Jagdtrieb wird schlimmer - und alles nervt
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Hej,
ich muss mich mal kurz ausheulen. Ich bin einfach mit drei Hunden überfordert und meine Genervtheit über mich selbst und darüber, dass ich zugesagt habe, eine Pflegehündin aufzunehmen, macht's nicht besser.
Meine (eigene) Hündin Alma hat, das merkte man direkt nach ihrem Einzug im September, ganz schön Jagdtrieb. Und ja, natürlich arbeite ich daran. Aber gerade hab ich das Gefühl, alles falsch zu machen.
Ich könnte echt nur heulen.
Während sie anfangs im Wald vielleicht ein Mal pro größerem Spaziergang in die Leine gedonnert ist, weil da ein Eichhörnchen war, ist sie jetzt durchgehend im Rauschzustand. Anfangs hab ich ihr so ziemlich alles Jagdliche untersagt. Kein Mäuseln, keine Hetzspiele, keine Zerrspiele.
Es gab ziemlich viele Nös und Ehehs und Heys.
Und wir machten damit keinen Schritt vor und keinen zurück, es stagnierte einfach. Und ich hab mich damit auch nicht wohl gefühlt, ständig zu korrigieren, ich wollte einfach auch selbst mehr auf das gucken, was schon gut läuft.
Ich hab dann hier ziemlich viel im Anti-Jagd-Thread gelesen und umgeplant:Mäuseln wurde bereichsbezogen erlaubt, ein Felldummy gekauft, ich hab mit ihr einige Rituale erarbeitet (z.B. nicht einfach aus dem Garten stürmen sondern warten, bis die Katzen sich verkrümelt haben oder mir Bescheid sagen, wenn sie aus dem Fenster eine Katze sieht - also umorientieren - und stattdessen mit mir zergeln und den Felldummy apportieren), wir haben viel mit dem Clicker gearbeitet und ihre Leinenführigkeit dadurch ganz gut ausgebaut bekommen.... sie lernt super schnell, was ich gut finde. Sie will's halt auch echt richtig machen.
Mein Freund sagte irgendwann mal - und da stimme ich ihm zu - bei unserem anderen Hund hat man immer das Gefühl, dass man ihm erklären muss, was man will. Bei Alma hat man das Gefühl, dass sie einen unbedingt verstehen will.Aber im Wald wird sie immer schlimmer. Je mehr wir in unserem kleinen, städtischen Umfeld 'besser' werden, desto schlechter läuft's im Wald.
Ableinen geht nur selten und wenn ich mich sehr auf sie fokussieren kann - laissez faire kann man da auf jeden Fall vergessen - an der Leine hängt sie im Wald nur am äußersten Ende und springt in jeden Blätterberg, in dem Mal eine Maus gewesen sein könnte, sie ist im Rausch und es ist ganz schwer, zu ihr durchzudringen. Es gelingt mir, kostet aber alles an Energie für uns beide.
Ich belohne bedürfnisorientiert und den Situationen angepasst - wenn sie sich z.B. vorm Maussprung umorientiert, kullert die Futterbelohnung und wenn sie krassen Bewegungsdrang hat und ich nicht gut an der Leine läuft, sich dann aber kurz sammelt und es für einige Zeit gut macht, renne ich mit ihr, wenn ich die Erregungslage herunterfahren will, streue ich erst Futterbelohnung und lasse sie suchen oder füttere ruhig aus der Hand - ich versuche sowieso ein gutes Gleichgewicht zu finden zwischen "mach mal dein Ding" und durch mich veranlasste Beschäftigung.
Aber irgendwie wird es immer, immer, immer schlimmer. Gerade laufe ich mit einem unproblematischem Hund, einem im Jagdrausch und einem schwer herzkranken mit Hundkontaktproblematik - und ich dreh echt durch. Vor allem treffe ich auch IMMER - egal wie abgelegen wir gehen und zu welchen Uhrzeiten - auf die Leute, die sagen "oh, Hundbegegnung an der Bundesstraße und die überforderte Frau da versucht ihre Hunde offensichtlich gerade davon abzuhalten, die Situation mit meinem Hund zu klären, da leine ich doch meinen gerade mal ab und lasse die Frau und ihre Hunde mal ein bisschen schwitzen!" - was ich dann habe, sind zwei von drei Hunden, die extrem unter Strom stehen, wodurch der Rest des Spaziergangs einfach unerträglich wird. Alma hat dann erst recht Bock, Dampf beim Jagen abzulassen. Da sind sofort alle 'Löffel' verbraucht und wir könnten auch einfach direkt wieder nach hause fahren.
Keine Ahnung, wahrscheinlich kann mir ja auch niemand helfen. Aber ich muss mir das mal von der Seele schreiben. Ich bin einfach nur runter mit den Nerven.
Scheinbar durften die Hundeschulen wieder öffnen und dürfen wieder im Freien trainieren. Das wird mir sicherlich helfen, wenn ich mit jemandem gemeinsam üben kann. Aber irgendwie - pfff... kennt das jemand? Oder kann sich jemand erklären, weshalb Almas Jagdtrieb gerade heftiger wird, statt dass ich mehr Zugriff auf sie bekomme?
Ausgelaugte Grüße
Momo -
- Vor einem Moment
- Neu
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Hi,
wäre es dir möglich, zumindest manchmal die Runden getrennt zu gehen? Damit du nicht mit 3 Hunden auf einmal unterwegs sein musst?
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Das tut mir Leid zu hören.
Inwieweit hast du die Möglichkeit nur mit zwei von drei oder nur mit einem Hund zu gehen? Ein oder zwei Hunde im Auto lassen, eine Runde drehen, Hunde tauschen? Oder (ich weiß ja weder wie weit es zum Wald ist noch wie du da hinkommst) abwechselnd Hunde zu Hause lassen? Insbesondere beim unverträglichen Hund könnte alleine das zur Entspannung beitragen. Wenn du dann insgesamt weniger Zeit mit den einzelnen Hunden im Wald verbringst? Dann ist das erst mal so.
Ansonsten kann ich dir leider nur sagen, dass es durchaus sein kann, dass sie jetzt ihren Trieb richtig zeigt - einfach mehr angekommen als vor vier Monaten.
Realistische Ziele finde ich auch wichtig: Laissez faire und offline in wildreichem Gebiet? Geht bei Nastro auch nicht. Entweder kein Wild oder Leine oder volle Aufmerksamkeit auf den Hund (und regelmäßig Radius korrigieren). Vielleicht wäre ein realistisches Ziel für euch: Halbwegs gesittet an der Leine durch den Wald laufen. Und sich dann freuen wenn es Fortschritte gibt.
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Ausgelaugte Grüße
MomoDas kann ich sofort verstehen, dass Du zur Zeit am Stock gehst.
Meine erste Idee wäre, den Jagdjieper, der sich derart gesteigert hat - wieder runterzubremsen und mir dafür echt langweilige Gegenden auszusuchen. Keine Ahnung, Feldwege mit nix oder wenig drumrum oder die eichhörnchenärmsten Abschnitte eines Parks. Das würde ich mal konsequent zwei Wochen lang machen und dann schauen, ob sich ein "Reset" eingestellt. Für die anderen beiden Hunde ist das natürlich für ne Weile ungerecht dröge, aber auf einen Versuch würde ich's ankommen lassen.
Und dann, so hart das ist, geht's wohl wieder von 0 los mit Anti-Jagd-Training - vielleicht mithilfe einer Hundeschule, die sich darauf spezialisiert hat? Oder aber eine lange Schleppleine ist Deine beste Freundin und mehr als Schleppleinenradius ist auf absehbare Zeit für Deine Hündin halt nicht drin.
Wichtig wäre mir persönlich jetzt erst mal, das Jagdgeiferige runterzudimmen, damit meine eigenen Am-Rad-dreh-Momente unterwegs mit den Hunden wieder auf ein erträgliches Maß kommen. ;-)
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Ich bin einfach nur runter mit den Nerven.
Das versteh ich!
Vor ein paar Tagen hatte ich mal einen (nur einen, hat schon gereicht...) Nervtag mit meinem jagdbegeisterten Junghund. Das hat den falschen Zeitpunkt bei mir getroffen, meine Nerven lagen schnell blank. Und vor allem dadurch, dass ich genervt war, hab ich die Spirale nur noch höher geschraubt. Lilli braucht zwingend gute Nerven bei mir, damit sie ihre Nerven in den Griff kriegt.
Kümmer Dich gut um Dich!
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Ich würde auch erstmal versuchen getrennte Runden zu gehen. Damit nimmst du dir viel Druck.
Außerdem würde ich mit dem extrem jagdlich ambitionierten Hund aktuell nicht im Wald gehen. Und ansonsten am besten mittags die große Runde, wenn das klappt, da ist weniger Wild unterwegs.
Du schreibst, du hast ihr anfänglich viel verboten. Und vermutlich verbietest du ihr heute noch sehr viel und schränkst sie ein. Du musst dir bewusst sein, dass Frust massiv Stress auslöst. Frust wird ausgelöst, wenn der Hund nicht seinen Bedürfnissen nach gehen kann. Er darf nicht buddeln, er darf nicht frei laufen, die Leine schränkt ihn ständig ein, er darf dieses und jenes nicht.
Für meinen Rüden ist dieser Frust auch größer Stressauslöser und je mehr Stress er hat, desto mehr reagiert er auf jagdlich Reize.
Hier hat es sehr geholfen eine 30 Meter Schlepp dran zu machen und später auch viel Freilauf zu ermöglichen. Ich stelle mich manchmal mit ihm eine Stunde auf eine Wiese und er darf buddeln. Ich versuche nur noch ganz ganz wenige Äh Ähs und No Nos abzuverlangen sondern lieber Situationen zu umgehen, in denen er Dinge machen könnte, die ich nicht will. Mit möglichst viel Belohnen. Ich lasse ihn wenig warten und wenn doch, dann immer mit viel Belohnung. Ich habe anfänglich viele Spaziergänge gemacht, bei denen ich null Leinenführigkeit erwartet habe, ihn die Leine aber auch nicht einschränkte. Das heißt, ich bin zum Feld mit Auto gefahren (damit er bis dort hin nicht an kürzer Leine laufen musste) und hab direkt die 30 Meter Schleppleine dran gemacht, damit die Leine kein dauerhafter Frustfaktor ist. Ansonsten in kurzen Einheiten Leinenführigkeit mit viel Belohnung in ablenkungsarmen Gebieten trainiert.
Generell kann auch die Anwesenheit der anderen Hunde Stress auslösen, insbesondere wenn du dann auch gestresst bist. Das extreme Jagen ist meist ein ziemlicher Hilfeschrei, der Hund hat Stress. Eventuell auch mal schauen, Wie so euer Tagesablauf aussieht und was ihr noch so zu viel sein könnte. Wie gesagt, den Wald würde ich aktuell meiden.
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Wie gesagt, den Wald würde ich aktuell meiden.
Ich auch, denn das Wild ist derzeit, zuminest hier in der Eifel, sehr aktiv.
Um ein AJT durchzuziehen, solltest Du mit Deinem Jäger allein gehen, denn die Anwesenheit der anderen Hunde lenkt nicht nur den Jäger, sondern auch Dich ab.Du kannst Deine Augen nicht überall haben.
Für meinen Jägermeister fiel und stand das AJT mit positiven Bestätigungen. Heißt, Hund stand vor , ich lobte ihn und er kam zu mir.
In ganz kleinen Schritten, mit SuperPfiff und Spiel nach einer gelungenen Aktion habe ich den Hund dahin bekommen, wo ich ihn haben wollte.
Jetzt fängt Training mit der Junghündin an, denn sie jagt Vögel.....gut, dass sie nicht fliegen kann
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Hi,
wäre es dir möglich, zumindest manchmal die Runden getrennt zu gehen? Damit du nicht mit 3 Hunden auf einmal unterwegs sein musst?
Manchmal mache ich das, ja. Oder wir teilen die Hunde auf, mein Partner geht dann separat. Tatsächlich ist das allerallerbeste, wenn ich wirklich mit allen ganz alleine gehe und dann auch ausgiebig. Aber dieser Hunde-Shuttleservice in die erstrebenswerten Gebiete dauert dann halt auch, allzu oft geht das leider nicht. Aber ich LIEBE die Hunderunden wenn ich mit denen alleine unterwegs bin und mich nur darauf konzentrieren kann, wenn mein Bolle Dummies holen kann, ich mit Elsa immer große Bögen um Hundekontakte machen kann, wenn ich Alma an der Schlepp haben kann und mal nur mit ihr üben kann. Es ist eben der Zeitfaktor, der nicht passt. Vor Pflegeelsa konnten mein Partner und ich zusammen gehen und aufteilen, wer wen im Blick hat. Jetzt ist irgendwie eine Unwucht da, es geht einfach nicht mehr harmonisch.
Ansonsten kann ich dir leider nur sagen, dass es durchaus sein kann, dass sie jetzt ihren Trieb richtig zeigt - einfach mehr angekommen als vor vier Monaten.
Realistische Ziele finde ich auch wichtig: Laissez faire und offline in wildreichem Gebiet? Geht bei Nastro auch nicht. Entweder kein Wild oder Leine oder volle Aufmerksamkeit auf den Hund (und regelmäßig Radius korrigieren). Vielleicht wäre ein realistisches Ziel für euch: Halbwegs gesittet an der Leine durch den Wald laufen. Und sich dann freuen wenn es Fortschritte gibt.
Möööp. Das ist natürlich nicht meine Lieblingsantwort. Die hatte ich natürlich schon kommen sehen, ist ja einfach auch realistisch. Du hast natürlich recht. Es ist halt... sie ist so klug, wir haben so einen guten Draht zu einander und wenn ich so mit ihr bin, denke ich - vor allem nach einem Glas Wein - wenn ich bei meiner alten Bassat Fauve-Hündin irgendwann so weit war, dass ich sie im Wald frei laufen lassen konnte, die viel eigensinniger und sturer war und früher mit Spurlaut kilometerweit wegpeste - dann muss ich das, wenn nicht mehr, auch mit Alma schaffen. Aber gerade habe ich daran irgendwie den Glauben verloren. Deshalb wäre es natürlich fast toll, wenn ich einfach wüsste, was ich falsch mache bzw dass ich etwas massiv falsch mache und damit selbst das Problem halbwegs ausbügeln kann. Ich hab irgendwie das Gefühl, als wäre ihr Trieb stärker als all meine Energieressourcen. Aber das rede ich mir gerade auch nur ein. Ich meine, wir haben ja schon viel erreicht. Dass sie sich hier im Garten schon umorientiert, ist toll. Dass ich sie ohne Leine mit ins Haus nehmen kann, wenn eine suizidale Katze die Gartenmauer betritt, ist toll. Aber das hilft mir halt alles im Wald nicht. Da gibt es nur noch Mäuse. Überall. Scheinbar gibt es immer und überall tonnenweise Mäuse. Und das sehe ich leider viel zu defizitorientiert (heute) viel stärker, als es für irgendwen hilfreich wäre.
Das kann ich sofort verstehen, dass Du zur Zeit am Stock gehst.
Meine erste Idee wäre, den Jagdjieper, der sich derart gesteigert hat - wieder runterzubremsen und mir dafür echt langweilige Gegenden auszusuchen. Keine Ahnung, Feldwege mit nix oder wenig drumrum oder die eichhörnchenärmsten Abschnitte eines Parks. Das würde ich mal konsequent zwei Wochen lang machen und dann schauen, ob sich ein "Reset" eingestellt. Für die anderen beiden Hunde ist das natürlich für ne Weile ungerecht dröge, aber auf einen Versuch würde ich's ankommen lassen.
Und dann, so hart das ist, geht's wohl wieder von 0 los mit Anti-Jagd-Training - vielleicht mithilfe einer Hundeschule, die sich darauf spezialisiert hat? Oder aber eine lange Schleppleine ist Deine beste Freundin und mehr als Schleppleinenradius ist auf absehbare Zeit für Deine Hündin halt nicht drin.
Wichtig wäre mir persönlich jetzt erst mal, das Jagdgeiferige runterzudimmen, damit meine eigenen Am-Rad-dreh-Momente unterwegs mit den Hunden wieder auf ein erträgliches Maß kommen. ;-)
Feldwege mit nix - gibt es das? ich hab das Gefühl, es gibt überall viele kleine Tiere. Oder: Alma vermittelt mir das. Ich hab echt schon überlegt, als Meer zu ziehen in der Hoffnung, dass es am Strand keine jagbaren Tiere gibt. Oder in die Wüste.
Aber ja, es stimmt, vielleicht mache ich es mir auch oft zu bequem. Ich müsste mit Alma einfach durch die Straßen gehen oder über die Trasse. Mit Elsa über den Friedhof (selten Hunde). Und mit Bolle in den Wald (muss Muskeln aufbauen wegen seiner Gelenkprobleme). Und in der Theorie würde uns das wirklich helfen, glaube ich. Ich bin einfach nur ne Tröte weil ich dann immer ein schlechtes Gewissen den Hunden gegenüber habe, die nicht mit dürfen oder die das 'schlechtere' Programm bekommen haben. Und natürlich schaffe ich dann meine Arbeit auch nicht, wenn ich immer getrennt gehe. Fakt ist, dass jede Runde, die wir zusammen gehen, für mindestens einen von uns echt nicht das bringt, was benötigt wird (oder für einen kontraproduktiv ist)
Aber ja, du hast natürlich einfach recht, ich muss sie aus dem Rausch mal rausbringen. Nur: der ist ja einfach auch hier da, bei jeder Katze, die sie aus dem Fenster sieht, steigt ihre Erregung. Fiepen, jaulen, Zähne klappern. Ich kann das dann gut umlenken - aber in einen echten und anhaltenden "kalten Entzug" wird sie nicht kommen.
Ich hätte gerade einfach am liebsten - wenn das Leben ein Wunschkonzert wäre - dass sich jetzt mal Interessenten für Elsa melden, dass ich eine gute Hundetrainerin finde und dass ich Alma einfach die perfekte Ersatzbefriedigung bieten kann, für die sie einfach alles stehen und liegen lässt. Buhuhu. Blöder Jammermodus. -
Ich kann dir mal beschreiben, wie wir es machen und wie ich es einschätze:
Wir gehen üblicherweise getrennt. Dann hat der Opi seinen Spaß beim gemütlichen Schnüffel-Bummel-Gassi, und wenn ich mit dem Pudel gehe, dann kann ich mich voll auf ihn, seine Ängste und Sorgen konzentrieren, ohne dass Opi an der Leine zerrt, weil er schon weiter will, oder stiften geht, weil es ihn nervt, dass ich keinen Kopf für seine Interessen habe. Für ihn ist es sehr wichtig, dass wir gemeinsam gehen, ohne telefonieren nebenbei, ohne anderen Hund (für den ich zuständig bin). Er möchte, dass er meine Aufmerksamkeit hat, wenn er findet, dass ich gefragt bin. Hat er das Gefühl nicht, schaltet er in den "Dann mach ich's halt alleine"-Modus. Dann könnte ich das Handy ins nächste Gebüsch von mir schmeißen und mit Leckerli winken, der Drops wär gelutscht. Und er hätte kein schlechtes Gewissen hinterher, war ja meine Schuld, dass ich ihn nicht adäquat angeführt habe. Dann macht er seine "Frust-Ohren". (Ist übrigens anders, wenn er sich während meiner vollen Aufmerksamkeit aktiv widersetzt. Da ist er dann schon etwas kleinlaut, wenn ich ihn dann tadelnd anleine und fordere, dass wir jetzt stramm und ohne Sperenzchen dahin gehen, wo ich hin will.)
Mittlerweile geh ich mit den beiden manchmal gemeinsam ein paar Meter und schaue, inwieweit der Pudel das gelernte in dieser Situation abrufen kann, und dass der Opi gleichzeitig lernt, geduldiger zu sein, wenn wir in der Gruppe unterwegs sind.
Wichtig ist für mich, wenn man sehr verschiedene Hunde hat, dass jeder mal voll auf seine Kosten kommt. Es kann nämlich auch gut sein, dass deine kleine Jägerin merkt, dass du eh nicht ganz bei der Sache bist, und dann ist es noch viel verlockender für sie, mal zu testen, ob sie nicht doch die Regeln biegen könnte. Ich würd mit ihr eigentlich gar nicht in den Wald gehen und das auch nur langsam (und mit ihr alleine) aufbauen.
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Ich stelle mich manchmal mit ihm eine Stunde auf eine Wiese und er darf buddeln
Ich habe das jetzt mal als Beispiel herausgegriffen - insgesamt ist der Vorschlag von Lagurus angenehm für den Hund, für sie entspannend - und ganz offenbar erfolgreich in ihrem Fall.
Bei Nastro würde das so nicht funktionieren. Eine Stunde buddeln lassen - er würde sich komplett reinsteigern und wäre für Stunden unter Strom. Ihm hilft "schwarz/weiß" deutlich mehr um herunterzufahren. Ist er an der Leine, bleibt er in meiner Nähe, kann er eh nicht hinterher, also kein Grund sich aufzuregen. Passiert ja eh nix.
Ich will damit nicht sagen, dass der von Lagurus vorgeschlagene Weg nichts für euch sein kann - aber du brauchst Fingerspitzengefühl und musst genau beobachten.
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