Welpe zieht als 2. Hund ein

  • Man läßt es auf keinen Fall die Hunde selbst klären, sondern man nimmt die Erziehung von Anfang an selbst in die Hand.


    Der ältere Rüde reagiert mit Recht sauer, wenn er ständig belästigt wird. Er hat den Kleinen schließlich nicht eingeladen.

    Der Kleine wiederum versucht vermutlich mit allen Mitteln, alle anderen um sich herum mit welpenhafter Aufdringlichkeit freundlich zu stimmen. Beides ist normales Hundeverhalten, aber es paßt natürlich nicht zusammen, da ihr ja mit beiden Hunden leben wollt.


    Im Wildleben gibt es freundliche Beziehungen und Welpenschutz nur im eigenen Rudel, aber nicht gegenüber fremden Welpen. Und eure Hunde sind sich ja noch fremd.


    Es ist also eure Aufgabe, die beiden behutsam aneinander zu gewöhnen. Das heißt vor allem, daß keiner den anderen belästigt. Ihr allein bestimmt, wann ihr euch mit welchem Hund beschäftigt, der andere darf sich nicht dazwischen drängeln. Ebenso wird bei Futter, Liegeplätzen und Spielzeug darauf geachtet, daß jeder seins alleine nutzen darf, ohne daß der andere zu nahe kommt. Der Kleine soll Abstabd halten, der Große darf den Kleinen nicht bedrohen und vertreiben.


    Wenn ihr merkt, daß sich die Lage entspannt und beide sich aneinander gewöhnen, könnt ihr die Regeln allmählich lockern. Aber bis dahin bitte streng einhalten und alles immer unter Aufsicht!


    Dagmar & Cara

  • Dann musst du auch das vorher verhindern bzw. den Welpen dann auch wegnehmen und vorallem weg lassen (also ermahnen und dann macht er es kurz danach sofort wieder wäre schlecht)


    Viele ältere Hunde finden Welpen einfach "nervig" und unnötig. Mein ersthund wollte anfangs absolut nichts mit meinem neuen Welpen zu tun haben, der wollte nur Abstand und zwar so viel wie geht und den hat er bekommen.

  • Heute hatten wir die Situation das meine Freundin mit dem welpen gespielt hat und der ältere dazu kam und nach ein paar sec nach dem welpen geschnappt hat,

    Ihr müsst das einfach ganz klar regeln. Es wird niemand bedrängt und belästigt, niemand vertrieben, jeder kann in Ruhe fressen, es werden keine Liegeplätze des anderen beansprucht usw. Das ist Eure Aufgabe und je klarer Ihr da seid umso einfacher für die Hunde. Lieber am Anfang sehr viel regeln und das später lockern, als dass es in die Hose geht.


    In der obigen Situation hätte ich den Älteren weg geschickt. Der Welpe soll nicht nerven, aber auch der Ältere hat sich an Spielregeln zu halten. Denkt jetzt nicht Ihr müsstet den "trösten" und betüddeln, weil er den Welpen doof findet. Ihr gebt den Rahmen für das Zusammenleben vor und müsst da konsequent sein.

    Viele Hunde finden Welpen per se erst mal doof, das ist nicht Liebe auf den ersten Blick und Herzchen in den Augen. Aber Ihr habt die Entscheidung getroffen, also ist es Eure Verantwortung ein geregeltes Zusammenleben zu schaffen.

  • Wenn der Jüngere eine Olde English Bulldog ist, ist mir die Reaktion des Altrüden noch verständlicher. Denn dann ist der Welpe vermutlich jetzt schon in einer ähnlichen Gewichtsklasse wie der Frenchie.

    Stell dir vor, ein riesiges Kleinkind, so groß und schwer wie du, will ständig körperlich mit dir spielen, dich küssen und mit Spinathändchen auf dir rumpatschen. Da wärst du wohl kaum begeistert! ;)


    Ihr müßt vor allen Dingen darauf achten, schon den Ansatz abzubrechen, also nicht erst warten, bis die kritische Situation eingetreten ist. Wenn ihr erst eingreift, nachdem es eskaliert ist, ist es zu spät und beide Hunde haben dann unerwünschtes Verhalten gelernt.


    Dagmar & Cara

  • Danke schonmal für die ganzen Infos.


    Wir haben das bis jetzt so geregelt wie es hier schon gesagt wurde, den älteren in Ruhe zulassen usw. Der ältere liegt nur und beobachtet, er will nicht spielen.

    Wir versuchen mit dem älteren immer alles zu 1. Zu machen bevor wir das selbe mit dem welpen machen um seine Position als rudelführer zu stärken, so wie martin rütter das empfiehlt.

    Ich denke das 3 tagen zu wenig sind um was daraus zu schließen, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht.

    Ich ich möchte sowas ungern dem Zufall überlassen, es wäre ja schön wenn die beiden kumpels werden würden.

  • Es ist eure Aufgabe die alte vor nervigen welpenattacken zu schützen. Und welpi vor der alten, genervten lady. Was würdest du machen, wenn dein kleinkind auf der familienfeier der alten tante tilda ständig auf den schoss krabbeln würde? Was würdest du tun, wenn tante tilda dem kleinkind eine scheuern würde? Das sollen die bestimmt nicht unter sich ausmachen. Das ist dein Job. Beide müssen lernen, welches nette, rücksichtsvolle verhalten du von ihnen verlangst. Daa ist anstrengend.Aber besonders wichtig. Sonst leidet erst die kleine unf später die Alte.

  • Je mehr ich von Rütter lese/höre, desto beknackter find ich den...

    Davon ab finde ich @Lurchers’ Vergleich super - ihr stellt die Regeln auf und müsst sie durchsetzen, bitte wartet nicht, bis es eskaliert.

  • Ich denke das 3 tagen zu wenig sind um was daraus zu schließen, aber Vorsicht ist besser als Nachsicht.

    Da hast du recht.

    Wenn ihr jetzt dranbleibt, dann wird das schon werden. Es ist ganz normal, daß ein Althund erstmal nicht begeistert ist, wenn ihm ein Welpe vor die Nase gesetzt wird, damit seid ihr nicht alleine. Fast immer kommen die Beiden dann später doch gut miteinander aus oder werden sogar Freunde. Es braucht halt ein bißchen Zeit.


    Dagmar & Cara

  • Je mehr ich von Rütter lese/höre, desto beknackter find ich den...

    Ich hab die Welpenbücher auch gelesen und da hat der TE was ganz gründlich missverstanden. Das steht da so nicht drin...

    Ich habe mal kopiert was rütter sagt, ich hoffe das ist in Ordnung.


    Zitat

    Hunde, die zusammen in einer Familie leben, müssen ihre Beziehung zueinander ausloten. Nur wenn man weiß, welche Position man innehat, welche Rechte man hat und wo man sich besser zurückhält, kann ein harmonisches Zusammenleben erfolgen. Würde hier der Mensch ständig regulierend eingreifen, könnten die zusammenlebenden Hunde keine eindeutige Beziehung zueinander aufbauen. So wird es unter Umständen gerade in der ersten Zeit auch einmal laut werden, wenn einer der Hunde sich vom anderen abgrenzen will. Gerade der bereits in der Familie lebende Hund ist oft am Anfang gar nicht so begeistert vom Familienzuwachs. Wo bisher sämtliches Spielzeug und Futter ihm gehörte, und der Platz ganz nahe neben Herrchen oder Frauchen ihm sicher war, muss er auf einmal teilen. Verständlich, dass dies nicht einfach so hingenommen wird. Und so muss der Neuzugang, gerade wenn es sich um einen jüngeren Hund wie z.B. einen Welpen handelt, erst einmal lernen, an welche Regeln er sich halten muss. Wann ist spielen erlaubt, wann darf man miteinander zusammen im Körbchen liegen, und wann hält man besser Abstand und nervt den Althund nicht? All dies müssen die Hunde selbst klären.


    Deswegen dachte ich das ?

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