Gelassenheit in der Hundeerziehung - Austausch Thread
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Oh und mir hilft es, zuerst mich selbst zu reflektieren und dann erst am Hund zu arbeiten.
Um bei den Kläffbeispiel zu bleiben, da hab ich mich gefragt:
MÖCHTE ich ernsthaft, dass sie aufhört? (nein, wollte ich unbewusst tatsächlich nicht, mir ist es recht wenn Leute auf Abstand bleiben und genau die, die sie hasst, mag ich eben auch nicht)
Bin ich souverän? Wie ist meine Körperhaltung, -sprache, -spannung?
Kann mein Hund mich Ernst nehmen?
Fühle ich mich gut genug, um an dem Thema zu arbeiten? Möchte ich die Zeit aufwenden und auch den Aufwand (ich habe 5 Hunde und müsste dann mit diesen Hund zusätzlich einzeln gehen, jedes Mal)?
Ist mein Weg, wie ich trainiere(n würde), der passende, oder gibt es bessere Alternativen?
Wäre ich mit bloßem Management auch okay, oder will ich das Thema ganz weg haben?
Was kann ich an MIR ändern? (=ich fühle mich unwohl bei den Leuten, was kann ich machen, damit ich mich wohler fühle?)
Ich habe daraufhin eh beschlossen: ist mir egal, management reicht mir. Seitdem bellt der Hund kaum noch.
Ich muss aber sagen, dass meine Collies extremst auf mich und meine Stimmung fixiert sind (alle, schon immer). Das passt vermutlich nicht so ganz auf Hunde, die mehr sich um ihren Halter und dessen Stimmung weniger scheren.
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Oh und mir hilft es, zuerst mich selbst zu reflektieren und dann erst am Hund zu arbeiten.
? Das ist der Auslöser für meinen Thread. Ich habe das auch getan und festgestellt, dass ich selbst gelassener werden muss und mir das noch etwas schwer fällt. Und es soll nicht nur mir helfen, sondern auch anderen.
Sich selbst zu reflektieren, fällt einigen vielleicht schwer. Aber genau da ist der Punkt. Am Hund herum doktorn, ohne sich selbst mal in Frage zu stellen ist kontraproduktiv. Im nächsten Step eben gelassen an die Sache und sich selbst und seine Erwartungen heran gehen.
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Ooh, ein Gelassenheits-Thread. Wie schön, das ist bei mir/uns auch immer wieder Thema!
Bei mir ist es definitiv sehr abhängig von meiner Grundverfassung.
An guten Tagen bringen mich bestimmte Dinge nicht aus der Ruhe, aber wenn es mir nicht gut geht, fällt das Gelassen-Bleiben sehr schwer. Das kennen bestimmt alle hier, das ist ja irgendwie sehr menschlich.
Das größte Problem, mit dem ich mir und uns im Weg stehe, sind meine Erwartungen und Bilder daran und davon, wie wir als Mensch-Hund-Team zu sein haben und was wir alles bitteschön am liebsten gestern schon hinbekommen haben müssen.
Ich hab das irgendwann mit meiner Trainerin mal ein bisschen genauer angeschaut - was hatte ich eigentlich an Vorstellungen davon, wie Mara wird, wie unser Zusammenleben wird, und wie realistisch sind die? Und ebenso die Vorstellung davon, wie ich als (Erst)Hundehalterin sein will. Ich muss vermutlich nicht erwähnen, wie unrealistisch die waren und teilweise noch sind, und dass sie ordentlich Druck aufgebaut haben, bevor der Hund überhaupt da war.
Was mir hilft, was ich aber immer noch viel zu selten mache: Hund abgeben. Für nen Abend, für einen Tag, für ein Wochenende kommt der Wusel zum Freund und ich schlaf mal alleine in meinem Bett, kann mich nur um mich selbst kümmern. Das tut immer mega gut, aber annehmen kann ich das (noch) nicht so oft/gut. Was auch hilft: ein paar Tage mit Hund wohin, wo die Umstände entspannter sind (nicht mitten in der Stadt, eingezäuntes Gelände, wo ich einfach nicht permanent aufmerksam sein muss und Dinge nicht so aufwändig sind/sich aufwändig anfühlen).
Was auch hilft: Hören/Lesen, dass es anderen ähnlich geht, deshalb danke für den Thread!
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Ich versuch's in Momenten, in denen ich aus der Hose hüpfen könnte - und manchmal auch erst kurz nachdem es geschehen ist - mit dem Vorbild meines Hundes. Er lebt im Jetzt und sinnt versemmelten Situationen nicht nach. Wir nehmen uns beide gegenseitig nichts lange krumm. Und ich mir auch nicht. So wie auch die Abfeiermomente nach einem Spitzenrückruf für jeweils jetzt gelten. Diese Perspektive regelt nach meiner Erfahrung jeden Perfektionismus effektvoll runter und, ja, das macht unterm Strich gelassen/er. Selbst wenn im Hintergrund der Erziehungsmasterplan läuft: ich erlebe das nicht als Widerspruch.
Mir hilft das.
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Ich bin ziemlich gelassen und für mich persönlich ist dabei am wichtigsten, daß ich mich nicht abhängig mache von meiner Umwelt und mir die Fehler oder die Ignoranz meiner Mitmenschen ziemlich am A vorbeigeht.
Da ich immer Hunde aus zweiter, dritter oder xter Hand aufnehme, weiß ich auch, daß sie evlt die ein oder anderen Schwierigkeiten haben werden und mein Ziel in der Hundeerziehung ist ziemlich simple quasi: Ich möchte glückliche Hunde, die im Jetzt Fuß fassen können, ihre Vergangenheit zurücklassen können und das Leben genießen.
Und ich bin auch nach wie vor überzeugt, man zieht das magisch an, was einen entsetzlich streßt, bis man selbst lernt, anders damit umzugehen. Beispiel: Chilly war, als ich ihn bekam, ein ziemlich schlimmer Leinenpöpler und hat sich fürchterlich aufgeführt. Mich hatte das ehrlich gesagt überrumpelt, ich bin einmal schwer gestürzt und dabei auf den Hinterkopf geknallt, ein anderes Mal hab ich mir den Finger gebrochen weil sich die Leine drumgewickelt hatte und das Thema "er pöpelt" war überpräsent. Ich bin raus aus dem Haus und habe alles abgescannt.
Und üüüüberall waren Hunde und immer wieder haben Leute ihre Hunde hergelassen und Chilly hat sich aufgeregt und ich hab mich aufgeregt und hab geblockt und geschimpft bis ich mir dann dachte: So, jetzt ist es mir wurscht.
Lange Leine genommen, und wenn Hunde einfach hergelassen wurden, hab ich zu Chilly gesagt: Jetzt lauf, und mit jedem Mal wurden wir relaxter.
Interessanter Weise haben wir jetzt die Situation eigentlich gar nicht mehr, jeder nimmt seinen Hund meist unaufgefordert an die Leine, es muß schon auch an dem liegen, was ich jetzt ausstrahle im Gegensatz zum Anfang.
Mir macht das Zusammensein mit meinen Hunden einfach Freude, was nicht so klappt, dann ist der Hund halt öfter an der (Flexi)leine oder ich fahr eben wohin, wo beide frei laufen können usw.
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Ich bin von Natur aus kein schnell aufgeregter Typ.
Und auch durch den Beruf hab ich gelernt in brenzligen Situationen Ruhe zu bewahren.
Ich denke das hat mir sehr geholfen als mein ängstlicher ( später auch etwas reaktiver )Hund zu mir kam.
Ähnlich wie corrier schon schrieb versuche ich mich erst selbst zu überdenken.
Was stört mich?
Warum bin ich grad angepisst?
Liegt es wirklich am Hund?
Wichtig finde ich das man eine gut gefüllte Werkzeugkiste für bestimmte Situationen hat.
Denn wenn ich weiß was ich wann machen kann hab ich auch die Möglichkeit meinen Hund zu managen und das entstresst enorm.
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Wichtig finde ich das man eine gut gefüllte Werkzeugkistefür bestimmte Situation hat.
Den wenn ich weiß was ich wann machen kann hab ich auch die Möglichkeit meinen Hund zu managen und das entstresst enorm
Das ist ein toller Punkt! Diese Kiste musste jedoch über die Zeit bestückt werden. Und wird je nach neuer Herausforderung ständig weiter bestückt. Das wächt dank Erfahrungen. Aber genau so eine Kiste besitzen viele Neuhundehalter noch nicht. Einige sind dadurch schon gestresst, dass ihnen geeignete Werkzeuge fehlen. Die Kiste muss erst aufgebaut werden, Druck entsteht. Auch hier muss man den Druck etwas raus nehmen, denke ich und mit Bedacht und Gelassenheit das richtige Werkzeug finden.
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Wichtig finde ich das man eine gut gefüllte Werkzeugkistefür bestimmte Situation hat.
Den wenn ich weiß was ich wann machen kann hab ich auch die Möglichkeit meinen Hund zu managen und das entstresst enorm
Das ist ein toller Punkt! Diese Kiste musste jedoch über die Zeit bestückt werden. Und wird je nach neuer Herausforderung ständig weiter bestückt. Das wächt dank Erfahrungen. Aber genau so eine Kiste besitzen viele Neuhundehalter noch nicht. Einige sind dadurch schon gestresst, dass ihnen geeignete Werkzeuge fehlen. Die Kiste muss erst aufgebaut werden, Druck entsteht. Auch hier muss man den Druck etwas raus nehmen, denke ich und mit Bedacht und Gelassenheit das richtige Werkzeug finden.
Das ist richtig .
Man wächst mit derZeit.
Dazu ist es aber auch wichtig diese Entwicklung zu wollen und mit offenen Augen auf seinen Hund zu schauen.
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Die Kiste muss erst aufgebaut werden, Druck entsteht.
Das ist nur ein Anspruch an einen selbst (den man meiner Meinung nach ablegen sollte, für den eigenen Seelenfrieden).
Ganz ehrlich, am Anfang steht die korrekte Sicherung, dass nichts passieren kann und alles andere ist egal, dass kommt dann von selbst, wenn man geduldig am Problem arbeitet und sich auf den Hund einlässt.
Wenn der andere Hund oder mein eigener Austickt und Gift und Galle spuckt, ja und? Geht niemanden was an und solange sie gesichert ist, hab ich eine geflegte LMAA-Haltung. Wenn mein Hund nicht an lockerer Leine laufen kann, kann das auch jedem egal sein.
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Mein früherer Rüde hat sich sehr beeinflussen lassen wenn ich genervt war, also blieb mir nicht viel übrig als mich zusammenzureißen .
Ich hab dann oftmals die Flexi dran gemacht und sie einfach machen lassen.
Regelmäßig binnen auch am Wochenende ins Industriegebiet wo halt nix war und wir alle runterkommen konnten.
Die jungen jetzt zeigen mir auch ganz eindeutig wenn ich genervt und damit unfair werde. Dann geht nämlich gar nichts mehr.
Passiert halt ab und zu, besonders weil meine alte Hündin in letzter Zeit oftmals schlaflose Nächte mit sich bringt.
Da schau ich dann dass ich mir die kleinen alleine regelmäßig schnappe und in die Natur fahre und einfach laufe.
Wenn mo mich wirklich die letzten Nerven kostet erlaub ich mir auch manchmal einfach loszubrüllen, aber nur bei ihr, sie ist nämlich stocktaub ?
Aber grundsätzlich bin ich (auch sicher durch die Hunde) ein sehr gelassener Typ.
Meine Hunde müssen irgendwie nicht viel können für mich außer gechillt sein und dafür arbeite ich halt an mir
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