Utopische Rassehundezucht - eure Vorschläge?

  • Vor einigen Jahren ging im BK auch die Zucht mit Registerhunden solcher Züchter. Die ich im Auge hatte, haben sich sehr schnell wieder aus dem Verein verabschiedet, weil ihnen die Erfüllung der ganzen Auflagen und Zuchtvoraussetzungen zu mühsam waren. Das ist mein erster Punkt. Der zweite ist, daß diese Registerhunde keiner hochwertigen Parallelpopulation entstammen, sondern häufig Hunde zu Ahnen haben, die als zuchtschädlich keine Zuchtzulassung bekommen konnten, und dann eben außerhalb des Ursprungsvereines zum Vermehren genutzt wurden. Besonders eklatante Wesens- und Gesundheitsmängel will ich nicht zurückgeholt sehen. Zweiter Punkt. Dritter Punkt ist, daß z.B. sinnlose Rassekreuzungen in der Vergangenheit dieser Hunde die Gefahr bergen, neure Probleme zu importieren. Eine Genpoolerweiterung kann auch schädliche Allele betreffen, nicht nur nützliche.

  • Ich sehe bei jeder Rasse, die sich der Mensch in der heutigen Zeit und innerhalb der Zivilisation halten möchte, ein gewisses Maß an Umweltsicherheit für sinnvoll.

    Sicher: Aber die Trefferwahrscheinlichkeit sollte doch bei den klassischen Begleithundrassen höher liegen als beim typischen Herdenschutzhund.


    Und nein, gechillte Reaktion auf unbekannte Reize ist nicht nur Erziehung.

    Ging es nicht eigentlich um die Umweltsicherheit? Ich finde die Idee, dass ein Kangal von Natur aus weniger Umweltsicherheit als ein Malteser mitbringt, ziemlich ungewöhnlich.


    Der Kangal ist zum Einen kein „typischer“ HSH, da er Menschen (auch fremden) gegenüber um einiges freundlicher ist als viele andere HSH-Typen und im Ursprungsland zu vielseitigen Zwecken als Arbeitshund eingesetzt wird. In der Fußgängerzone wird er vermutlich nicht im Dienst sein (keine Herde dabei... nicht auf eigenem Territorium...) und zudem sind Kangals, wenn sie gut sozialisiert, erzogen und ausgelastet sind, ziemlich chillig.


    Und das sollte auch so sein. Laut Rassestandard des Kangals ist ein stabiles, mutiges und selbstsicheres Temperament ohne Aggression erwünscht, und Misstrauen gegenüber Fremden - nur im Dienst.


    Und gechillte Reaktion auf unbekannte Reize ist vor allem einer guten Sozialisierung geschuldet.

  • Quarus da hast du leider recht. Nachdem man sich bei uns da teilweise auf die Nase mit der Phänotypisierung gelegt hat und in den USA aus dem UKC immer mehr Pudel kommen, die Merle bringen, würde beispielsweise für die Phänotypisierung ein Merle Test verpflichtend eingeführt.

    In diesem Beispiel geht das total einfach, denn merle testen geht ja ganz schnell. Bei nicht testbaren Dingen sieht das schon anders aus und sollte schon einen Mehrwert für die Population haben, wenn der Hund einigebracht wird. Und dieser Mehrwert sollte auch kontrolliert werden. Passiert aber (bei uns zumindest) nicht, denn es gibt keine Nachzuchtkontrollen.


    Oh das wäre noch schön in Utopia, Nachzuchtkontrollen.... Dass jeder seinen Hund nicht nur durchtesten lässt und der Verband die Ergebnisse hat, sondern auch einmal vorstellt und bewerten lässt... Also abseits von Anwartschaften, sondern einfach mal angucken lassen, kleiner Wesenstest...

    Aber das geht ja gar nicht. Da müsste ja der Käufer was für die Rasse tun, jenseits von Geld auf den Tisch legen.

  • Und gechillte Reaktion auf unbekannte Reize ist vor allem einer guten Sozialisierung geschuldet.

    Noe. Es ist das Grundwesen des Hundes, sein Nervenkostuem, usw.

    Wie soll ich einen Hund auf einen unbekannten Reiz 'sozialisieren'?

    Je mehr „unbekannte“ Reize der Welpe in der frühen Zeit mitbekommt und gefahrlos erkunden/als gefahrlos oder positiv erleben darf, umso mehr wird er dies auch später „gechillt“ tun können. Es ist sehr gut mit der frühen Kindheit eines Menschen vergleichbar. Welche Reaktion jemand auf Neues zeigt, hängt sehr stark von seinen früheren Erfahrungen mit „Neuem“ ab.


    Das Grundwesen/Nervenkostüm eines Hundes, das er durch die Genetik mitbringt, wird in der frühen Sozialisierungsphase weitergeformt (die meisten Hunde kommen nicht als reizoffene Beißer oder Angsthunde zur Welt).


    Später kommt Erziehung etc. dazu.


  • Gilt für meine Rasse nicht.


    Bei uns sind sehr viele "Hausfrauen" (ich nenn es jetzt mal so böse, ist aber keine negative Wertung), die mit ihrem papierlosen Familienhund angefangen haben, und nun seit vielen Jahren erfolgreich und gut "integriert" im VDH züchten und auch richtig viel für den Verein tun. Es würde mir wirklich leid tun, wenn ich wüsste, dass die in der Dissidenz gelandet wären, nur weil ein versnobter Club damals gesagt hätte "Du passt uns nicht, geh woanders hin".


    Ich finde diese Negativhaltung gegenüber anderen Verbänden und diese "unterschwellige Verachtung papierloser Hunde" auch irgendwie so ein bisschen .... elitär. Und wenn dann jemand kommt und möchte gerne alles richtig machen und in den VDH gehen und dann so eine vor den Bug bekommt - naja. Jedem das Seine. Bei uns wurde es jetzt verboten und es ist ein Schlag in die Fresse, für alle, die sich seit Jahren dort was aufgebaut und etabliert haben.


    Und ja, das immer ewig gleiche Argument der risikoreichen Fremdrassen. Ganz ehrlich. Ich versteh das Drama nicht. Wirklich. Wenn man immer mit dem gleichen Süppchen weiter kocht, konzentrier ich mir halt meine eigene Scheiße auf. Aber gut, kann ich dann wenigstens hinterher nicht heulen, dass es durch ne böse Fremdrasse kam, die irgendwann mal ausversehen mitgemischt hat.


    Ich meine es nicht als persönlichen Angriff auf dich. Du hast deine Meinung, das akzeptiere ich.

    Ich seh es eben anders und finde dieses "Rassereinheitsgebot" einfach total überholt.

  • Oh das wäre noch schön in Utopia, Nachzuchtkontrollen.... Dass jeder seinen Hund nicht nur durchtesten lässt und der Verband die Ergebnisse hat, sondern auch einmal vorstellt und bewerten lässt... Also abseits von Anwartschaften, sondern einfach mal angucken lassen, kleiner Wesenstest...

    Aber das geht ja gar nicht. Da müsste ja der Käufer was für die Rasse tun, jenseits von Geld auf den Tisch legen.

    Bei uns ist das jetzt unter gewissen Umstaenden Pflicht und joa...das Gemaule (weil die Leut es eh nicht machen werden) ist momentan nicht grad leise...

  • @san94

    Ich hab keinerlei Eckdaten dazu geschrieben wieviel Auslastung der Begleichung braucht usw.

    Ich hab lediglich beschrieben welche Eigenschaften es ihm leit machen seine Bestimmung zu erfüllen nämlich zu begleiten.

    Warum soll man es Hunden den unnötig schwer machen indem man Hunde zum Begleichung hernimmt denen dieses schwerfällt weil sie mit anderen Menschen Hunden neuen Orten usw. vielen Aussenreitzen ein Problem haben?

    Man kann dochvtrotzdrm mit ihnen stundenlang durch den Wald streifen Radfahrern Hubdesport machen usw...

    Nur weil die gut begleiten können heißt es ja nicht das die Leute keine Hundedinge mit ihnen machen.

    Meine zwei sind zum Beispiel glaub ich ganz zufrieden mit ihrem Leben bei dem sie wo es geht mit dabei sind.

  • Murmelchen oh beneidenswert...

    Ich wäre ja schon froh, wenn die Züchter mal was tun müssten. Gibt's ja auch nicht... In einem Klub auf jeden Fall nicht mal Zwingerabnahme, nur Anmeldung. Da kommt nicht mal einer gucken...

  • Ich möchte bei einem Hund, von dem eine Genpoolerweiterung erhofft wird, Leistung sehen:Gesundheit,

    Ich glorrifiziere Rassereinheit nicht. Nur ist es nicht mein Fall, eine Rasse sich ins Unendliche auffasern zu sehen, wie es in den USA z.T. der Fall ist, wo alles zusammengepampt wird, was sich schrill und bunt gut verkaufen kann. Dann kann man auch gleich alles aufgeben und braucht keine Vereinszucht mehr.

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