Welpe oder erwachsener Hund?
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Liebe Alle
Wie einige aus meinem anderen Thread wissen, bin ich aktuell auf der Suche nach einem passenden Hund für mich.
So wie es aktuell aussieht, soll es ein Chihuahua (Havaneser und Bolonka sind auch noch im Rennen, aber weit hinter dem Chihuahua ) werden.
Nun stehe ich vor der Entscheidung, Welpe oder erwachsener Hund?
Denn, ganz ehrlich - vor einem Welpen habe ich grossen Respekt. Ich hätte einfach furchtbare Angst, alles falsch zu machen, und dann einen armen verkorksten Hund heranzuziehen. Zudem habe ich Respekt vor dem hohen zeitlichen und nervlichen Aufwand (Dauer-Beaufsichtigung, nachts dauernd raus, Pubertät etc.)
Dazu kommen einige persönliche Gründe (z. B. starke Schlafstörungen, die ich aktuell zu behandeln versuche - da wäre ein 2h-Schlafrythmus über Wochen nicht sehr förderlich).
Natürlich bin ich mit bewusst, dass jeder Hund, egal welcher Rasse, Herkunft oder Alter, viel Arbeit bedeutet. Die ich natürlich liebend gerne auf ich nehme
Aber ein Baby ist nun mal "anstrengender" als ein adulter Hund, denke ich mir.
Meine Überlegungen, die ich mir so gemacht habe:
Pro Welpe:
- Der Hund kann von Anfang an selber erzogen und sozialisiert werden.
- Die Herkunft und das Aufwachsen sind bekannt
- Man kann den Hund vom Babyalter an geniessen
Contra Welpe:
- Hoher zeitlicher und nervlichen Aufwand
- Man kann auch selber alles falsch machen
- Fehler in der Erziehung und im Umgang prägen sich tiefer ein
Pro erwachsener Hund:
- Ist, je nach Herkunft und Erziehung, teilweise schon stubenrein, kann teilweise schon alleine bleiben
- Ist "gesitteter" als ein Welpe
- Charakter und Temperament können schon genauer beschrieben werden
- Lässt sich (Natürlich je nach Herkunft und Erziehung) weniger schnell aus der Bahn bringen bei Fehlern als ein Welpe
Contra erwachsener Hund:
- Je nachdem unbekannte Herkunft
- Eventuelle Macken und Probleme haben sich schon gefestigt
Wie sehr ihr das? Welche Überlegung habe ich vergessen?
Was würdet ihr mir raten?
Welche Tipps und Anregungen gibt es sonst noch?
Meine Erfahrungen basieren vor allem auf meinem Ersthund Tyson. Diesen habe ich mit 12 Monaten aus Zweithand (Upswurf) übernommen.
Vorteile: Er war schon stubenrein, kannte das alleine bleiben, hatte schon die Beisshemmung erworben und kannte das am der Leine laufen.
Nachteil: Wie sich herausstellte, war er kaum sozialisiert mit anderen Hunden und schien auch schlechte Erfahrungen gemacht zu haben, was dann zu unserem grossen Problem, der starken Leinenaggression, geführt hat. (Wurde mir, wie sich herausgestellt hat, von der Vorbesi bewusst verheimlicht). Zudem konnte er im ersten Lebensjahr seinen starken Jagdtrieb ungehemmt ausleben, was dazu geführt hat, dass er schlussendlich immer an der Schleppleine geführt werden musste.
Ein adulter Hund hatt also seine Vor- und Nachteile.
So, nun freue ich mich sehr auf eure Antworten!
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Dir raten? Gott bewahre!
Mein Kiro zog im Alter von 11 Wochen ein.
Stubenreinheit war bei ihm so naja. Mit 9 Monaten 100 %ig sauber.
Ich habe bestimmt viel falsch gemacht, konnte aber bis auf Leinenführigkeit alles erreichen. Er lief fast nur frei.
Dagegen war der Opa-Kiro dann wesentlich anstrengender.
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ich hab nie so gut geschlafen wie mit Welpe. Und die müssen nachts echt nicht alle 2 Stunden raus und auch nicht wochenlang. Hier kommen Babys mit ins Bett. Pünktlich nach der letzten Runde so gegen elf wird das Licht ausgemacht und dann liegt man da mit dem Baby am Hals und zack biste weg (Tag war anstrengend- Mittagsschläfchen in gleicher Position und diverse Powernappings in ebengleicher Position sind super anstrengend) Das süße Atmen des Welpen und irgendwelche Kuschelhormione tun ihr übriges. Hier wurde bis auch ein oder 2 Ausrutscher pro Baby wirklich von Begin an bis 5 oder 6 Uhr am kommenden Tag durchgeschlafen. und selbst danach gab es noch mal 2 Stunden mehr oder weniger Ruhe. 10 Minuten hat der Althund immer das Gehopse ertragen dann gabs ne hochgezogene Lefze, ich hab meinen Kopf und alle Körperteile unter die Decke gezogen und mich tot gestellt und nach nichtmal 15 Minuten haben wir alle wieder geschlafen. Okay es gab auch immer mal Tage wo der Althund meinte jea spielen ist jetzt geil aber dann muss man sich auch noch das Kopfkissen auf die Ohren drücken
Welpen sind toll und ich gerade die erste zeit sollte man einfach mal ganz entspannt bleiben und nur genießen und sich kennenlernen. 14 tage hab ich da immer gebraucht und die bestanden eigentlich nur aus schlafen, Pippi, essen, spielen und verzückt angucken
Ich hab aber auch schon eine erwachsene Hündin mit Macken übernommen. Wir haben wie mit einem Welpen auch ein Jahr gebraucht damit alles easy war. man muss sich auch kennenlernen, anpassen, abtasten (das machen Welpen nicht) und dann erzieht man sich sofort gegenseitig (beim Welpen hat man da erstmal so einen großer Gott ich bete dich an Vorteil)
Im endeffekt kann dir niemand raten. Momentan sind im Tierheim deine Wunschrassen ja eher weniger vertreten und wenn dann oft nur mit massiven Problemen die ein Anfänger auch nicht braucht.
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was das schlafen angeht kann ich dich auch ein wenig beruhigen. Zumindest bei unseren war es so, dass beide von Anfang an durchgeschlafen haben - so etwas kannst du dementsprechend auch erwischen :) Abends bin ich sehr spät nochmal gegangen (so gegen halb 12, 12) und morgens sehr früh ( die ersten Nächste so gegen vier, halb fünf) das erste Mal. Tagsüber dann diszipliniert alle zwei Stunden - und wenn etwas in die Wohnung gegangen ist dann war es halt so (aber sehr selten). Nach und nach habe ich die Zeiten ein wenig gedehnt - bin morgens später aufgestanden, abends später ins bett gegangen etc Damit hatten wir unsere ziemlich schnell stubenrein
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Ich hatte im November 19 meinen ersten Welpen nach nehreren erwachsenen Hunden. Angst hatte ich ordentlich, dass ich den Kleinen versaue, denn mit erwachsenen Hunden hab ich viel Erfahrung, Welpe kann ich nicht. Er ist trotzdem gut geraten und wenn man überbetwas Hundeerfahrung, viel Empathie, Bauchgefühl und Humor verfügt ist Welpe nicht so schwierig.
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Ich hab direkt in deine Liste geschrieben
Pro Welpe:
- Der Hund kann von Anfang an selber erzogen und sozialisiert werden.
- Die Herkunft und das Aufwachsen sind bekannt
- Man kann den Hund vom Babyalter an geniessen
- ich liiiiebe Welpen
- es ist wahnsinnig toll und erfüllend die Entwicklung zu sehen
Contra Welpe:- Hoher zeitlicher und nervlichen Aufwand - fand ich ehrlich gesagt nicht so schlimm. Meine konnte aber von Anfang an alleine bleiben (so lange die Blase hielt, das wird ja von Monat zu Monat besser), nach zwei Wochen wurde von 22-5 Uhr durchgeschlafen. Die Pipiunfälle hielten sich in Grenzen, weil ich die Anfangs immer und immer wieder zum lösen rausgebracht hab, kaputt gemacht hat sie echt sehr wenig und die Freude über den Knödel hat allen Stress überwogen.
- Man kann auch selber alles falsch machen - oder alles richtig
- Fehler in der Erziehung und im Umgang prägen sich tiefer ein -- nicht unbedingt tiefer als Fehler, die jemand beim erwachsenen Hund gemacht hat - ausbügeln musst du es in beiden Fällen
- die Pubertät ist echt und dauert je nach Hund echt lange
- die Kosten für Halsbänder, Leinen, Körbchen, Geschirr....läppern sich, weil sie rauswachsen. Bei den kleinen aber wahrscheinlich weniger schlimm als bei den großen Rassen.
Pro erwachsener Hund:- Ist, je nach Herkunft und Erziehung, teilweise schon stubenrein, kann teilweise schon alleine bleiben - kann aber auch passieren, dass du beides komplett neu aufbauen musst
- Ist "gesitteter" als ein Welpe - was meinst du damit? ich finde ja die können so bis 3/4 Jahre trotzdem PFeffer im Arsch und Quatsch im Kopf haben
- Charakter und Temperament können schon genauer beschrieben werden
- Lässt sich (Natürlich je nach Herkunft und Erziehung) weniger schnell aus der Bahn bringen bei Fehlern als ein Welpe
Contra erwachsener Hund:- Je nachdem unbekannte Herkunft
- Eventuelle Macken und Probleme haben sich schon gefestigt
- eventuell packt der Hund erst nach Monaten bei dir ein Päckchen aus, dass dir im Alltag Probleme macht
- eventuell (je nach Alter) hast du den Hund nicht so lange, hast schneller Alterswehwehchen; kommt drauf an, was für dich "erwachsen" bedeutet
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Wir haben damals gezielt nach einem Hund gesucht, der nicht mehr zu jung ist, weil ich keinen Welpen wollte (also nicht unbedingt). Dabei war mir aber wichtig, dass die Herkunft seriös ist und ich mir keine Baustelle einfange, die ich nicht alleine in den Griff bekommen kann. Wir hatten dabei sehr viel Glück.
Wenn du keinen Welpen möchtest, aber Angst vor zu großen Baustellen hast, würde ich dir raten, nach Rücklauf beim Züchter Ausschau zu halten.
Von dem Gedanken, dass der Hund bei dir dann gleich stubenrein ist oder gut alleine bleiben kann, nur weil er das im Haushalt vorher so gelernt hat, würde ich mich aber verabschieden. Natürlich dauert es nicht so lange wie bei einem Welpen, bis der Hund stubenrein ist, aber ganz reibungslos wird es nicht gehen. Beim Alleinebleiben kenne ich mich nicht gut aus, könnte mir aber vorstellen, dass dort auch durch den Umzug eingetretene Verlustängste eine Rolle spielen könnten. Wir haben das Alleinebleiben bei 0 aufbauen müssen, weil Sasa am Anfang, fast wie ein Welpe, vor verschlossenen Badezimmertüren jaulend gewartet hat, bis ich ENDLICH wieder raus komme. Nach etwa einem halben Jahr (!) waren wir so weit, dass sie an den zwei Tagen die Woche, an denen ich halbtags auswärts arbeite, mit meinem Mann alleine bleiben kann (nicht mal ganz alleine), ohne total angespannt zu sein, bis ich heimkomme (da waren eine Menge Würstchen im Spiel).
Ich würde mich insgesamt nicht zu sehr darauf versteifen wie alt der Hund sein könnte, sondern das vom Gesamtpaket abhängig machen. Hast du die Chance auf einen gut sozialisierten älteren Hund - super. Hast du die Chance auf Welpen aus einer tollen Zucht - auch gut. Irgendwelche Baustellen, kleine oder große, wirst du sowieso mit jedem Hund haben.
Abgesehen davon, dass der Welpe nachts öfter raus muss: Ich habe noch nie im Leben so gut geschlafen wie jetzt, seit ich mit Hund schlafe. Darüber gibt es ja sogar Studien, dass Frauen besser neben Hunden als neben Männern schlafen, bei mir trifft das voll zu. Und ich habe Jahre an Arztbesuchen hinter mir, weil ich schlecht geschlafen habe.
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Für mich persönlich spricht gegen Welpe, daß es genug erwachsene Hunde gibt, die ein Zuhause brauchen, und davon sind auch nicht alle verhaltensgestört oder mutieren nach Monaten zum Monster (was dieses "und dann packen sie irgendwann aus" ja andeuten soll)
Meine gesamten TschHunde haben nie irgendwann noch was geheimes ausgepackt.
Meine Entscheidung wäre immer der Second-Hand-Hund
Pro Welpe wäre für mich, ein im Idealfall noch völlig unverdorbenes, offenes Lebewesen als Geschenk zu erhalten nur leider können das viele Menschen nicht als solches Empfinden und jammern rum, weil dieses kleine Lebewesen noch nicht perfekt funktioniert.
Weil ich aber nicht einsehe, einem Züchter Geld in den Rachen zu werfen, damit er Hunde vermehrt, bleibts beim Tierschutzhund :)
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Ist schwierig zu beantworten und ich denke das muss auch wirklich selber jeder für sich entscheiden.
Für mich käme zb kein Hund aus dem TH oder so in Frage, denn ich habe davor zu viel Respekt, habe Bedenken wie der Hund wirklich tickt (erzählen können die mir ja viel) usw usf. (Vllt wenn ich mal alt bin und ein Welpe daher nicht mehr in Frage kommt dann würde ich wohl überlegen einen älteren zu mir zu nehmen) . zu Baxter hätte kann ich auch nur einen Welpen nehmen, alles andere wäre zu risikoreich und möchte ich ihm nicht zumuten.
Ich habe daher großen Respekt für alle die einen Hund aus dem TH, TS usw aufnehmen.
Ich bin eher Typ „Welpenkäufer“ natürlich nur von seriösen Züchter.
Was deine Ängste angeht bzgl Welpen, kann dir das auch mit Hunde aus dem TH, Privat oder TS passieren. Mit denen musst du ja auch erst mal warm werden und den Alltag finden.
Hast du denn mal bei dir im TH geguckt oder den umliegenden, ob vllt ein Chihuahua ein Zuhause sucht?
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Ich glaube, dass jeder da so seine eigenen Erfahrungen gemacht hat und man daher gar nicht beraten kann, ob Welpe oder erwachsener Hund.
Für uns war es immer klar, wenn Hund, dann aus dem Tierheim, wobei mir egal war, wie alt der Hund ist (auch in Tierheimen sitzen ja idR Hunde aller Altersstufen), ob Rüde oder Hündin, ob gesund oder behindert. Das einzige Kriterium war, dass er nicht zu klein sein sollte, weil ich da aufgrund meiner Behinderung Angst hatte auf ihn zu treten und ihn zu verletzen.
Wichtig war mir auch, dass wir den Hund vorher kennenlernen konnten und wir auf keinen Fall einen Direktimport aus dem Ausland wollten, wo sich dann ein freundlicher Dackelmix als 70 cm großer Hütehund herausstellt :-)
So kamen wir zu unserer Franzi, die zum Zeitpunkt des Kennenlernens schon ca 6 Jahre alt war und vor wenigen Tagen erst aus Italien nach Deutschland auf einen Gnadenschutzhof gekommen ist.
Wir hatten mit ihr dann einen 6-jährigen Welpen, denn sie hatte nicht mal einen Namen, kannte nichts, war nicht stubenrein, hat noch nie in einem Haus/Wohnung mit Menschen zusammen gelebt - aber sie war (und ist) einfach "unser Hund".
Vielleicht magst Du Dich ja tatsächlich einfach mal im Tierheim umschauen, Hunde kennenlernen (vielleicht auch Welpen) und dann schauen, was besser zu Dir passt? Zum Züchter kannst Du ja dann immer auch noch..
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