Distanzlosigkeit / Kontaktfreudigkeit von junger Labradorhündin nicht mehr beherrschbar - springt jeden an
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Beim Retriever bietet sich Dummytraining einfach an, steht ja quasi in seiner Stellenbeschreibung. Nur- gerade auch, wenn sie (wie Du schreibst) - etwas langsam ist: Da braucht es dann viel Geduld und Frustrationstoleranz auf Seiten der Herrchens, das behutsam, ruhig und kleinschrittig aufzubauen Fürs Dummytraining findest Du hier Threads, in denen das sehr gut beschrieben wird. Fährten wäre auch eine coole Sache. Ein Futterteppich indoor, den sie unter Deiner Anleitung geduldig absucht (und nicht packt und schüttelt) ist ein guter Ansatz. Oder andere Futtersuch- und Intelligenzspielchen, bei denen Du mit ihr merhodisches langsames Herangehen üben kannst. Ohne zu viel Druck, der sie dann wieder ins Fiddeln brächte.
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- Vor einem Moment
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Hi
hast du hier Distanzlosigkeit / Kontaktfreudigkeit von junger Labradorhündin nicht mehr beherrschbar - springt jeden an* schon mal geschaut? Dort wird jeder fündig!
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Vielen lieben Dank für deine Antwort! Ich frage mich eben auch, wie es wäre wenn wir zb. in einer Stadt wohnen würden und es wäre schon im Welpenalter alle paar Sekunden jemand vorbeigegangen. Würden sie dann Spaziergänger jetzt eher kalt lassen weil sie es gewohnt wäre? Und wie könnte sie jetzt aktuell am besten lernen mit der Aufregung umzugehen?
LG
Andreas
Kann völliger Unsinn sein, was ich da an Bild hab, aber dennoch zun besseren Verständnis nochmal die Frage:
Ihr habt Begegnungen eigentlich von Anfang an mit Trainer und auf die beschriebene Art gelöst?
Und ne andere Frage, bzgl. Kontakt doch zulassen. Wie weiß Hund, wann er darf und wann nicht. Habt ihrn Signal? Zufallsprinzip?
Ah und...das alles ist immer an der Leine?
Ja. Es ist bei ihr immer dieser erste Moment in dem die Aufregung am größten ist. Nach 10 min auf dem Gelände der Hundeschule im Gruppenkurs kam sie gut runter, wir konnten auch den Parkour auf dem Gelände problemlos machen (kam man dabei einem anderen Hund zu nah ist sie in die Leine gesprungen, Trainer meinte eben mehr Distanz halten). Beim Spazierengehen haben wir nur keine 10 Minuten Zeit zu warten bis sich die Spannung gelöst hat sondern wir wollen halt einfach nur mit ihr am anderen Menschen vorbeikommen.
Und ja, wurde nach Anleitung vom Trainer gelöst durch auf Distanz gehen und Sitz machen lassen.Bzgl Kontakt doch zulassen: es wird nur gespielt wenn sie von der Leine ist, also das Signal, dass sie Spielen darf, ist, dass sie von der Leine kommt und freigegeben wird. Das aber natürlich nur wenn sie zuvor ruhig geblieben ist, wenn sie in die Leine springt folgt danach natürlich niemals eine Belohnung in Form von Spielen ohne Leine mit dem anderen Hund.
Und ja, zu 90% an der Führleine oder Flexiline, 10% ohne Leine an Orten oder zu Zeiten wo man keinem begegnet. Findest sollte sie seltener an der Leine sein? Bei einem in solchen Situatioin schlecht abrufbarem Junghund macht mir das Sorgen.
Weil die Frage in einer anderen Antwort aufgetaucht ist: wenn sie zum anderen Menschen gelangt versucht sie hochzuspringen, die leute die uns kennen wissen schon dass sie sie ignorieren sollten und rücken zudrehen, aber fällt den meisten schwer sie zu ignorieren.. und wenn sie dann immer ein "Moi is der süß überdreht" hört steigert sich ihre Aufregung noch weiter. Jetzt wo sie 25kg hat sagt finden es die meisten immerhin nicht mehr süß wenn sie überdreht ist.
Vielen Dank euch allen! Ich hätte absolut nicht mit sovielen Antworten gerechnet
Lg,
Andi -
Habt Ihr Hundebekanntschaften, die Ihr sicher einschätzen könnt und ggf. die Gelegenheit für freies Spiel in einem umzäunten Gelände? Oder - wenn sie nicht durchgeht - irgendwo in der Pampa (möglichst ohne frisch angesäte Felder und allzu verführerisches Wildaufkommen)?
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mit dem üblichen Abbruch-/ Stopp-Kommando angeschrien
Ruhe ist die erste Bürgerpflicht..... der Hund ist eh aufgeregt und gestresst in der Situation und ihr schreit dann noch rum und dann erwartet den Hund noch:
eigentlich immer eine Strafe im Sinne von Schimpfen und festhalten?
??
Wahrscheinlich weiß der Hund nicht, was sie stattdessen tun soll
Wir dachten eigentlich ,dass wir ihr vermitteln, was sie stattdessen tun soll, indem sie massiv belohnt und gelobt wird wenn sie eben das richtige macht (also wenn sie nicht versucht zum anderen Menschen/Hund zu gelangen...? Denke ich da so komplett falsch?
Habt Ihr Hundebekanntschaften, die Ihr sicher einschätzen könnt und ggf. die Gelegenheit für freies Spiel in einem umzäunten Gelände? Oder - wenn sie nicht durchgeht - irgendwo in der Pampa (möglichst ohne frisch angesäte Felder und allzu verführerisches Wildaufkommen)?
Ja haben wir schon. Eine davon ist der auch einjährige Flatcoated Retriever der Mutter meiner Freundin. Die beiden haben im Welpenalter (waren damals gleich schwer, fast gleich alt) in Summe 3 Vormittage mit "unkontrolliertem" Spiel gemeinsam verbracht, also sie wurden halt einfach beisammen gelassen, was rückblickend wahrscheinlich falsch war.
Mit keinem Hund rangelt sie so grob wie mit ihm, und meistens müssen wir die beiden nach ein paar Minuten trennen wenn unsere Hündin gar nicht mehr auf die Beine kommt oder wir einen Knurrer hören.
Mit den anderen Hundebekanntschaften ist sie deutlich sanfter. Also würdest du empfehlen sie mehr mit hunden frei spielen zu lassen? Ich geb zu, da waren wir immer sehr zurückhaltend, weil wir sorge hatten sie würde dadurch noch verrückter nach anderen Hunden werden.LG,
Andreas -
Kann völliger Unsinn sein, was ich da an Bild hab, aber dennoch zun besseren Verständnis nochmal die Frage:
Ihr habt Begegnungen eigentlich von Anfang an mit Trainer und auf die beschriebene Art gelöst?
Und ne andere Frage, bzgl. Kontakt doch zulassen. Wie weiß Hund, wann er darf und wann nicht. Habt ihrn Signal? Zufallsprinzip?
Ah und...das alles ist immer an der Leine?
Ja. Es ist bei ihr immer dieser erste Moment in dem die Aufregung am größten ist. Nach 10 min auf dem Gelände der Hundeschule im Gruppenkurs kam sie gut runter, wir konnten auch den Parkour auf dem Gelände problemlos machen (kam man dabei einem anderen Hund zu nah ist sie in die Leine gesprungen, Trainer meinte eben mehr Distanz halten). Beim Spazierengehen haben wir nur keine 10 Minuten Zeit zu warten bis sich die Spannung gelöst hat sondern wir wollen halt einfach nur mit ihr am anderen Menschen vorbeikommen.
Und ja, wurde nach Anleitung vom Trainer gelöst durch auf Distanz gehen und Sitz machen lassen.Bzgl Kontakt doch zulassen: es wird nur gespielt wenn sie von der Leine ist, also das Signal, dass sie Spielen darf, ist, dass sie von der Leine kommt und freigegeben wird. Das aber natürlich nur wenn sie zuvor ruhig geblieben ist, wenn sie in die Leine springt folgt danach natürlich niemals eine Belohnung in Form von Spielen ohne Leine mit dem anderen Hund.
Und ja, zu 90% an der Führleine oder Flexiline, 10% ohne Leine an Orten oder zu Zeiten wo man keinem begegnet. Findest sollte sie seltener an der Leine sein? Bei einem in solchen Situatioin schlecht abrufbarem Junghund macht mir das Sorgen.
Weil die Frage in einer anderen Antwort aufgetaucht ist: wenn sie zum anderen Menschen gelangt versucht sie hochzuspringen, die leute die uns kennen wissen schon dass sie sie ignorieren sollten und rücken zudrehen, aber fällt den meisten schwer sie zu ignorieren.. und wenn sie dann immer ein "Moi is der süß überdreht" hört steigert sich ihre Aufregung noch weiter. Jetzt wo sie 25kg hat sagt finden es die meisten immerhin nicht mehr süß wenn sie überdreht ist.
Vielen Dank euch allen! Ich hätte absolut nicht mit sovielen Antworten gerechnet
Lg,
AndiZur Leine: war eher fürs Gesamtbild. (Deine Antwort heißt aber auch, dass sie insgesamt relativ wenig Freilauf hat)
Beim Lesen kommt MIR einfach das Bild vom Hund, der in der Startbox steht. Den Ablauf kennt und allein dadurch schon in eine höhere Erregungslage kommt und dann kommt das Startsignal und Go!
Bin grad zufällig mit dem Junghund raus, der auch noch manchmal springt oder wo hin will und hab gemacht, was ich bei Dir rein lese. Mich davor gestellt und den zappeligen Jungspund sitzen lassen. Davon geht nur die Aufregung nicht weg. Der Fokus ist trotzdem am Auslöserreiz, die Anspannung bleibt hoch. Dann spaziert ne Minute später noch ein Auslöserreiz vorbei. Zur noch nicht völlig abgeebbten Aufregung kommt noch mehr Aufregung. Der Pegel steigt sogar höher, als er bei der ersten Begegnung war, Konzentration noch schwerer.
Von dieser Aufregung komm ich nicht über Aufregung weg, sondern über sie entweder gar nicht erst entstehen lassen oder ne reizvollere Alternative zu haben.
Den Hund in die Aufregung rein zu belohnen, weil sitzt eh, hätt ich da jetzt - situativ - kontraproduktiv gefunden, ich hätte in dem Fall Hund starrt Hund an belohnt, weniger das Sitzen vermutlich.
Als Bauchgefühlerzieher haben andere sicher auch schlauere Ansätze oder echte Konzepte, aber ein weiterer Denkansantz wär für mich quasi eine Verstärkung der Situation durch die eigene Reaktion, wie etwa menschliche Anspannung durch die Leine übertragen.
Zeigen und Benennen ist ein Konzept, das nicht für alles immer funktioniert, aber ein grundsätzlicher neuer Ansatz sein kann. Nach meinem Verständnis raus ist bei Euch bisher eher was Umgekehrtes entstanden, also ihr zeigt womöglich dem Hund, dass er aufgeregt sein muss, auch über ritualisierte Abläufe, statt Hund zeigt den Reiz und Mensch gibt ihm die Alternative wie grob vereinfacht beim Zeigen und Benennen.
Mir kommt auch der Umgang mit meinem Hardcoreleinenpöbler in den Sinn. Das Pöbeln hätte nicht aufgehört durch ihn in die Situation bringen oder ihn drin lassen. Erst viel, viel später kam der Schritt. Jetzt geht auch Abbruch.
Ich tu mir weiterhin mit den Hund in die Situation, die er nicht wie gewünscht bewältigen kann, reinschauen und verharren lassen schwer. Eben weil das Anspannung meistens eher erhöht. Dann kommt noch Druck, Strafreiz, Eure Anspannung dazu. Da ist nix entspanntes drin, wovon man entspannt werden kann.
Was ich konkret tun würde? Keine Ahnung, ich hab das Problem so nicht. Tendentiell Methode wechseln, so steht ihr momentan ja scheinbar eher an.
Und wenn mein Hund auf Menschen und Hunde sehr aufgeregt reagiert, such ich bewusst Gelegenheiten, dass Aufregung nicht sein muss oder kann.
Der springende Junghund geht halt mit dem Nachbarhund ne Leinenrunde ohne groß Kontakt und Interaktion oder Menschen gehen mit ohne Kontakt. Alles ganz unaufgeregt (ähm. Relativ).
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Ich finde freies Spiel für junge Hunde im Gegenteil sehr wichtig (wenns Spiel ist und nicht Rumgemobbe). Sie lernen voneinander und können Energie rauslassen. Und ich denke nicht, dass ausgewählte Hundefreundschaften dazu führen werden, dass Deine Hündin unterschiedslos zu allen anderen Hunden will
Die Dosis ist dann halt wichtig und das sie zwischendurch wieder zur Ruhe kommt und sich das Hirn nicht komplett wegballert. Da müsstet Ihr wahrscheinlich im Augenblick regulieren (und den hormonellen Umbau ggf. abwarten). Das Regulieren würde ich dann aber nicht als Gehorsamsübung aufziehen (jedenfalls nicht am Anfang - das könnte nur wieder zu Frust für Euch beide führen), sondern indem Ihr die Spieler zwischendrin mal verhaftet, ggf. mit einem besonders schönen Leckerchen. Um sie dann auch wieder spielen zu lassen.
Ich glaub, bei Euch ist im Augenblick einfach etwas viel Druck im Spiel. Hatte ich bei meiner ersten komplett selbst erzogenen Hündin auch. Nur hat da der halbe Terrier im Labbi-Aussiemix die Zusammenarbeit mit einem demonstrativem Stinkefinger komplett eingestellt und mich stehen lassen. Das hat mich recht schnell von zu viel Druck und zu früh zu hoch geschraubten Erwartungen geheilt .
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Also würdest du empfehlen sie mehr mit hunden frei spielen zu lassen?
Da wäre ich vorsichtig. Denn aus dem unbeschwerten Spielalter wächst ein Hund mit einem Jahr allmählich raus. Diese gesteigerte Erregung und das Zwanghafte, was du beschreibst, kann unter anderem auch damit zu tun haben.
Hundekinder sehen in anderen Hunden meist vor allem einen potentiellen Spielpartner. Mit dem Erwachsenwerden treten neue mögliche Rollen in den Vordergrund: Konkurrent, Geschlechtspartner, Eindringling ins eigene Revier, Raufgegner, an dem man sich beweisen kann oder der mir was beweisen will. Alles sehr ambivalent und daher mega aufregend.
Daher sind Hundebegegnungen in diesem Alter spannungsgeladener als vorher und fröhlich gespielt wird dann immer weniger, irgendwann nur noch mit gut bekannten Hundefreunden. Oft sieht man zwar viel Rennen und Bewegung, das ist dann aber mehr Konfliktaustragung als Spiel. Wird allerdings von Besitzern oft nicht als solche erkannt.
Diese oben erwähnten Hundefreunde sind aber schon wichtig! Und gelegentlich kann man schon auch neue kennenlernen. Also spielen ja, aber gut schauen, ob es auch wirklich passt und nicht kippt.
Dagmar & Cara
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Ja. Es ist bei ihr immer dieser erste Moment in dem die Aufregung am größten ist. Nach 10 min auf dem Gelände der Hundeschule im Gruppenkurs kam sie gut runter, wir konnten auch den Parkour auf dem Gelände problemlos machen (kam man dabei einem anderen Hund zu nah ist sie in die Leine gesprungen, Trainer meinte eben mehr Distanz halten). Beim Spazierengehen haben wir nur keine 10 Minuten Zeit zu warten bis sich die Spannung gelöst hat sondern wir wollen halt einfach nur mit ihr am anderen Menschen vorbeikommen.
Und ja, wurde nach Anleitung vom Trainer gelöst durch auf Distanz gehen und Sitz machen lassen.Bzgl Kontakt doch zulassen: es wird nur gespielt wenn sie von der Leine ist, also das Signal, dass sie Spielen darf, ist, dass sie von der Leine kommt und freigegeben wird. Das aber natürlich nur wenn sie zuvor ruhig geblieben ist, wenn sie in die Leine springt folgt danach natürlich niemals eine Belohnung in Form von Spielen ohne Leine mit dem anderen Hund.
Und ja, zu 90% an der Führleine oder Flexiline, 10% ohne Leine an Orten oder zu Zeiten wo man keinem begegnet. Findest sollte sie seltener an der Leine sein? Bei einem in solchen Situatioin schlecht abrufbarem Junghund macht mir das Sorgen.
Weil die Frage in einer anderen Antwort aufgetaucht ist: wenn sie zum anderen Menschen gelangt versucht sie hochzuspringen, die leute die uns kennen wissen schon dass sie sie ignorieren sollten und rücken zudrehen, aber fällt den meisten schwer sie zu ignorieren.. und wenn sie dann immer ein "Moi is der süß überdreht" hört steigert sich ihre Aufregung noch weiter. Jetzt wo sie 25kg hat sagt finden es die meisten immerhin nicht mehr süß wenn sie überdreht ist.
Vielen Dank euch allen! Ich hätte absolut nicht mit sovielen Antworten gerechnet
Lg,
AndiZur Leine: war eher fürs Gesamtbild. (Deine Antwort heißt aber auch, dass sie insgesamt relativ wenig Freilauf hat)
Beim Lesen kommt MIR einfach das Bild vom Hund, der in der Startbox steht. Den Ablauf kennt und allein dadurch schon in eine höhere Erregungslage kommt und dann kommt das Startsignal und Go!
Bin grad zufällig mit dem Junghund raus, der auch noch manchmal springt oder wo hin will und hab gemacht, was ich bei Dir rein lese. Mich davor gestellt und den zappeligen Jungspund sitzen lassen. Davon geht nur die Aufregung nicht weg. Der Fokus ist trotzdem am Auslöserreiz, die Anspannung bleibt hoch. Dann spaziert ne Minute später noch ein Auslöserreiz vorbei. Zur noch nicht völlig abgeebbten Aufregung kommt noch mehr Aufregung. Der Pegel steigt sogar höher, als er bei der ersten Begegnung war, Konzentration noch schwerer.
Von dieser Aufregung komm ich nicht über Aufregung weg, sondern über sie entweder gar nicht erst entstehen lassen oder ne reizvollere Alternative zu haben.
Den Hund in die Aufregung rein zu belohnen, weil sitzt eh, hätt ich da jetzt - situativ - kontraproduktiv gefunden, ich hätte in dem Fall Hund starrt Hund an belohnt, weniger das Sitzen vermutlich.
Als Bauchgefühlerzieher haben andere sicher auch schlauere Ansätze oder echte Konzepte, aber ein weiterer Denkansantz wär für mich quasi eine Verstärkung der Situation durch die eigene Reaktion, wie etwa menschliche Anspannung durch die Leine übertragen.
Zeigen und Benennen ist ein Konzept, das nicht für alles immer funktioniert, aber ein grundsätzlicher neuer Ansatz sein kann. Nach meinem Verständnis raus ist bei Euch bisher eher was Umgekehrtes entstanden, also ihr zeigt womöglich dem Hund, dass er aufgeregt sein muss, auch über ritualisierte Abläufe, statt Hund zeigt den Reiz und Mensch gibt ihm die Alternative wie grob vereinfacht beim Zeigen und Benennen.
Mir kommt auch der Umgang mit meinem Hardcoreleinenpöbler in den Sinn. Das Pöbeln hätte nicht aufgehört durch ihn in die Situation bringen oder ihn drin lassen. Erst viel, viel später kam der Schritt. Jetzt geht auch Abbruch.
Ich tu mir weiterhin mit den Hund in die Situation, die er nicht wie gewünscht bewältigen kann, reinschauen und verharren lassen schwer. Eben weil das Anspannung meistens eher erhöht. Dann kommt noch Druck, Strafreiz, Eure Anspannung dazu. Da ist nix entspanntes drin, wovon man entspannt werden kann.
Was ich konkret tun würde? Keine Ahnung, ich hab das Problem so nicht. Tendentiell Methode wechseln, so steht ihr momentan ja scheinbar eher an.
Und wenn mein Hund auf Menschen und Hunde sehr aufgeregt reagiert, such ich bewusst Gelegenheiten, dass Aufregung nicht sein muss oder kann.
Der springende Junghund geht halt mit dem Nachbarhund ne Leinenrunde ohne groß Kontakt und Interaktion oder Menschen gehen mit ohne Kontakt. Alles ganz unaufgeregt (ähm. Relativ).
Ja stimmt absolut, entspannt sind diese Situationen wirklich in keiner Weise.
Dann werden wir mit diesem bisher praktizierte "sitz" und Reiz abwarten lassen mal aufhören
Neuer Ansatz wäre dann bei Begegnungen in Bewegung zu bleiben und zu versuchen in der Bewegung ihren Fokus auf was anderes zu legen, sei es ihr Lieblings-Zerrspielzeug oder tatsächlich einfach mit ihr 50m zu sprinten und Fangen zu spielen (das könnte ich hinbekommen dass das davonlaufende rumhüpfende Herrchen noch lustiger erscheint als der andere Mensch oder Hund)Ich finde freies Spiel für junge Hunde im Gegenteil sehr wichtig (wenns Spiel ist und nicht Rumgemobbe). Sie lernen voneinander und können Energie rauslassen. Und ich denke nicht, dass ausgewählte Hundefreundschaften dazu führen werden, dass Deine Hündin unterschiedslos zu allen anderen Hunden will
Die Dosis ist dann halt wichtig und das sie zwischendurch wieder zur Ruhe kommt und sich das Hirn nicht komplett wegballert. Da müsstet Ihr wahrscheinlich im Augenblick regulieren (und den hormonellen Umbau ggf. abwarten). Das Regulieren würde ich dann aber nicht als Gehorsamsübung aufziehen (jedenfalls nicht am Anfang - das könnte nur wieder zu Frust für Euch beide führen), sondern indem Ihr die Spieler zwischendrin mal verhaftet, ggf. mit einem besonders schönen Leckerchen. Um sie dann auch wieder spielen zu lassen.
Ich glaub, bei Euch ist im Augenblick einfach etwas viel Druck im Spiel. Hatte ich bei meiner ersten komplett selbst erzogenen Hündin auch. Nur hat da der halbe Terrier im Labbi-Aussiemix die Zusammenarbeit mit einem demonstrativem Stinkefinger komplett eingestellt und mich stehen lassen. Das hat mich recht schnell von zu viel Druck und zu früh zu hoch geschraubten Erwartungen geheilt .
Okay danke, dann werden wir sie auch mehr frei spielen lassen und beobachten wie sie sich da verhält. Ja das mit dem Druck stimmt wirklich, vielleicht erwarten wir uns auch zuviel, aber einem so überdrehtem Hund wie ihr sind wir bisher noch nie begegnet daher sehen wir halt oft genug Junghunde denen wir komplett egal sind und man denkt sich: Warum können meiner Hündin andere Menschen nicht auch mal egal sein? Vielleicht haben wir wirklich einen Teil der Anspannung selbst antrainiert ohne es zu wollen.
Ihr seid echt super! Danke für die vielen Antworten!
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Aber da möchte ich auch nochmal das unterstreichen, was dagmarjung schon gesagt hat: Es sollten ausgewählte Freundschaften sein, bei denen es gut zusammenpasst. Viele, auch schon seit Jahren erfahrene, Hundehalter können fröhliches entspanntes Spiel nicht von Mobben und Hetzen unterscheiden. Wir haben hier so eine Kandidatin im Dorf, eine junge Setterhündin. Die Besitzer (Hundehalter seit 30 Jahren) erzählen, dass die bei einem Spaziergang mit fünf verschiedenen Hunden spielt und die dann platt sind, während ihre Hündin immer noch Energie hat. Was sie nicht sehen, ist, dass diese Hündin höchst rüpelig ihren Jagdtrieb an anderen Hunden abarbeitet und sich dabei immer weiter reinsteigert.
Die Dummy-Threads habe ich ja schon erwähnt. Hier gibt es auch den Körpersprache-Thread, da werden u. A. solche Sachen besprochen. Wichtig ist eine gute Balance. Vor allem soll sie ja lernen, ihr Hirn zu benutzen Was für Junghunde nicht immer einfach ist.
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Wir dachten eigentlich ,dass wir ihr vermitteln, was sie stattdessen tun soll, indem sie massiv belohnt und gelobt wird wenn sie eben das richtige macht (also wenn sie nicht versucht zum anderen Menschen/Hund zu gelangen...? Denke ich da so komplett falsch?
Das mit dem "NICHT" ist für den Hund nicht nachvollziehbar. "NICHT hinwollen" kann sie nicht als "Handlung" erkennen, die belohnt wird.
Daher würde ich auch eher mit dem Weglaufen oder Click-für-Blick/Zeigen und Benennen arbeiten, dem Hund etwas anbieten, was er alternativ tun kann und was Spaß verspricht.Ihr hört euch nun nicht nach den 0815-Welpenbesitzern an, die nach dem Motto "draußen sein bedeutet mit anderen Hunden abspacken" verfahren, aber etwas mehr Fokus auf euch schadet eigentlich nie. Superlecker einpacken, Distanz vergrößern, "Schau" (ins Gesicht gucken) trainieren, und dann eben bei Ansicht von Mensch/Hund: "schau" und Weihnachten, Ostern, Geburtstag, Namenstag, alles auf einmal. UND: dabei weiter entfernen.
Wäre so mein Rat.
Grüßle und viel Erfolg
Silvia
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