Cane Corso - Erfahrungsberichte und Infos

  • Es tut so gut, mit geerdeten und fachkundigen Menschen drüber sprechen zu können. In meinem Umfeld hör ich von allen nur: ooh, ist der süß!

    und DAS ist ja auch ein super Argument, WENN es zB um die Anschaffung eines geklöppelten Kapuzenpullis im Leo-Einhorn-Design geht. Aber eher kein Kriterium bei einer Entscheidung, die Du, Dein Mann , Deine Kinder und der Ersthund dann im schlimmsten Fall jahrelang ausbaden müssen.

    Sicherlich findet ihr alle sowie euer Umfeld die Eurasier-Welpin, wenn sie denn dann da ist, genau so süß. UND die passt dann auch genau zu den Kriterien, die für euch wichtig sind.


    Ich könnte mir vorstellen, dass eine „Kaufreue“ beim CC eintreffen könnte, und ihr jeder Schwierigkeit mit ihm bewusst oder unbewusst innerlich mit „hätten wir dieselben Probleme auch mit der Eurasierin gehabt? Hätten wir nur auf den Verstand gehört!“ begegnet.


    So oder so jedoch viel Freude mit eurer Entscheidung x

  • Ich gebe dir noch ein paar Beispiele:


    Hündin 6 Monate alt - meine da 3jährige Tochter rennt vor, stolpert, fällt hin und weint. Mambi läuft hin, stellt sich diagonal vor das Kind am Boden und fixiert das entgegenkommende Ehepaar - erst Hund sichern, dann Kind trösten :dead:


    Hündin 10 Monate - wir treffen im Dunklen draußen meinen Schwiegervater, der zu uns will. Quatschen kurz, er will sich verabschieden, kommt auf mich zu und will mir ein high five geben - das Elfentier geht bellend nach vorne.


    Hündin 1,5 Jahre - ein Kumpel kommt und wartet nicht bis ich den Weg frei gemacht habe sondern rempelt mich an und schiebt sich an mit vorbei - siehe oben und er ist sehr schnell wieder vor die Tür gesprungen :pfeif:


    Von draußen fremden Menschen verbieten den Hund zu streicheln, Handwerker warnen auf gar keinen Fall selbstständig in den geschlossenen Wohnraum zu kommen sondern erst zu klopfen, fixierende Hunde werden an der Leine auch nicht mehr einfach so übergangen brauche ich nicht zu reden...


    Und das wie gesagt bei einer „Netten“ (mittlerweile 3,5 Jahre alt), die bombastisch im Gehorsam steht und bisher jederzeit abbrech- und abrufbar war - wie das bei unerzogenen, wesensschwachen Vertretern ist mag ich ehrlich gesagt nicht wissen.

    Es werden soooo viele CC zwischen 10 Monaten - 2 Jahren abgegeben weil die Leute damit nicht zurechtkommen (wollen), es ist wirklich traurig.

    Aber macht was her, steht nur in 2 BL auf der Liste und wenn mans nicht vom seriösen Züchter bekommt dann halt aus anderen Quellen :( :

  • Der CC-Rüde hier im Revier wurde unter anderem deshalb so schwierig, weil der Besitzer, absoluter Hundeanfänger, auf dem Standpunkt stand: "Erziehung braucht der nicht,das ist ein Kampfhund und sowieso immer stärker, wenn er sich prügelt. Da kann ihm also nichts passieren." Das sagte er ganz offen, und demzufolge durfte der Hund sich leinenlos und unbeeinflußt durch die Hundepopulation pöbeln, und Herrchen freute sich noch daran, als er anfing, aggressiv zu werden. Weil sein Hund einfach der Coolste war.


    Daran muß ich bei dem denken ,was du über die Herkunft dieses Welpen schreibst. Wenn der auch aus dieser "Hauptsache krass!"-Ecke stammt, dürfte er genetisch nicht gerade auf Sozialverträglichkeit gepolt sein. Und an dem ,was er dann unter Umständen mit der Geschlechtsreife auspackt, kann auch ein guter Trainer nur bedingt was ändern. Ich fürchte, da steckt auch ein verborgenes Risiko, das du eingehen würdest.

  • Wenn du alleine wärst, bzw nur du u dein Mann, u du eigentlich einen Eurasier möchtest, dich dann aber in den CC 'verliebt hast', würd ich sagen mach eine pro u Contra Liste, überlegs dir wirklich nochmal richtig gut, u dann nimm den Corso wenn du ihn wirklich so sehr magst.

    Aber, mit dem 2. Hund, u va 4(!) Kindern, lass es!

    Ich mag diesen Typ Hund wirklich! Aber man kann sich's halt auch deutlich schwieriger machen als nötig.

    Die sind schon 'eigen' in bestimmten Dingen, u wenn man 'das' eigentlich gar nicht will, kann eine (für mich) Kleinigkeit, od gar gewünschte Eigenschaft (für dich) womöglich zum wirklichen Problem werden.

    Va, sollte es 'in die Hose gehen', ist das nicht nur für ein paar Wochen so, sondern für die nächsten 10, 12 Jahre!


    Edit:

    Wie gesagt, ich mag die wirklich, aber aus unbekannter Herkunft würd nicht mal ich einen nehmen! Man muss bei denen so schon so aufpassen wg der Gesundheit, u so ein großer Hund mit den Eigenschaften, der womöglich nicht wesensfest ist.. das ist alles andere als spaßig!

  • Was ich vorhin noch schreiben wollte:

    Es ist echt schlimm. Ich sitz da und könnte heulen weil ich so zerrissen bin. Er ist gar nicht das, was ich will. So überhaupt nicht! Ich will keinen Rüden, keinen 50 kg Hund, keinen Hund mit unklarer Herkunft, keinen Hund mit territorialen Anwandlungen...


    Aber...? ER ist einfach....hach!

    Du musst halt bedenken, dass auch ER genau das, was du nicht willst, werden wird. Egal, wie süß und unschuldig er jetzt noch ist. :D

  • Jetzt muss ich trotzdem kurz in die Bresche springen.

    Nein, nicht jeder CC ist unverträglich, Leinenpöbler, Sabbermonster, unerziehbar und fällt wahllos Menschen an, wie es hier aus dem einem oder anderen Post klingt.


    Ein wesensfester CC ist und bleibt für mich der tollste Hund überhaupt, weil er eben genau das alles nicht ist (sabbern Mal mehr, Mal weniger).

    Der kann bei entsprechender Anleitung genau entscheiden, ob die Situation ein Eingreifen wert ist bzw nötig macht. Der hat gar nicht nötig zu pöbeln. "Auseindersetzungen" werden dort mit Ruhe und Präsenz ausgefochten.

    Was er immer tut, ist die Situation genau beobachten, evtl noch körperlich abschirmen, aber mehr sollte da in Alltagssituationen nicht passieren.


    Mein CC war bis zum Schluss mit allem und jedem verträglich. Was nicht heißt, dass er mit jedem Hund gespielt hat.

    Das Grundstück wurde bewacht in Form von unter der Tanne liegen und stummen Beobachten. Kein Kläffen oder Sonstiges. Wer aufs Grundstück kam, egal wie gut er den Hund kannte, kam genau bis einem Meter hinter das Gartentor. Denn dann stand er mit einer so wahnsinngen Präsenz und zur Not noch tiefen Grollen vor den Menschen, dass man sich da keinesfalls drüber hinwegsetzen wollte und sollte. Und kam jemand seiner Familie dazu, war er augenblicklich freundlich und jeder durfte sich - unter strengem Blick - frei bewegen.

    Der Schutztrieb war sehr stark ausgeprägt. Aber es hätte hier ein gewaltiges Donnerwetter gegeben, hätte er den unkontrolliert ohne Rückversicherung ausgelebt. Aber das war bis auf die Anfänge als der langsam durchkam und noch mit jugendlicher Unsicherheit durchsetzt war, nie nötig.

    Auch hier gab es viele Situationen (Mann im Dunkeln im Busch beim pinkeln, Wildschweine, höchst unangenehme Pöbelnde, Betrunkene, Junkies usw (er kam eine Weile regelmäßig in die Berliner Nachtszene mit)), wo er genau die rassetypischen Nerven aus Drahtseile inkl. ruhige, aber sehr deutliche Präsenz unter Beweis gestellt hat.


    Da die Rasse leider zum Modemolosser geworden ist, gibt es diesen Typ leider nur noch sehr selten. Immer mehr kommen die verhuschten, unsicheren Typen. Aber dafür gern ü70cm und ü60kg, fernab des Standards. Das gepaart mit Ansätzen der Wesenszüge oben, wird dann so gefährlich.

    Und weil eben gern unterschätzt wird, was man da an der Leine hat.

    Der absolute Hauptgrund gegen einen CC bzw molosser allgemein, wäre für mich aber das Thema Gesundheit. Da stehen sie absolut desolat da. Bei einem Hund unbekannter Geschichte nur um so mehr. Und wenn mehrere Interessenten da sind, empfehle ich auch beim Eurasier zu bleiben und mit hoher Wahrscheinlichkeit das zu bekommen, was man sich auch gewünscht hat.

  • Cane Corso (mit unbekannter Vorgeschichte und Herkunft, sprich: u.a. Kandidat für so ziemlich alle Knochenprobleme dieser Welt) mitten in Wien? Tu das dem Hund nicht an.


    Zumal der CC 2cm vor auch auf Hundelisten kommen steht. In Wien kann man einen "Listenhund" aber nicht mehr artgerecht halten, sofern man sich an Gesetze hält.

    (Und CC unbekannter Herkunft kann immer noch als AmStaff Mix betrachtet werden vorm Amt).

  • Ist er eigentlich kupiert? Das kann in Wien bei nem nicht offiziellen Tierschutzhund nämlich auch sehr teuer werden.


    Herkunft wird sich schwer sicher feststellen lassen, aber der einschlägige Wiener Hundenachschub stammt sehr, sehr häufig aus Bosnien, Serbien etc und halt beim Klientel, das solche Hunde kauft, nicht unbedingt aus den "Familienhundelinien".


    Die Kristallkugel kann auch falsch liegen, aber vom Prinzip her ist die Wahrscheinlichkeit gegeben, dass das ein weniger moderater Rassevertreter wird.

  • (Die Kampfhundstory allerdings halte ich für ein ziemliches Gschichtl. So rennt das nicht. )

  • Zum Cane Corso kann ich nichts beitragen, außer, dass ich um den hier in der Nachbarschaft lieber einen sehr großen bogen mache (was aber v.a. am Halter liegt).


    Aber ich zitier dich mal:


    "unser" Eurasier Welpe wurde in den nächsten Wochen zur Welt kommen (Abholung im April). Ich zermartere mir das Gehirn, ob es klappen kann oder ob es besser wäre, erst später einen Welpen zu nehmen. Die Mutterhündin und der Vater sind aber unsere absolute Traumpaarung. Wir würden sooo gerne vom genau diesem Paar einen Welpen haben. Wir würden uns auch für den entspanntesten, reizrestistentesten Welpen des Wurfes entscheiden. Er muss selbstsicher und gelassen sein und gut sozialisiert, aber das sind Eurasier ja im Allgemeinen ohnehin durch strenge Kontrolle der Zuchtbedingungen durch den Verein.


    Trotzdem hab ich riesigen Bammel davor, dass wir das nicht schaffen, Whisky das Verbellen an der Leine auf die Kleine überträgt, es sich vom Arbeitsaufwand doch nicht ausgeht weil wir nebenbei das Haus renovieren, unser Hund durch den Welpen womöglich überfordert ist und ihn doch nicht mag usw.


    Fast alle in unserer Umgebung raten uns ab. Soll ich drauf hören? Die Mehrheit kann doch nicht ganz falsch liegen oder?


    Kann mir dazu jemand eigene Erfahrungen berichten? Geht es anderen zukünftigen Welpenbesitzern auch so, dass die große Unsicherheit kommt? Hat jemand aus Vernunftgründen auf seinen Traumwelpen verzichtet?


    Ich bin völlig hin- und hergerissen und schön richtig verzweifelt, weil ich das Gefühl hab, egal wie ich mich entscheide, alles kann falsch sein. Mein Mann teilt meine Zweifel übrigens gar nicht, der ist überzeugt davon, dass alles gut geht und steht zu 100% hinter dem Welpen.

    Da liesst man raus, dass du sowieso schon große Bedenken hast, was den Zweithund angeht. (Obwohl es euer absolute Traumwelpe ist!)


    Da würde ich jetzt nicht unbedingt noch eine Schippe draufpacken und statt einem gut gezogenen Welpen einer Begleithunderasse einen Cane Corso mit unbekannter Herkunft nehmen... Das ist doch ein No-Brainer, oder nicht? Was würdest du dir selbst raten?


    (Ich hätte auch eeeiiigentlich am aller-aller-aller liebsten einen süssen kleinen Maliwelpen mit Fledermaus-Ohren, hach und oh und Herzchen...aber... naja, muss ich jetzt nix weiter dazu schreiben...)


    Und, eine Frage, auf die ich keine Antwort erwarte - nur zum Nachdenken - kommt deine Unentschlossenheit (die ja nicht neu ist anscheinend) vielleicht aus ganz grundsätzlichen Zweifeln, ob es überhaupt ein zweiter Hund werden soll?

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