Trainingsinternat für Hunde - Informationen und Erfahrungen gesucht

  • Ich komme aus Bonn und hätte einen Trainer, der selbst Malis führt und den ich sehr gut finde. Allerdings verspreche ich dir, dass er deine Einstellung nicht akzeptieren wird und nur mit dir arbeitet, wenn du bereit bist auch an dir zu arbeiten. Kannst dich gern melden. Mit deinen momentanen Aussagen wirst du nur nicht weit kommen ?

  • Wenn ich ihm ein Stück Wurst hinhalte spult er jedes Kommando ab, dass er irgendwann mal gelernt hat, aber das kann doch nicht das Ziel sein?

    Noch dazu, wenn ich meinem ein Stück Wurst hinhalte ohne was zu sagen, macht er das selbe.....er kann schließlich nicht hellsehen, was ich denn jetzt möchte, also bietet er an. Es gibt da aber etwas, dass sich Kommunikation nennt, wirkt wahre Wunder!

  • Ich glaube dass der Vorbesitzer die Erziehung komplett falsch angegangen ist und wir das jetzt ausbaden müssen.


    Solche Aussagen sind immer heikel !


    Wieso? Weil meistens der AKTUELLE Besitzer was falsch macht. Und bei euch läuft echt einiges in die total falsche Richtung.

    Das fängt beim Verständnis für das Tier "Hund" an, geht über fehlendes Wissen von Ausbildung und Erziehung (Thema Lerntheorie), weiter zu fehlendem Wissen über die Rasse und läuft bis zum Thema falsche Selbstwahrnehmung.


    Da habt ihr ein ordentliches Paket zu stemmen, mann o mann.

  • Ich möchte eben nicht, dass Nero nur hört, weil wir ihn mit Leckerlis vollstopfen. Er soll sich uns gerne unterordnen, weil er uns als ranghöher ansieht und nicht, weil wir ihn mit Futter locken.


    Wenn ich ihm ein Stück Wurst hinhalte spult er jedes Kommando ab, dass er irgendwann mal gelernt hat, aber das kann doch nicht das Ziel sein?


    Ich glaube dass der Vorbesitzer die Erziehung komplett falsch angegangen ist und wir das jetzt ausbaden müssen.

    Hallo Robert, ich klinke mich hier auch mal ein.


    Die Sache mit den Leckerlies ist so - viele Wege führen nach Rom. Oder zum Sitz.

    Um das Thema zu verstehen muss man sich etwas einarbeiten in Lerntheorien. Es gibt viele Möglichkeiten, einem Hund Kommandos/Verhaltensweisen beizubringen. Hunde lernen, wie wir übrigens auch, über Konditionierung.

    Und innerhalb dieser finden sich verschiedene "Werkzeuge".

    Genau genommen könnte man jedes Mal, wenn der Hund zufällig den Po gen Boden bewegt "Sitz!" rufen. Nach sehr sehr vielen Wiederholungen verknüpft der Hund das.

    Es dauert aber relativ lang bis das verfestigt ist. Den Weg kann man beschleunigen. Man arbeitet mit "Konsequenzen", um das gewünschte Verhalten zu verfestigen.

    Die meisten hier im Forum arbeiten vorwiegend über positive Bestätigung. Der Hund wird also belohnt für ein erwünschtes Verhalten. Das geht mit allem, was der Hund klasse findet. Lob, Spielzeug, Kekse.

    Andere wiederum (und vermutlich auch etwaige Internate) gehen da oft einen anderen Weg, nämlich durch das Einsetzen unangenehmer Reize.

    Zum gesamten Spektrum gehören also die angenehmen und unangenehmen Reize, enweder zugefügt oder entfernt. Dich da reinzulesen ist deine Aufgabe.

    Der Weg der positiven Bestätigung hat sich im Laufe der Zeit bewährt, Hunde lernen sehr schnell und sicher über dieses System. Gerade im Sport, wo man sich eine freudige Mitarbeit des Hundes wünscht macht das auch Sinn. Theoretisch kann man auch über Bestrafung, unangenehme Reize und Entziehen von angenehmen Reizen arbeiten. Ist aber weniger nett. Oder einfach zum hundertsten Mal "Sitz" rufen, wenn der Hund sich zufällig setzt.

    Aber - das alles hat wirlich nichts damit zu tun, ob der Hund "untergeordnet" ist.


    Ich selber hab eine sehr wesensstarke und wirklich dominante Hündin, die könnte ich jedem fremden Hundesportler in die Hand drücken und die würde passabel eine Unterordnung laufen. Das heißt aber nicht, dass sie untergeordnet ist. Die hat nur gelernt dass es Spaß macht und dass es sich für sie lohnt, mitzumachen.


    Die Grundbefehle mit dem Hund zu trainieren heißt Zusammen zu Arbeiten, nicht dass du anschaffst und der Hund spurt.
    Für mich bedeutet die Basisausbildung in einer guten Hundeschule, Hundesportverein nicht das Unterordnen des Hundes, sondern dass man gerade als Anfänger lernt, wie mit diesem Wesen umzugehen ist. Ihr erarbeitet quasi eine Kommunikation über den kleinsten gemeinsamen Nenner.


    Das klingt jetzt hart aber ich weiß nicht, wie ich es anders ausdrücken soll:


    Mir scheint, du willst irgendwas von dem Hund. Unterordnung, Gehorsam, Angepasstheit aber bist wenig bereit, mit ihm zu arbeiten oder ihm zu geben, was er braucht - nämlich Sicherheit, Zeit, Auslastung und ein für ihn halbwegs rationales Verhalten deinerseits.


    Such dir eine SV Ortsgruppe, wenn du an diesem Hund festhalten willst. Oder überleg dir, ob die Entscheidung für diesen Hund richtig war.


    Ich verstehe im übrigen nicht, warum sich Leute Schäferhunde anschaffen und nicht mit dem arbeiten wollen. Das wär ja für mich der einzige Grund, einen Schäfi zu holen, um mit dem zu arbeiten.

  • Ich sags mal ganz hart: Das was du dir vorstellst ist nicht machbar. Weder im Bezug auf das tägliche Zusammenleben noch im Bezug auf deine Vorstellungen von Hundetraining.


    So "funktionieren" Hunde nicht.


    Vielleicht hilft es dir, wenn du bedenkst, dass so Hunde wie deiner bei der Polizei und beim Militär eingesetzt werden und richtig hart arbeiten. Wie soll er da mit ein bisschen Gassi und Garten bei euch zufrieden sein?


    Es gibt hier im Grunde nur 2 Möglichkeiten:

    1) Ihr verändert eure Vorstellungen im Bezug auf das Zusammenleben vollkommen. Ihr lernt was Hunde brauchen und wie man sie trainiert. Ihr seid bereit selbst (!) mehrere Stunden pro Woche mit dem Hund zu trainieren - mindestens die nächsten 10 Jahre.


    2) Ihr gebt den Hund möglichst schnell in geeignete Hände.


    Was ihr gerade macht kann wunderbar schief gehen, wenn der Hund älter und ernsthafter wird:ka: Anscheinend ist er ein nettes Kerlchen, sonst hätte er schon seine Zähne eingesetzt. Aber was nicht ist kann im Zuge des Erwachsenwerdens noch werden. Und ein unterforderter, nicht angeleiteter DSH macht auch ohne Zahneinsatz echt keinen Spaß.

  • Ich möchte eben nicht, dass Nero nur hört, weil wir ihn mit Leckerlis vollstopfen. Er soll sich uns gerne unterordnen, weil er uns als ranghöher ansieht und nicht, weil wir ihn mit Futter locken.


    Wenn ich ihm ein Stück Wurst hinhalte spult er jedes Kommando ab, dass er irgendwann mal gelernt hat, aber das kann doch nicht das Ziel sein?


    Ich glaube dass der Vorbesitzer die Erziehung komplett falsch angegangen ist und wir das jetzt ausbaden müssen.

    Achso. Ich glaube, jetzt verstehe ich das Problem. Dir geht es gar nicht darum den Hund effektiv (= so, dass der Hund stressfrei und effektiv lernt was er machen soll) zu erziehen. Dir geht es um Dich selber!

  • Ehrlich gesagt, verstehe ich überhaupt gar nicht, wieso der Hund angeschafft wurde.... wieso überhaupt ein Hund angeschafft wurde....es fehlt jedes Verständnis für den Hund und anscheinend auch überhaupt kein Interesse und Spaß, mit dem Hund zusammen zu arbeiten. Ihm etwas beizubringen, mit ihm spazieren zu gehen und ihm die Welt zu zeigen....:ka: und ich denke, und das schreibe ich tatsächlich zum ersten Mal, dass der Hund woanders besser aufgehoben wäre :( :

  • Ehrlich gesagt, verstehe ich überhaupt gar nicht, wieso der Hund angeschafft wurde.... wieso überhaupt ein Hund angeschafft wurde....es fehlt jedes Verständnis für den Hund und anscheinend auch überhaupt kein Interesse und Spaß, mit dem Hund zusammen zu arbeiten. Ihm etwas beizubringen, mit ihm spazieren zu gehen und ihm die Welt zu zeigen....:ka: und ich denke, und das schreibe ich tatsächlich zum ersten Mal, dass der Hund woanders besser aufgehoben wäre :( :

    Kindheitserinnerungen an den perfekten Kumpel.

    Dass der Hund nicht so auf die Welt gekommen ist wird da wohl verdrängt. Allerdings haben Kinder ja auch nichts mit der Erziehung zu tun.


    Es ist eben die Erinnerung an diesen einfachen, lieben, unkomplizerten Spielkumpanen und das ist was mir auf den Magen schlägt, weil Nero nicht als Lebewesen wahrgenommen wird sondern so funktionieren soll wie der Hund damals.


    Drum fände er es ja auch toll, dass die Kinder mit ihm spielen und kuscheln könnten. Konnte er ja auch.

    Und er musste mit dem Familienhund ja auch nichts machen, der war da, dass der auch Arbeit gemacht hat ist ihm logischerweise als Kind nicht aufgefallen.

    Schlimm ist nur, dass es ihm als Erwachsener noch immer nicht auffällt.

  • Ich würde an deiner Stelle beginnen auch ohne Trainer einfach im Alltag meinem Ziel näher zu kommen.


    Bau doch in eure Gassirunden Trainingseinheiten ein, die du z.B. mit Leckerlis belohnst. Such dir eine Wiese, stell dir einen imaginären Pfad vor, den du dort gehst und bestimmte Punkte an denen ihr wendet, Sitz, Platz, etc. macht. Über jeden Gehorsam freust du dich wie ein Schnitzel und belohnst ihn am Anfang immer! Er soll lernen, dass Zusammenarbeit mit dir Spaß macht.

    Füll sein Futter in einen Dummy und wirf ihn auf dem Spaziergang oder versteckte ihn und lass den Hund in suchen. Dann sind keine großen Sachen und kein Sport, einfach nur kleine Beschäftigungen mit dem Hund, die Spaß machen und wo ihr gemeinsam kleine Erfolge habt.


    Im Alltag sei konsequent. Verhalten, was du nicht möchtest, kommentierst du grundsätzlich mit einem, ich sage mal scharfen "Nein". Das ist ein neutraler, aber strikter Tonfall, der dem Hund zeigt, dass hier eine Grenze ist. Wie kann ein " Nein" aufbaut, kannst du dir ja sehr gut googeln, da gibt es verschiedene Methoden. Ein "Nein" ist aber dann natürlich auch immer ein "Nein".


    Bei unerwünschten Verhalten biete ein Alternativverhalten an. Beispiel Anspringen:

    Hund zieht und will Anspringen, ein scharfes "Nein", ein richtungsweisendes "Hier"um den Hund wieder zu dir zu fokussieren und dafür sofort Lob und Leckerli. So würde mein Weg aussehen. Oder so könnte ein Weg aussehen. So kann Nero lernen, was erwünscht ist und weiß nicht nur, was nicht erwünscht ist. Solche kleinen Übungen im Alltag bringen einen ich enorm weiter. Fokus in den nächsten Wochen immer auf den Hund, und ihn so freundlich, aber konsequent und strikt den Weg zeigen, wie ihr Zusammenleben wollt.


    Ich sehe das schon differenzierter als manche hier, ich denke schon, dass es Hunde gibt, die sich leichter dem Menschen anpassen und solche die länger versuchen ihren eigenen Weg zu gehen. Letzten Endes ist aber das bei jedem Hund normal, er ist ja kein Mensch und muss für ihn völlig fremde Verhaltensweisen lernen. Die sind ihm ja nicht in die Wiege gelegt. Wenn ihr dann Erfolg habt wirst du merken, wie schön es ist gemeinsam mit deinen Tier den Alltag zu beschreiten. Du musst ein Gefühl für ihn bekommen, ihn lesen lernen. Und trotzdem wird dich auch nach längerer Zeit manches Verhalten noch irritieren, aber so kennst du Nero immer besser kennen.



    Edit: mein Post ist natürlich nicht so gemeint dir keinen Trainer zu suchen, sondern praktisch heute und jetzt schon mit denn Training zu beginnen, auch wenn du noch niemanden gefunden hast.

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