Librela - neuer Ansatz in der Schmerztherapie ein Erfahrungsbericht

  • hmm, vielleicht bin ich da zu "abgebrüht", aber wenn ich dem Hund mit einer Behandlung noch eine schöne, schmerzfreie Zeit verschaffen kann dann sind mir Langzeitfolgen so ziemlich wurscht wenn die Alternative Schmerzen wären. Was bringt mehr Zeit auf dieser Welt, die aber mit Schmerzen, dem Tier?


    Oder verstehe ich das ganz falsch?

    Seh ich genauso.

    Ich denke aber, dass die deswegen sowas in den Beipackzettel schreiben, dass es eben sein "kann".

    Das war ja auch in der Menschenstudie nicht bei allen Probanden so.

    Nur, wenn der Hund noch jung ist, dann kann das halt eine Rolle spielen und es gibt ja noch andere Schmerzmittel, auf die man dann ausweichen kann.


    Ein Tierarzt hat mir für mein Meerschweinchen mal ein Medikament gegeben, wo klar war, dass das auf Dauer nierenschädigend ist. Seine Aussage war: "So alt werden Meerschweinchen (leider) nicht, dass man diese Nebenwirkung erlebt."

    Daher: abwägen.

  • Ich denke, in diesem Bereich muss einfach jeder für sich die Entscheidung treffen, welche Kröte man schlucken will, denn eine muss immer runter.

    Ich hatte auch bei Mr Es anderen Medis immer die Diskussion, ob ich mir wegen den Nebenwirkungen keine Sorgen machen würde.

    Bei dauerhaften Geschichten hat für mich aber immer die Lebensqualität absoluten Vorrang vor der Quantität. Wenn Hund schmerzfreie Jahre haben kann, wählte ich immer diese Variante. Wenn es bedeutet, dass er dann eben nur 9 Jahre alt wird und nicht 12, dann ist das für mich halt so. Was jetzt nicht bedeutet, dass man Raubbau am Körper betreiben soll, weil der Hund es ja nicht merkt.

  • Ich denke auch, dass man es beim Hund ja noch ein Stück weit beeinflussen kann.

    Wenn ich den jetzt unter Einfluss von Librela und NSAID wie bekloppt durch den Garten oder Wald brettern lasse, dann ist das was anderes, als wenn ich für moderate und angepasste Bewegung sorge, bei der er sich nicht die Knochen kaputt macht.

    Würde ich eh drauf achten, generell.

  • Wenn der Hund aber mit wild durch die Gegend brettern glücklich ist, würde ich ihn lassen. Hunde denken nicht an morgen und wenn mein Hund in einem so glücklichen Moment tot umfällt - ja, besser gehts doch nicht.


    Eine Freundin von mir hat eine herzkranke Dogge. Der darf auch mit meinen Mädels übers Stoppelfeld heizen. Im Spaß sagen wir immer, dass er bitte nur dort tot umfallen soll, wo man mit dem Auto ranfahren kann. So knapp 80kg bekommt man ja nicht mal eben ausm Wald nach Hause getragen.

  • Wenn der Hund aber mit wild durch die Gegend brettern glücklich ist, würde ich ihn lassen. Hunde denken nicht an morgen und wenn mein Hund in einem so glücklichen Moment tot umfällt - ja, besser gehts doch nicht.

    Sehe ich auch so. Mein Rüde hatte ja Ende April einen Kreuzbandriss , im Zuge dessen wurde auch noch ordentlich beidseitige PL festgestellt - er wurde mittlerweile am rechten Bein operiert (PL und KBR), und leider müssen wir unsere liebgewonnenen Hobbies Hoopers und Agility ohnehin schon aufgeben, aber das gelegentliche Rumfetzen und -flitzen in der Natur, das Rex so glücklich macht, werde ich ihm nicht verwehren. Er soll weiterhin Spaß am Leben haben, ich glaube auch, dass diese Entscheidung in seinem Sinne ist.

  • Bei sportlichen Aktivitäten würde ich bei meinen Hunden auch von meiner Seite aus aufhören, auch wenn es ihnen Spaß macht. Aber im Training ist das Adrenalin hoch und meine Hunde machen auch vieles einfach, weil sie es für mich machen. Da würden sie vielleicht mehr machen, als sie könnten.

    Bei freier selbstgewählter Bewegung ist das was anderes.

  • So sehe ich das auch.

    Als es dem Staff schlecht ging war er für Leute die ihn nicht kannten ein normaler, ruhiger Hund, "ist ja auch nimma der jüngste so mit 7". Aber es war nicht mein Hecci. Er war beim Gassi immer hinter uns, ließ sich anpöbeln ohne auch nur mit dem Ohr zu zucken, ging an Katzen vorbei und zog, wenn er es Mal tat, heimwärts.

    Jetzt ist er wieder mein Hecci. Und wenn er keine 12 Jahre wird dann ist das halt so. Dafür lebt er solange es geht so wie es ihm Spaß macht. Und ja, er ist auch ein Kandidat der Spaß dran hat in seinen 5 Minuten wie ein Bekloppter über Stock und Stein zu rennen ohne Rücksicht auf Verluste.


    Hundesport machen wir keinen und sonst zwingen wir ihn auch zu nix. Wenn er aber schon freudig hoch zum Tor rennt wenn wir die Räder rausholen um mit den Kids zum Spielplatz zu fahren sagen wir auch nicht "Nö, bleib daheim" sondern nehmen ihn mit.

  • Mir haben mittlerweile 4 verschiedene Tierärzte zusätzliches Schmerzmittel für Coco gegeben bzw. gesagt, dass man es gleichzeitig zu Librela geben kann.

    Im Winter wurde sie zum Beispiel operiert (Tumorentfernung) und natürlich hat sie da zusätzliches Schmerzmittel (entzündungshemmend) bekommen.

    Aber nur 1-2 Wochen.

    Auch Rimadyl habe ich zuhause, um akut zu helfen, falls das Librela mal nicht ausreicht.

    Ich merke, dass Coco nach wildem toben/springen deutlich schlechter läuft und schränke das allgemein etwas ein.

    Aber sie ist jetzt noch nicht mal 9 Jahre alt und ich werde ihr nicht für den Rest ihres Lebens das toben komplett verbieten. Sie ist ja sowieso ein eher ruhiger Hund, aber ab und zu muss die Energie einfach raus. Sie spielt auch gaaanz selten mit anderen Hunden. Aber wenn wir dann doch mal einen passenden Kandidaten treffen, dann gönne ich ihr einfach den Spaß.

    Und ja, wenn sie dann eben am nächsten Tag schlechter läuft, gibt es auch mal eine Rimadyl. Sie wird dann aber trotzdem geschont.

  • So... 300€ ärmer und wieder zu Hause.

    Nach langem Überlegen und Beraten haben wir uns jetzt drauf geeignet, dass wir vorerst beim Librela bleiben und wenn das Blutbild grünes Licht gibt, mit Rimadyl Kuren unterstützen. Sie meinte, sie haben damit sher gute Erfahrungen gemacht, weil Librela zwar den allgemeinen Schmerz bei Gelenk- und Rückengeschichten gut hemmt, aber eben keinerlei Entzündungshemmenden Wirkstoff hat und deshalb bei akuten Entzündungsschüben einfach starken Wirkverlust ziegt bzw zeigen kann und das Problem bei anderen Patienten dadurch gelöst wurden konnte, dass man kurweise andere Schmerzmedikamente gab.


    Wir warten jetzt mal auf das Blutbild und wenn Leber und Niere ok sind, gibt es versuchsweise Rimadyl. Erstmal 14 Tage Kur und danach bei Bedarf nach Gefühl. so der Plan.

  • Finya bekommt jetzt seit einem Jahr Librela (letztes Jahr im August hat sie die erste Spritze bekommen) und sie läuft gut. Wirklich gut. Nicht mehr weit oder lang, aber wenn sie läuft, dann fröhlich und ausdauernd.

    Aber sie hat so sehr abgenommen. Ihre dicken Terrierschenkel sind inzwischen wirklich schlank und sie wiegt nur noch 6,2kg (sogar bei ihrem Einzug, wo sie ein halbes Hemd war, hatte sie 6,5kg und dann jahrelang 8kg ohne dick zu sein). Klar, sie ist auch dünner geworden, aber hauptsächlich hat sie an Muskelmasse verloren. Die Muskeln haben jahrelang ihre kaputten Knie, ihre Vorderbeine und ihren Rücken stabilisiert. Das schwindet damit natürlich.

    Ich hab in der Librela Gruppe auf FB jetzt schon öfter gelesen, dass das irgendeinen Zusammenhang mit Librela haben kann, allerdings hilft uns das halt nichts. Ich kann Librela nicht absetzen, selbst wenn das der Auslöser wäre, weil sie keine anderen Schmerzmittel verträgt :crying_face:


    Ich überlege jetzt, ob ihr Anabolika helfen könnten, aber ich finde keine Infos dazu, ob das zusammen mit Librela gegeben werden darf bzw. bei anfänglichen Nierenproblemen :thinking_face:

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