Erster Hund - Unsere Gedanken

  • Was sagt ihr zu dem Thema, das der Hund gelegentlich für 6-7 Stunden alleine sein muss (maximal 2 Tage in einer Woche).

    Unser Hund ist jede Woche 2x6 und 1x4 Stunden vormittags alleine und hat damit gar kein Problem. Wenn das von Anfang an geübt wird (das machen viele halt nicht) und der Hund es kennt und kann, seh ich das nicht als tragisch an. Aber da scheiden sich die Geister. Für manche Leute käme das nie in Frage, nur sehr oft geht es eben nicht anders. Ich wäre auch lieber 5 Tage die Woche zu Hause, geht aber nicht.

    Wir waren vor 2 Jahren auf der Suche nach einem passenden Ersthund in vier Tierheimen - und da war der Stand noch, Hund ist 4x6 und 1x4 Stunden allein: Kein Tierheim hatte ein Problem damit. Uns wäre überall ein Hund vermittelt worden. Und das, obwohl ja oft gesagt wird, dass gerade Tierheime so kritisch seien und bei der kleinsten Abweichung von einer Idealvorstellung keine Hunde vermitteln würden.

  • Vielen Dank Euch allen für Euren Input bisher!


    Bezüglich dem Berner Sennenhund gibt uns die kurze Lebenserwartung schon etwas zu denken.


    Unsere Favoriten sind aktuelle der Golden Retriever und der Labrador. Hier würden wir mal ein paar Züchter kontaktieren. Aktuell sind die Wartezeiten ja doch recht lange, so dass wir es ggfs. auch davon abhängig machen, für welche Rasse wir einen Züchter finden, der uns sympathisch ist und in absehbarer Zeit auch mal Welpen abzugeben hat. Ein bisschen Wartezeit ist kein Problem, aber 2-3 Jahre möchten wir nicht auf einen Hund warten müssen.


    Eine Frage noch - Bei den Retriever gibt es ja auch die Arbeitslinie in der Zucht. Würde ein Hund aus so einer Zucht für uns in Frage kommen? Mir ist bewusst, dass wir diesen dann durch Hundesport wie Agility und Mantrailing sowohl körperlich als auch geistig auslasten müssten. Zeit und Interesse dafür würden wir mitbringen und sind generell recht sportlich, aber haben bisher keine Erfahrung im Hundesport. Würdet ihr unter solchen Umständen von einem Hund aus einer Arbeitslinie abraten oder ist das ok? Wie groß sind nach Eurer Erfahrung die Unterschiede zwischen den Zuchtlinien?

  • Die Unterschiede zwischen den Linien sind relativ gross. Ich würde euch zu einer Showlinie raten, wenn ihr noch nie in der Richtung mit einem Hund gearbeitet habt. Das was ihr vorhabt, kann ein Show Retriever auch leisten.


    Wenn ihr nicht vorhabt mit dem Hund aktiv zu jagen oder aktiv (!) Dummy Sport zu betreiben, rate ich von Arbeitslinien ab.

  • Schaut bei den Retrievern auf jeden Fall bitte im GRC, DRC und LCD und nicht außerhalb, da es schon auf eine gute Zucht ankommt, die auf die Gesundheit achtet.


    Zum Thema Arbeitslinie. Ich kenne Anfänger, die mit einer Arbeitslinie sehr glücklich sind. Man muss halt wissen auf was man sich einlässt. Die AL ist halt spezialisiert aufs Dummytraining und brennt auch dafür. Da wäre es schon wichtig, dass man sich das vorher anschaut, reinliest und schaut, ob einem das auch Spaß macht. Wenn man sagt, man ist dazu bereit und man möchte den Hund wirklich zu seinem Hobby mit mehren Stunden Arbeit die Woche machen, go for it. Ist es eher die Optik, die einem gefällt und man denkt, das bekomm ich schon hin, dann bitte nicht.


    Ich sehe bei euch ehrlich gesagt eher eine Showlinie von Züchtern, die auch mit diesen arbeiten. Es gibt darunter auch leichtere Showlinien. Die arbeiten dann auch gerne mit, haben Spaß was zusammen zu machen und sind kooperativ und sportlich.


    Vielleicht versucht ihr erst verschiedene Retriever Typen kennen zu lernen, um selber eon Bauchgefühl zu entwickeln, wo die Reise hingehen soll.

  • Arbeitslinie und Showlinie sind bei Labrador und Goldie heute praktisch verschiedene Rassen. Auch im Temperament. Den Unterschied würde ich mal so formulieren: ein Hund aus Arbeitsline kommt nur dann infrage, wenn man die Hundehaltung mehr als Nebenberuf ansieht statt als Hobby.

    Diese Hunde wollen nicht nur arbeiten, die brauchen das auch, um ansonsten ausgeglichen zu sein. Das bedeutet viel Extrazeit zum Trainieren, alleine und in der Gruppe, auch viel Wegezeit, weil man in wechselndem Gelände trainiert. Da haben die Kinder auch nichts von, sondern müssen anderweitig betreut werden.


    Für Dummytrainig just for fun wird man auch mit einem Hund aus Showlinie glücklich. Auch da gibt es noch gemäßigte Zuchten, die keine überschweren Hunde züchten, man muß allerdings etwas suchen und sich gegebenenfalls beraten lassen.


    Dagmar & Cara

  • Hier im Dorf gab es auch ein paar Berner, davon wurde nur einer fast 10 Jahre alt, alles anderen bekamen mit 6-8 Jahren Krebs.


    Ich finde einen Golden Retriever sehr passend von den Rassen die du ausgewählt hast.

  • Von reinen Arbeits- bzw. Field Trial Linien würde ich euch abraten. Es ist als Anfänger super schwer das Temperament in die richtigen Bahnen zu bringen.

    Agility und Mantrailing sehe ich auch nicht als geeignete Auslastung für AL-Retriever. Das sollte dann schon Dummytraining sein. Falls das bei euch konkreter wird, könnte ich euch ein paar Anlaufstellen im Raum München geben. Ist jetzt aber nicht so als gäbe es gute Dummy-Gruppen an jeder Straßenecke und gerade aktuell ist es super schwer Fuß zu fassen.

    Kenne einige Leute die jetzt einjährige Retriever haben und denen fehlt einfach das strukturierte (Gruppen-)Training total. Das merkt man dann in nicht mehr so leicht kontrollierbarem Jagdtrieb oder allgemeinem Ungehorsam.


    Deswegen rate ich eher zu etwas gemäßigteren Hunden mit denen ihr entsprechend Erfahrungen sammeln könnt ohne gleich völlig überfordert zu sein. Es gibt auch Mischlinien (Arbeit und Show) oder sportlichere Standardzucht. Ich schicke dir mal ne PN mit einer Züchterin.

  • Mal kurz dazwischen gefragt: wie hoch stehen eurer Erfahrung nach die Chancen, dass hier in den nächsten Monaten ein Welpe aus seriöser Zucht einziehen kann?


    Die Wartelisten sind doch grad derzeit überall so lang, dass man oft sogar mehrere Jahren warten muss wenn man zu einem eingetragenen, seriösen Züchter geht, oder irre ich mich da?

  • Mal kurz dazwischen gefragt: wie hoch stehen eurer Erfahrung nach die Chancen, dass hier in den nächsten Monaten ein Welpe aus seriöser Zucht einziehen kann?


    Die Wartelisten sind doch grad derzeit überall so lang, dass man oft sogar mehrere Jahren warten muss wenn man zu einem eingetragenen, seriösen Züchter geht, oder irre ich mich da?

    Hängt sicher auch von der Rasse ab und wie festgelegt man ist.

    Einfach ist es definitiv nicht. Ich hab bei Züchter im Bekanntenkreis mitbekommen, dass diese ab Bekanntmachung des Wurfes gut und gerne 100 Anfragen am Tag hatten (beliebte Rassen).

    Dabei aber auch viele ungeeignete.


    Richtung Sommerferien wird es ja meist noch mehr.


    Glück kann man denke ich dennoch haben. Es gibt ja Züchter die keine große Warteliste führen oder man passt so gut, dass der Züchter einen einfach einen Welpen gibt, obwohl andere länger warten.

    Nur ist da momentan wohl sehr viel mehr Glück und mehr Flexibilität gefragt.

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