Hund bockt beim Gassigehen und setzt sich mitten auf die Straße
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Hallo ihr Lieben, ich bin gestern mit meinem kleinen Schatz an meine Grenzen gekommen.
Er ist jetzt seit knapp 6 Wochen bei uns und macht sich an sich richtig gut.
Gestern Abend gab es dann zum ersten Mal Probleme beim Gassigehen.
Plötzlich zog er an jeder Ecke an der Leine und blieb stehen. Alle 5 Meter hat er gebockt und ließ sich keinen Zentimeter von der Stelle bewegen. Er hat mich komplett ignoriert und blieb sogar mitten auf der Hauptstraße sitzen, bis die Ampel rot wurde, sodass ich gezwungen war, ihn regelrecht von der Straße zu ziehen (normalerweise gar keine Option für mich, aber sanfte Impulse an der Leine haben gar nichts gebracht und ich hatte wirklich Angst, dass er sonst überfahren wird)
Dieses Gebocke ging so weit, dass eine fremde Frau auf der Straße meinte, mich ansprechen zu müssen, um mir zu sagen, dass er ja Angst habe und Hunde bei ihr ja noch nie gebockt haben. Sie war wohlgemerkt ohne Hund unterwegs und hat einfach auf Stan eingeredet, während ich gerade dabei war mit ihm zu Agieren. (Sorry dafür, aber das hat mich soooo aufgeregt, weil ich nicht verstehen kann, wie sich fremde Menschen das Recht rausnehmen können, mir ungefragt irgendwelche Tipps oder Ferndiagnosen zu geben, wenn sie den Hund oder mich nicht einmal kennen. Und dann den Hund ablenken, wenn er seine Aufmerksamkeit auf mich richten soll. Eigentlich müsste man doch wissen, dass das kontraproduktiv ist, wenn man ja so gut mit Hunden kann.)
So genug über die Unverschämtheit anderer Leute aufgeregt.
Wir haben überlegt, ob es am Regen liegen könnte, dass er so drauf war, da wir festgestellt haben, dass er bei Regen immer mehr schnüffelt als sonst. Haben ihn die ganzen Gerüche irritiert? Und ihn das in Verbindung mit der Dunkelheit noch mehr überfordert, da er im Dunkeln immer etwas unsicherer ist?
Heute bei dem schönen Wetter hat wieder alles super geklappt. Er hat sich an jeder Ampel fein hingesetzt und gewartet, bis wir die Straße überqueren konnten, auf seinen Namen gehört und war auch sonst nicht großartig abgelenkt.
Meint ihr es lag an dem Wetter, oder könnte dieses Verhalten doch andere Ursachen haben?
Ängstlich wirkte er gestern weniger. Eher stur.
Für Hinweise und Ideen wäre ich echt dankbar, damit ich nächstes mal auch besser einschätzen kann, wie ich am besten auf Stan eingehen kann.
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Hi
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Ich denke es war ihm alles zu viel.
Woher kommt der Hund und wie hat er vorher gelebt?
Meine Welpen haben das gemacht wenn es ihnen einfach zu viel wurde. Dann hab ich sie hochgenommen und wir sind heim. Beim nächsten Mal wurde die Strecke kürzer oder ich bin mehr stehen geblieben und habe sie alles bestaunen lassen.
Je nachdem wo er her kommt sind es zu viele Eindrücke.
Klar könnte auch am Wetter liegen aber dann ziehen die meisten Hunde Richtung Heimat oder drücken sich an Hauswänden entlang, damit sie möglichst wenig Wasser abbekommen.
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Ich denke es war ihm alles zu viel.
Woher kommt der Hund und wie hat er vorher gelebt?
Stan ist ein dreijähriger Tierschutzhund aus Ungarn. Die letzten ein bis zwei Jahre hat er im Shelter gelebt.
An die neue Umgebung hat er sich eigentlich sehr schnell gewöhnt und er kennt unsere Abendliche Gassirunde schon sehr gut.
Aber wahrscheinlich hast du recht und er hatte er auch einfach einen schlechten Tag und war dann durch die Umstände überfordert.
Hochnehmen und zurückgehen hätte ich auch am liebsten gemacht, allerdings gestaltet sich das bei 15kg geballter Sturheit doch etwas schwierig.
Ich danke dir für den Hinweis!
Dann weiß ich, dass es vermutlich doch nicht am Regen liegen könnte und beobachte, wie es sich nächstes mal verhält :)
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Das kann extrem viele Ursachen haben.
Als erstes würde ich prüfen lassen, ob er Schmerzen hat.
Das Wetter kann ein Grund sein, der Weg gefällt ihm nicht, oder er will einfach in eine andere Richtung, weil sein Kumpel da wohnt, oder sonst irgendwas Interessantes los ist.
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Er kommt jetzt grad an und wird sich jetzt erst trauen seine Ängste zu zeigen.
Am Anfang unfällig sind die TSH oft.
Einfach weil sie nicht auffallen wollen..
Er bockt sicher nicht rum weil er zu Kumpel möchte.
Schraub mal die Gassi Runden bisschen runter.
Und schau ob er auf eure täglichen Strecke nicht zuviel Stress durch Aussenreize hat.
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Er kommt jetzt grad an und wird sich jetzt erst trauen seine Ängste zu zeigen.
Am Anfang unfällig sind die TSH oft.
Einfach weil sie nicht auffallen wollen..
Er bockt sicher nicht rum weil er zu Kumpel möchte.
Schraub mal die Gassi Runden bisschen runter.
Und schau ob er auf eure täglichen Strecke nicht zuviel Stress durch Aussenreize hat.
Wir versuchen, ihn nicht allzu sehr zu überfordern, da unsere Vermittlerin auch meinte, dass es bis zu einem halben Jahr dauert, bis er uns seinen Charakter komplett offenbaren wird. Bis jetzt hat er sich nach unseren Einschätzungen sehr gut entwickelt, daher hat mich der gestrige Tag sehr verunsichert und ich hatte Sorge, dass etwas mit ihm ist.
Er lässt sich noch sehr leicht durch seine Umgebung ablenken...ist ja alles ganz anders und hektischer als im Shelter.
Wir werden die Runden mal kürzer halten und auf die Umgebung achten.
Danke dir für die Hinweise
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Wenn ihr merkt er mag die Runden und er braucht mehr Bewegung, dann haltet einfach mehr an und lasst ihn schnuppern.
Ich glaub du hast ein gutes Bauchgefühl, dass wird schon.
Zu der Frau die euch angesprochen hat, die meisten meinen es nicht böse und merken gar nicht das sie stören. Tief Luft holen, die beruhigen und einfach versuchen auszublenden. ?
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Mein erster Gedanke war - es kann an einem - vielleicht noch von dir umbemerkten - plötzlichen akustischen oder olfaktorischen Reiz liegen, mit dem er etwas Negatives assoziiert. Nicht alle Hunde zeigen dabei eindeutig ängstliche Körpersprache, haben auch nicht unbedingt Angst - sondern versuchen bewusst und mit Grund (der zumindest früher vorhanden war) den Reiz zu umgehen.
Ein Beispiel für so einen Reiz:
Freki, meine Hündin aus dem Tierschutz, vermied bewusst bestimmte Orte für einige Tage nach Sylvester (solange sie etwas über ihrem Kopf hatte war ihr übrigens Sylvester egal, sie hat seelenruhig gepennt; sie war außerdem ansonsten schussfest, Jäger, Knallgeräusche, alles egal) Orte, an denen an diesen Tagen besonders viel geböllert wurde. Sie war eine Zeitlang eben Straßenhund und wusste, das Feuerwerk und Böller für Straßenhunde gefährlich sind. Sie ließ sich schon mitziehen, aber widerwillig. Angst-Körpersprache - Fehlanzeige. Eher ein empörter Blick à la „Frauchen bist du verrückt geworden oder warum willst du da jetzt durch?“. Der Reiz waren aber weniger die Geräusche (da Schussfestigkeit), sondern der Geruch nach Feuerwerk! Wie gesagt, dass ist nur ein Beispiel was alles möglich ist bei Meideverhalten, und dass Angst nicht immer gleich Angst sein muss.
Nun müsste man aber überhaupt erst rausfinden ob dein Hund wirklich Meideverhalten, Angst, Bockigkeit oder etwas anderes gezeigt hat.
Folgende Schritte würde ich empfehlen:
1) tierärztliche Abklärung nach möglichen Schmerzen etc. (Ich würde da den Gehapparat/die Gelenke oder vielleicht auch Ohr/Gleichgewichtssinn prüfen lassen da z.B. nasse/rutschige Straße möglicherweise einfach zu anstrengend ist wenn da was nicht ok ist, evtl. auch Augen wenn Dunkelheit da problematisch ist) => wenn man hier fündig wird, Behandlung und Management der die Schmerzen etc. verursachenden Erkrankung
Wenn keine physische Ursache:
2) Beobachtung weiterer vergleichbarer Situationen und Protokollieren möglicher Auslösereize
=> Damit hast du bereits angefangen - die Idee mit Regen, Dunkelheit etc.
3) Vermeiden/Management der schwierigen Reizsituationen und/oder Training von Alternativverhalten und/oder langsame Gewöhnung an Reizsituation in kleinen Schritten und/oder (Also im Endeffekt Lösung des Problems ansteuern, unterscheidet sich ein wenig je nach Trainingsmethode).
Was mir bis jetzt aber etwas unklar ist:- Wie war die Körpersprache von deinem Hund als er nicht weitergehen wollte?
- Woran erkanntest du „Bockigkeit“?
- Worin könnte die übergriffige und zugegebenermaßen aus meiner Sicht sehr unhöflichen (auch zum Hund, welcher Hund will in einer potenziellen Stresssituation auch noch von einem Fremden vollgequatscht werden?) Person mögliche „Angst“ gesehen haben?
Übrigens schließe ich auch „einfach einen schlechten Tag“ oder Überforderung auch nicht aus.
Oh und last but not least - ich kenne einige Rüden, die nicht am Haus einer läufigen Hündin vorbeigehen wollen und tatsächlich nur mit viel Ziehen und Überredungskunst dort wegzubewegen sind. Wäre zwar unwahrscheinlich, da das Verhalten so wie du es beschrieben hast nur punktuell an einem Tag auftrat, aber theoretisch möglich, dass auch Hormone eine Rolle spielen. Zumindest wenn er intakt ist. Einige Rüden haben dadurch wirklich stark zu kämpfen.
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Bei einem Auslandshund der höchstwahrscheinlich die meiste (fast komplette? ) Zeit seines Lebens in einem Tierheimzwinger verbracht hat würde ich erstmal an wortwörtlichen Kulturschock denken.
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Wir haben überlegt, ob es am Regen liegen könnte, dass er so drauf war, da wir festgestellt haben, dass er bei Regen immer mehr schnüffelt als sonst. Haben ihn die ganzen Gerüche irritiert? Und ihn das in Verbindung mit der Dunkelheit noch mehr überfordert, da er im Dunkeln immer etwas unsicherer ist?
Kann an der Dunkelheit liegen.
Meine Hündin war anfangs auch unsicher als wir mal plötzlich im Dunkeln nach draußen mussten und sie das noch gar nicht kannte.
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