Erster Hund - Unsere Gedanken

  • Liebe Dogforum-Community,


    mein Name ist Chris und ich bin neu im Forum. Wir sind eine 4-köpfige Familie aus der Nähe von München und sind am Überlegen, uns einen Hundewelpen in die Familie zu holen. Allerdings stellen sich noch ein paar Fragen, insbesondere welche Hunderasse in unserer Situation in Frage kommt.

    Hier ein paar Informationen zu uns:

    - Wir wohnen im Umland von München in einem freistehenden Einfamilienhaus (Eigentum) mit einem mittelgroßen Garten. In ca. 100m Entfernung beginnt ein großer Wald, also gute Voraussetzungen für einen Hund.

    - Unsere beiden Kinder sind aktuell 2,5 Jahre und 4 Jahre alt. Die beiden lieben Tiere jeder Art. Einen Hund würden wir aber nicht für die Kinder anschaffen sondern für meine Frau und mich, er sollte aber natürlich kinderlieb sein und auch mal ein bisschen Kindergeschrei vertragen können.

    - Meine Frau und ich mögen Hunde sehr und hatten immer den Wunsch, einen eigenen Hund zu haben. Meine Frau ist mit Hunden aufgewachsen und ich habe in meiner Jugend ehrenamtlich im Tierheim im Hundebereich gearbeitet. Das ist aber schon viele Jahre her, einen eigenen Hund hatten wir beide bisher nicht, da unser Leben das bisher nicht zugelassen hat.

    - Beruflich arbeite ich Vollzeit, bin aber im Grunde mein eigener Chef (ich habe völlige Freiheit wann ich von wo arbeite und ob ich ins Büro komme oder nicht, unabhängig von Corona). Ich bin allerdings beruflich alle paar Wochen für 2-3 Tage auf Dienstreise im Ausland. Diese Dienstreisen sind aktuell ausgesetzt, werden aber nach Corona wieder anfangen. Meine Frau arbeitet in Teilzeit 6 Stunden pro Tag von Montag bis Donnerstag, Freitag hat sie frei. Aktuell arbeitet sie wegen Corona komplett von zuhause, nach Corona wird sie 2 Tage von zuhause und 2 Tage im Büro arbeiten. Das bedeutet für den Hund, dass dieser im Worst Case an 2 Tagen pro Woche ca. 6-7 Stunden alleine bleiben muss, wenn meine Dienstreise mit den Bürotagen meiner Frau zusammenfällt. In den ersten Monaten können wir das durch entsprechende Planung vermeiden, langfristig kann das aber schon mal passieren.

    - Ansonsten wäre der Hund jedoch kaum allein, Urlaube würden wir gemeinsam mit dem Hund planen (wir fahren gerne in die Berge und nach Italien ans Meer, haben uns schon bzgl. hundefreundlicher Campingplätze und Hotels informiert, Skiurlaube machen wir nicht).

    - Wir gehen in der Freizeit gerne in den Bergen wandern, keine langen Touren wegen der Kinder, aber perspektivisch soll der Hund da natürlich mitkommen sobald er in der Entwicklung soweit ist.

    - Meine Frau und ich machen auch gerne Sport, Joggen im Wald, etc. Da könnte der Hund gerne mit, aber ist kein Muss. Auch könnte ich mir vorstellen Hundesport zu machen wie bspw. Agility, aber auch das ist kein Muss.

    - Wir mögen gerne größere Hunde. Über Themen wie großes Auto und Futterkosten sind wir uns bewusst.


    Bezüglich der Hunderasse haben wir schon folgende eigene Überlegungen angestellt:

    1. Berner Sennenhund: Der Berner Sennenhund steht bei uns aktuell sehr weit oben. Nach unserem Verständnis haben die Hunde eine ruhige Art und sind sehr gelassen mit Kindern und generell recht unproblematisch zu halten. Wir finden die Hunde auch optisch super. Ich stelle mir allerdings die Frage ob die Hunde nicht zu groß für unsere kleinen Kinder sind. Auch im Hundesport sind die Hunde nur eingeschränkt einsetzbar, was aber für uns ok wäre.

    2. Golden Retriever: Die Hunde gefallen uns auch sehr gut und scheinen von der Art ebenfalls recht unkompliziert zu sein, gut für Kinder zu passen und auch etwas sportlicher als der Berner Sennen zu sein. Allerdings habe ich öfter gehört, dass die Hunde stark überzüchtet sind und man daher einen guten Züchter auswählen sollte, deren Wartelisten aber gut gefüllt sind.

    3. Dalmatiner: Auch bei Dalmatinern habe ich viel positives gelesen, allerdings auch dass sie etwas stur sein können und sportlich gefordert werden müssen. Das würde mich grundsätzlich nicht abschrecken, wir planen auch von Anfang an regelmäßig mit einem Hundetrainer zu arbeiten.

    4. Pudel: Auch der Pudel wäre wohl ein unkomplizierter Hund der gut passen würde, uns gefällt aber das Fell des Pudel nicht und daher steht er bei uns aktuell nicht ganz oben auf der Liste.


    Was haltet ihr von unseren Gedanken, macht das Sinn oder ist das Quatsch? Kennt ihr noch andere Hunderassen die für uns in Frage kommen? Was sagt ihr zu dem Thema, das der Hund gelegentlich für 6-7 Stunden alleine sein muss (maximal 2 Tage in einer Woche). Ist das bei den oben genannten Rassen problematisch oder kann man die daran gewöhnen? Die ersten Monate wäre natürlich immer jemand da bis der Hund soweit ist.


    Sorry für den langen Text, ich wollte versuchen Euch ein möglichst gutes Bild unserer Situation zu geben. Ich freu mich auf Euren Input!

    VG, Chris

  • Vom Berner Sennenhund würde ich persönlich Abstand nehmen, einfach weil die Lebenserwartung sehr gering ist. Ich kenne persönlich keinen Berner der über 8 Jahre alt geworden ist, das wäre mir schlicht und einfach zu wenig.


    Ich glaube ein Golden Retriever aus einer seriösen VDH-Zucht könnte gut zu euch passen. Steht der Labrador aus einem Grund nicht auch auf der Liste? Ansonsten würde ich den noch einmal ins Rennen schicken und eventuell auch den Eurasier.


    Zum Thema mit dem Alleinebleiben: theoretisch ist das meiner Meinung machbar, allerdings muss der Hund da auch mitspielen, weshalb ich an eurer Stelle davon ausgehen würde, dass es die ersten anderthalb Jahre nichts wird und danach auch nur vielleicht. Was wäre denn euer Plan B?

  • Vom Berner Sennenhund würde ich persönlich Abstand nehmen, einfach weil die Lebenserwartung sehr gering ist. Ich kenne persönlich keinen Berner der über 8 Jahre alt geworden ist, das wäre mir schlicht und einfach zu wenig.


    Ich glaube ein Golden Retriever aus einer seriösen VDH-Zucht könnte gut zu euch passen. Steht der Labrador aus einem Grund nicht auch auf der Liste? Ansonsten würde ich den noch einmal ins Rennen schicken und eventuell auch den Eurasier.


    Zum Thema mit dem Alleinebleiben: theoretisch ist das meiner Meinung machbar, allerdings muss der Hund da auch mitspielen, weshalb ich an eurer Stelle davon ausgehen würde, dass es die ersten anderthalb Jahre nichts wird und danach auch nur vielleicht. Was wäre denn euer Plan B?

    Eurasier wäre nicht meine 1. Wahl. Ich habe diese bisher sehr territorial kennengelernt, nicht optimal bei Besuch für die Kinder.

  • Ich schließe mich an, gerade die Berner Sennenhunde sind „über züchtet“ viel mehr, als die Goldies. Sie sind durch die Züchtung auf riesig und Bärig geschädigt, und noch dazu sehr sehr in-gezüchtet.

    Die anderen drei Rassen kann ich mir aber gut vorstellen bei euch. Ich werfe mal noch den Elo ein, der gezielt für diese Lebenssituation gezüchtet wurde.

    6-7 Stunden allein bleiben finde ich persönlich zu viel. Aber wenn es nur selten ist, ist es doch sicher möglich, eine Gassigängerin zu organisieren. Ob nun aus dem Bekanntenkreis oder jemand, der das beruflich macht.

    Ansonsten klingt das super bei euch.

  • Vom Berner Sennenhund würde ich persönlich Abstand nehmen, einfach weil die Lebenserwartung sehr gering ist. Ich kenne persönlich keinen Berner der über 8 Jahre alt geworden ist, das wäre mir schlicht und einfach zu wenig.


    Ich glaube ein Golden Retriever aus einer seriösen VDH-Zucht könnte gut zu euch passen. Steht der Labrador aus einem Grund nicht auch auf der Liste? Ansonsten würde ich den noch einmal ins Rennen schicken und eventuell auch den Eurasier.


    Zum Thema mit dem Alleinebleiben: theoretisch ist das meiner Meinung machbar, allerdings muss der Hund da auch mitspielen, weshalb ich an eurer Stelle davon ausgehen würde, dass es die ersten anderthalb Jahre nichts wird und danach auch nur vielleicht. Was wäre denn euer Plan B?

    Vielen Dank für deine Einschätzung. Ja, der Labrador und Eurasier kämen auch noch in Frage, wobei der Labrador ja etwas mehr Jagdtrieb haben soll. Da hatte ich Bedenken ob man mit dem dann gut im Wald spazieren oder joggen gehen kann ohne dass er gleich weg ist wenn er ein Reh riecht. Bezüglich Plan B falls der Hund nicht allein bleiben kann - Ein Hund wäre für uns ein Familienmitglied, daher müssten wir uns dann so anpassen dass es für alle funktioniert. Meine Frau überlegt ohnehin sich beruflich zu verändern und würde sich dann im Zweifel einen Job suchen der hundefreundlich ist (also entweder nur von zuhause oder Hund kann mit ins Büro). Wir sind finanziell nicht auf das Einkommen meiner Frau angewiesen, daher haben wir hier Flexibilität.

  • Berner Sennen sterben leider tatsächlich oft sehr früh aufgrund von Krankheiten (Krebs usw.).

    Golden Retriever sollte man sich nur von seriösen Züchtern holen, dann sind sie auch nicht überzüchtet, sondern eben auf die rassespezifischen Krankheiten überprüft. Ja die Züchter haben zurzeit Anfragen ohne Ende. Versuchen kannst du es natürlich trotzdem. Unter http://www.drc.de und unter http://www.grc.de findest du gute Züchter. Auf andere Züchter solltest du beim Golden nicht setzen.

  • Labbi hat nicht mehr Jagdtrieb. Retriever sind im Allgemeinen Jagdhunde, d.h. das Jagen wollen muss in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Bei angemessenem Training ist das aber meist bei beiden Rassen gut zu händeln.

    Was das Alleinebleiben angeht finde ich, dass es sich perfekt bei euch anhört. 6-7h ab und zu sind doch super. Ihr müsst den Hund halt dran gewöhnen, was evtl. gar nicht so leicht wird, wenn er nicht alleine bleiben muss, weil ihr nie aus dem Haus geht, aber eure Pläne hören sich diesbezüglich eigentlich ganz gut an.

  • Da ihr schon bezüglich Golden Retriever Bedenken wegen der Gesundheit habt: Berner Sennenhunde haben leider eine unterdurchschnittliche Lebenserwartung von nur 6 bis 8 Jahren, die auch nicht allein durch Größe und Gewicht zu erklären ist. Das heißt nicht, daß einige nicht auch älter werden können, aber viele sterben bereits in einem Alter, in dem andere Hunde noch in den allerbesten Jahren sind.


    7 Stunden Abwesenheit sind für einen voll erwachsenen Hund, der wirklich gut ans Alleinebleiben gewöhnt ist, zwar nicht ideal, aber auch mal machbar. Für einen jungen Hund ist das auch nach einigen Monaten noch zuviel. Gibt es eventuell Betreuungsmöglichkeiten für diese Zeit oder einen Gassigänger?


    Mögt ihr beim Pudel das Aussehen nicht oder stört euch der Gedanke an die Fellpflege? - Das Aussehen kann man durch die Schur selbst bestimmen, Man kann zB, wenn einem die klassischen Pudelfrisuren nicht gefallen, auch einfach überall gleichmäßig runterscheren.


    Bei der Fellpflege muß man berücksichtigen, daß alle Hunde Arbeit durch ihre Haare verursachen. Entweder man schlägt sich mit dem Fellwechsel und Haaren in der Wohnung herum oder man hat bürstet und schert einen Pudel.

    Golden Retriever verlieren sehr viele Haare. Dalmatinerfreunde verzichten aus gutem Grund auf das Tragen von schwarzen Klamotten, denn die Haare pieken sich überall hartnäckig rein. :smile:

    Und als Pudelhalter hat man eben ab und zu großen Bade- und Schertag und muß regelmäßig (nicht täglich) bürsten, hat dafür aber keine Haare in der Wohnung.


    Dagmar & Cara

  • Ich schließe mich an, gerade die Berner Sennenhunde sind „über züchtet“ viel mehr, als die Goldies. Sie sind durch die Züchtung auf riesig und Bärig geschädigt, und noch dazu sehr sehr in-gezüchtet.

    Die anderen drei Rassen kann ich mir aber gut vorstellen bei euch. Ich werfe mal noch den Elo ein, der gezielt für diese Lebenssituation gezüchtet wurde.

    6-7 Stunden allein bleiben finde ich persönlich zu viel. Aber wenn es nur selten ist, ist es doch sicher möglich, eine Gassigängerin zu organisieren. Ob nun aus dem Bekanntenkreis oder jemand, der das beruflich macht.

    Ansonsten klingt das super bei euch.

    Vielen Dank für deine Einschätzung. Vom Elo hatte ich noch nicht gehört, werde ich mich mal schlau machen. Gassigänger organisieren wäre gut machbar.

  • Stichwort Jagdtrieb: Damit müßt ihr bei allen euren anvisierten Hunderassen rechnen, auch bei Dalmatiner, Berner, Elo, Eurasier, Golden und Pudel. Beim Labrador sicher nicht mehr als bei den anderen. Mitr fällt jetzt auf Anhieb keine größere Hunderasse ein, bei der man davon ausgehen kann, einen Hund ohne Jagdtrieb zu bekommen. Als Sechser im Lotto kann das schon mal vorkommen, aber die Regel ist das nicht.


    Der Unterschied zu den eigentlichen Jagdgebrauchshunden liegt darin, daß alle eure infrage kommenden Rassen durch Wachsamkeit, Erziehung, Training und nicht zu vergessen alternativer Auslastung gut kontrollierber werden könen. Anders als Jagdgebrauchshunderassen, denen Ersatz oft nicht reicht.


    Dagmar & Cara

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