Nach 17 Jahren geduldigen Wartens und sehr viel Überlegen, wie bloß anfangen?
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Ein liebes „Hallo“ in die Runde,
ich hoffe meine Gedanken werden kein allzu langer Roman, aber ich bin jemand, der lieber 10mal nachdenkt, bevor er eine falsche Entscheidung trifft.
Erst recht, wenn es um ein Lebewesen geht.
Ich bin 35 und wünsche mir seit der Kindheit einen Hund.
Als ich klein war hatten wir einen Foxterrier, der aber wegen ständiger Beißvorfälle doch abgegeben wurde, als ich vier war und meine Mutter das 2. Kind erwartete.
Meine Oma hatte dann einen beißenden Pudel im gleichen Haus. Ich bin dennoch niemals davon abzubringen gewesen.
Da wir aber in der Familie nie wieder einen Hund hatten und ich es danach lange Zeit durch Studium, Halbjahresverträge ohne Jobsicherheit,
in zu kleinen Mietwohnungen etc. als unverantwortlich ansah, habe ich soooo lange gewartet.
Nun bin ich als Lehrerin verbeamtet und nur Vormittags aus dem Haus und wohne seit fünf Jahren in einer stabilen Beziehung
bei meinem Partner in einem großen Haus auf dem Land zwischen Feldern und mit ca. 1500m2 Garten (nicht einzäunbar, da u.a. teils Naturschutzgebiet).
Ich halte mich den Großteil des Tages nach Feierabend und am Wochenende im ca. 100m2 großen ebenerdigen Erdgeschoss auf, oder bin im Garten.
Dadurch das das Haus Bruchstein ist, ist es angenehm kühl hier drin im Sommer.
Allerdings essen und schlafen wir im 1. Stock, da gäbe es dann eine Treppe, wenn der Hund mit hoch soll oder möchte.
Durch die ländliche Region nahe am Waldrand, haben wir nahezu täglich mal Hasen und oft als Schlafgäste Rehe im Garten,
sowie gelegentlich Wühlmäuse, Eichhörnchen und zig Vogelarten.
Außerdem leben im Erdgeschoss auch 3 Wellensittiche.
Manchmal besuche ich (mit Übernachtung) meinen Bruder, der zwei Wohnungskatzen hat.
Daher wäre ein Hund mit ausgeprägtem Jagdtrieb nicht möglich.
Ich bin jedoch verunsichert, wo ich überhaupt anfangen soll. Auch wenn ich ein sehr intelligenter Mensch bin, schon zig Bücher gelesen,
meine hundehaltenden Freunde ausgefragt und mir viele Rassebeschreibungen und Charakteristika angesehen habe und meine Tendenzen habe.
(Dazu ggf. später mal ein anderer Post)
Ich habe überwiegend Hundehalter im Freundeskreis. Aber ich habe viel Respekt vor der Aufgabe einen Welpen zu erziehen und dabei möglichst viel richtig zu machen.
Ich tendiere eher zu einem Hund aus dem Tierheim, oder aus einer Tierschutzorganisation.
Letzterer müsste allerdings schon in einer Pflegestelle in Deutschland sein und charakterlich etwas genauer beschrieben werden können.
Aber wenn ich die Tierheime der Umgebung im Netz checke, steht bei ca. 95% der Hunde „Hundeerfahrung nötig“.
Mir ist natürlich klar, dass sicher sehr viele sogenannte „Problemhunde“ dort landen, aber doch auch diejenigen,
die von blöden Menschen, weil sie keine Lust mehr haben, einfach ausgesetzt wurden, oder sogenannte „Trennungsopfer“,
oder die Hunde, wo der Besitzer leider verstorben ist und ihn niemand übernehmen kann, etc.
Also Hunde, die schon etwas Erziehung und Familienleben erfahren haben.
Ich bin aber nun verunsichert, denn ich denke doch für die Erziehung eines Welpen braucht man besser Hundeerfahrung?!
Aber für einen Tierheimhund auch. Aber irgendwo muss man doch anfangen können?
Es kommen ja nicht alle Menschen aus Familien, in denen die Eltern seit der Kindheit immer einen Hund hatten und man dadurch das Glück hatten, damit groß zu werden.
Daher jetzt mal meine Frage an euch, erstmal völlig unabhängig von Rasseüberlegungen, Mischlingen, etc.
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht, bezüglich des „Einstiegs“ und was würdet ihr raten, oder empfehlen?
Und bitte euch, versucht meine Gedanken nachzuvollziehen.
Es geht mir hier nicht um eine reine, moralisch klar zu beantwortende Frage, ob man gute Züchter unterstützt und noch mehr Hunde auf die Welt bringt,
wo doch "so viele arme Hundeseelen" auf ein Zuhause warten.
Eine Anschaffung rein aus Mitleid kann schnell völlig danebengehen und dann ist niemandem geholfen, weder Mensch noch Tier.
Es geht mir erstmal nur darum, was in meiner Situation und bei meinen Gegebenheiten der klügere Weg zu einem glücklichen Hund und glücklichen Hundebesitzern sein könnte?
Das es hierbei auch nie eine Garantie gibt, ist mir vollkommen klar.Vielen Dank für eure Antworten im Voraus!
Alles Gute
Tori
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Hi
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Es geht mir erstmal nur darum, was in meiner Situation und bei meinen Gegebenheiten der klügere Weg zu einem glücklichen Hund und glücklichen Hundebesitzern sein könnte?
Was ich, ganz kurz gesagt, sinnvoll finde: Ein erwachsener Hund, der auf einer Pflegestelle in der Nähe regelmäßig Besucht werden kann, mit einem guten Trainer (den dir jemand mit Erfahrung empfehlen kann) an der Seite.
Es kann immer was schief gehen, und irgendwas wird einen als Anfänger wohl immer Nerven kosten, aber würde ich nochmal "neu" anfangen müssen, würde ich es so machen.
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Ich glaub du denkst zu viel
Kann ich auch nur unterstützen, dass man sich informiert, aber nicht alles zu verkopfen. Du hast super Vorraussetzungen für einen Hund. Welcher Hund, ob Tierheim oder Züchter, das kommt darauf an. Natürlich kann ein Hundeanfänger einen Welpen vom Züchter haben.Das hängt dann eher von der Rasse ab und von deinen Vorraussetzungen. Und klar kannst du als Hundeanfänger einen Hund aus dem Tierschutz haben, hängt von der Rasse ab, von den Erfahrungen des Hundes und von deinen Vorraussetzungen.
Es gibt nicht den Hundeanfänger und nicht den erfahrenen Hundehalter. Ich kenne mehrere langjährige Hundehalter, die null Ahnung haben und Anfänger, die ganz toll mit ihren Hunden klarkommen.
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Zitat
Welche Erfahrungen habt ihr gemacht, bezüglich des „Einstiegs“ und was würdet ihr raten, oder empfehlen?
Ich würde dir raten, deutlich weniger verkopft an die Sache ranzugehen, du machst es dir viel zu schwer. Mit einem Lebewesen kommt eh vieles anders als gedacht, und einen Hund erziehen ist nun wirklich keine Atomphysik. Mit Einfühlungsvermögen, Flexibilität und viel Humor bis du da viel besser bedient als mit ausgefeilter Theorie.
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Es gibt nicht den Hundeanfänger und nicht den erfahrenen Hundehalter. Ich kenne mehrere langjährige Hundehalter, die null Ahnung haben und Anfänger, die ganz toll mit ihren Hunden klarkommen.
Möchte ich so unterschreiben.
Ich persönlich, sollte ich einen Hund aus dem TS übernehmen, würde die Trainerin meines Vertrauens zur Einschätzung des Hundes mitnehmen. Es gibt mittlerweile viele TrainerInnen, die im TS engagiert sind UND die Hunde kennen , lesen können und wissen, was zum jeweiligen Mensch passt.
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Wenn du wirklich ein solches Bedürfnis nach Rundum-Absicherung hast, wie aus deinen Zeilen durchklingt (ist ja auch völlig legitim), würde ich an deiner Stelle unbedingt einen Welpen vom Züchter nehmen - und zwar von einem ,der seine Linien os gut kennt, dass er dir schon beim Aussuchen eines Welpen, der möglichst perfekt zu euch paßt, hilft, und dir dann auch weiter mit Rat zur Seite steht. Auf jemanden zurückgreifen zu können ,der seine Hunde gut kennt und einen immer mal wieder berät, ist schon ein sehr guter Rückhalt. Dafür bin ich auch nach 45 Jahren Hundehaltung immer mal wieder sehr dankbar.
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Gerade während Corona, sind die Hunde die noch auf Pflegestellen verbleiben, oder neu als Trennungsopfer o.ä. so schnell vergriffen, dass ich tatsächlich mit dem Wunsch, einen Hund zu adoptieren an dem und mit dem man wächst eher zum Züchter gehen würde. Auch wenn ihr dort lange Wartelisten zu erwarten haben solltet, kann es doch relativ schnell gehen (wir haben jetzt in Corona bei einer absoluten Traumzüchterin sehr viel Glück gehabt und auch nicht lange warten müssen). Wenn der Wunsch nach einem relativen Ausnahmefall, nämlich nach einem erwachsenen Hund, der keine Macken hat und bei dem der Grundgehorsam sitzt bleibt, könnt ihr natürlich auch auf die perfekte Gelegenheit warten und täglich die Kleinanzeigen quer lesen. Da muss aber nicht nur ein passender Hund dabei sein, sondern ihr euch auch bewusst sein, dass eventuell auch Leute suchen, die sogar ein noch attraktiveres Zuhause bieten können. Gerade bei einem erwachsenen Hund, der bereits Probleme hat, die vielleicht unter der Hand mitverkauft werden, denke ich übrigens, dass Fehler in der Erziehung mindestens ebenso gravierende Folgen haben können - wenn nicht sogar noch schlimmer, da es im Zweifelfall schneller 'knallt'.
Falls es doch ein Hund aus dem TS sein soll, würde zuvor bereits beschrieben bereits vorab an einen guten Trainer wenden (die zu finden, ist ebenso schwierig, wie es schwierig sein kann, einen 'einfachen' Hund im TS zu finden) und mit diesem an der Hand auch nach dem Kauf arbeiten.
Auch wenn ich ein sehr intelligenter Mensch bin [...]
Das musste ich mir noch einmal rausklauben, sorry. Ich weiß nicht wie du das meinst, aber das hat nichts mit einem guten oder schlechte, einem informierten oder uninformierten, einem bedachten oder weniger bedachten Hundehalter, oder einer Person, die plant einen Hund anzuschaffen zu tun.
Hundehaltung, Erziehung und auch die Wahl des richtigen Hundes (und vor allem der Organisation, dem Züchter oder der Privatperson) hat sehr viel mit gesundem Menschverstand, Empathie und Bauchgefühl zu tun. Dafür muss man nicht besonders intelligent sein, sondern einfach nur offen für neues...
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Man wächst mit seinen Aufgaben...einfach machen, der Rest kommt von selbst.
Mach dir klar, was du von einem Hund erwartest und schaue welche Rasse dazu passt. Damit gehst du auf die Suche. Ich bin relativ spontan zum Hund gekommen, nachdem ich genau wie du lange Zeit einen Hund haben wollte, aber nicht konnte. Später kam dann noch ein zweiter Hund dazu, der wieder ganz anders war. Man kann hier auch nicht alles planen und an muss dich auf das Individuum einlassen können.
Jetzt bin ich spontan wieder hundelos und auf Informationssuche.
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Ich erkenne mich selbst in deinem Text. Ich würde dir also einfach mal schreiben, wie es bei mir war.
Meine Erfahrungen hatte ich grundsätzlich auch nur aus Bücher. Ich hatte so meine festen Vorstellungen, wie es zu laufen hat, was der Hund können soll, wie der Hund grundsätzlich sein soll usw.. Am Ende ist es aber doch immer anders. Vergleiche es mit deiner Arbeit: Was hat man doch für tolle Methoden im Studium gelernt und teilweise minutiöse Stundenpläne erstellt. Steht man erst vor der Klasse ist es wieder anders. Wer sich engagiert und weiterbilden, wird besser. Das klappt auch in der Hundeerziehung.
Eine Liste könnte dir helfen, was dir wirklich wichtig ist. Bei mir waren es: grundsätzlich eher eine freundliche Hunderasse, die kein Problem mit Besuch hat, ein "leicht" erziehbarer Hund, also kein reines Arbeitstier, eine Betreuung wenn ich mal ausfallen sollte usw.
Ich kann dir nur raten, wie viele bereits erwähnt haben: ein bisschen mehr den Kopf auszuschalten, wer eine Klasse unter Kontrolle bekommt, bekommt auch einen "normalen" Hund erzogen.
Bei mir wurde es nach langer Suche damals übrigens eine 4 Monate alte Labradordame aus dem Tierheim, die bis heute, also über 7 Jahre später noch immer nichts vom Apportieren hält .
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Fang doch einfach als Gassigänger an. Sollte es zur aktuellen Corona Zeit überhaupt möglich sein?! Aber die Hunde müssen ja auch mal raus!
Dann lernst Du schon mal bißchen was kennen, ein Gefühl für diese Hunde zu entwickeln - damit meine nicht nicht Liebe und so, sondern Handhabung in bestimmten Situationen - lernst die Hunde zu lesen, die Unterschiede, wie sie kommuniziren und zwar mit den Menschen und mit Argenossen und Du merkst, ob es auch wirklich was für Dich ist.
Und vielleicht kommst Du auch so zu DEINEM Hund?
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- Vor einem Moment
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Hallo
schau mal hier: Nach 17 Jahren geduldigen Wartens und sehr viel Überlegen, wie bloß anfangen?* .
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