Macht ihr euch manchmal Gedanken WEN ihr verfüttert?

  • Das passt doch .

    Naja, die Küken fürs Geflügelmehl werden wegen meines eigenen Konsums geschreddert und lassen sich noch praktisch ins Hundefutter pressen.

    Generell war das auch ein Gedanke den ich hatte.
    Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob das denn wirklich so abläuft. Mir scheint es irgendwie nicht so profitabel.
    Wegschmeißen ist sicher billiger als erneut verpacken und gekühlt wo anders hin karren, damit dann HuFu daraus gemacht werden kann.
    Leider habe ich da bisher aber auch wenig in der Fachliteratur zu gefunden.


    Die Tatsache, dass man den Begriff nur in Zusammenhang mit (veganem) Hundefutter, aber nicht in fachlichem Zusammenhang findet sagt schon alles.

    Was gemeint ist, ist fakultativer Carnivor. Das macht es auch gleich deutlicher wo der Schwerpunkt lieg

    Tatsächlich kannte ich den Begriff vorher schon, als wir uns damals im Bio LK mit unterschiedlichen Tieren auseinander gesetzt haben und eben der Hund ein interessantes Beispiel war. Nach einiger Suche findet man da auch was in Mediziner Journalen, eben aber wirklich immer in Verbindung zum Hundefutter.

    Den Fakultativen Carnivoren kannte ich noch gar nicht. Nach kurzer Suche finde ich da aber auch nichts, was sich nicht nur auf den Hund bezieht, außer ominöser weebly oder wie blogs.

    Irgendwie wundert mich das tatsächlich nicht.
    Wildlebende Tiere ernähren sich ja selbst und werden eben klassisch eingeteilt.

    Die Tiere die wir Zuhause haben ja teilweise auch. Ein Pferd würde ich nie mit Fleisch ernähren (warum auch?).

    Gerade bei Hunden ist die Futterdiskussion einfach riesig. Da durch die Domestizierung der Hund früher eben auch mit dem Futter aus dem Schweinetrog zurecht kam (was ja eher Omnivores ist) und er sicher nicht nur das Fleisch raus gepickt hat und nun eben Fleisch einfach Klimatechnisch einen furchtbaren Ruf hat, ist die Diskussion größer denn je.

    Das Argument "Ich habe mich ja für einen Fleischfresser als Haustier entschieden und füttere ihn auch so", ist mir irgendwie zu undifferenziert.
    Ob mein Hund nun aus dem TS kommt und hier mit anteilig Vegetarischem Hundefutter ernährt wird, oder dort mit Weiß Gott was, macht doch generell auch keinen so riesigen Unterschied.


    Javik magst du mir vielleicht Fachliteratur zum Thema fakultativer Carnivor empfehlen? Finde das Thema echt spannend und da kann ich meinen Wissenschaft sicher noch erweitern!


  • Apselut. Sehr ziemlich seltsam, das alles.


    Danke fürs Kropfleeren. :-)

  • Ich mach mir einigermaßen Gedanken darüber, aber es gibt sicher noch viel Potenzial nach oben.

    Ich hab mich auch schon als sehr kleines Kind fast ausschließlich vegetarisch ernährt weil ich nicht verstanden habe warum man die Tiere tötet nur um sie zu essen. Ich war so jung/klein dass ich nichtmal wusste was Vegetarier sind oder dass sich Menschen bewusst fleischlos ernähren.


    Ich füttere nicht gerne kleine Tiere (kleine Fische, Insekten, Kaninchen/Hase, Geflügel) weil für dieselbe Menge Fleisch viel mehr Lebewesen getötet werden.


    Ich füttere gerne Wild weil das meist aus Gatterhaltung (statt Massentierhaltung bei Kühen, Geflügel & co) stammt. Da habe ich aber für Frischfleisch keine guten Bezugsquellen und nehme nur Nassfutter oder Reinfleischdosen.


    Frischfleisch nehme ich Rind und selten mal Pferd. Pferd aber nur gelegentlich (und bei Allergieschüben) wegen der Cadmium- Belastung.


    Dh hier gibt es überwiegend (Massentierhaltungs-)Rind. Trotz ähnlichen Preisen nehme ich da immer explizit Tierfutter (Tiefgekühlte Rollen explizit fürs Barfen) anstatt Massentierhaltungsmuskelfleisch aus dem Supermarkt. Einfach weil ich vermute dass extra fürs Barf-Fleisch kaum (oder nur ein Bruchteil an) Kühen extra getötet werden. Zumindest in meiner Vorstellung ist das was dort landet nur die Reste die nicht gut/schön genug für „Menschenfutter“ sind. (Wenn jemand dazu Details kennt, sehr gerne teilen!)


    Wenn’s im Supermarkt mal Bio Rindfleisch mit -50% gibt und es 1-2 std vor Schluss ist nehme ich das gelegentlich für den Hund mit.

    Da ringe ich aber auch immer mit dem Gewissen. Ich finde es gut dass die Kuh dann nicht „umsonst“ gestorben ist und das Fleisch nicht im Müll landet. Aber andererseits überdenken Supermärkte vielleicht die Bestellmengen und reduzieren sie wenn oft genug etwas entsorgt werden muss. Falls(??) dem so ist wäre es langfristig wohl klüger das Fleisch liegen zu lassen anstatt zu „retten“.

    Kennt dazu zufällig jemand Details?


    Bei Ziege/Schaf/Lamm bin ich mir auch immer unsicher und habe noch nicht näher recherchiert, weiß jemand ob die Tierhaltung da besser ist als bei Massentierhaltungskühen?

  • Ist das nicht irgendwie das, was die junge Generation als "whataboutism" bezeichnet, der letztendlich auch niemandem hilft?

    Wobei ich das auch gut verstehe, dass man sich mit dem Tierwohl des Tieres, was im Futter landet, nicht so intensiv auseinander setzt!

  • Bei Schaf/Lamm bin ich mir auch immer unsicher und habe noch nicht näher recherchiert, weiß jemand ob die Tierhaltung da besser ist als bei Massentierhaltungskühen?

    Da finde ich weniger das Tierwohl entscheident, sondern eher den Weg nach Deutschland.
    Beim Hundefutter ist es ja wenigstens meist das EU Umland, bei Lamm wird der Großteil aus Neuseeland Importiert.

  • Ich denke das der Huhnanteil im Fertigfutter für Hunde auch überwiegend aus dem Ausland kommt. Und bestimmt nicht aus der EU. Aus geschredderten Küken wird er wohl eher nicht bestehen.

  • Ich mache mir generell viel Gedanken darum was für eine Qualität meine Hunde fressen und gehe selbst nur zum Schlachter meines Vertrauens. Ich würde kein Fleisch/Aufschnitt/Würstchen vom Discounter essen, ehrlich gesagt nicht mal von Edeka.

    Aber mit der Zeit bin ich beim Thema Hundefutter abgestumpft. Ich füttere das was vertragen wird. Natürlich habe ich ein besseres Gefühl wenn ich die Bio Dose öffne als Rinti wie heute. Aber irgendwo hört es dann auch auf. Ich versuche mein Bestes was unseren ökologischen Fußabdruck angeht, aber mir jetzt bei jeder Dose Gedanken zu machen ist mir zu viel des Guten.

  • Solange wir Massentierhaltung schon nur zur medizinischen Versorgung der Menschheit brauchen (Ohne zig Millionen Hühnereier wird es aktuell mit einigen Impfstoffen kritisch, tierische Gelatine ist nach wie vor nahezu ersatzlos in der Medikamentenherstellung, die pflanzlichen Alternativen - in den benötigten Mengen auch nur "industriell" anbau- und herstellbar - haben zu hohes allergenes Potential für den breiten Einsatz undundund...) Ist "Ich mag Nutztiere nicht Nutztiere nennen" in meinen Augen die Belanglosigkeit.

    Wir werden global gesehen so schnell nicht von Massentierhaltung weg kommen, ganz im Gegenteil.


    Ganz ehrlich, es is mir im Grunde komplett egal, ob es das geschredderte Küken oder der Rindembryo oder das verendete Mastschwein ist, das mein Hund frisst. Gesünder ist womöglich anders, aber rein aufs Prinzip bezogen. Auf eine Art find ich es wesentlich "ressourcenschonender", meinen Hunde vermahlene Schlachtreste oder Proteinhydrolisate einer aberwitzigen Tierhaltung zu füttern, mit Teilen, die kein Mensch mehr haben will, weil sie nicht schön genug oder sonstwas sind, bevor ich das Biorind am Stück nur an den Hund verfüttere. (Nein, bittschön, jeder darf wie er will und ich fütter oder ess auch lieber Fleisch von einstmals zufriedenen Tieren. Zufriedene Tiere als Basis für industrielles Hundefutter etwa, reine Zucht für Hundefutter zb und die unzufriedenen weg schmeißen wär irgendwie aber auch ein weiterer, dekadenter Fehler im System)


    Unser menschlicher Konsum, unsere Verschwendung ist derart aberwitzig, dass ich mich fast verpflichtet fühle, Massentierhaltungsreste zu verfüttern, bevor sie verbrannt werden.

    Die Produktion läuft so oder so und läuft und läuft und wächst.


    Meine Hunde haben einen höheren Lebensstandard als 70 Prozent der Menschheit. Das ist schräg.

    Eine Tierwohldiskussion ist es in manchen Bereichen auch. Es is nämlich alles so viel komplexer und den Preis für das vorbildlichere Leben oder Füttern kann man kaum gewinnen.


    Das gesamte System ist verrückt. Als Hundehalter macht man auf jedem Wege eifrig mit. Und wenn ich das Rind beim Namen kenn, pinkelt mein Haustier trotzdem die Zytostatika, Schmerzmittelmetaboliten, hormonell alktive Substanzen usw. direkt an den Baum oder frisst halt Pflanzen, die Menschensklaven geerntet haben.

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