"Epileppi, aber happy" - Ein Leben mit Epilepsie

  • Coco21


    Danke!

    Dass mal das Notfallmedi nicht greift ist auch so eine große Angst von mir. Grad am Wochenende kann es sein, dass die Fahrt zum nächsten diensthabenden Tierarzt um die 30 Minuten dauert. Das wäre der Horror ohne Notfallmedikament. Ich überlege, ob ich mir noch eine Alternative geben lassen, die ich geben kann, wenn das Diazepam nicht greift.


    Bzgl des Schlafs ... ja, da kann ich jetzt echt ein Lied von singen. Die Nächte sind generell unruhig. das wird sich wohl auch erst wieder legen wenn wir mehrere Monate keinen Anfall mehr hatten. Was derzeit wirklich extrem nervenzehrend ist, ist die Tatsache, dass ich seit der Serie letzte Woche nur noch ganz schwer einschlafen kann. Das hatte ich nach den letzten Anfällen auch immer für einige Tage, aber nicht in dem Ausmaß.

    Normalerweise bin ich der Typ Mensch, der sich hinlegt, die Augen zu macht und binnen weniger Minuten schläft. Jetzt liege ich teilweise 2-3 Stunden wach, obwohl ich totmüde bin, schrecke bei jedem Schmatzen, jeder Bewegung hoch. Ich hoffe, das legt sich auch wieder.

  • :streichel: Mach dir klar, du hast Ammenschlaf, auch wenn du einschläfst wirst du es sofort! merken. Vielleicht hilft dir das etwas loszulassen. Denn es stimmt. ...

    Wir Haben Leve als erstes zur Serienunterbrechung benutzt, schleicht man nach Schema über ca 10 Tage wieder aus. Hund muss nicht in Narkose, war meine Wahl statt Klinik. Sprich da mit dem TA drüber.

  • Hallo,

    ich habe deinen Beitrag gestern gefunden nachdem unser 2 jähriger Mischling vormittags den zweiten Anfall seines Lebens (1. am 31.01., 2. eben gestern am 10.03.) hatte. Unser Tierarzt hat die Verdachtsdiagnose Epilepsie ausgesprochen, nachdem wir beim ersten Anfall noch dachten es wäre ein Erstickungsanfall wegen einem zerkauten Spielzeug gewesen...

    Wir stehen also gerade noch ganz am Anfang der Diagnostik und ich bin momentan mit den ganzen Infos, Entscheidungen und auch damit, dass unser Vacko noch so jung ist und jetzt vermutlich die ganzen Jahre mit dieser Krankheit leben muss, ziemlich überfordert.

    Als ich deine Geschichte gelesen habe, hab ich ganz viele paralellen zu unserer entdecken können.


    Wir haben nächste Woche einen Termin in der Tierklinik und ich erhoffe mir da ein bisschen mehr Klarheit. Was denkt ihr, was ist wichtig bei so einem Erstgespräch? Welche Untersuchungen müssen gemacht werden und was kann erstmal warten? Ca. zwei Wochen nach dem ersten Anfall habe ich beim Haustierarzt ein Blutbild machen lassen, rein aus Interesse, hierbei waren alle Werte im absoluten Normbereich, keine Auffälligkeiten.


    Haustierarzt meinte gestern etwas von einer neurologischen Untersuchung, also erstmal. Die Dame in der Tierklinik meinte, dass wir besser gleich ein MRT machen sollten. Was meint ihr?


    Schöne Grüße und allen, die schon eine Diagnose haben oder gerade dabei sind viel Kraft und gutes Durchhalten!

    Kaja und Vacko

  • antarctica


    Hi Kaja!

    So ein Zufall, ich hab dir gerade in der Facebook Epi Gruppe geantwortet. Da hab ich unseren 'Werdegang' nochmal beschrieben.

    Nachdem was du dort geschrieben hast habe ich das Gefühl, wir ticken von unserer Denkweise her sehr ähnlich. Man will alles Wissen in sich einsaugen, bloß alles richtig machen, nichts übersehen, man sucht nach Antworten und mit jeder gefundenen Antwort tauchen gefühlt 20 neue Fragen auf.


    Wenn ihr eh in die Klinik geht würde ich auf jeden Fall MRT und Liquorentnahme empfehlen. Das sind so die 'gängigen' Untersuchungen in der Ausschlussdiagnostik. Danach kann man immer noch weiter sehen. Ich selber werde noch die Schilddrüse eingehender untersuchen lassen sowie einen Herzultraschall bein Kardiologen machen lassen. Das wird sich jetzt aber hinziehen, da die bisherigen Untersuchungen finanziell echt reingehauen haben.


    Bei Leevje wurde in der Klinik keine wirkliche neurologische Untersuchung gemacht. Zumindest nicht in meinem Beisein. Aber dieser Klinikbesuch war eh sehr 'ernüchternd' (nett ausgedrückt). Ich hatte gehofft, ich könnte noch was über meine Vermutungen erzählen, über Leevjes Eigenarten ... ich dachte, man würde gemeinsam mit dem Arzt noch wirklich über das Thema sprechen. Aber im Grunde wurde ich nur nach den Anfällen gefragt und das wars. Die haben die abgesprochenen Untersuchungen durchgeführt (MRT, Liquorentnahme) und fertig. Das war ein reines Abfertigen und echt nicht schön. Daher werde ich demnächst auch nochmal zu einem Neurologen gehen ... einfach um mit jemandem zu sprechen, der Ahnung von dem Thema hat.

    Ich drücke euch alle Daumen, dass ihr an einen vernünftigen Arzt in der Klinik geratet, der sich auch Zeit für euch nimmt. Und natürlich drücke ich die Daumen, dass ihr vielleicht eine Ursache für die Anfälle findet ... irgendwas Behandelbares.

  • Update:


    Heute war Blutentnahme für die Spiegelmessung. Die Ergebnisse bekomme ich Montag oder Dienstag. Ich bin gespannt.

    Nebenwirkungen hat sie keine mehr. Etwa 6-7 Tage hatte sie ja unheimliche Koordinationsstörungen, aber dann hat sich das langsam wieder gelegt. Jetzt ist sie nur noch minimal instabil in der Hinterhand.

    Heute Nacht hatte sie Kotzeritis. Von 5-7 Uhr hat sie bestimmt 10x erbrochen (kam aber nix ausser Speichel). Ich hab's direkt beim Tierarzt angesprochen. Wär ja fatal, wenn sie die Tabletten wieder auskotzen würde. Sie hat ein Mittel gegen Übelkeit bekommen und Novalgin. Die Phenobabital sind seit 40 Minuten drin und seit 7 Uhr keine Anzeichen von Übelkeit mehr. Daher bin ich guter Dinge. Futter gibt's um 11.30 Uhr, ich hoffe, es bleibt drin.


    Beim Tierarzt war sie mal wieder totenbrav :herzen1:

    Ich hoffe, es bleibt dabei ...


    Ursprünglich wollte ich auch eigentlich mehr Blut abnehmen lassen für eine Studie an der TiHo Hannover. Ich hatte aber leider keine Zeit die Unterlagen vorzubereiten. Aber vielleicht läuft die Studie noch eine Weile. Dann werde ich es definitiv nachholen.

  • Hallo nochmal,

    das klingt ja, als würde bei dir gerade ein bisschen Ruhe reinkommen. Ich hoffe sehr, dass ihr die Anfälle in den Griff bekommt und wieder entspannter leben könnt.

    Vacko ist seit dem Anfall am Mittwoch (der Wohl echt heftig war) wieder ganz der Alte. Einen Tag war er ziemlich fertig, danach gings wieder Berg auf und er konnte wieder wie gewohnt rumkaschperln...

    Ja irgendwie klingts, als wären wir uns da recht ähnlich. Auch dass du relativ schnell mit Medis angefangen hast beruhigt mich. Ich hätte echt ein Problem damit, das länger zu beobachten und ihn einfach dieser Krankheit auszusetzen. Habe mit einer Tierärztin gesprochen die meinte, ob ein Anfall Schäden im Hirn hinterlässt oder die Epi-Medis auf Dauer leberschädigend wirken bleibt sich eigentlich gleich, nur dass ein (relativ) anfallfreies Leben für den Hund wahrscheinlich angenehmer ist, als eines mit. Merke gerade meine Erschöpfung der letzten Tage, ich hatte eigentlich Urlaub, hab aber jede freie Minute genutzt um irgendwelche Infos über Medikamente, Diagnostik, Ernährung, und und zu sammeln und einzuordnen. Bin halt auch irgendwie so ein Wissenschafts-Freak confounded-dog-face


    Dienstag gehts bei uns in die TK, ich hätte gerne ein MRT und eine ordentliche neurologische Untersuchung (die Klinik hat wohl einen Neurologen am Start, ich hoffe der nimmt sich der Sache gründlich an). Dadurch, dass Vackos Blut komplett ohne Befund ist, kann ich mir nicht vorstellen dass organisch irgendwas fehlt und beim Thema Liquorentnahme stellt sich bei mir alles auf. Weißt du, was man durch diese Untersuchung rausfinden kann, was man mit MRT, etc. nicht kann? Ich würde uns das gerne ersparen...


    Was bei uns natürlich auch noch großes Thema ist momentan ist die Alltagsgestaltung: Ich arbeite im Schichtdienst, bei uns sieht eigentlich jeder Tag anders aus. Medis sollen ja irgendwie immer in zeitlich exakt gleichen Abständen gegeben werden. Wie machst du das? Ich hab lange mit (menschlichen) Epileptikern gearbeitet, da war das auch nie so 100%ig gleich mit der Medikamentenausgabe. Lässt du deinen Hund alleine? Oder bekommt er wirklich 24h betreuung? Ich will da nicht zu flachs sein, aber natürlich auch nix übersehen...


    Finde es übrigens wirklich cool, dass du den Thread hier gestartet hast, auch wenn ich mir grad richtig doof vorkomme mit meinen ganzen Fragen und Unsicherheiten reicht es schon zu wissen, dass wir nicht die ersten sind, die das alles durchmachen...

  • Moin!


    Leevje ist am Tag nach den Anfällen in der Regel nichts mehr anzumerken. Gott sei Dank ... ich glaub, das würd mich noch mehr fertig machen.

    Ich dagegen brauche nach jedem Anfall je nach Intensität bis zu 3 Wochen um wieder einigermaßen Ruhe zu bekommen. Abends ist es am Schlimmsten, da kann ich dann nicht einschlafen, werde von den kleinsten Geräuschen wach und in meinem Kopf rattert es. Der Schlaf ist dann auch extrem leicht und wenig erholsam.


    Die Liquorentnahme würde ich an deiner Stelle machen lassen. Da werden Dinge wie Hirnhautentzündung, Toxoplasmose, Staupe, Neosporose, Anaplasmose etc ausgeschlossen. Alles Krankheiten, die zu Anfällen führen können. Ich glaube, du würdest es im Nachhinein bereuen, wenn du es nicht machst. Der Eingriff ist minimal (halt einfach nur ne Spritze, die eingeführt wird) und die Kosten im Vergleich zum MRT verschwindend gering. Und wenn der Hund eh schon in Narkose liegt ist es nur ein Pieks mehr, der gemacht wird.


    Bzgl des Alltagsmanagements sieht es bei mir so aus, dass die Hunde zumindest aktuell kaum noch unbeaufssichtigt sind. Höchstens wenn ich mal kurz zur Stadt muss und ne Kleinigkeit einkaufen. Aber selbst da nehm ich die derzeit oft mit. Wenn ich arbeite sind sie bei einem befreundeten Paar, die dann auch die Gabe der Tabletten sowie die Fütterung übernehmen. Ohne die wär ich echt aufgeschmissen. Ich könnte die Gabe der Tabletten aufgrund meiner Arbeitszeiten absolut nicht gewährleisten. ICh hab verschiedene Schichten zwischen 6 und 21 Uhr, da wärs egal welche Zeiten ich wähle, eine Tablettengabe würde immer drunter leiden müssen. Und es ist schon wichtig, dass die Tabletten ziemlich punktgenau gegeben werden. So wie ich das gelesen habe reagieren einige Hunde schon bei Abweichungen von 15-20 Minuten, andere dagegen macht selbst eine Stunde nix aus. Aber mir wäre das zu riskant ... zumindest am Anfang, wenn der Hund noch nicht richtig eingestellt ist.

    Wenn du niemanden hast, der den Hund nehmen kann wenn du arbeitest, dann wäre es vielleicht eine Möglichkeit, Nachbarn zu fragen, eine Gassibekannschaft aus der Nähe oder Freunde, die zur Tablettenzeit kurz reinschneien und dem Hund die Medis geben. Das ist ja eigentlich kein Akt, sofern der Hund kein Problem damit hat, dass andere Menschen ins Haus kommen wenn du nicht da bist.

  • Du kannst die Tablettengabe evtl. auch über einen Futterautomat machen, damit es vom Zeitpunkt passt.

    Stimmt, bei Einzelhunden ist das ne super Lösung. Via Futterautomat hab ich die Fütterung alle 4 Stunden bei meinem Diabetes Kater während meiner Arbeitszeit sichergestellt und konnte dann auch endlich wieder durchschlafen. Ich hab das Teil vergöttert xD

    Jetzt bei den Tabletten und 3 Hunden geht das bei mir leider nicht, da ich nicht wirklich räumlich trennen kann. Das würde sonst echt einiges erleichtern

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