Seriöser Züchter/Hobbyzüchter/"Vermehrer"
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Ich hab in meinem ganzen Leben noch keinen Strassenhund in DE erlebt..Ich wuerd so einen Hund sicher nicht kaufen. Wenn ich ein Ueberraschungspaket will, dann geh ich ins TH, aber ich zahl sicher keinem Geld fuer nen Welpen, weil er unfaehig war auf seinen Hund aufzupassen..
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Ich hab in meinem ganzen Leben noch keinen Strassenhund in DE erlebt..Ich wuerd so einen Hund sicher nicht kaufen
Straßenhund ist vielleicht auch der falsche Begriff, weil diese Hunde natürlich alle ein Zuhause hatten. Es war jedoch eher so, dass morgens die Tür aufgemacht wurde und der Hund dann seinen Tagesablauf selbst nachging. Dazu gehörte dann die Kinder zur Schule zu bringen, diese dort wieder abzuholen usw. Die Hunde konnten den ganzen Tag tun und lassen was sie wollten. Wie gesagt - ist bestimmt schon 20 Jahre her, war aber damals völlig normal in unserer Kleinstadt. (20000 Einwohner) Jede Nachbarschaft hatte ihre eigenen Streuner. ;-)
Der passendere Begriff für diese Hunde ist wohl eher Promenadenmischung.
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Hier gibt's sowas zuhauf. Reiterhofjackies und hofuntreue Hofhunde. Meistens sind die kastriert und streunen dann rum. Die gehören aber auch irgendwem, Straßenhunde kenne ich nur aus Osteuropa.
Solche Hunde kannst du in jedem Tierheim holen. Das ist die beste Anlaufstelle wenn du keine spezifischen Anforderungen an den Hund hast und mit allem gut leben kannst.
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Kann man diese Hunde mit ruhigen Gewissen kaufen?
Ich würd die Finger davon lassen.
Ja, es gibt gerade in den ländlichen Gegenden häufig noch den einen Rüden, der gern auf Wanderschaft ist und auf den Höfen mal ne Hündin beglückt. Unterstützen würd ich sowas nicht. Denn es handelt sich hier ja nicht wirklich um Streuner, die sich durch Anpassung an ihre Umwelt und ein gutes Immunsystem durchgesetzt haben, sondern um gelangweilte Haushunde, die sich keinen Millimeter der natürlichen Selektion aussetzen mussten - außer vielleicht die Straße zu überqueren, ohne unterm Laster zu landen - sondern auch mit massiven gesundheitlichen Problemen medizinisch gut versorgt durch die Gegend wandern können.
Ich erinnere mich noch, dass man diesen Mischlingen immer nachgesagt hat, sehr gesund zu sein.
Halte ich eher für einen Mythos.
Besonders hinsichtlich der Inzucht dürften diese alten Dorfmischlinge eine mittlere Katastrophe gewesen sein mit allem was dazu gehört.
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Hier gibt's sowas zuhauf. Reiterhofjackies und hofuntreue Hofhunde. Meistens sind die kastriert und streunen dann rum.
Bei uns im Dorf wurden diese fast alle ausnahmslos durch "Rassehunde" ersetzt. Vor allem Aussis sprießen wie Pilze aus dem Boden. Der Großteil wird wohl auch nicht aus "offizieller" Zucht stammen, sondern eher vom Bauernhof um die Ecke. (Da gibt's hier viele von) Eine klassiche Promenadenmischung will kaum noch wer. Streuner gibt es auch keine mehr - würde vermutlich auch direkt Stress mit dem Ordnungsamt geben. In meiner Kindheit war das noch komplett anders.
Wenn ich ein Ueberraschungspaket will, dann geh ich ins TH, aber ich zahl sicher keinem Geld fuer nen Welpen, weil er unfaehig war auf seinen Hund aufzupassen..
Ich glaube damals waren die Anforderungen an Hund und Halter einfach noch anders. Der Nachbarschaftshund musste nichts können, außer freundlich zu Mensch und Tier sein. Heutzutage undenkbar.
Halte ich eher für einen Mythos.
Besonders hinsichtlich der Inzucht dürften diese alten Dorfmischlinge eine mittlere Katastrophe gewesen sein mit allem was dazu gehört.
Gut möglich. Aus meiner anekdotischen Erfahrung, erinnere ich mich nur noch daran, dass die Mischlinge entweder ewig alt geworden sind, oder eines unnatürlichen Todes gestorben sind. (Vom Auto angefahren o.Ä.)
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Alt werden ist aber nicht gleichbedeutend mit gesund sein.
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Ich leb aber nicht 'frueher'
Ja so 'mach mal dein Ding'-Hunde gabs hier immer mal wieder. Fuer kurze Zeit. Dann hatten die Halter genug davon, dass ihre Hunde verdroschen wurden (von anderen Hunden und Menschen) und man hat sich um seinen Hund gekuemmert. Das es jemand toll oder normal fand, wenn Hunde den Tag ueber einfach irgendwo unterwegs waren, gabs hier mWn nicht.
Den letzten solchen Hund gab es vor ein paar Jahren..der wurde ueberfahren.
Was anderes sind die Hofhunde hier. Aber die sind hoftreu und kein Besitzer wuerde ein rumstreuen erlauben!
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Ich leb aber nicht 'frueher'
Ja so 'mach mal dein Ding'-Hunde gabs hier immer mal wieder. Fuer kurze Zeit. Dann hatten die Halter genug davon, dass ihre Hunde verdroschen wurden (von anderen Hunden und Menschen) und man hat sich um seinen Hund gekuemmert.
Den letzten solchen Hund gab es vor ein paar Jahren..der wurde ueberfahren.
Was anderes sind die Hofhunde hier. Aber die sind hoftreu und kein Besitzer wuerde ein rumstreuen erlauben!Es ist ja grundsätzlich auch eine super Sache, dass die Menschen sich mittlerweile deutlich mehr mit Ihren Hunden beschäftigen und viele Dinge von früher nicht mehr möglich sind. Ein Haus ohne Hund war bei uns in der Umgebung aber fast undenkbar. Den Leuten war es dabei auch meist völlig egal welche Rasse dort mitgespielt hat. Nachbar hatte einen Karton voller Welpen, da hat man halt einen genommen. Mit den unzähligen Ups-Würfen von früher hat man sicherlich niemanden einen gefallen getan. Insofern gut, dass diese Zeit, zumindest bei uns, vorbei zu sein scheint. Wenn man heutzutage seinen Hund streunen lässt, dauert es nicht lange bis das Ordnungsamt vor der Tür steht.
Mir ging es auch eher darum, ob es das Phänomen Dorfstreuner bei euch in der Umgebung noch gibt, oder ob die Leute sich mittlerweile (hoffentlich?) bewusster für die Hundehaltung entschieden haben.
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Die Bauernhofhunde sind bei Krankheit auch oft irgendwann einfach "verschwunden" oder wurden eben irgendwann eingeschläfert, wenn sie nicht mehr konnten (oder vom Jäger mitgenommen). Was nicht untersucht wird, das ist halt gesund. Unser früherer Bauernhof-Kuvasz-Mix hatte dann halt irgendwann sichtbar Krebs und als er nicht mehr hoch kam, ließ man ihn einschläfern. Da war nix mit jährlich Blutbild, Organschall, vorsorglich Mammatumorentfernung, damit sich bloß kein Krebs ausbreitet usw usf. Meine Eltern verstehen bis heute nicht, wie man so viel Geld für Tiere ausgeben kann und was wir für ein Heckmeck drum herum machen. Wenn der HUnd so viel krank ist, dann holt man sich einen neuen...
Diese netter Bauernhofhund-Story ist so schrecklich romantisiert. Die waren auch nicht alle nett. Ich hab heute noch eine Narbe am Knie, weil der Spitz meiner Freundin den Hof bewacht hat und uncool fand, dass ich durchs Tor kam und sie zum Spielen abholen wollte. Da hat man aber auch nicht so ein "Geschisse" gemacht, wenn der Hund nicht mit Hinz und Kunz verträglich war. Und ich wusste, wo ich lieber nicht lang fahre mit dem Fahrrad, wenn das Tor offen war. EIn Gutteil der HUnde saß auch einfach im Zwinger oder Hof und kam garnicht vor die Tür.
Außerdem hatte da nicht jeder einen Hund, den er 8-9h alleine lässt und dann 2x20min um den Block geht, wenn überhaupt. Die Hundedichte ist ja unglaublich hoch gegangen in den letzten 30 Jahren. Früher hat sich auch kaum einer einen Aussie für die Stadtwohnung und 2x die Woche joggen geholt oder alle möglichen Herdenschutzhunde in die Großstadt vermittelt.
Das ist überhaupt nicht mehr vergleichbar mit "früher". Und nein, ich finde nicht cool, wenn ich mit meinen zwei läufigen Mädels nicht mal von Zuhause bis zum Dorfrand komme, ohne dass uns drei Hunde folgen. Die kriegen dann auch einen dicken Tritt und wer sich beschwert, dem erzähle ich ein paar Takte, dass er seinen Hund auch gern sichern darf, dann halte ich sie auch nicht fern von uns. Und romantisch und dörflich-verklärt finde ich das auch nicht.
Mischlingswürfe gibts hier an jeder Ecke, die sind meistens aber nicht zufällig, sondern "sooo niedlich" oder "damit die Kinder das mal erleben" oder "weil die Hündin sooo toll ist" oder "weil die mal Welpen gehabt haben muss" oder schlicht weil man bisschen Kohle fürs Nixtun bekommen hat, dafür, dass der Rüde mal Spaß hatte.Wer so einen Hund haben möchte und das unterstützen möchte, kann dies gern tun. Ich hab ja auch so einen Ups-Hund. Würde ich nie wieder tun.
Katzenschwemme gibts hier auch noch. Im Mai sind an jeder Ecke Kätzchen, im Juni findet man sie tot im Feld mit Katzenschnupfen oder Katzenaids oder ein Hund hat dias Kätzchen gerissen oder weil sich einfach niemand gekümmert hat und keiner mehr eine geschenkt haben wollte. Dieser Früher-war-alles-besser-Attitüde kann ich leider so überhaupt gar nichts abgewinnen und ich finde super schade, dass das hier teilweise noch genauso ist wie "früher".
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Straßenhund ist vielleicht auch der falsche Begriff, weil diese Hunde natürlich alle ein Zuhause hatten. Es war jedoch eher so, dass morgens die Tür aufgemacht wurde und der Hund dann seinen Tagesablauf selbst nachging. Dazu gehörte dann die Kinder zur Schule zu bringen, diese dort wieder abzuholen usw. Die Hunde konnten den ganzen Tag tun und lassen was sie wollten. Wie gesagt - ist bestimmt schon 20 Jahre her, war aber damals völlig normal in unserer Kleinstadt. (20000 Einwohner) Jede Nachbarschaft hatte ihre eigenen Streuner. ;-)
Ja, so lief das auf dem Dorf meiner Großeltern auch. Richtig alt wurde da kein Hund. Und es gab häufig Kämpfe. Von den Rassen her war es so, dass man sich Hunde schenken ließ ... so hatten meine Großeltern zumindest aus der Zeit, die ich noch so mitbekommen haben vom Dackel bis zum Altdeutschen Hütehund alles mögliche herumlaufen. Der - ich vermute aus meiner Erinnerung - Deutsch Kurzhaarmix hat sich immer mit dem großen Wuschel von der Domäne gefetzt. Da hat dann mal einer mit einer Schippe oder Latte draufgehauen und jeder ging seiner Wege.
Tierärztliche Versorgung erlebte keiner dieser Hunde wirklich. Immerhin bekamen sie vom Viehtierarzt irgendwann mal eine Tollwutimpfung, wenn der eh am Hof war. Der Terriermix ist vermutlich mit acht Jahren an einer geplatzten Blase wegen Blasenstein verreckt. Der Kurzhaar oder was auch immer Mix lief immer komplett seitlich die Dorfstraße runter. Der konnte ganz früh nicht mal mehr gerade laufen. Da kann ich mich noch gut dran erinnern. HD, Knochen kaputt oder so was - hätte man da meine Großeltern gefragt, ob der was hat, hätten die es verneint. Der wurde mit elf Jahren eingeschläfert, weil er dann nicht mehr selber zum Napf kreuchen konnte. Schmerzmittel hat der nie gesehen. Arme Seele. Der Hütehund ist auch ganz jung vermutlich an Nierenversagen gestorben. Und war bissig. Er hat eine Woche vor seinem Tod noch schnell Welpen gezeugt bei einer Hündin aus dem Dorf. Ach, und der Dackel wurde auf der Bahn platt gefahren als er mal wieder jagen war.
In der Tat: Dazwischen hatten diese Hunde ein ganz schönes Leben. Sie haben gejagt, die Nachbarshühner getötet, der Terrier hat versucht bei fahrenden Autos die Reifen zu zerbeißen, Mäuse gefangen, die Pferde gejagt, sich mit anderen Hunden gekloppt, verpaart und so weiter ... In der Erinnerung ist alles immer so schön.
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