Trainingsinternat für Hunde - Informationen und Erfahrungen gesucht

  • Wir hatten auch Pech einen sehr schwierigen Hund zu bekommen.

    Ihr habt keinen schwierigen Hund.

    Ihr habt einen jungen, verunsicherten Hund, der in ungeeigneten Händen gelandet ist und jetzt versucht irgendwie zurecht zu kommen.

    Gebt den Hund an jemanden mit Rasseerfahrung und ich gebe dir Brief und Siegel, in zwei Wochen sind die Probleme Geschichte.

  • Ihr habt keine Zeit für diesen Hund und möchtet "euer Problem" möglichst schnell beseitigen.

    Dieser Hund ist aber nun mal das, was er ist. Er kann nichts dafür, dass er das Pech hat bei einer Familie gelandet zu sein, die seine Bedürfnisse nicht anerkennt, wo möglichst wenig investiert werden möchte und das, was ihn ausmacht, stört.

    Er klingt, wie schon oft gesagt wurde, nach einer ganz armen Sau, die keine Führung erhält, keine Auslastung und einfach von euch völlig missverstanden wird.


    Wenn ihr bzw. ganz speziell DU nicht alles über Bord werfen wollt, was ihr bisher wisst... Wenn du keine Zeit für diesen Hund aufbringen und dich wirklich mit ihm zielgerichtet beschäftigen möchtest... Wenn du kein Bock auf das Hobby Gebrauchshund hast...

    Dann gib ihn in ein Zuhause, wo er bekommt, was er verdient. Ihr werdet diesem jungen Hund, der erst 4 Monate bei euch ist, in keinster Weise gerecht.


    Es hilft euch da kein Internat, bei euch wird der Hund weder unter der Woche scheintot sein noch am Wochenende der lustige witzige sensible Kinderhund, dem 10x Ball werfen genügt und der eindrucksvoll das Grundstück bewacht, aber nur bei den Passanten, wo ihr es wollt.

    Dieser Hund wird auch mit Training nicht zu einem netten Begleithund. Seine Gene kann man nicht ändern. Und das muss man einfach realistisch sehen.


    Ich kann völlig verstehen, wenn das nicht möglich oder gewollt ist. Ich bin (aktuell) auch nicht bereit, meine ganze Freizeit und Hundehaltung für einen Gebrauchshund hinzugeben.

    Deswegen habe ich keinen...

  • Ich hab keine Gebrauchshunde und trotzdem ist jeder Tag irgendwie "Training" und Beschäftigung. Das hört nicht auf. Man kann einen Hund nicht ein Mal so programmieren, wie man es gut findet und dann bleibt das so.


    Nach all dem, was du so bisher geschrieben hast, scheint es das Beste zu sein, wenn ihr Nero in andere Hände gebt. Und euren Traum von der Hundehaltung nochmal genau überdenkt.

    Aber eins ist wirklich ganz klar: mit Nero werdet ihr so nicht glücklich. Und Nero nicht mit euch. Eher werden die Probleme größer und irgendwann vielleicht sogar gefährlich.

  • Robert1980


    Unser Hund war so wie Eurer, nur schlimmer. Er war dann im Trainingsinternat und bei verschiedenen Trainern und Trainerinnen. Ich kenne also verschiedene Methoden und ich habe viel Unsinn in Foren lesen müssen und es ging immer um den heißen Brei herum. Das Personal in den Foren argumentiert immer gegen das Wort Alphatier, benimmt sich aber deutlich schlechter als jedes natürliche Alphatier.


    Ich kann Dir Trainer mit stationärer Ausbildung für Dienst und Privat nennen und Du kannst auf deren Webseite erst einmal nachschauen. An der allgemeinen Kakophonie hier werde ich mich nicht beteiligen. Wenn Du mir hier in der "Konversation" (Sprechblasensymbol am oberen Rand) eine Mitteilung schickst, dann sehen wir weiter.


    Man muss zuerst den Teufelskreis durchbrechen. Inzwischen ist unser Hund durchaus brauchbar und handhabbar und deutlich cooler und disziplinierter als die Hälfte der Hundemasse, über die man ständig stolpert.

  • Was ihr machen müsst, damit euer Hund zum netten Familienhund wird:


    - Zeit nehmen

    - regelmäßig trainieren. Wenn möglich wieder auf dem Hundeplatz min. 1h die Woche

    - gemeinsam trainieren. Deine Frau muss genauso in der Lage sein euren Hund zu führen wie du

    - einen passenden Trainer suchen (Stachelhalsband und Dominanzgelabere sind veraltet und für euch nicht zielführend), hier im Forum bekommst du sicher Tipps/Anlaufstellen

    - Pläne, Trainingswege und Ziele definieren (genau! nicht einfach "nett sein") und die konsequent (deine Frau und du) verfolgen -> mit Trainer

    - Ruhezonen für den Hund schaffen, d.h. einen Schlafplatz wo ihn niemand stört, auch nicht zum streicheln.

    - längere Spaziergänge und was für den Kopf! Z.B. Suchspiele, Fährtenarbeit

    - mehr über Hunde lernen, die Anmeldung hier im Forum war schon mal ein guter Weg.


    Wenn ihr das alles befolgt, wird es trotzdem Monate bis Jahre dauern, bis euer Hund für euch gut führbar wird und angenehm im Alltag ist. Es ist nicht ausgeschlossen, dass ihr dieses Ziel nie erreicht, da es abhängig davon ist, wie viel ihr da rein investiert und damit meine ich nicht Geld, welche Hilfe ihr bekommt und wie geschickt ihr euch anstellt.


    Wenn dich das jetzt abschreckt und du die oben genannten Punkte nicht erfüllen kannst oder willst, dann solltet ihr so fair zu eurem Hund sein und ein neues Zuhause suchen. Aber bitte nicht einfach bei Ebay-Kleinanzeigen verscherbeln, sonst wird er zum Wanderpokal.

  • Mal angenommen es würde klappen und du bekommst einen prima ausgebildeten Hund zurück....



    Soll der dann unterfordert die "Gartendeko" sein?

    Wirst du dann die "Bedienungsanleitung" verstehen können?


    Ich habe mal so einen Schäferhund kennen gelernt wie du ihn dir vermutlich vorstellst

    Der hat brav langsame Spaziergänge mit seinem alten gehbehinderten Besitzer gemacht

    Und den Rest der Zeit brav Gesellschaft in Haus und Hof geleistet

    Aber: der Sohn kam regelmäßig und dann ging es auf den hundeplatz

    War ein prima Modell sich einen Hund zu teilen

    Der Vater hätte ihn nicht auslasten können, der Sohn wollte ihn lieber nicht zu hause

    Wegen kinderbedingter "Unruhe"

    Wer das mit dem Sohn nicht wusste hätte denken können Schäfi ist total easy going


    Genau so wie der hübsche pudelpointer hier ums eck

    Der beaufsichtigt die Gartenarbeiten von Frauchen und begleitet sie brav und folgsam auf kleinen Spaziergängen. Der ist wirklich ein traumhund, ruhig ausgeglichen, freundlich zu allem und jedem

    Und mit seinem Leben im Garten bestens zufrieden. Hätte ich auch gerne

    Aber: der Gatte ist Jäger und der Hund ein super jagdhund


    Ich kenne viele solcher Hunde, in meiner Kindheit gab es die fast nur

    Auf den ersten Blick alle selbsterziehend und total pflegeleicht

    Aber: alle hatten irgendwie einen Job und waren gut in ihr Familienleben integriert

    Hatten ihre Ruhezonen und -zeiten.

    der Umgang zwischen Kindern und Hunden wurde entsprechend dosiert, reguliert und angeleitet


    Zeit die romantische Brille abzusetzen und mal die kritische Lupe zu benutzen

    Guck genau hin, lerne und verstehe, es kann ein Gewinn sein und alle können daran wachsen


    Wenn ihr das nicht leisten könnt oder wollt

    Gebt dem Hund bitte die Chance

    Ein entsprechendes zuhause zu finden


    Sich geirrt zu haben und Fehler zu machen kann passieren

    Aber man sollte es merken und dann zügig im Sinne des Hundes handeln

  • 'Internate' fuer DH :applaus: Am besten noch in DE :lachtot:

    Wieso beschaeftigen die Behoerden nochmal Ausbilder, Einkaeufer, usw.?

    :lol:


    Hach, ja. Ja es ist OT, aber das voellig realitaetsfremde Geblubber von gewissen Leuten, kann nicht unkommentiert bleiben ;)

  • Wie man "Alphatier" wird?( Ich lasse das mal so stehen, weil du diesen Begriff gebraucht hast - hier weiß eh jeder, was da wirklich gemeint ist). Durch Vorleben ,durch Zusammenleben. Damit, den Hund für ihn (!!!) berechenbar zu führen, ihm einen Rahmen zu geben, den er versteht und in dem er sich sicher fühlt. Möglichst viel mit ihm zusammen zu machen und ihm eine rassegerechte Arbeit zu geben.


    Wie lange das dauert? Ein Hundeleben, also etwa 10-15 Jahre. Unausgesetzt und täglich. Rang ist nichts Statisches, den mußt du dir durch Vertrauen immer neu verdienen.


    Dazu keine Lust zu haben, ist absolut keine Schande, aber dann solltet ihr euch trennen - und zwar schleunigst, bevor der arme Hund, der offensichtlich jetzt schon nicht mehr weiß, wo ihm der Kopf steht, total drüber ist.

  • Wie viele Trainer*innen sind hier ständig unterwegs und propagieren die ihnen offiziell möglichen Positionen? Das ist ihr Geschäft. Vor nicht langer Zeit gab es kaum Hundeschulen für privat und es hat besser funktioniert.

  • Selbst meine 15 jährige Hündin und die whippets (richtige gänseblümchenhunde) würden bei dem was ihr in einen Hund investieren wollt auf die Barrikaden steigen.

    Hundeerziehung und Beziehung ist nun mal nichts was man macht und abhakt, der Hund hat sein ganzes Leben lang recht auf Bewegung, Beschäftigung und Aufmerksamkeit.

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