Nicht ständig nach dem Hund sehen....klingt gut, aber wie mache ich das im Alltag?
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Da ich aktuell schon den Hund nicht aus den Augen mehr lasse muss ich ganz klar sagen, dass schneller gucken als der Hund ist praktisch nicht möglich. Man geht ja auch mal im Dunkeln, bei Nebel oder im hohen Gras, bei schlechter Sicht, Kippenstummel im Schnee oder im Sand sind fast unmöglich zu erkennen, der Hund läuft durch ein Gebüsch, springt in einen Graben oder einfach hinter einem Baum. Wenn du nicht Superman mit Röntgenblick bist, ist es einfach unmöglich den ganzen Mist zu sehen, den der Hund potentiell aufsaugen könnte.
Bisher durfte er auf fast jedem Spaziergang "richtig fetzen" sprich hatte ca 80% des Spaziergangs ist Freilauf. Aber da er gerade dabei in letzter Zeit hinter jedem Baum und aus jedem Gebüsch Müll anschleppt, oder in besagte Reißzwecke läuft etc. überlege ich, ob ich das überhaupt weiter so machen kann.
Zum Thema Freilauf kann ich Dir nur sagen, dass Freilauf überschätzt wird. Mehr noch, Freilauf ist oft auch mit Überforderung verbunden weil ein so junger Hund dann viele eigenständige Entscheidungen treffen muss. Du bist ja "weiter weg" in dem Moment.
Hier bei mir kommt jeder Hund an die Leine, sobald die Sicht und Übersicht schlecht ist. Ergo, Dämmerung, Dunkelheit, Nebel, starker Regen, Straße, viele fremde Menschen/Hunde, uneinsehbare Kurven und Stellen, etc. 80% Freilauf ist schlichtweg nicht drin und meine Hunde standen/stehen definitiv gut im Gehorsam und sind zuverlässig aus fast jeder Situation abrufbar. Bei mir ist das Verhältnis eher 30% Freilauf, 70% Leine oder Schleppleine. Ich bin praktisch ein Hundelebenlang im Training mit meinen Hunden. Es hört niemals auf.
Es geht darum dass man es nicht darauf ankommen lassen muss und jeder Erfolg des Hundes (egal ob es um Futter finden, Katze jagen, etc. geht) auch eine Selbstbelohnung darstellt.
Du stresst Dich doch nur selbst mit den 80% Freilauf und hast Negativ Erlebnisse mit Deinem Hund. Wofür? Nur damit er freilaufen kann? Das wäre es mir definitiv nicht wert. Es reicht völlig wenn er, sagen wir, 1x/Tag auf einer gut überschaubaren Fläche kontrollierten Freilauf hat und Du ihn diese Zeit konzentriert im Auge behalten kannst. Den restlichen Tag bleibt er an der Leine. Das lässt sich auch super verbinden mit geistiger Auslastung und Übungen zur Leinenführigkeit.
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Hi
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Bei uns war das immer ganz einfach, und es nennt sich Sachzwänge: Vollzeit-Arbeit ohne Welpenurlaub, wenn auch von zuhause.
Da kann man keinem Kunden sagen: "Sorry, ich liefere später, jetzt muß ich mich mal um den Welpen kümmern." Also MUSSTE sich der Zwerg quasi von der ersten Stunde an dem Tagesrhytmus anpassen und lernte sehr fix: Es gibt Hundezeiten ,aber sobald die Alte am Schreibtisch sitzt, passiert hier buchstäblich nichts. Da kann ich auch genausogut an ihren Füßen pennen oder irgendwas knabbern, bis es wieder losgeht. Damit verlangst du letztlich nur das, was jeder Welpe im Wurf schon gelernt hat: Es dreht sich nicht dauernd alles um mich, und dann schalte ich eben ab, bis die nächste Runde angesagt ist.
Ging prima ohne Box, Platztraining oder sonstwas an Extramanagement - einfach Alltag von Anfang an, und die jeweiligen Hunde haben sich eingefügt. Das Foto stammt vom Abholabend: da hatte ich noch was Unaufschiebbares zu erledigen, und der Zwerg lag da, wo der alte Hund heute noch am liebsten liegt: gemütlich unter dem Schreibtisch
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Ich tendiere auch zu:
Sachen wegräumen oder, wenn das nicht geht, Türe schließen.
Nicht allein in den Garten lassen, solange der nicht bombensicher ist.
Und beim Gassi bitte nicht (komplett) aus den Augen lassen.
Ich glaube, es geht hier weniger darum, dass du ihn komplett sein Ding machen lassen sollst und komplett unbeobachtet lassen, sondern, dass du ihm quasi nicht dauernd "hinterher tingelst".
Im Garten kannst und sollst du auch dabei sein - aber da machst du dein Ding, werkelst, liest ein Buch, whatever. Was der Hund am anderen Ende macht - buddeln, schnüffeln, in der Sonne chillen - ist erstmal egal. Voraussetzung dafür ist, dass der Garten gesichert ist, sowohl was Ausbruch wie auch Gefahrenpotential angeht.
Beim Gassi: Solange er nicht zuverlässig Sachen nicht aufnimmt oder in deinem Einflussbereich bleibt, Maulkorb drauf und Schleppleine dran. Dann weißt du, es kann nichts passieren, und musst deine Aufmerksamkeit nicht dauernd 100% bei ihm haben.
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Das sehe ich total anders, aber entspannter Freilauf ist mir ehrlich gesagt auch superwichtig. (Edit: bezog sich auf die Freilaufansicht von SavoirVivre , ich bin zu langsam)
Im Haus. Naja, es heisst ja so schön: mit jungen Hunden lernst du Ordnung Ja da ist halt was wahres dran. Was nicht rumliegt, kann nicht gefressen, angeknabbert, verschluckt werden.
Und dann kann man das auch üben. Nämlich, dass nichts, was rumliegt oder runterfällt, einfach so gefressen wird. Meine Hunde müssen auch mal 10 Minuten neben einer Bockwurst liegen, ohne diese anzurühren. Das gleiche haben wir geübt, wenn etwas auf den Boden fällt: sie dürfen das keinesfalls schnappen und fressen.
Ich weiss, dass es Rassen gibt, denen das schwerer fällt, aber versuchen würde ich es trotzdem.
Und auch zu bedenken geben möchte ich, dass es umso mehr beide Seiten stresst, je akribischer man auf etwas achtet. Je entspannter du sein kannst, da bin ich ganz sicher, umso entspannter wird auch dein Hund.
Und wenn im Haus da schon mal klare Regeln gelten, fällt es sicher auch leichter, das draussen zu trainieren.
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Das sehe ich total anders, aber entspannter Freilauf ist mir ehrlich gesagt auch superwichtig. (Edit: bezog sich auf die Freilaufansicht von SavoirVivre , ich bin zu langsam)
Ist ja völlig OK. Ist halt auch ein Unterschied ob eine französische Bulldogge frei läuft oder ein Deutscher Schäferhund bzw. > 35kg Hund. Ich vermute mal dass ich deutlich mehr Rücksicht auf die Ängste/Unbehagen anderer Menschen achten muss als Du . Mir reicht es schon dass ich morgens den Eindruck habe dass Herr Hund keinen guten Tag hat und er bleibt an der Leine.
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Ist es denn so, dass er draußen den Müll nur aufsammelt oder frisst er den Kram dann tatsächlich?
Unser Hund ist fast im gleichen Alter und natürlich wird draußen auch gesammelt. Er rupft sich Blätter von Sträuchern, spielt mit Tannenzapfen, findet Masken, Taschentücher und hat auch schon zwei oder drei Mal echtes Ekelzeugs aufgespürt. Er läuft so gut wie immer frei, lässt sich abrufen, hört auf „Aus“ (wenn er nicht gerade einen toten Vogel gefunden hat) und irgendwie gehört doch auch das zum Erwachsenwerden dazu.
Wegen 1% Ausfallquote nun zu 90% Leinenspaziergang oder Maulkorb zu wechseln, käme für mich nicht in Frage. Klar kann etwas passieren, aber so ein bisschen allgemeines Lebensrisiko ist doch bei allem dabei. Auch an der Schleppleine kann der Hund eine Glasscherbe fressen und auch auf einer abgelegenen Wiese könnte der Hund nach einer Wespe schnappen und sie verschlucken.
Dort wo ich weiß, dass viel Müll rumliegt (an Waldparkplätzen zum Beispiel), rufe ich unseren Hund zu mir oder lenke ihn ab (jogge beispielsweise mit ihm dan den kritischen Stellen vorbei), aber ansonsten mache ich mich nicht allzu verrückt. Gefundene Schätze wie Taschentücher bekommen ein „Aus!“, Blätter, Stöckchen, Tannenzapfen darf er behalten. Die trägt er dann eine Weile mit sich rum, beißt mal rein, wirft sie in die Luft und irgendwann sind sie uninteressant.
Zu Hause merke ich in der Regel, ob er gerade im Quatsch-Modus ist oder nicht. Ein hungriger Hund und ein Mettbrötchen auf der Arbeitsplatte sind eine schlechte Kombi - genauso wie ein ausgeschlafener Hund, dem gerade kurz vor dem Gassigang der Sinn nach Spiel und Spaß steht in Verbindung mit Tinnef im Wohnzimmer. Ist er müde und satt kann ich auch eine Stunde aus dem Raum gehen, ohne dass er auch nur die Augenbraue hochzieht.
Wenn deiner nicht gerade dazu neigt, Dinge direkt zu verschlucken, würde ich mich nicht verrückt machen. Gestern kaute unserer hingebungsvoll auf irgendwas rum und als ich dann irgendwann nachsah, war es eine Haarnadel. Ich habe nicht den blassesten Schimmer, wo er die gefunden hat. Wir lachen drüber und ich sage mir, dass es irgendwann aufhört. Zumindest das Finden und Ankauen diverser Haushaltsgegenstände, einen Schokokuchen würde ich natürlich selbst bei einem Senior nicht offen rumstehen lassen und das Beste hoffen.
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Das sehe ich total anders, aber entspannter Freilauf ist mir ehrlich gesagt auch superwichtig. (Edit: bezog sich auf die Freilaufansicht von SavoirVivre , ich bin zu langsam)
Ist ja völlig OK. Ist halt auch ein Unterschied ob eine französische Bulldogge frei läuft oder ein Deutscher Schäferhund bzw. > 35kg Hund. Ich vermute mal dass ich deutlich mehr Rücksicht auf die Ängste/Unbehagen anderer Menschen achten muss als Du . Mir reicht es schon dass ich morgens den Eindruck habe dass Herr Hund keinen guten Tag hat und er bleibt an der Leine.
Es geht ja weder um dich, noch um mich, sondern um den Hund der TE, der Freilauf offensichtlich auch sehr wichtig ist.
Und deshalb finde ich persönlich es wichtig, die Grundlagen von klein auf (in dem Fall von zuhause, über Garten bis hin zu draussen) festzulegen und zu trainieren.
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Ist ja völlig OK. Ist halt auch ein Unterschied ob eine französische Bulldogge frei läuft oder ein Deutscher Schäferhund bzw. > 35kg Hund. Ich vermute mal dass ich deutlich mehr Rücksicht auf die Ängste/Unbehagen anderer Menschen achten muss als Du . Mir reicht es schon dass ich morgens den Eindruck habe dass Herr Hund keinen guten Tag hat und er bleibt an der Leine.
Es geht ja weder um dich, noch um mich, sondern um den Hund der TE, der Freilauf offensichtlich auch sehr wichtig ist.
Und deshalb finde ich persönlich es wichtig, die Grundlagen von klein auf (in dem Fall von zuhause, über Garten bis hin zu draussen) festzulegen und zu trainieren.
Und gerade auf die TE und deren Hund bezogen macht es Sinn zu hinterfragen ob sie sich mit 80% Freilauf einen Gefallen tun. Ganz offensichtlich ist es derzeit mit viel Stress verbunden. Das wäre es mir nicht wert - aus Sicht der TE. Es gibt mehr Negativ-Erlebnisse als Positive, plus der Hund gefährdet sich selbst.
Wir reden hier von einem derzeitigen und hoffentlich temporären Zustand, nicht für lebenslang. Lebenslang gibt es meines Erachtens als Hund-Halter-Gespann auch nicht. Es ist alles vom Trainingszustand abhängig. Und derzeit ist der Trainingszustand weit weg von 80% Freilauf. Mein Rat bezog sich darauf, deutlich mehr anzuleinen um vom Stresslevel runter zu kommen. Für Hund und Halterin.
Zumal ich es immer so sehe. Steht der Hund nicht zuverlässig im Gehorsam, kommt er nicht von der Leine. Das ist für mich diskussionslos. Heisst ja nicht dass sich das nicht rasch ändern kann.
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Wir reden hier von einem derzeitigen und hoffentlich temporären Zustand, nicht für lebenslang. Lebenslang gibt es meines Erachtens als Hund-Halter-Gespann auch nicht. Es ist alles vom Trainingszustand abhängig. Und derzeit ist der Trainingszustand weit weg von 80% Freilauf. Mein Rat bezog sich darauf, deutlich mehr anzuleinen um vom Stresslevel runter zu kommen. Für Hund und Halterin.
Also bisher habe ich eher den Eindruck bekommen, dass der Hund ziemlich normal ist, die Halterin sich aber furchtbaren Stress macht, weil sie darüber nachdenkt, was alles passieren könnte.
Entspannt war ja selbst der Schleppleinenversuch für sie nicht.
Also bitte nicht falsch verstehen: wenn es so ist, dass der Hund null hört, irgendwo abseits der Wege und ohne auch nur einen Gedanken an die Halterin verschwendend im Unterholz butschern geht oder wenn er Dinge findet und diese ohne mit der Wimper zu zucken sofort verschluckt, dann bin ich zu 100 Prozent deiner Meinung und da muss eine Sicherung ran.
Wenn er sich aber gut an der Besitzerin orientiert, in ihrer Nähe bleibt, einigermaßen vernünftig abrufbar ist und ab und zu mal spannende Dinge mit den Zähnen untersucht, während die Halterin mit ihrem Kopfkino nicht gut zurecht kommt, kann man ja auch in Betracht ziehen, nicht den Hund stärker einzuschränken, sondern das Kopfkino.
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Mittlerweile ist unser Labrador Mix so groß, dass er auf den Hinterbeinen stehend auf die Anrichte und auch auf Tische und sonst wo hoch kommt und sich da Essensreste klaut und sonstiges, klaut, wenn man mal kurz den Raum verlässt.
Das ist bei uns ein Mal passiert. Wir kamen gerade aus dem Urlaub wieder, lange Fahrt,alle müde, unterwegs Pizza gekauft. Plötzlich war Pizza weg und Hund frass sie auf dem Boden. Das Donnerwetter war so groß, dass hat sie in den 14 Jahren nicht wieder versucht. Anrichten waren danach tabu.
Der Hund hat doch gar nichts falsch gemacht! Wenn die Pizza für ihn in erreichbarer Nähe war, natürlich schnappt er sich die. Das Donnerwetter gebührt in diesem Fall eigentlich nicht dem Hund.
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Hallo
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