Nicht ständig nach dem Hund sehen....klingt gut, aber wie mache ich das im Alltag?

  • Hallo miteinander,


    ich hab am Anfang hier und vom Hundetreiner oft das Feedback bekommen nicht alle Minute nach dem Hund zu schauen. Zum einen stresst micht das unnötig, zum anderen setzt es für den Hund auch falsche Signale.

    Nun haben wir unseren Hund schon eine Weile er ist mittlerweile 6 Monate und ich stolpere im Alltag immer wieder darüber, dass ich einfach ständig nach dem Hund schauen muss, was sowohl unseren Hund, als auch mich ziemlich stresst.


    Nun mache ich das aber ja nicht aus Neugier, oder aus Unruhe, sondern weil mir der Alltag egtl immer wieder zeigt, was da alles schief gehen kann.

    Mittlerweile ist unser Labrador Mix so groß, dass er auf den Hinterbeinen stehend auf die Anrichte und auch auf Tische und sonst wo hoch kommt und sich da Essensreste klaut und sonstiges, klaut, wenn man mal kurz den Raum verlässt.

    Neulich war er plötzlich beim Nachbarn im Garten und von da aus dann auf der Straße, da hatten wir einen halben Herzinfarkt, zum Glück ging alles gut. Wir wissen bis jetzt auch nicht, wie er bei uns raus gekommen ist, das Tor war zu und im Zaun habe ich bis heute keine Lücke gefunden...


    Und auch draußen beim Spazieren gehen kann ich ihn egtl so gut wie nicht aus den Augen lassen und traue mich fast nicht mehr ihn von der Leine zu lassen, weil einfach überall irgendwas rumliegt, was ihm schaden kann: Flaschen, Dosen, Kaugummis, Verpackungsmaterial, Damenbinden, Taschentücher, irgendwelche Plastikschnibbel. Wir leben zwar auf dem Dorf und ich gehe auch eher abgeschiedene Runden mit unserem Hund, aber selbst hier liegt überall am Weg irgendwas rum, was für den Hund gefährlich sein kann. Die Erfahrung zeigt mir einfach, dass er bei fast jedem Spaziergang irgendwas gefährliches aufsammelt, wenn ich mal nicht genau aufpasse und wenn er dann auch noch frei läuft komme ich da auch so schnell nicht ran confounded-dog-face


    Klar kann man sicher dem Hund beibringen, dass er draußen nichts aufzusammeln hat, aber ich würde behaupten mit 6 Monaten und als Jughund bzw durch die Pubertät hindurch wird man nicht damit rechnen können, dass er das auch wirklich zuverlässig umsetzt, denn vieles von dem Müll riecht für den Hund sicher interessanter als ein Leckerli und wenn ich hier so lese ist in der Phase ja sowieso oft alles andere interessant, nur nicht das, wass Herrchen und Frauchen so wollen.


    Ich hab mir mal so eine Schleppleine (erst mal nur 6 Meter) besorgt und neulich, als ich mit ihm im Wald war den Hund einfach am Boden festgepflockt, dass er in der Nähe bleibt und ich mal nicht ständig nach ihm sehen muss, damit er und ich mal etwas mehr zur Ruhe kommen. Das hat leider aber auch nicht funktioniert, weil er egtl ständig Zug auf der Leine hatte und sich die Leine darüber hinaus ständig irgendwie um seine Beine gehedert hat, so dass ich ihn auch alle paar Minuten "befreien" musste.


    Mag sein, dass es beim ersten Hund ist wie beim ersten Kind und man da noch total übervorsichtig ist, während einem beim zweiten Kind dann irgendwie alles lockerer von der Hand geht. Ich kenne auch genug andere Hundehalter, die gar nicht die Möglichkeit haben, so viel nach ihrem Hund zu sehen, weil sie zusätzlich zum Hund evtl. noch zwei Kinder haben und wo der Hund trotzdem gut erzogen ist und vor allen Dingen nichts schlimmes passiert, obwohl sie nicht ständig nach ihm schauen. Aber nach meiner Efahrung in den vergangenen paar Monaten, hab ich mittlerweile keine Ahnung, wie man seinen Junghund mal ein paar Minuten nicht aus den Augen lassen kann, ohne dass mein Hund potentiell irgendwie zu Schaden kommt dog-face-screaming-in-fear

  • Mittlerweile ist unser Labrador Mix so groß, dass er auf den Hinterbeinen stehend auf die Anrichte und auch auf Tische und sonst wo hoch kommt und sich da Essensreste klaut und sonstiges, klaut, wenn man mal kurz den Raum verlässt.

    Da würde ich ihm dann einen Raum schaffen, in dem er nichts falsch machen kann, dann musst Du auch nicht ständig nach ihm sehen. Einen Teil des Raums mit Gittern abtrennen, das Badezimmer oder Wohnzimmer oder so hundesicher machen ... irgendwie sowas. Und natürlich nichts auf der Anrichte stehen lassen.

    Dann kann man ihn auch getrost aus den Augen lassen.


    Und draußen würde ich einen Maulkorb auftrainieren, das Hauptproblem scheint ja das jeden Mist fressen zu sein?

  • Bei meiner Golden Hündin habe ich draußen 14 Jahre lang aufgepasst, dass sie nichts aufnimmt. Sie hat zwar bei“ Aus“ alles sofort ausgespuckt aber wenn ich es nicht gemerkt habe war es halt manchmal schlecht. Deshalb war sie auch nie unbeaufsichtigt im Garten und dieses ist auch einer der Gründe warum ich nicht unbedingt einen Retriever wieder haben möchte.

  • Aber nach meiner Efahrung in den vergangenen paar Monaten, hab ich mittlerweile keine Ahnung, wie man seinen Junghund mal ein paar Minuten nicht aus den Augen lassen kann, ohne dass mein Hund potentiell irgendwie zu Schaden kommt

    Indem man die Bude/den Garten so aufräumt und hundesicher macht, das nix passieren kann. Wenn kein Essen auf der Anrichte steht, kann er's auch nicht klauen. Wenn euer Garten nicht hundesicher ist, darf der Hund nicht alleine raus.


    Beim Gassi musst du eben aufpassen, das er nix unerwünschtes inhaliert. Schneller gucken als der Hund und nicht dranlassen. Oder einen Fress-Schutz-Korb draufpacken. Hast du denn mal ein Abbruch-Kommando antrainiert? Das wäre das Erste, was ich angehen würde... zusammen mit Deckentraining. Wenn der Hund zu Hause brav am Platz liegt und pennt, brauchst du nicht zu gucken. Darf er regelmäßig mal richtig fetzen? Irgendwo muss die ganze Energie ja hin...


    Im Wald, wo 1000 Gerüche auf ihn einströmen, wird er klar nicht zu Ruhe kommen. Das muss erstmal zu Hause, in reizarmer Umgebung, funktionieren, bevor du das im Wald erwarten kannst...

  • Mittlerweile ist unser Labrador Mix so groß, dass er auf den Hinterbeinen stehend auf die Anrichte und auch auf Tische und sonst wo hoch kommt und sich da Essensreste klaut und sonstiges, klaut, wenn man mal kurz den Raum verlässt.

    Das ist bei uns ein Mal passiert. Wir kamen gerade aus dem Urlaub wieder, lange Fahrt,alle müde, unterwegs Pizza gekauft. Plötzlich war Pizza weg und Hund frass sie auf dem Boden. Das Donnerwetter war so groß, dass hat sie in den 14 Jahren nicht wieder versucht. Anrichten waren danach tabu. Einzige Ausnahme ein schönes Lebkuchenhaus von der amerikanischen Schule. Ich hatte den Kindern beigebracht immer nur ein bisschen davon zu essen. Eines Tages war es verschwunden. Das war ein Mittwoch, wo in Frankreich die Kinder zu Hause sind und ich wenig Zeit für Hund hatte. Aus Frust hat sie sich dann wohl an das Häuschen gemacht, dass auch etwas niedrig stand. Wunderte mich erst nur, warum sie plötzlich Durchfall hatte....

  • Als unsere Hündin jung war, hatte ich 3 bzw. dann 4 Kinder im Säuglings- und Kleinkindalter, eine Baustelle im Haus und einen Mann, der neben Ganztagsjob die Abendschule besuchte.


    Ich hatte gar nicht die Zeit und Nerven, um mich großartig darum zu kümmern, was Frau Hund grad macht. Klingt hart, war aber so.


    Für mich war es einfach wichtig, dass alles funktioniert und wie selbstverständlich läuft. Ich hab kein großes Theater gemacht, sie war einfach da und lief so mit, ich hab sie knapp und deutlich korrigiert, wenn sie was falsch gemacht hat, ansonsten in Ruhe gelassen und das allerwichtigste: ich hab sie, bevor sie anfing Blödsinn zu machen, beschäftigt. Suchspiele, Geschicklichkeitsspiele, ausreichend Runden durch Wald und Wiese zum schnüffeln und austoben, Befehle geübt, Reizangel usw.


    Wenn ein Hund beschäftigt ist, ausreichend denken und sich körperlich auslasten kann, dann ist es absolut nicht nötig, andauernd nach ihm zu sehen weil er entspannt und zufrieden ist (und froh ist, wenn er seine Ruhe hat).


    Das zweite ist natürlich, dass man einem Hund auch bewusst still halten beibringen muss. Eine gute Mischung aus beidem wäre ideal.

  • Ich würde da kleinschrittiger herangehen.


    Das Problem ist ja, sofern ich es richtig verstanden habe:

    - Hund in der Wohnung nicht aus den Augen lassen zu können bzw. zu oft nach ihm sehen zu müsse.


    Hier würde ich mich aufs "Platz-Training" konzentrieren. Also dass er auf seinen Platz/Decke geht und dort zur Ruhe kommt. Damit ist die halbe Miete schon gezahlt, denn wenn er auf seinem Platz liegt und ruht, kann er nicht zeitgleich in der Wohnung rumwuseln und sich mit Blödsinn beschäftigen.

    Und weil man es seinem Hund nicht unnötig schwer machen muss, kommt bei uns in immer alles weg, was den Hund z.B. zum klauen/zerstören animieren könnte. Auch ohne Hund (haben ja seit Jahren einen Sharing Hund) liegt hier bei uns nichts essbares offen rum. Warum sollte es das also wenn der Hund da ist?


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    Ein Hund gehört nicht ohne Aufsicht in den Garten. Meine Meinung. Wenn man das verinnerlicht und umsetzt, ist das Problem des abhauens eigentlich schon erledigt. Wenn man das nicht möchte, also der Hund auch ohne Aufsicht in den Garten darf, dann würde ich zwingend ausfindig machen wo der Hund aus dem Garten entwischt ist. Ein Garten in welchen ein Hund unbeaufsichtigt ist, muss unbedingt ausbruchssicher sein. Wenn er nicht durch oder unter den Zaun durch ist, dann ist er drüber oder durch eine offene Tür/Tor. Mehr Möglichkeiten gibt es nicht. So ein Hund beherrscht ja nicht das beamen.


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    Es gibt viele Hunde die man zeitlebens nicht aus den Augen lassen kann weil sie Staubsauger sind. Aber euer Hund ist 6Monate alt und startet gerade mit Anlauf in die Pubertät. Da haben die Jungspunde viel bunte Knete im Kopf und da steht im Prinzip schon in der Gebrauchsanweisung, dass man den draussen nicht aus den Augen lassen kann. Zudem würde ich mal schauen dass ich ihn geistig auslaste. UO hilft da sehr, da es auch die Bindung zu euch stärkt. Denn derzeit scheinen sehr viele Dinge interessanter zu sein als ihr. Daran würde ich mal arbeiten - also sinnvolle Beschäftigung und Bindung.

  • Und draußen würde ich einen Maulkorb auftrainieren, das Hauptproblem scheint ja das jeden Mist fressen zu sein?

    Beim Gassi musst du eben aufpassen, das er nix unerwünschtes inhaliert. Schneller gucken als der Hund und nicht dranlassen. Oder einen Fress-Schutz-Korb draufpacken. Hast du denn mal ein Abbruch-Kommando antrainiert?


    Ja das alles aufsaugen ist das Hauptproblem, wobei gerade bei Glasscherben etc. natürlich auch die Gefahr besteht, dass er sich so verletzt. Er war schon mal irgendwo mitten im Wald in ne Reißzwecke getreten...


    Da ich aktuell schon den Hund nicht aus den Augen mehr lasse muss ich ganz klar sagen, dass schneller gucken als der Hund ist praktisch nicht möglich. Man geht ja auch mal im Dunkeln, bei Nebel oder im hohen Gras, bei schlechter Sicht, Kippenstummel im Schnee oder im Sand sind fast unmöglich zu erkennen, der Hund läuft durch ein Gebüsch, springt in einen Graben oder einfach hinter einem Baum. Wenn du nicht Superman mit Röntgenblick bist, ist es einfach unmöglich den ganzen Mist zu sehen, den der Hund potentiell aufsaugen könnte.

    Und ich habe ja sogar die Möglichkeit nach ihm zu schauen, viele Hundebesitzer wie @Whiskymara es schildert, bei denen noch Kinder beim Spaziergang dabei sind und und und können ja noch viel weniger aktiv auf den Hund achten.


    Bisher durfte er auf fast jedem Spaziergang "richtig fetzen" sprich hatte ca 80% des Spaziergangs ist Freilauf. Aber da er gerade dabei in letzter Zeit hinter jedem Baum und aus jedem Gebüsch Müll anschleppt, oder in besagte Reißzwecke läuft etc. überlege ich, ob ich das überhaupt weiter so machen kann.


    Das mit dem Futterkorb wäre daher wirklich eine Überlegung wert. Wäre zwar nicht sooo schön für ihn, aber angesichts der Unmengen an Müll, die selbst im Wald mittlerweile rumliegen vielleicht die bessere alternative.
    Ich hatte auch schon an ein Vibrationshalsband gedacht, damit man ihn im Zweifelsfall auch im Freilauf erschrecken kann falls man mitbekommt, dass er irgendwas schädliches frisst und nicht ablässt. Ich hab aber bisher keines gefunden, was wirklich nur vibriert und nicht gleichzeitig auch Elektrohalsband war und mit Elektro kommt mir nichts an den Hund.


    Und noch was zum Them Küche und Lebensmittel:

    Es ist nicht so, dass bei uns permanent offen Essen rumliegt, im Gegenteil. Aber Kochen ist eines meiner Hobbys (früher auch Wettkampfmäßig) und wenn ich koche, dann richtig ;)

    Und wenn ich zwischendurch mal aufs Klo muss, es an der Tür klingelt, oder ich mal die Wäsche aus der Maschine nehmen muss, kann ich dafür nicht komplett alle Kochutensilien verräumen. Da wäre es evtl praktikabler den Hund kurz an eine Zimmerleine zu nehmen, aber davon lernt er das korrekte Verhalten leider auch nicht.
    Von dem Anschiss, den er beim ersten Mal bekommen hat und wo er auch deutlich wusste, was er falsch gemacht hat ist bei ihm leider nur hängen geblieben, dass er das nur machen kann wenn ich nicht im Raum bin ....

  • Klingt nach Menge Stress.

    Für dich und den Hund.

    Wahrscheinlich schaukelt ihr euch dadurch auch Gegenseitig hoch.


    Wurde ja schon alles gesagt.

    Auch von mir Stimme für ...


    Drinnen Managment.

    Steht halt nix mehr rum zum klauen.


    Auszeiten in Box oder extra Zimmer.


    Draussen Schlep und Mauli.

  • Und noch was zum Them Küche und Lebensmittel:

    Es ist nicht so, dass bei uns permanent offen Essen rumliegt, im Gegenteil. Aber Kochen ist eines meiner Hobbys (früher auch Wettkampfmäßig) und wenn ich koche, dann richtig ;)

    Und wenn ich zwischendurch mal aufs Klo muss, es an der Tür klingelt, oder ich mal die Wäsche aus der Maschine nehmen muss, kann ich dafür nicht komplett alle Kochutensilien verräumen. Da wäre es evtl praktikabler den Hund kurz an eine Zimmerleine zu nehmen, aber davon lernt er das korrekte Verhalten leider auch nicht.

    Doch, er lernt daraus, dass Klauen gar nicht geht. Gelegenheit macht Diebe, deswegen ist der erste Schritt, ihm keine Gelegenheit zu geben.

    Bei vielen Hunden (leider nicht bei allen) setzt so irgendwann der Gewohnheitseffekt ein, sodass sie es irgendwann gar nicht mehr versuchen.


    Parallel dazu sollte man natürlich üben, etwas nicht zu nehmen und dabei auch die Schwierigkeit erhöhen.

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