Trainingsinternat für Hunde - Informationen und Erfahrungen gesucht

  • wir wollen die Rolle der Alphatiere übernehmen, aber wie macht man das am Besten?

    Du kannst ja mal damit anfangen, drüber zu markieren, wenn der Hund in die Wohnung pinkelt. Und draußen natürlich auch. Das machen Alphatiere nämlich so.

    Ist Stuss, merkste selbst, oder?

    Du bist kein Tier. Auch kein Alphatier. Dein Hund weiß das. Und sobald Du verstehst, dass das Konzept nicht funktioniert, bist Du schon einmal einen großen Schritt weiter.

    Ich möchte eben nicht, dass Nero nur hört, weil wir ihn mit Leckerlis vollstopfen

    Warum gehst Du den arbeiten?

    Weil Dein Chef so ein geiler Typ ist, oder weil Du Geld verdienen und bestenfalls eine sinnvolle Aufgabe haben willst?

    Deinem Hund geht es ähnlich. Der arbeitet gerne mit einem fairen, souveränen, geduldigen Chef zusammen, der ihn versteht und auf ihn eingeht. Und er tut es, weil es sich für ihn lohnt.


    Es gibt übrigens einen Unterschied zwischen Bestechung und Belohnung. Der liegt im Timing, im sinnvollen Einsatz einer passenden Belohnung (die nicht immer aus Futter bestehen muss) und je nach Situation auch im schrittweisen Ausschleichen der Belohnung.


    Dein Hund ist kein komplizierter Spezialfall, der vom Vorbesitzer versaut worden ist. Das ist ein ganz normaler Hund, der bei Menschen lebt, die momentan nicht dazu bereit und in der Lage sind, auf ihn einzugehen und zu lernen. Denn lernen müsst in erster Linie Ihr: den Hund zu verstehen, seine Motivation, seine Körpersprache, seine Bedürfnisse und wie ihr ihn anleitet. Dazu brauchst Du, wie schon x mal erwähnt, einen vernünftigen Trainer. Solange Du dazu nicht bereit bist, wird sich die Diskussion im Kreis drehen. Dein Hund wird sich Deinen Vorstellungen nicht anpassen, weil er es schlicht und ergreifend nicht kann und Dich nicht versteht. Das ist allerdings nicht seine Schuld, sondern Deine.

  • Ich sehe das schon differenzierter als manche hier, ich denke schon, dass es Hunde gibt, die sich leichter dem Menschen anpassen und solche die länger versuchen ihren eigenen Weg zu gehen.

    Das stimmt schon, aber gerade bei denen, die sich eben nicht so gerne oder leicht anpassen, ist eine vernünftige Vertrauensbasis und eine Beziehung notwendig. Und die gibt es nur, wenn man gewillt ist, gemeinsam daran zu arbeiten. Die zeigen dir gekonnt die Mittelkralle, wenn du nicht vernünftig an der Vertrauensbasis arbeitest.

    Das kann halt kein anderer für den Besitzer übernehmen, das kann man nur selbst machen. Aber das muss man halt auch wollen. Wenn man da so generell gar keine Lust dazu hat (wie hier. Oder gar keine Zeit dazu), dann wird das nichts.


    Und das gilt auch für die, die sich leichter anpassen. Wenn ich keine Lust dazu habe, Geduld, Arbeit und Einfühlungsvermögen zu investieren, dann frage ich mich ehrlich gesagt schon, warum man sich dann unbedingt einen Hund holen muss. Was macht das für einen Sinn, wenn alles was diese Tiere ausmacht nur ein lästiges Übel ist?


    (Das geht nicht gegen dich, gar nicht. Nur generell und überhaupt. Ich habe nur deine Überlegung dazu aufgenommen. :sweet:)

  • Ich glaube, dass der TE nun für Erste genug Infos und Ratschläge und Kritik bekommen hat und auch etwas Zeit braucht, um das alles zu verdauen.


    Nochmal den Buchtipp:

    Thomas Baumann, "...damit wir uns verstehen"

    Lieber Robert1980

    Die Leute hier kennen sich gut mit Hunden aus und sie wollen dir und eurem Hund helfen.

    Bitte nimm ihre Ratschläge an.


    und wenn dir nun durch den Kopf geht, dass ihr vielleicht ein Fehler gemacht habt, diesen Hund zu kaufen, dann ist das auch ok.

    Ihr wusstet es nicht besser. Aber nun wisst ihr mehr, und wisst auch, wo ihr noch mehr lernen könnt über Hunde und speziell über Schäferhunde.

  • wir wollen die Rolle der Alphatiere übernehmen, aber wie macht man das am Besten?

    Du kannst ja mal damit anfangen, drüber zu markieren, wenn der Hund in die Wohnung pinkelt. Und draußen natürlich auch


    :pfeif::???: Nagel mich jetzt nicht auf einen Namen fest, aber es gibt oder gab Hundetrainer , die genau das propagiert haben. Ich hab mich damals nämlich über den Stuss tierisch amüsiert. Genau wie dieses: Der Mensch als Rudelführer isst vor dem Hund einen Keks und dann darf erst der Hund. Es gibt so einige Sperenzien :doh:

  • Ich sehe das schon differenzierter als manche hier, ich denke schon, dass es Hunde gibt, die sich leichter dem Menschen anpassen und solche die länger versuchen ihren eigenen Weg zu gehen.

    Ja, genau. Das hier ist ein DSH, sprich, der ist darauf gezüchtet, sich dem Menschen anzupassen, mit ihm zu arbeiten. Der WILL und der MUSS arbeiten, angeleitet werden, beschäftigt werden. Aber sinnvoll. Der will NICHT seinen eigenen Weg gehen!


    Das ist eben KEINE Rasse, die eigenwillig ihr eigenes Ding machen möchte. Dackel sind z.B. darauf selektiert, selbstständig zu agieren, weil der dicke Jägersmann ja nun nicht in den Dachsbau passt... und obwohl man auch Dackel erziehen kann, werden die wohl YES SIR! auf dem Hundeplatz rufen, wie man das vom DSH kennt und wünscht.


    Ich habe einen sehr leichtführigen und gelehrigen Begleithund, dem ich jeden Quatsch beibringen kann, aber der würde niemals diesen Arbeitswillen aufbringen, der in einem DSH steckt. Der läuft mir aber auch nicht aus dem Ruder, wenn er mal nicht so klare Vorgaben hat, weil er eben einfach nicht so viel Wumms hat. Der trödelt halt so durchs Leben und zuckt mit den Achseln, wenn ich aus seiner Sicht was komisches mache. und wenn er keinen Bock hat, hat er keinen Bock.


    Das ist ja die Tragik hier: Das ist - geht man nach der Rasse - kein Hund, der mit dem Menschen kämpfen will, sondern FÜR ihn. Alleingelassen und falsch behandelt das aber zum Problem.

  • Und wenn sich in der Übergangszeit herausstellt, dass dieser Blindenhund nicht zum Blinden passt wird es auch mal ein anderer Hund. Das wurde schon vor 30 oder 40 Jahren so gehabdhabt.

  • Schaefchen2310


    Ja genau. Er soll nett sein aber auf Kommando soll er uns beschützen. Aber das ist nicht das Hauptthema. Zuerst haben wir andere Probleme.


    Aber wir wollten einen Schäferhund weil sie loyal sind, bekannt als perfekte Familienhunde, wachsam und beschützen. Außerdem sehr klug.

    Also wenn man sich hier so umsieht sind Hunde "Typ Schäferhund" eher dafür bekannt massiv Probleme zu machen, wenn sie nicht an Leute geraten, die genau wissen was für Hunde das sind und entsprechend mit ihnen arbeiten. Und ich meine nicht nur hier im Forum, sondern durchaus auch hier direkt in meiner Umgebung draussen. Woher kommt denn eigentlich dieses Gerücht des perfekten Familienhundes?

  • Hm, scheinbar seht ihr alle Leckerlis nicht so kritisch. Ich dachte immer, dass Hunde nicht über Leckerli erzogen werden sollen, weil es nichts anderes als locken ist. Ich war mir sicher, dass man einfach stark und sicher auftreten muss und sobald sich der Hund unterordnet ist er auch bereit Kommandos von einem zu lernen.


    Ich glaube wir haben viel falsch verstanden in der Hundeerziehung.


    Wir haben uns auch nochmal zusammen gesetzt und sind uns ziemlich sicher, dass wir Nero wieder abgeben werden.


    Meine Frau meint zwar, dass sie sich vorstellen kann mehr mit dem Hund zu trainieren, aber ich sehe da keine Zukunft, wenn das wirklich ein ganzes Leben lang andauert. Ich dachte, dass man ein paar Monate Trainerstunden nimmt und sich das ganze dann einspielt und festigt. Aber ein Hund der immer Training braucht?


    Schade ist es natürlich, wenn er wieder den Besitzer wechselt. Aber vielleicht passt ein anderer Hund doch besser zu uns. Wir haben gelesen, dass der Labrador oder Golden Retriever ideale Familienhunde sind und außerdem auch klug und leicht zu trainieren.

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