Wie wirkt Homöopathie bei Hunden - welche Erfahrungen macht ihr?
- nubinou
- Geschlossen
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Hier im Thread wurde nicht gefragt, ob eine lebensbedrohliche Krankheit statt klassisch medizinisch homöopathisch behandeklt werden sollte, sondern ob man seinen Hund mittels eines homöopathischen Medikaments dabei unterstützen kann, Angstsymptome bei seinen Menschen nicht allzu sehr mitzuempfinden. Da sogar die ärgsten Kritiker den „Placebo“ bzw. „Placebo by proxy“-Effekt zugestehen (und der Placebo-Effekt ist eine wissenschaftlich messbare Wirkung): Wo denn, wenn nicht in genau diesem Bereich?
Da hast du schon recht, sofern sich alles in einem gewissen normalen Rahmen bewegt.
Wenn der Hund Stress hat, weil ihm zB körperlich Hormone fehlen, dann muss das im Vorhinein aber auch ausgeschlossen bzw behandelt werden.
Das ist ja die Krux mit der Homöopathie, was hier schon seitenweise versucht wurde zu erklären. Es muss erst ausgeschlossen werden, dass der Hund aus körperlichen Gründen Angstsymptome zeigt (zb ganz klassisch eine SDU). Wenn da nichts zu finden ist und ein Verhaltenstierarzt den Hund als gesund einschätzt, dann kann man darüber nachdenken, ob es einen selbst beruhigt, wenn der Hund ein Glöbüli bekommt und ich mich dann besser fühle.
Vielleicht reicht es auch schon, dass ich mir sicherer bin, dass der Hund körperlich komplett gesund ist und dass der Stress, den er schiebt, davon komm, dass man sich gegenseitig hochkekst. Dann kann man ja auch was mit autogenes Training erreichen oder dran arbeiten, dass man selbst in Konfliktsituationen entspannter bleibt und das auf den Hund ausstrahlt.
Was halt gar nicht geht, ist, wenn der Hund beispielsweise die oben angenommene SDU hat, ich ihm dann die Kügelchen gebe, dann voll zufrieden bin, weil ich subjektiv finde, dass er weniger gestresst ist (weil ich das so erwarte), und er weiterhin unter der SDU Symptome zeigt und körperliche Prozesse nicht mehr richtig ablaufen. Weil die Glöbüli helfen ja, also ist der Hund damit wieder ansprechbarer und "gesund".
Versteht man, wie ich das meine?
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Hi
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Ich muss gerade etwas schmunzeln, weil ich bei mir selbst da gar nicht so strenge Kriterien anlege wie bei meinen Hunden. Zum Thema „richtige Medikamente“: Der Herr des Hauses hier (Logopäde und glühender und bekennender Homöopathiehasser) hat mich mal Anno vor Corona wegen häufiger Halsbeschwerden und Heiserkeit bis zum Stimmausfall an einen HNO verwiesen - eine absolute Koryphäe, fachlich anerkannt, habilitiert.
Die Diagnose war ein idiopathisches Reinke-Ödem und eine beim Termin schon fast ausgeheilte Nebenhöhlenentzündung. Ich hab ein mildes Antibiotikum verschrieben bekommen, ein weiteres Präparat und ein paar Übungen.
Ich trabte damit brav nach Hause - und mein Mann fiel völligst aus allen Wolken, als er bemerkte, dass das zweite Mittel homöopathisch war . Er hat dann auch angerufen. Die Erklärung war recht simpel (und hätte dem Gatten klar sein können): Patientinnen haben von guten Erfolgen berichtet - und es gibts nichts an klassischen Medikamenten, was chemisch oder physikalisch erklärbar gegen ein idiopathische Reinke-Ödem wirkt. Helfen tut hier eine Umstellung des Verhaltens (der zentrale Punkt war bei mir keine Option, ich konnte nicht aufhören zu Rauchen, weil ich nicht geraucht habe). Also hat er was verschrieben, von dem er häufig berichtet bekommen hat, dass es wirkt.
Ob das nun verwerflich ist oder nicht - ich wills nicht beurteilen. Geärgert hats mich nicht. Ich hab das Rezept auch nicht eingelöst, weil ich selbst keinen Vertrag mit Homöopathie habe. Aber grundsätzlich: Er hat nicht einfach was rausgepickt, sondern hatte Erfahrungsberichte bekommen. Der Ansatz war, Beschwerden zu lindern, was dieses Präparat schon getan hatte. Es wurde keine andere Behandlungsmöglichkeit dadurch verschleppt. Ich mache da keinen Vorwurf.Der GöGa war aber echt erstmal angefressen.
Meine Tierärztin praktiziert nicht homöopathisch. Das war eines der ersten Themen, die wir miteinander abgeklärt haben Aber vermutlich gibt es Tierärzte, die da ähnluch rangehen wie dieser HNO. Und sich wirklich nichts dabei denken, weil sie aus ihrer Sicht das tun, was ihr Beruf ist: Beschwerden lindern.
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Beschwerden lindern.
Das ist eben doch der Punkt: Das tun homöopatische Mittel bei längst nicht jedem! Und wenn es keine Mittel gegen eine bestimmte Erkrankung gibt, möchte ich gerne, dass der Arzt mir das sagt und nicht irgendwas verschreibt - was ich ja auch noch bezahlen muss! - was keinen Wirkstoff hat!
Ne, da steh ich nicht drüber! Aber ich hab sicherlich auch einfach schon wegen meiner Krankheitsgeschichte einiges hinter mir, was mich sehr ernüchtert hat.
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Zum OT
Ärzte arbeiten aber auch mit Patientenerwartungen. Und Patienten erwarten Diagnosen und irgendwas, das man dagegen tun kann.
Die gängigsten Dinge die man so verschrieben kriegt bei Erkältung zb, braucht man im Grunde oft nicht, vielleicht bisschen lindernd, aber ob mit oder ohne, Hustenschnupfenheiserkeit dauert so oder so eine Weile und ob es mit oder ohne einen Tag länger oder kürzer dauert, ist praktisch nicht feststellbar.
Kaum jemand ginge noch zum Arzt, wenn der sagt "Kann man nix machen" . Man geht zum Arzt, damit der was macht.
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Ja, ist verständlich. Widerspreche ich Dir auch nicht. Aber hattest Du in dem Eingangsthread irgendwas gelesen, was darauf schließen lässt, dass der Hund Symptome einer SDU zeigt? Ich nicht. Ich habs so gelesen, dass hier die Menschen wegen langer Belastung etwas wuschig sind und den Hund damit wuschig machen. Was in der Praxis halt auch bei Weitem häufiger vorkommt als eine SDU. Und wie viele Halter würden dann gleich zu einem Endokrinologen fahren und eine genaue Untersuchung machen lassen.
Aber den Hinweis, dass Verhaltensänderungen beim Hund auch hormonelle oder neurologische Ursachen haben können und man deshalb ein genaues Auge drauf haben soll, finde ich prinzipiell immer sinnvoll. Das ist dann aber für mich auch egal, ob jemand nach Homöopathie, Zylkene, Thundershirt oder Tellington Touch etc. fragt.
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Beschwerden lindern.
Das ist eben doch der Punkt: Das tun homöopatische Mittel bei längst nicht jedem! Und wenn es keine Mittel gegen eine bestimmte Erkrankung gibt, möchte ich gerne, dass der Arzt mir das sagt und nicht irgendwas verschreibt - was ich ja auch noch bezahlen muss! - was keinen Wirkstoff hat!
Ne, da steh ich nicht drüber! Aber ich hab sicherlich auch einfach schon wegen meiner Krankheitsgeschichte einiges hinter mir, was mich sehr ernüchtert hat.
Das ist ein unehrliches Arzt-Patienten-Verhältnis (manchmal auch Apotheker) und meiner Meinung nach unethisch. Und deswegen bin ich persönlich sehr erbost, wenn man mir Homöopathie unterjubelt.
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@pinkelpinscher
Bestimmt auch. Aber dieser Arzt und mein Mann kennen sich gut und schätzen sich fachluch und er hat mich für den physiologischen Teil auch an meinen Mann verwiesen. Sprich: Ihm war klar, dass ich - wenn ich es schon nicht wusste - erfahren werde, dass man medikamentös eigentlich nichts machen kann.
Die Patientenerwartungen und der Placebo-Effekt: Das ist logischerweise auch ein Kreislauf. Und Ärzte müssen schlussendlich mit den Erwartungen ihrer Patienten arbeiten.
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Durchfall bzw Magen-Darm Beschwerden ist ja auch so etwas wo oft zu Globuli gegriffen wird. Oder zum Arzt gerannt wird. Eine gute Bekannte hatte mir da auch mal irgendwelche Globuli empfohlen die bei ihr, ihrem Mann, Kindern und Hunden immer so gut helfen dass am nächsten Tag alles wieder ok ist. Jup. Nach 1 Tag ist normaler Durchfall (wenn man sich nicht grad was eingefangen hat wie Salmonellen oder einen schlimmeren Virus) auch ohne dass man irgendwas einnimmt weg zumindest hier sowohl bei Menschen als auch Tieren reicht, sollte was sein, immer ein Tag Schonkost und genug trinken.
Geht man zum Arzt bekommt man natürlich etwas verschrieben. Würde der sagen dass man sich einen Tee kochen soll würden viele Leute sich nicht ernst genommen fühlen.
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Da sind wir einfach unterschiedlich - ist ja auch in Ordnung. Ich gehe kaum zum Arzt und schlucke nichts, ohne den Waschzettel zu lesen. Ich geh üblicherweise aber auch nur zum Arzt, wenn ich nicht mehr krabbeln kann (vor HO. Jetzt im HO, wenn ich nicht mehr denken kann).
Aber die Info, dass ich nicht affin für Homöopathie bin, hat mein Hausarzt auch. Hat er mir noch nie verschrieben. Und bei all den leichten Medikamenten klärt er sowieso immer mit mir ab, was wir dafür eh schon in der Hausapotheke haben.
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Ich war mal beim Tierarzt, weil mein Hund lethargisch war schwankte, ich meinte, dass sie Kopfschmerzen und blasse Schleimhäute hatte. Ich fuhr mit 1000 Horrorszenarien zum nächsten Tierarzt in der Nähe.
Beim Tierarzt schiebt mein Hund nur unglaublich Stress. Der Tierarzt konnte nichts wirklich feststellen und der Hund verhielt sich längst wieder normal. Zur Sicherheit spritzte er ihr eine "Aufbauspritze" und ich bin heim geschickt worden. 100Euro Rechnung, davon 70Euro für eine unter die Haut gespritzte Flüssigkeit, wo D24 irgendwas drin war. Ich war total sauer, denn er hat mir nicht gesagt, was er da spritzt und ich hab auch nicht drauf bestanden, mir alles haargenau erklären zu lassen.
Dem Hund ging es aber danach wieder blendend.
Am Ende haben wir rekonstruiert: Mein Hund bekam damals nur TroFu und trinkt selbst leider sehr wenig. Die war dehydriert und der Kreislauf entsprechend runter.
Der Stress beim Tierarzt belebt alle Lebensgeister und eine isotonische Flüssigkeitsspritze als Depot unter die Haut ist natürlich bei leichter Dehydrierung genau das Richtige.
Man könnte jetzt sagen, das homöopathische Mittel hat voll geholfen.
Da hätten es aber auch 200ml NaCl getan, dafür muss man keine 70Euro zahlen.
Seitdem frisst der Hund mehr Nassfutter und Barf und kriegt zusätzlich zum normalen Wasser in jeden Fressnapf einen Schwapp Wasser zusätzlich rein oder mal in den Wassernapf ein bisschen Leberwurst oder Wurstwasser oder so. Thema hat sich seitdem erledigt
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