Utopische Rassehundezucht - eure Vorschläge?

  • Und warum soll das ein gutes Ziel sein?


    Was mir nicht gefällt an der Begleithundzucht ist halt folgendes: Bei einer richtigen Leistungszucht, steht irgendwo eine Leistung im Vordergrund. Der Hund darf auch etwas natürliches haben, was dem Wesen Hund entspricht. Jagdtrieb, Schutztrieb, Wachtrieb, Aggression, etc. Manches wird einfach inkauf genommen und dem Hund zugestanden.


    Der Begleithund soll aber im Grunde nur existieren und am besten keine Erziehung oder Arbeit brauchen - am besten die Dusseligkeit der Halter in punkto Erziehung auch noch gutmütig ausgleichen. Lieb sein, Nett sein, alles ausblenden, gutmütig, anspruchslos, tolerant, mit Gassi und als Begleiter zufrieden sein. Sowas gibt es schon. Sind die kleinen FCI 9 Hunde die gerne mal Tendenz zur Qualzucht aufweisen. Meiner Meinung nach, ist das den Hunden gegenüber ziemlich unfair und nicht besser als eine reine Zucht auf Show. Dieses "Begleithund-Ziel".


    Das Meiste was sich hier gewünscht gibt, ist in ganz vielen Vereinen bereits Gang und Gäbe. Das sind nur einfach keine "Mitläufer" die sich mit 3x Gassi zufrieden geben und ansonsten nicht auffallen. Sondern Tiere mit eigenen Bedürfnissen.


    Ich sehe den Trend zum immer angepassteren, bedürfnislosen Begleiter extrem kritisch. Vielleicht sollte der Mensch da einfach mal seine eigenen Ansprüche überdenken oder seine eigenen optischen Vorlieben mal zurückstellen. Vor allem wenn gleichzeitig damit argumentiert wird, wie schlimm doch die Showzucht sei.

  • @san94 Da möchte ich echt heftig widersprechen.


    Nur weil ich einen Hund will, der mit wuseligem Besuch anderer 5jähriger ebenso wie mit Gassi in der Fußgängerzone kein Problem hat, heißt das nicht, dass ich seine Bedürfnisse nicht akzeptiere.


    90% der Hunde in Deutschland sollen begleiten. Dabei sein im Alltag. Mit der Familie Spaß haben. Vielleicht 10% werden für Jagd, Dienst, Hof- oder Hütearbeit genutzt.


    Für die 10% (und das ist echt hoch geschätzt, meiner Meinung nach) gibt es Tests und Kriterien, nach denen man die Eignung beurteilt.


    Für die 90% gibt es??? Best-of-irgendwas-Show?

  • Zuchtbücher:


    In das Register können Hunde ohne Ahnentafel oder mit einer vom VDH/FCI nicht anerkannten Ahnentafel nach einer Phänotyp-Begutachtung mit positivem Ergebnis durch einen in der VDH-Zuchtrichterliste eingetragenen und für die Rasse zugelassenen Zuchtrichter eingetragen werden. 4.Weiterhin werden in das Register Hunde eingetragen, die von im Register bereits eingetragenen Hunden abstammen.Nachkommen von Hunden, deren Daten in drei aufeinanderfolgenden Generationen lückenlos im Register geführt wurden, können ab der 4. Generation in das Zuchtbuch übernommen werden.5.Die Rassehunde-Zuchtvereine entscheiden in eigener Zuständigkeit, ob sie eine Zucht mit Registerhunden zulassen.


    https://www.vdh.de/tl_files/me…t-Ordnung%20mit%20DFB.pdf

    Ja, es ist nicht der VDH, der geschlossene Zuchtbücher fordert. Der VDH überlässt die Entscheidung den Vereinen. Ich glaube, das wäre schon ziemlich das, was ich mir von der Hundezucht wünsche - dass der VDH und die entsprechenden Vereine in den anderen Staaten offene Zuchtbücher fordern. Dass Registerhunde, nach entsprechender Zzl., in die Zucht genommen werden müssen/ das Verbot davon seitens der Rassezuchtvereinen nicht gestattet wäre.

    Ich könnte mir bei allen Nicht-Arbeitshunden einen Test auf Umweltsicherheit gut vorstellen.


    Klar muss der Kangal nicht gechillt samstags durch die Fußgängerzone laufen können. Der Malteser sollte das aber hinkriegen.


    Gerade bei den klassischen Begleithunden fände ich das sehr sinnvoll.

    Na ja, das könnte er, wenn du in einem Ort mit Fußgängerzone wohnst und er das kennt und du das so möchtest und mit ihm übst. Ob er das muss, entscheidest im Zweifel du als HH. Genauso wie beim Malteser.


    Ich sehe bei jeder Rasse, die sich der Mensch in der heutigen Zeit und innerhalb der Zivilisation halten möchte, ein gewisses Maß an Umweltsicherheit für sinnvoll.

  • - "Offenes" Zuchtbuch

    - Zuchtzulassung ohne Ausstellung, aber mit Phänotypisierung und Formwert

    - Pflichtuntersuchung auf CEA, MDR1, HD, Merlegen

    - bessere Dokumentation und Transparenz bei Krankheiten

    - Deckbeschränkung für Rüden

    - besondere Prädikate für besondere Show- oder Sportleistung, damit Züchter ihren Schwerpunkt selber wählen können


    Leider Wunschdenken.

  • "Offenes Zuchtbuch" nur und ausschliesslich nach Erfüllung bestimmter Kriterien, die eine Verbesserung des Genpools erwarten lassen. Irgendwelchen rasseähnlichen Hunden den Zugang zum Zuchtbuch ohne Auflagen zu ermöglichen, diskriminiert Züchter, die sich an strenge Auflagen halten. Damit wird der Rassezuchtverein zur reinen Registrierstelle degradiert, bei der jeder Vermehrer andocken kann.

  • "Offenes Zuchtbuch" nur und ausschliesslich nach Erfüllung bestimmter Kriterien, die eine Verbesserung des Genpools erwarten lassen. Irgendwelchen rasseähnlichen Hunden den Zugang zum Zuchtbuch ohne Auflagen zu ermöglichen, diskriminiert Züchter, die sich an strenge Auflagen halten. Damit wird der Rassezuchtverein zur reinen Registrierstelle degradiert, bei der jeder Vermehrer andocken kann.

    Ich verstehe zwar, was du mit der Diskriminierung meinst. Aber würden nicht dieselben Züchter im Endeffekt davon profitieren, wenn sie auch Fremdbluteinkreuzungen nutzen dürften?

  • Offenes Zuchtbuch bedeutet für mich, dass auch Hunde aus anderen Zuchtverbänden oder Hunde ohne Papiere nach Prüfung und Phänotypisierung ins eigene Zuchtbuch aufgenommen werden.


    Hat für mich nichts mit Diskriminierung zutun. Wieso auch? Der Hund muss ja auch die gleichen Auflagen erfüllen. Ob diesen Hund dann jemand für seine eigene Ziucht nutzt oder nicht, kann man dann ja selbst entscheiden,


    In meinem Club wurde nun entschieden, dass keine Registerhunde oder Dissidenzhunde mehr aufgenommen werden. Es finden nur noch reine Phännotypisierungen für den Sport statt. Aber Züchten darfst du damit nicht mehr. Finde ich persönlich total dumm. Heißt ab jetzt ist es absolut unmöglich noch andere Shelties außerhalb der FCI in der Zucht einzusetzen.


    Und ich kenne ein paar Züchter, die mit ihren "Registerhunden" ihre Liebe zum Sheltie und zur Zucht gefunden haben und mit diesem Hund ihre Laufbahn gestartet haben. Wenn man diesen tollen, engagierten Menschen nun den Start in den Club komplett verbaut, nur weil sie bei der Anschaffung "im falschen Verband/Verein gekauft haben" ist es ja klar, dass sie bei der Dissidenz landen.


    Für mich eine fragwürdige Politik.

  • Ich sehe bei jeder Rasse, die sich der Mensch in der heutigen Zeit und innerhalb der Zivilisation halten möchte, ein gewisses Maß an Umweltsicherheit für sinnvoll.

    Sicher: Aber die Trefferwahrscheinlichkeit sollte doch bei den klassischen Begleithundrassen höher liegen als beim typischen Herdenschutzhund.


    Und nein, gechillte Reaktion auf unbekannte Reize ist nicht nur Erziehung.

  • Offenes Zuchtbuch bedeutet für mich, dass auch Hunde aus anderen Zuchtverbänden oder Hunde ohne Papiere nach Prüfung und Phänotypisierung ins eigene Zuchtbuch aufgenommen werden.

    Dann hat das meine Rasse.

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