Gassi zu dritt - Hund völlig gestresst und unentspannt

  • Vielen Dank für die Antworten. Ansonten sehen wir keine Auffälligkeiten. Beim Tierarzt war er auch regelmäßig. Er wurde letzten Sommer kastriert.

    Wir planen schon seit längerer Zeit einen Hundetrainer aufzusuchen. Allerdings ist der aufgrund Coronas nur sehr sehr zögerlich in der Terminvergabe.

  • Das "Fußgehen" wurde duch positive Verstärkung durch Leckerlies trainiert. Als zweiten Schritt, sollte man sich zum Hund beugen und ihm mit der offenen Hand "erschrecken", es war auch Anweisung den Fuß immer wieder zur Seite gehen zu lassen, so dass der Hund merkt, dass er dahinter gehen soll. Die Methoden sind schwierig in Worte zu fassen - ich möchte klar betonen, dass es keine Anweisung war den Hund aktiv zu treten und das auch nie passiert ist.

    Für mich liest sich das auch etwas, als wäre der Hund etwas überfordert und wüsste nicht, was genau jetzt von ihm erwartet wird. Bzw wann und ob es okay ist, sich aus dem Kommando "Fuß" zu lösen.

    Und bevor Hund was falsches tut, tut Hund halt lieber nix :ka:.

  • Ich würde einfach als Grundlage auch erstmal tierärztlich durchchecken lassen. Parallel:


    Für mich hört sich das - sorry, falls ich mich irre - alles recht freudlos an. So, als hättet weder Ihr noch Euer Hund im Augenblick so richtig Spaß an den gemeinsamen Runden. Was ja auch irgendwie klar ist, wenn Ihr den Grund für sein Verhalten nicht kennt und er verunsichert ist.


    Was habt Ihr denn an Beschäftigungen, wo Ihr Spaß zusammen habt, mal übermütig seid und er aus sich rausgehen kann? Da würde ich nochmal gucken und das ausweiten.

  • Ich würde einfach als Grundlage auch erstmal tierärztlich durchchecken lassen. Parallel:


    Für mich hört sich das - sorry, falls ich mich irre - alles recht freudlos an. So, als hättet weder Ihr noch Euer Hund im Augenblick so richtig Spaß an den gemeinsamen Runden. Was ja auch irgendwie klar ist, wenn Ihr den Grund für sein Verhalten nicht kennt und er verunsichert ist.


    Was habt Ihr denn an Beschäftigungen, wo Ihr Spaß zusammen habt, mal übermütig seid und er aus sich rausgehen kann? Da würde ich nochmal gucken und das ausweiten.

    Ja also besonders die Runden zu dritt bedeuten oftmals Stress - für ihn und für uns, weil wir nicht schlau werden bzw. wissen, wie wir ihm helfen können, so dass wir alle drei Spaß und Freude haben.

    Er zenkt leidenschafltich gerne mit seinem Tau und liebt es im Garten Ball zu spielen.

  • Geht ihr auch mal gemeinsam mit dem "Schifam-Hund" Gassi?


    Vielleicht entspannt er sich dabei?


    Habt ihr zusammen mit dem Fuß-Kommando auch eine Freigabe-Kommando aufgebaut? Oder woher soll der Hund wissen, wann er Fuß gehen soll und wann nicht?


    Habt ihr auch Leinenführigkeit geübt? Das ist ja nicht dasselbe wie "Fuß".


    Gibt es Freilauf? Was passiert denn dann?


    Es klingt, als wäre er nicht wirklich aufmerksam (Blickkontakt mit euch, reagiert auf eure Körpersprache? Wie nehmt ihr denn Kontakt mit dem Hund auf? Kommuniziert ihr?) sondern einfach nur unsicher und eingeschüchtert.

    Training über "Erschrecken" ist halt so eine Sache - da kommt es dann doch schnell zu Verknüpfungen, die man so gar nicht wollte.


    Wenn ihr einen Trainer dazu nehmt, dann würde ich einen anderen wählen.

  • Okay :smile: Bällchen ist jetzt nicht das Mittel der Wahl zum Aufbauen von nahem Spielund sollte eh nur sehr dosiert eingesetzt werden. Als Joker vielleicht: Das Ihr mal guckt, was er macht, wenn Ihr draußen 2-3 mal kickt. Aber lieber nicht mehr.


    Zergeln kann man spielerisch ausbauen. Vielleicht mit einem - für ihn - ganz besonders tollem Zergel, das nur für Spiel mit Euch und, sobald es interessant ist, für den Gassigang reserviert ist. Es muss halt wahrscheinlich erst aufgebaut werden, so lange er noch so verunsichert ist, wird er draußen wahrscheinlich nicht spielen. Sondern sich eher etwas bedrängt fühlen.


    Kleine Leckerchensuchspiele und Minifährten - mit was wirklich Hochwertigem wie angebratener Fleischwurst, Käse, gebratene Leber ... - könnten vielleicht das Interesse am Schnüffeln aus der Reserve locken. Und es sind schnelle kleine Erfolgserlebnisse, die stärken Wohlbefinden und Selbstvertrauen.


    Aber das A und O ist vermutlich, dass Ihr schaut, was ihn ggf. etwas verunsichert und das wenn möglich abstellt. Da kann ein Trainer helfen, der Euch und Eure Körpersprache in Aktion beobachtet. Von Außen sieht man das einfach Längen besser.


    Wichtig ist auch - und gar nicht so einfach, je nachdem, was für ein Typ man ist - dass Ihr dem Hund den Spaß und Fez an der Gemeinsamkeit authentisch verkauft :smile: Mit Leichtigkeit und Lockerlassen. Auch das ist möglicherweise erstmal ein Lernprozess, aber das habe selbst ich pedantische Zwangsneurotikerin hinbekommen.


    Und nette ausgewählte Hundebekanntschaften zum Toben wären ggf. auch eine Möglichkeit, das Muster zu durchbrechen.

  • Wenn er mit dem Schifam Hund Gassi geht, orientiert er sich sehr stark an ihm. Dann ist er wesentlich weniger auf die Menschen bezogen und auch weit entspannter.

    Zum Lösen des Fuß Kommandos haben wir kein regelmäßiges gleichbleibendes Kommando. Es variiert zwischen, "los", Blickkontkakt und "geh schnüffeln".

    Freilauf gibt es nur mit der Schleppleine. Dort verhält es sich ähnlich. Entweder er ist in der Nähe oder so weit weg, dass wir ihn rufen müssen. Es geht kein entspanntes zwischendrin. Vor allem wenn wir zu dritt sind.

    Die Leinenführigkeit wurde eigentlich nicht trainiert. Das ist auch noch ein "Problem" bzw. etwas das sich drigend ändern muss bzw. geübt werden muss.

    Nach all euren Einfällen war ich die beiden letzten Tage mit ihm alleine mittags nach der Arbeit spazieren. Dahingegen sind nicht mehr alle Aussagen wirklich aktuell. Er ist eigentlich nur dann gestresst, wenn wir zu dritt gehen.

    In den beiden letzten Tagen hat er auf dem Weg

    - Kaka gemacht

    - Pippi gemacht

    - geschnüffelt

    - war entspannt

    - war neugierig auf die Umwelt.

    Wir sind in seinem Tempo gegangen. Einziges Manko: Wir mussten noch oft halt machen. Immer wenn er gezogen hat, bin ich stehen geblieben. Dann ging es erst weiter, wenn er zurückgekommen ist.

  • Ich finde ja Leinenführigkeit eigentlich sehr wichtig. In eurem Fall würde ich sie vom Gefühl her aber erstmal hintenan stellen. Mein erstes Ziel wäre es, dass er entspannter draußen unterwegs ist.

    Wenn das irgendwann erreicht ist, dann würde ich die Leinenführigkeit sehr positiv und in kleinen Schritten neu aufbauen. Dafür könnte man dann auch ein neues Halsband oä nehmen, damit es eine klare Abgrenzung zwischen Leinenführigkeits-Training und normaler Gassizeit ohne explizites Training gibt.


  • Wir sind in seinem Tempo gegangen. Einziges Manko: Wir mussten noch oft halt machen. Immer wenn er gezogen hat, bin ich stehen geblieben. Dann ging es erst weiter, wenn er zurückgekommen ist.

    Aber wenn der Hund an der Leine ist und rumschnüffeln soll, ist doch logisch, dass man stehenbleiben muss. Wie kann denn das ein Manko sein?

  • Wir sind in seinem Tempo gegangen. Einziges Manko: Wir mussten noch oft halt machen. Immer wenn er gezogen hat, bin ich stehen geblieben. Dann ging es erst weiter, wenn er zurückgekommen ist.

    Ich kenne keinen Hund, der dieses Jojo auch nur ansatzweise versteht - versteht, was er denn tun soll....

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