Ständiges Drama um die "Erzfeindin"
-
-
Hallo Ihr Lieben,
ich bin ganz neu hier und habe gleich ein ganz blödes Problem mit meiner Hündin. Vielleicht habt ihr ja Tipps, wie ich die Sache angehen kann.
Ich habe seit gut einem Jahr eine sehr liebe Hündin. Yve ist jetzt 3 Jahre, kastriert und ein ca. 40 cm großer Mischling in Rotblond. Sie wurde in Rumänien aus einem Haushalt mit sehr vielen Katzen gerettet und hatte vor der Vermittlung bereits Welpen. Sie war anfangs etwas schüchtern, hat sich mittlerweile aber gut eingelebt. Sie beherrscht die Grundkommandos und lässt sich auch fast immer gut abrufen (siehe Problem).
Kurz zu Yve und ihrem grundsätzlichen Verhalten anderen Hunden gegenüber: Ihr Umgang mit (größeren) Hunden ist immer noch etwas unsicher, d.h. bei Sichtung eines anderen Hundes legt sie sich hin oder "schleicht" sich vorsichtig an und lotet erstmal aus, wie der Andere so drauf ist. Ich muss sie dann manchmal regelrecht hinter mir her ziehen. Sie ist aber sehr gut verträglich, sogar mit schwierigen Zeitgenossen und bekannten Zicken aus dem Ort kommt sie sehr gut aus. Wird ihr ein Hund zu anstrengend ignoriert sie ihn elegant oder macht eine kurze Ansage. Auch pöbelnde Artgenossen an Gartenzäunen nimmt sie meist sehr gelassen oder lässt sich höchstens zu einem kurzen "Wuff" hinreißen. Im letzten Sommer waren wir 2 Wochen auf einem Hunde-Campingplatz und es gab keine Probleme mit Artgenossen.
So, jetzt kommt das ABER:
Es gibt diese eine Erzfeindin in der Nachbarschaft! Eine Labradorhündin, etwa gleichaltrig, ein Stück größer als Yve und eher unverträglich mit anderen Hunden. Bei den ersten beiden Begegnungen wurde Yve (angeleint) von der anderen Hündin (freilaufend) überraschend gestellt (um die Ecke biegend am Feldweg). Es gab Zähne fletschen, Starren und Knurren von der anderen Hündin, Yve hat sich nur verschüchtert abgelegt. Der Besitzer schlich sich dann sozusagen an seine Hündin ran um sie schnell auch mit der Leine zu sichern und wir gingen auseinander.
Bei den darauffolgenden Begegnungen hat Yve dann trotz Bogenlaufen auch angefangen zu knurren und begann, sich kläffend in die Leine zu werfen. Trotz meiner Bemühungen, diese Aufeinandertreffen möglichst unaufgeregt und ohne großes Aufheben zu bewältigen (man grüßt sich und geht im Bogen aneinander vorbei) hat sich die Sache ganz extrem hochgeschaukelt. Die Besitzer des anderen Hundes haben es zwar mittlerweile geschafft, dass ihr Hund höchstens kurz aufmuckt und dann brav weitergeht, dafür führt sich Yve nun auf wie der fieseste Kampfkläffer.
Sie verfällt in einen richtigen Überlebensmodus und ist null ansprechbar (ich habe auch schon an Kommando zum angucken etabliert - "Schau" das klappt sonst gut, aber eben nicht in dieser Situation). Vor kurzem hat sie mir in ihrem Wahn sogar in die Hand geschnappt, als ich an ihr Geschirr gegriffen habe, weil die Leine sich total verheddert hatte. Auch Minuten nach der Begegnung ist sie noch total durch den Wind und kläfft immer wieder in hohen Tönen nach. Wenn sie auf unserem Spaziergang die Fährte des anderen Hundes aufnimmt, flippt sie auch total aus, kläfft schrill und wenn sie dann zufällig mal nicht angeleint ist, jagt sie wie irre geworden der Spur hinterher. Ich kann sie deshalb nur noch an die Schleppleine nehmen, auch wenn sie sonst immer gut ansprechbar ist. Vorgestern ist sie ganz überraschend aus unserem Garten gestürmt und drei Häuser weiter zu dieser Hündin an den Gartenzaun gerannt um diese wild anzukläffen. (Das Gartentor ist normalerweise immer zu, meine Tochter wollte nur schnell ihren Fahrradhelm holen, diese Gelegenheit hat Yve dann genutzt abzuhauen - und das auch zum ersten Mal, sonst ist sie noch nie allein vom Grundstück gegangen und vergewissert sich immer ob auch wirklich jemand mitkommt).
Ich bin nun echt ratlos, wie ich dieses Problem lösen kann und was dahinter steckt. Da die andere Hündin grundsätzlich nicht gut mit anderen Hunden kann und auch schon einen anderen Hund tödlich verletzt hat (mit Menschen ist sie aber total lieb und unkompliziert) scheidet eine kontrollierte Annäherung der beiden Hunde für mich aus. Unsere kontaktierte Hundetrainerin darf immer noch wg. Corona nicht kommen, sonst wär ich das Thema schon längst "professionell" angegangen.
Vielleicht habt ihr einen Rat für mich?!
Lieben Dank!
Chris
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Aus der Ferne lässt sich sowas leider nicht zuverlässig beurteilen. Da muss man ja erstmal schauen, welche Motivation auch bei deiner Hündin vorhanden ist, und wie sie allgemein auf andere Hunde zugeht, denn das...
bei Sichtung eines anderen Hundes legt sie sich hin oder "schleicht" sich vorsichtig an und lotet erstmal aus, wie der Andere so drauf ist.
Yve hat sich nur verschüchtert abgelegt.
...sieht (in meiner Glaskugel) nach Auflauern aus und ist anderen Hunden gegenüber grob unhöflich, denn sie werden zum Jagdobjekt degradiert. Vielleicht ist da noch mehr im Busch bezüglich unsicherheit als jetzt nur das große Problem mit dieser einen Hündin, wo man ansetzen kann.
-
-
Vielleicht habt ihr einen Rat für mich?!
Denke, das können wir virtuell nicht lösen und auch keinen Tipp geben, ausser halt Deine Hündin zu sichern.
Das muss sich auf jeden Fall ein Trainer live vor Ort anschauen, um Deinen Hund einschätzen zu können.
Schliesse mich den anderen an, würde vermuten, es liegt noch ein wenig mehr im Argen, was einem Trainer vor Ort dann direkt auffallen würde.
-
Aus der Ferne lässt sich sowas leider nicht zuverlässig beurteilen. Da muss man ja erstmal schauen, welche Motivation auch bei deiner Hündin vorhanden ist, und wie sie allgemein auf andere Hunde zugeht, denn das...
...sieht (in meiner Glaskugel) nach Auflauern aus und ist anderen Hunden gegenüber grob unhöflich, denn sie werden zum Jagdobjekt degradiert. Vielleicht ist da noch mehr im Busch bezüglich unsicherheit als jetzt nur das große Problem mit dieser einen Hündin, wo man ansetzen kann
Ich habe auch schon gelesen, dass Anschleichen und Ablegen jagen bedeuten kann, aber ich bin mir eigentlich recht sicher, dass das nicht ihre Intension ist. Sie ist anderen Hunden gegenüber nicht dominant, sie macht das eigentlich auch nur bei großen Hunden.
-
-
Vielleicht habt ihr einen Rat für mich?!
Denke, das können wir virtuell nicht lösen und auch keinen Tipp geben, ausser halt Deine Hündin zu sichern.
Das muss sich auf jeden Fall ein Trainer live vor Ort anschauen, um Deinen Hund einschätzen zu können.
Schliesse mich den anderen an, würde vermuten, es liegt noch ein wenig mehr im Argen, was einem Trainer vor Ort dann direkt auffallen würde.
Was meinst Du mit "Es liegt noch ein wenig mehr im Argen"? Wie ich schrieb beobachte ich eine Unsicherheit mit fremden, großen Hunden, aber diese Situationen werden eigentlich immer Positiv gelöst. Und selbst wenn mal ein Leinenpöbler vorbeigeht reagiert sie meist gar nicht darauf.
-
Aus der Ferne lässt sich sowas leider nicht zuverlässig beurteilen. Da muss man ja erstmal schauen, welche Motivation auch bei deiner Hündin vorhanden ist, und wie sie allgemein auf andere Hunde zugeht, denn das...
Ich habe auch schon gelesen, dass Anschleichen und Ablegen jagen bedeuten kann, aber ich bin mir eigentlich recht sicher, dass das nicht ihre Intension ist. Sie ist anderen Hunden gegenüber nicht dominant, sie macht das eigentlich auch nur bei großen Hunden.
Jagen hat nichts mit Dominanz zu tun!
Sehr oft sogar kippen unsichere oder ängstliche Hunde in dieses "Programm", weil sie nicht wissen, was sie sonst tun könnten.
Da das genetisch vorprogrammiert ist, gibt es ihnen eine gewisse Sicherheit.
-
Ich habe auch schon gelesen, dass Anschleichen und Ablegen jagen bedeuten kann, aber ich bin mir eigentlich recht sicher, dass das nicht ihre Intension ist. Sie ist anderen Hunden gegenüber nicht dominant, sie macht das eigentlich auch nur bei großen Hunden.
Jagen hat nichts mit Dominanz zu tun!
Sehr oft sogar kippen unsichere oder ängstliche Hunde in dieses "Programm", weil sie nicht wissen, was sie sonst tun könnten.
Da das genetisch vorprogrammiert ist, gibt es ihnen eine gewisse Sicherheit.
Das habe ich geschrieben weil Teetrinkerin oben schrieb dass das auch ein sehr dominanter Rüde aus ihrem Ort macht. Ich vermute ja, das ist Unsicherheit/Angst den großen Hunden gegenüber. Aber dieses Verhalten hat sie ja der "Erzfeindin" gegenüber nicht. Da ist sie ja plötzlich die Superpöblerin.
-
Jagen hat nichts mit Dominanz zu tun!
Sehr oft sogar kippen unsichere oder ängstliche Hunde in dieses "Programm", weil sie nicht wissen, was sie sonst tun könnten.
Da das genetisch vorprogrammiert ist, gibt es ihnen eine gewisse Sicherheit.
Das habe ich geschrieben weil Teetrinkerin oben schrieb dass das auch ein sehr dominanter Rüde aus ihrem Ort macht. Ich vermute ja, das ist Unsicherheit/Angst den großen Hunden gegenüber. Aber dieses Verhalten hat sie ja der "Erzfeindin" gegenüber nicht. Da ist sie ja plötzlich die Superpöblerin.
Grob geht es wohl in die Richtung "Angriff ist die beste Verteidigung". Sie hat eben einen riesigen Schrecken durch die andere Hündin gehabt, und du hast sie nicht geschützt (das kann man auch nicht immer, manchmal läuft es einfach extrem blöd).
Für mich liest sie sich sehr hilflos, da sie ja dann auch nicht mehr ansprechbar ist.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die aber vor Ort von Jemandem angeleitet werden sollten, der sich da auskennt.
Was du vorübergehend machen kannst damit sie wieder runterkommen kann und sich das Verhalten nicht mehr festigt, ist woanders spazieren zu gehen bzw zum Spaziergang wohin fahren, einfach so, dass ihr die Nachbarshündin garnicht trefft.
Und da viel an Umorientierung zu dir arbeiten. Viel Belohnung für Blick zu dir.
-
Das habe ich geschrieben weil Teetrinkerin oben schrieb dass das auch ein sehr dominanter Rüde aus ihrem Ort macht.
Damit wollte ich nur sagen, dass das Jagen sein könnte und nichts mit Dominanz oder Unterwerfung zu tun hat.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!