie du dir Hundezucht vorstellst.

    Es gibt alle möglichen Varianten.


    Ich glaube du stolperst über den Begriff Gewerbe. Oder gewerbsmäßig. Aber das merkt man ja dem Züchter nicht an, wie der seine Einkomensteuererklärung macht. Und das ist für uns Käufer letztlich Wurscht.

    Da kümmert sich der Amtstierarzt drum,


    Aber man muss eigentlich immer alle Einnahmen, die man so hatten anmelden und das ist sehr einfach.


    Gewerbe muss man nicht Vollzeit machen, ich glaub, das ist dein Knoten. Google doch einfach mal...

  • Mehrhund - Ich finde es super lieb von dir dass du so auf mich eingehst.


    Tatsächlich bin ich leider irgendwie so gar nicht mehr in der Lage, meine Fragen korrekt zu formulieren, merke ich an den Antworten ?


    Googeln bringt leider nix, es ergab nämlich: ab drei Zuchthündinnen gleich gewerblich, heißt aber nicht dass man ein kommerzieller Züchter ist, geht immer noch als Hobby. Alles schwammig und im Großen und Ganzen werde ich es mit den Ämtern eben selbst klären müssen wenn ich irgendwann züchten will ?‍♀️.


    Meine Fragen waren ja:


    1) warum kann sich der Hobbyzüchter es nicht leisten, die zuchtuntauglichen Hunde zu behalten? => wurde von Einstein51 beantwortet, weil die Zeit nicht ausreicht


    Und

    2) gibt der VDH Zahlen der Hunde vor, und wenn ja, wo ist aus der Sicht des VDH der Unterschied zwischen kommerzieller und nicht kommerzieller Zucht? => wurde von Murmelchen und Die Swiffer beantwortet, nämlich - nein es gibt nicht der VDH vor


    Sowie:

    3) Wie kann es sein, dass so oft in Foren, Blogs etc. „kommerzielle“/„gewerbliche“ wie auch immer man es nennt, also die die damit vor allem ihren Lebensunterhalt bestreiten meine ich - Züchter gebasht werden, im Gegensatz zum „Hobbyzüchter“, der „seriös“ nur wenige Hunde hat, wenn der Letztere eigentlich auch vor allem Geschäfte machen will? => diese Frage ist die einzige die noch keine Antwort hat und da hilft Googeln nicht ?


    Aber ich will nicht weiter nerven und schreibe besser erst wieder wenn ich bisschen weniger verwirrt bin. Wollte euch aber allen danken dass ihr mir geantwortet habt! Besser merken, dass man etwas nicht checkt und dass man, wenn man es selber mal angehen will, nochmal richtig in Erfahrung bringen muss, als sich alles weiter falsch vorzustellen.

  • Googeln bringt leider nix, es ergab nämlich: ab drei Zuchthündinnen gleich gewerblich,

    Nein! 3+ Huendinnen im zuchtfaehigen Alter oder 3+ Wuerfe im Jahr = gewerbsmaessig. Das ist was anderes als gewerblich!

    Das meine ich ja! Beim Googeln kam bei mir ja was falsches raus, deswegen denke ich dass ich da mit Googeln nicht weiterkomme. Habe null Probleme, zu meinen naturwissenschaftlichen Lieblingsthemen oder ähnlichem alles mögliche zu finden, da funktioniert mein Google-Fu, aber sobald es um was Finanzielles oder Gewerbe geht versage ich schon bei den einfachsten Recherchen. ? Deswegen komme ich da mit Google nicht weiter...

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