Erfahrungsaustausch unter Flat- Kennern

  • flying-paws

    Bevor ich beim Flat gelandet bin, habe ich mir auch einen Border von Privat angeschaut, der für die Arbeit am Schaf nicht geeignet war. Hatte sie ein paarmal zum Spaziergang mitgenommen, um sie kennen zu lernen und hab dann gemerkt, dass ich Mut diesem Typ Hund so gar nicht zurecht komme. Sie war wirklich eine Hübsche, aber ich glaube mit ihr, wäre es echt in die Hose gegangen.

    Ich glaube Retriever - auch Flats- stecken Führungsfehler schon um einiges leichter weg und fliegen dir nicht gleich um die Ohren.

  • Ja das heben war schlicht und einfach das Gewicht des Hundes.


    Aber der grundlegende Unterschied zum Flat (und wohl auch zum DSH, den ich allerdings nur als Mantrailing-instruktorin kenne) ist die absolute Nasenbesessenheit der Spaniels. Die Züchterin meiner ersten WSS-Hündin hat gemeint, da sei kein grosser Unterschied zum Flat ausser Grösse/Farbe - dass das nicht stimmt, habe ich ziemlich zügig realisiert!


    Die Gesundheitsprobleme der Flats betreffen eine absolut nicht züchterisch gewollte erhöhte Neigung zu Krebserkrankungen. Das hat sich wohl in einigen populären Linien verbreitet, und da sich das erst NACH dem Zuchteinsatz bemerkbar macht, wird die Gegenselektion schwierig....


    Meine beiden Flats sind an Tumoren gestorben, allerdings im Alter, wo es jeden Hund treffen kann (11/12 Jahre). Aber zum Zeitpunkt, wo mein zweiter Flat gehen musste, habe ich tatsächlich etliche Flathalter getroffen, die berichteten, dass ihr Hund entweder schon Tumore hat, oder der ganze Wurf im Alter von 6 Jahren entweder schon tot oder krebskrank sei. Inzwischen soll es da dank züchterischer Anstrengungen schon wieder etwas besser aussehen, aber zusammen mit Grösse/Gewicht war das für mich einfach keine Option mehr. Ansonsonsten sind Flats mit ihrem funktionalen Körperbau tatsächlich recht gesunde Hunde. Wir waren beim TA fast nur zum impfen, bis auf das Ende.

  • Dass die sehr auf Nase sind, hätte ich auch beim Flat gedacht. Aber wenn da beim Welsh Springer noch ne Schippe draufliegt...hm.

    Mit deinen Aussagen zu den Tumorneigungen hast du meine Befürchtungen bestätigt. Ich hoffe jetzt mal, dass uns das in so jungen Jahren erspart bleibt. Ansonsten war Kaya auch noch nicht ernsthaft krank.

    Nochmal eine allgemeine Frage: Als ich mich vor Kaya nach einer neuen Rasse umgesehen habe, habe ich ja etliche Rassebeschreibungen über den Flat gelesen. Da stand überall "leicht erziehbar", "auch für Anfänger geeignet". Als dann Kaya da war, hab ich dann oft gedacht, ich bin der letzte Honk, weil mir dieser so leicht zu erziehende Hund öfter mal die Mittelkralle zeigt. Wenn alle Flats so sind, wie Kaya in ihrer Junghundezeit war, sehe ich den typischen Flat nicht beim Anfänger. Ich hab mir nämlich wirklich eingebildet, ich hätte Ahnung von Hunden...

    Nach den Beiträgen, die ich von dir im Forum gelesen habe, schätze ich dich als sehr erfahrene und kundige HH ein. Ich nehme an, die Flats waren auch nicht deine ersten Hunde. Siehst du den Flat als Anfängerhund?

    Was ich mich noch frage, ist, warum man Flats so selten sieht. Hier in meiner Gegend habe ich in vier Jahren exakt zwei Mal einen anderen Flat getroffen- und die waren auf der Durchreise. Dabei haben die Flats auch so tolle Seiten.

  • Ich melde mich heute Abend hier mal zu Wort :winken:

    Führe zwei Flatcoated Retriever und plane ggf. mit meiner jüngeren in die Zucht zu gehen.

    Kann dir also sicher auch bei der ein oder anderen Frage behilflich sein.

    Vorab beide Flats führe ich aktiv im Dummysport und meine jüngere ist gleichzeitig in der Ausbildung zum Therapiebegleithund.

  • So wie versprochen versuche ich mal etwas zu antworten =)

    Das Thema hört sich jetzt ein bisschen seltsam an, deshalb erkläre ich kurz, worum es mir geht. Es ist so, dass ich in meiner Gegend niemanden kenne, der auch einen Flat- Coated- Retriever hat. Obwohl ich mich natürlich über die Rasse belesen habe, würde ich mich gern mit Leuten austauschen, die auch bzw. mehr Erfshrung mit Flats haben. Kaya ist nicht mein erster Hund, aber mein erster Flat und manchmal lassen mich manche Aktionen bzw. Verhaltensweisen etwas ratlos zurück. Flats werden ja z.B. oft als sehr leichtführig beschrieben, während ich die Erziehung in den ersten beiden Jahren sehr herausfordernd fand. Ich fand, dass mein Dsh damals leichter zu erziehen war. Es geht mir also um Erfahrungen mit "flat'schen" Besonderheiten und einen allgemeinen Austausch über die Rasse. Vielleicht hilft das, meinen Flat bzw. den Flat als solchen noch besser zu verstehen.

    Würde mich sehr freuen, wenn hier ein Austausch zustande käme.

    Was mich z.B. sehr interessieren würde, ist, ob ihr Flats als "Arbeitsrasse" einschätzt, also dass mit den Hunden gearbeitet werden muss, damit sie zufrieden sind. Und woran würdet ihr merken, dass der Hund eben nicht zufrieden ist?

    LG

    KayaFlat

    Meine erste Flathündin, Gwenna war und ist unfassbar leichtführig. Sie ist jetzt 6 Jahre alt. Pubertät war ein Fremdwort für sie und sie wollte von Anfang an gefallen. Sie ist aber auch sehr sensibel und man muss passend mit ihr umgehen. Eine harte Hand verträgt keine meiner Mädels. Da weichen sie sofort aus und blockieren.

    Maeve dagegen ist herausfordernder und sowohl ihre Züchterin als auch ich, waren von Anfang an der Meinung Maeve muss in erfahrene Hände. Deshalb ist sie bei mir dann gelandet =) Sie hat im Gegensatz zu Gwenna deutlich mehr Temperament und Power. Sie wird jetzt 2 Jahre alt. Klar ist es manchmal anstrengend aber ich möchte sie keinesfalls missen. Ich liebe ihre Art und Weise sehr :herzen1:


    Zum Thema Arbeitsrasse. Ja ich würde den Flat durchaus in diese Sparte stecken. Meine zwei sind Arbeitstiere. Sie leben für die Dummyarbeit und darin gehen sie einfach völlig auf. Ihre leuchtenden Augen wenn sie die Sandsäckchen holen dürfen und mit mir arbeiten sind einfach :herzen1: Wenn es nach den beiden gehen würde, würden wir nur noch arbeiten und nicht mehr normal Gassi gehen :lol: Aber sie können trotzdem auch Ruhe geben, kommen mit mehreren Tagen nichts tun zurecht und haben das auch gelernt. Drinnen Ruhe halten war bei keiner der beiden ein Problem. Trotz anderen Hunden im Haus haben sie sich selber ihre Ruheplätze gesucht.


    Der Flat gehört meiner Meinung nach schon noch zu den Dual Purpose Rassen. Man muss einfach ein bisschen genauer die Linien betrachten. Aber sowohl von Gwenna als auch Maeve arbeiten die Hunde der Züchter ausgesprochen toll und glänzen gleichzeitig ebenfalls auf Ausstellungen und das auf den vorderen Rängen. Da habe ich auch viel Wert drauf gelegt bei der Auswahl. Aber es gibt natürlich auch Züchter die eben sagen sie züchten weniger auf Aussehen als auf Arbeit oder umgekehrt. Das sind dann teils Fellbomben oder kleine Hunde mit wenig Fell.


    Dass die sehr auf Nase sind, hätte ich auch beim Flat gedacht. Aber wenn da beim Welsh Springer noch ne Schippe draufliegt...hm.

    Mit deinen Aussagen zu den Tumorneigungen hast du meine Befürchtungen bestätigt. Ich hoffe jetzt mal, dass uns das in so jungen Jahren erspart bleibt. Ansonsten war Kaya auch noch nicht ernsthaft krank.

    Nochmal eine allgemeine Frage: Als ich mich vor Kaya nach einer neuen Rasse umgesehen habe, habe ich ja etliche Rassebeschreibungen über den Flat gelesen. Da stand überall "leicht erziehbar", "auch für Anfänger geeignet". Als dann Kaya da war, hab ich dann oft gedacht, ich bin der letzte Honk, weil mir dieser so leicht zu erziehende Hund öfter mal die Mittelkralle zeigt. Wenn alle Flats so sind, wie Kaya in ihrer Junghundezeit war, sehe ich den typischen Flat nicht beim Anfänger. Ich hab mir nämlich wirklich eingebildet, ich hätte Ahnung von Hunden...

    Nach den Beiträgen, die ich von dir im Forum gelesen habe, schätze ich dich als sehr erfahrene und kundige HH ein. Ich nehme an, die Flats waren auch nicht deine ersten Hunde. Siehst du den Flat als Anfängerhund?

    Was ich mich noch frage, ist, warum man Flats so selten sieht. Hier in meiner Gegend habe ich in vier Jahren exakt zwei Mal einen anderen Flat getroffen- und die waren auf der Durchreise. Dabei haben die Flats auch so tolle Seiten.

    Das Thema Tumorneigung ist ebenfalls in meinen Augen ein Problem und die Lebenserwartung beim Flat nicht so extrem hoch. Auch da muss man sich einfach reinfuchsen, Linien und Ahnenforschung betreiben und ganz offen mit den Züchtern drüber sprechen.


    Wurde dir denn Kaya zugeteilt vom Züchter und passend für dich ausgesucht? Das finde ich ist ein wichtiges Thema, ob der einzelne Hund zu einem auch passt.

    Aus den Würfen beider meiner Mädels sind auch manche an Ersthundehalter gegangen. Aber es wurde eben der passende Hund dafür ausgewählt. Und einem Paar wurde auch abgesagt weil kein passender Welpe dabei war vom Charakter her.


    Ich sehe den Flat also durchaus auch als Anfängerhund an. Er ist halt ein Clown, wird spät erwachsen und fordert viel Kreativität vom Besitzer ein :D Man muss halt wissen worauf man sich einlässt.


    Bei uns werden die Flats immer häufiger. Leider. Also ich kann das nicht bestätigen das man wenige antrifft.

    Denke ich schon.

    Obwohl ich nicht beurteilen kann, ob das jetzt viel oder wenig ist, was ich mit meinem Hund an Apportieren und Suchspielen mache. Aber ich baue schon mehrere Einheiten in der Woche in die Spaziergänge ein. So 10 Minuten meist. Macht sie ganz gern und auch ordentlich, aber wir sind sicher alles andere als professionell. Aber ob sies braucht?

    Man liest halt immer, dass das den Flats liegt und gut für die geistige Auslastung ist. Hochttriebig ist sie dabei jedenfalls meiner Einschätzung nach nicht.

    Man muss natürlich auch jedes einzelne Exemplar betrachten. Nicht jedem Hund liegt das apportieren. Meine Hunde sind hochtriebig und die Dummyarbeit ist alles für sie.

    Ich wage zu behaupten sie wären unglücklich ohne die Apportierarbeit.

    Ich rufe dazu mal Laura97

    Genauso sehe ich das auch.

    Hm, ich bin n der Szene jetzt nicht wirklich drin, aber ich sehe den Flat noch immer als Dual Purpose. Kann jetzt nicht sagen, dass die in Arbeitsprüfungen erfolgreichen Flats so grundlegend anders aussehen als die nichtarbeitenden.


    Dass es einzelne toll arbeitende Flats gibt, stelle ich überhaupt nicht in Frage. Aber hier geht es um andere Fragen. Ob ein Flat ohne das klassische Dummyprogramm glücklich werden kann.

    So sehe ich das auch mit dem Dual Purpose :bindafür:


    Das ist denke ich nicht genau zu beantworten. Es kommt immer auf den einzelnen Hund an und das was er kennenlernt. Aber so wie jedem Retriever liegt das Apportieren sicher in den Grundzügen und kommt dann drauf an was der Besitzer draus macht.

  • Danke für deine ausführlichen Antworten Laura97.

    So direkt zugeteilt hat mir die Züchterin Kaya nicht. Wir haben uns halt beim ersten Besuch, da waren die Welpen etwa drei Wochen, länger unterhalten. Klar war da schon, dass ich eine Hündin wollte und am besten in liver. Von Charakter her so im mittleren Niveau. Also keine sehr passive, aber auch keine von den Oberdraufgängern. Beim nächsten Besuch mit sieben Wochen wurde es dann Kaya. Mit knapp 12 Wochen habe ich sie geholt, weil das dann mit den Sommerferien gut gepasst hat.

    Charakterlich, glaube ich, ist sie auch so mittig. Keine Kanone, aber auch keine Schlaftablette. Passt für mich. Kopflos war sie nie, aber sehr, sehr hartnäckig darin, ihren Willen durchzusetzen. Dass sie das sehr charmant versuchen, ist glaube ich, auch flattypisch.

    Wie finde ich deinen Theead? Würde mir gerne mal sehr passionierte Flats bei der Arbeit ansehen.

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